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Der kalte Krieg
Inhalt:
Die Zeit direkt nach dem Weltkrieg
Der Marshall-Plan
Die Truman-Doktrin
Die atomare Aufrüstung
Die Krisen im Schatten des Kalten Krieges
Die Berliner Luftbrücke & der Mauerbau
Die Ermordung JFK's
Wettstreit um die Eroberung des Weltraums
Abrüstung
Michail Gorbatschow
Der Fall der Berliner Mauer
Das Ende der UdSSR
Die Zeit direkt nach dem 2. Weltkrieg
Zwar hatten die beiden Großmächte USA und Sowjetunion gemeinsam die deutsche Wehrmacht besiegt, dennoch mußte einem bald klar werden, daß diese beiden Staaten keine Freunde werden konnten.
Die zwei politischen Systeme, einerseits Kapitalismus, andererseits Kommunismus, traten zwar aufgrund eines Ziels, dem Sieg über den Nationalsozialismus, in den Hintergrund, wurden jedoch direkt danach um so deutlicher.
Im Februar 1945 hatten sich die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, der SU und USA in Jalta auf der Krim getroffen, um über die Zukunft Europas zu beraten, 5 Monate später, im Juli fanden weitere Gespräche in Potsdam statt ( à Bild ).
Hier versuchten der amerikanische Präsident Harry S. Truman und der britische Premier Winston Churchill dem Dominanzstreben Stalins Einhalt zu gebieten. Stalin versuchte Dominanz über ganz Osteuropa zu erringen.
Stalin wollte aufgrund der hohen Kriegsverluste in den eigenen Reihen eine Art Sperrgürtel aus kommunistischen Ländern zu Deutschland zu errichten.
Schon während des ganzen Krieges wurden gemeine Verhandlungen zwischen Deutschen(!) und Amerikanern, wie die Sowjets zu besiegen wären. Schon Ende 1944 meinte US-Admiral Furer die Amerikaner "jetzt darauf vorbereitet, der Tatsache ins Auge zu sehen, daß der Krieg zur Beendigung aller Kriege noch nicht gekämpft worden sei", und US-General Arnold meinte, daß "unser nächster Gegner Rußland sei".
Spätestens im Herbst 1945 war den Strategen in Washington eindeutig klargeworden, daß die Sowjetunion keine Verbündeter mehr war, sondern ein potentieller neuer Feind.
Am 9. Februar hielt Stalin in Moskau eine Rede, die wie eine verspätete Kriegserklärung an die USA klang.
Ende 1947 kommentierte eine amerikanische Nachrichtensendung den Wandel in den Beziehungen zwischen den ehemaligen Verbündeten: "Mit einem Dolchstoß ist Sowjetrußland den vom Krieg verwüsteten Ländern Osteuropas in den Rücken gefallen. Auf Befehl des Kreml hat Rußland einen der unbarmherzigsten politischen, moralischen und wirtschaftlichen Kriege der Geschichte begonnen - den Kalten Krieg".
Viele Stimmen wurden laut, der zweite Weltkrieg wurde nur beendet um einen dritten zu beginnen; die Amerikaner fürchteten - so Präsident Truman - nicht den Krieg an sich, oder den Kommunismus, sie hatten Angst vor der russischen Planwirtschaft; die freie Unternehmerschaft würde verschwinden und somit die individuelle Freiheit.
Der Kalte Krieg wurde eigentlich nur begonnen, um die Kriegsmaschinerie anzukurbeln und die Wirtschaft aufzupäppeln. Leider sah man erst zu spät ein, daß diese Auseinandersetzung beinahe zu weit gegangen wäre.
Die Amerikaner verleumdeten die Sowjets und warfen ihnen vor, sie wollten diesen Krieg, nur um die Schuld von sich zu lenken.
Der Marshall-Plan oder Die Kunst, sich selbst zu beschenken
Der Marshall-Plan ging auf den damaligen amerikanischen Außenminister und späteren Verteidigungsminister George Catlett Marshall zurück. Dies war ein Bombengeschäft kurz nach dem 2. Weltkrieg. 1953 erhielt er gemeinsam mit Albert Schweitzer den Friedensnobelpreis.
Da man die SU als Feind sah, mußte man sich den Rest Europas, vor allem Deutschland, zum Freund machen. Die Amerikaner machten dies nicht aus Nächstenliebe, sondern dachten dabei eigentlich nur an sich. Sie wollten für sich einen riesigen Absatzmarkt schaffen, größer als der eigene im Inland.
