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Der Drache (der Name kommt aus dem griechischen: drákon) ist ein echsenartiges Fabeltier in der abend- und morgenländischen Sage und Mythologie, das einem Krokodil ähnelt und zumeist als feuerspeiendes Ungetüm mit Flügeln, gewaltigen Krallen und dem Schwanz einer Schlange dargestellt wird. Der Drache ist eigentlich ein Mischwesen, zusammengesetzt aus Körperteilen von Schlange, Echse, Vogel und manchmal Löwe. Im abendländischen Raum sind Drachen meistens feindlich gesinnte Ungeheuer, die von einem Helden getötet werden müssen, der dafür eine besondere Fähigkeit oder die Liebe einer Königstochter erhält. Gern erzählt wird auch die Unverwundbarkeit durch Baden in Drachenblut.
Je nach Kulturkreis verkörpert der Drache das Dunkle und Böse oder gilt als Glücksbringer: In Europa und Vorderasien ist der Drache überwiegend Feind von Gott und Mensch. Erwird meistens getötet und das in einem Drachenkampf, in dem immer der Gute siegt. Anders in Ostasien: Hier steht der Drache für das Glück (chines. Lung).
Hier die einzelnen Bedeutungen des Drachen in verschiedenen Ländern und Religionen:
Griechische Mythologie:
In der griechischen Sage heißt der Drache Ladon, ein Ungeheuer mit 100 Köpfen, das im Garten der Hesperiden die goldenen Apfel bewacht. er Typhon, Vater des Ladon, hat ebenfalls 100 Köpfe. Er liegt unter dem Atna. Vom Drachen Python übernahm Apollon das Orakel zu Delphi. Auf der Argonautenfahrt begegnen Iason mehrere Drachen. Beim König Aietes in Kolchis sät er Drachenzähne, die aufgehende Drachensaat sind geharnischte Riesen, die sich gleich nach der Geburt gegenseitig umbringen oder von Iason niedergemacht werden. Das Goldene Vlies, Ziel der Reise, wird von einem Drachen bewacht, der sich um die Eiche schlingt, in der das Goldene Vlies hängt. Auch der Gründer Thebens, Kadmos, sät Drachenzähne ein und erntet Krieger. Medea flieht auf einem Wagen nach Medien, der von zwei geflügelten Drachen gezogen wird.
Mesopotamien:
In dem mesopotamischen Schöpfungsepos wird der Drache als ein feuerspeiendes, schreckliches Ungeheuer bezeichnet. Die Legende entstand um 1100 v. Chr. Eine der Hauptfiguren ist die Göttin Tiamat, eine drachenähnliche Verkörperung der Weltmeere, die die Horden des Chaos anführte und deren Tötung Voraussetzung für ein geordnetes Universum war.
Agypten:
Die alten Agypter glaubten, dass Apophis, der Drache der Dunkelheit, allmorgendlich vom Sonnengott Ra besiegt wurde.
Israel: In den heiligen Schriften der Israeliten steht der Drache häufig für den Tod und das Böse.
Christentum:
Der Drache taucht bei den Christen in den wichtigsten Schriften der Bibel (insbesondere in der Offenbarung des Johannes) auf und spielt auch in der späteren christlichen Tradition eine Rolle. Bilder von christlichen Malern zeigen den Drachen als Sinnbild der Sünde. Wenn er auf Bildern von Heiligen oder Märtyrern getötet wird, so bedeutet dies den Sieg des christlichen Glaubens über die Sünde und damit über das Heidentum. Die Legende vom heiligen Georg und dem Drachen steht damit in direktem Zusammenhang.
Klassische Mythologie:
In der klassischen Mythologie übernimmt der Drache die Funktion des Wächters. So bewacht etwa der Drache von Ladon die goldenen Apfel in den Gärten der Hesperiden (ein Motiv, das in mittelalterlichen Ritterromanen erneut auftaucht, wenn ein Drache gefangene Jungfrauen bewacht).
Griechen und Römer:
Griechen und Römer waren der Auffassung, dass der Drache die Geheimnisse der Erde kannte und diese an Sterbliche weitergab. Im 1. vorchristlichen Jahrhundert prangte er auf den Fahnen der Römer.
Heidnische Stämme Nordeuropas:
In den Sagen der heidnischen Stämme Nordeuropas finden sich sowohl gute als auch böse Drachen. Im Nibelungenlied tötet Siegfried einen Drachen und wird durch ein Bad in dessen Blut unverwundbar. Auch im Beowulf gibt es eine Schlüsselepisode, die den Kampf mit einem Drachen schildert.
Wikinger:
Die Wikinger schmückten den Bug ihrer Schiffe mit geschnitzten Drachendarstellungen. Die Eroberer der britischen Inseln hatten den Drachen auf ihren Wappen. Er galt ihnen als Symbol der Eigenständigkeit.
Japan und China:
Insbesondere in Japan und China gilt der Drache als höchste spirituelle Macht, er bildet das älteste Emblem der dortigen Mythen und ist häufiges Motiv der Kunst dieser Länder. Der Drache steht für himmlische und weltliche Macht, aber auch für Weisheit und Kraft. Drachen leben im Wasser und bringen Gesundheit und Glück und sorgen für ausreichenden Regen, damit es eine gute Ernte wird. Bei den traditionellen Umzügen am chinesischen Neujahrstag soll der Drache die bösen Geister vertreiben, damit sie im neuen Jahr nicht ihr Unwesen treiben. Der Drache mit den fünf Klauen wurde zum Symbol des kaiserlichen China (der gemeine Drache hat nur vier).
Irdische und himmlische Macht, Weisheit und Stärke symbolisiert der Drache, hier dargestellt auf einer chinesischen Standarte, im asiatischen Kulturraum. Der fünfklauige Drache wurde zum Symbol des kaiserlichen China.
Hinduismus:
In der hinduistischen Mythologie tötet Indra, der Gott des Himmels und Regenspender, Vitra, den Drachen des Wassers, um so Regen herbeizuführen.
Kulturen des Nahen Ostens:
In den antiken Kulturen des Nahen Ostens steht der Drache als Symbol für die teuflischen Mächte der Zerstörung
Und hier noch ein paar verschiedene Drachen und ihr Bedeutung:
Drochnathair: Hernystiris Name für den Drachen Hidohebhi, den Ineluki und Hakrati erschlugen
Fafnir: Name der Germanen für den Drachen
Igjarjuki: Eisdrache auf dem Urmsheim
Illujanka: Der hethitische Name für den Drachen
Khaerukama'o: Der goldene Drache, Vater Hidohebhis
Ladon: Griechischer Name für den Drachen
Leviathan: So nennen die Juden den Drachen
Shurukai: Der unter dem Hochhorst getötete Feuerdrache, aus dessen Knochen der Drachenbeinthron besteht
Urwurm: Nach der Sithi-Mythos: der Urdrache, von dem alle anderen abstammen.
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