So gab man zwischen 1948 und 1952 22 Mrd. S für Großbritannien, 18,2 Mrd. S für Frankreich, 10 Mrd. für Italien, 9 Mrd. für die Deutschen,
Truman-Doktrin
Hinsichtlich der Deutschland-Politik nach dem Zweiten Weltkrieg zeigten sich die Alliierten zunächst gespalten.
Die Deutschen sollten, so Amerikas Finanzminister Henry Morgenthau, zu einem Bauernstaat gemacht werden. Man lehnte dies jedoch ab, denn man wollte Deutschland zu einem Bollwerk gegen die Sowjets machen. Also entstand die Bundesrepublik Deutschland und der Eiserne Vorhang.
Die Truman-Doktrin besagt: "Ich glaube, daß es die Politik der Vereinigten Staaten sein muß, jedes freie Volk, das sich der Unterjochung durch bewaffnete Minoritäten oder äußerem Druck widersetzt, zu unterstützen". Die Hilfe sollte in erster Linie wirtschaftlich und finanziell sein.
Nach der Entdeckung der Kernspaltung 1938 durch Otto Hahn, drängten Physiker den amerikanischen Präsidenten Roosevelt eine Atombombe herstellen zu lassen. Ab 1943 arbeiteten mehr als 150.000 Wissenschaftler und Techniker an dem amerikanischen Atomprogramm.
Die erste Explosion einer Atombombe waren die Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, bei denen es 152.000 Tote und 150.000 Verletzte gab.
Die zwei Supermächte lieferten sich einen wahren Wettlauf in der Fortentwicklung der Kerntechnologie. 1954 gab es schon Bomben, die 750mal stärker waren als die Hiroshima-Bombe. 1960 begann Frankreich mit dem Aufbau einer Atomstreitmacht, 1964 auch China.
Krisen im Schatten des Kalten Krieges
Nach der Kapitulation Japans wurde Korea von der UdSSR und der USA besetzt. Korea wurde in 2 Zonen geteilt: Nord- und Südkorea.
Nordkorea wurde 1945 eine kommunistische Volksrepublik, Südkorea 1948 eine Republik. 1950 überfiel Nordkorea Südkorea und drang bis zur Hauptstadt Seoul vor. Da die Nordkoreaner nicht auf die UNO-Bemühungen eingingen, griffen die US-Truppen in den Krieg ein. Die Fronten verhärteten sich auf dem 38. Breitengrad, welcher auch heute noch die Grenze bildet.
Volksaufstand in Budapest
Ungarn versuchte aus dem militärischen Block des Ostens auszubrechen. Zuerst wollten die Sowjets ihre Truppen auch abziehen, als die Ungarn aber ihren Austritt aus dem Warschauer Pakt verkündeten, blieben die Truppen im Land und die Regierung wurde durch einen treueren Kader ersetzt.
Suezkrise
In Agypten sollte ein Staudamm errichtet werden, das Geld sollten die USA, England und die Weltbank zur Verfügung stellen. Doch die Annäherung Agyptens an den Ostblock veranlaßte die Bündnispartner dazu das Versprechen zurückzuziehen. Israelische Truppen überschritten die Grenze und drangen Richtung Kanal vor. Die USA, England und Frankreich stellten ein Ultimatum, doch Israel und Agypten lehnten ab. Französische und englische Truppen begannen eine Luftoffensive und erst durch Intervention der USA und der SU wurden die Truppen abgezogen.
Aufstand im Kongo
Im Kongo wurde nach 52jähriger Kolonialzeit 1960 die Unabhängigkeit ausgerufen. Der erste Ministerpräsident näherte sich der Sowjetunion an; die Provinz Katanga spaltete sich von der Zentralregierung ab. Daraufhin wurden UN-Truppen entsandt um den Frieden sicherzustellen. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen - Dag Hammarskjöld - wurde verunglückte bei den Vermittlungsaktionen tödlich. 1964 wurden die Truppen wieder abgezogen.
Kubakrise
Mit dem Beginn der Präsidentschaft Kennedy's, am 8. November 1960, wurde er gleich mit schweren Aufgaben konfrontiert:
Im Kuba hatte Fidel Castro das korrupte autoritäre Regime gestürzt und selbst die Macht übernommen. Er verstaatlichte die Zuckerindustrie, die zu 70% von amerikanischen Firmen kontrolliert wurden und beschlagnahmte das gesamte US-Vermögen. Gleichzeitig näherte er sich der SU an, welches zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen im Sommer 1960 führte.
1962 begannen dann sowjetische Arbeiter, die von Castro ins Land gerufen wurden, um auf Kuba Raketen zu stationieren. Doch die USA nahmen ein solches Vorgehen nicht hin und ließen keinen Zweifel aufkommen, ein solches Vorgehen notfalls mit Gewalt zu verhindern.
Als die Welt kurz vor einem, höchstwahrscheinlich atomaren, Krieg stand, gab Chruschtschow nach und zog die russischen Raketen ab.
Doch wie war es zu dieser Krise gekommen?
Die Entscheidung der sowjetischen Regierung, auf Kuba Mittel- und Langstreckenraketen zu stationieren, innerhalb deren Aktionsradius der nordamerikanische und ein großer Teil des südamerikanischen Kontinents gelegen hätte, bestand aus einer Mischung von innen- und außenpolitischen sowie strategischen Überlegungen.
Eine Raketenbasis der SU vor der amerikanischen Küste hätte den Ländern Lateinamerikas deutlich gemacht, daß ein kleines Land sich sogar direkt vor den Küsten der USA unbesorgt der Sowjetunion anschließen könnte.
Diese Basen hätten das Prestige der Sowjets und Kubas in Lateinamerikas enorm vergrößert und ihre machtpolitische Wirkung auch auf Asien und Europa nicht verfehlt.
Die Sowjetunion hätte verdeutlicht, daß sie nicht nur gewillt, sondern auch in der Lage ist, den Status quo zu ihren Gunsten zu verändern.
Die USA hatte eine Raketenüberlegenheit im Verhältnis von 4:1. Die Sowjetunion hätte dieses Ungleichgewicht durch Stationierungen auf Kuba auf 1:2 verkürzen können.
Diese Krise brach aus, weil jede der beiden Seiten ihre eigenen Klischeevorstellungen über den anderen auf das zu erwartende Verhalten des Kontrahenten übertrug: Beide Regierungen konnten oder wollten nicht glauben, daß die Gegenseite das tun würde, was sie dann tatsächlich tat.
Vietnamkrieg
Indochina näherte sich schon während des 2. Weltkrieges der kommunistischen Welt an, es wurde jedoch 1945 wieder von Frankreich besetzt. 1949 wurden die drei unabhängigen Staaten Vietnam, Laos und Kambodscha gegründet. Die ersten Spannungen ließen nicht lange auf sich warten:
Ho Chi Minh, ein in Moskau geschulter Parteifunktionär, begann einen Guerillakrieg gegen die Regierung. Dies führte zur Verdrängung Frankreichs aus Nordvietnam.
In einem Abkommen wurde da Land 1954 in eine nördliche, kommunistische und in eine südliche Provinz eingeteilt.
Südvietnam lehnte Verhandlungen mit Nordvietnam ab, so ließ Ho Chi Minh den Guerillakrieg, unterstützt durch die UdSSR, wieder entfachen. Im März 1962 erhielten die Südvietnamesen Hilfe von den Amerikanern und bald wurde diese Hilfe zum Kriegseinsatz.
1965 waren es 54 000 Soldaten, 1966 schon 380 000 und im September 1968 545 000.
Nixon, mittlerweile Präsident ließ die Truppen allmählich abziehen, und meinte, daß die Vietnamesen den Konflikt alleine lösen sollten. 1972 wurde jedoch nochmals eingegriffen, und diesmal radikal.
1973 wurde in Paris ein Friedensvertrag unterzeichnet, in dem der Abzug der amerikanischen Truppen und die Entlassung der Kriegsgefangenen garantiert wurden.
Die Berliner Luftbrücke & der Mauerbau
Unter der Berliner Luftbrücke verstand man die einzige Verbindung zwischen Berlin und dem Westen. In 321 Tagen wurden 272 000 Flüge durchgeführt. Im Schnitt landete alle 10 Minuten ein Flugzeug und brachte Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente. Die Luftbrücke beschleunigte Teilung ganz Deutschlands, insbesondere Berlins, dadurch kam es auch zum Mauerbau.
Der Flüchtlingsstrom aus der DDR nach West-Berlin wurde immer stärker wurde, ließ der Staatsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, vom 13. Bis 25. August 1961 quer durch Berlin eine Mauer mit einer Länge von 54 Kilometern bauen.
Die scharfe Überwachung und der Befehl auf Ausreißer zu schießen, führten zu einer schweren Belastung des Verhältnisses zwischen den beiden Staaten. Die Ermordung John Fitzgerald Kennedy's
Nach der erfolgreichen Lösung des Kubakonflikts war JFK zu einem Symbol für die freie Welt geworden, die ihre Hoffnung auf den jungen Präsident stützte.
Um so schrecklicher war die Ermordung Kennedys, der überall große Sympathie genoß, am 22. November 1963 bei einem offiziellen Besuch in Dallas, Texas. Zuvor hatte er noch an einem Vertrag zwischen den USA, Großbritannien und der UdSSR über die Einstellung der Atomtests aktiv mitgewirkt ( 1963 ).
Über seinen Tod gibt es noch heute die wildesten Spekulationen.
Wettstreit um die Eroberung des Weltraum
Ahnlich wie das Wettrüsten der Supermächte bei den Atombomben verlief auch das Rennen um die Eroberung des Weltraums:
Alles begann 1957 mit einem sensationellen Erfolg der Sowjetunion , als sie mit "Sputnik 1" den ersten unbemannten Satelliten in eine Umlaufbahn um die Erde brachte. Wenige Monate später folgten die Amerikaner mit "Explorer 1".
Den Russen gelang auch der erste bemannte Raumflug, als ihr Kosmonaut Gagarin 1961 in etwa 250 km Höhe in einer Raumkapsel die Erde umkreiste.
Die USA, die mit der NASA eine Organisation für Weltraumforschung geschaffen hatten, entwickelten unter Leitung von Wernher von Braun das Apollo-Raumprogramm. 1968 umkreiste "Apollo 8" als erstes bemanntes Raumschiff den Mond. Am 21. Juli 1969 gelang ihnen die erste bemannte Mondlandung.
Abrüstung
Mit der Wahl Michail Gorbatschows zum Generalsekretär der KpdSU 1985 kamen die Abrüstungsgespräche wieder in Gang. 1987 wurde dann auch mit dem INF-Abkommen der Abbau der atomaren Mittelstreckenwaffen in Europa vereinbart. Bei einem KSZE-Treffen in Paris wurde der bisher umfangreichste Abrüstungsvertrag beschlossen. Er beinhaltet die Reduzierung der Truppen in Europa und die Beibehaltung des Kräftegleichgewichts.
Michail S. Gorbatschow: "Glasnost" und "Perestrojka"
Hinter den Worten "Glasnost" ( Offenheit ) und "Perestrojka" (Umgestaltung ) verbirgt sich die Reformpolitik Osteuropas, an der Michail Gorbatschow besonders beteiligt war.
Er setzte auf die Politik der Entspannung mit der USA, dazu gehörten Abrüstungsgespräche ( siehe Abrüstung ) und Besuche in den USA. Durch seine Reformen wurden auch die führenden Politiker in den Satellitenstaaten ermutigt, Reformen durchzuführen.
1989 begannen in Osteuropa die politischen Veränderungen:
In Polen und Ungarn wurde die Opposition erlaubt, der "Eiserne Vorhang" fiel.
Michail Gorbatschow erhielt 1990 den Friedensnobelpreis.
Der Fall der Berliner Mauer
Die Berliner Mauer war seit ihrem Bau im Sommer 1961 ein Symbol für die deutsche Teilung und den Kalten Krieg.
Es starb eine große Anzahl von Menschen bei Fluchtversuchen.
Am 9. November 1989 wurde die Berliner Mauer zu Fall gebracht und Deutschland wurde wiedervereinigt.
Das Ende der UdSSR
In der SU blieb der wirtschaftliche Erfolg der Reformpolitik Gorbatschows aus. 1990 wurde der Warschauer Pakt aufgelöst, die baltischen Staaten lösten sich aus der Sowjetunion, aus diesem Grund gab es am 19.08.1991 eine Putsch Gorbatschows durch konservative Militärs, die aber am Widerstand des Russischen Parlamentspräsidenten Boris Jelzin scheiterten. Am 25.12.1999 trat Gorbatschow zurück, die SU wurde aufgelöst.
Die Einzelrepubliken, mit Ausnahme Georgiens, schlossen sich zur GUS zusammen. Boris Jelzin wurde Präsident.
Das Ende der Planwirtschaft führte zu einem Konzeptenproblem. In den Einzelrepubliken wurden eigene Währungen eingeführt. Bürgerkriege und Nationalitätenkonflikte sind auch noch bis heute an der Tagesordnung.
Quellenverzeichnis
Von Reagan bis Kennedy, Christian Hacke, Klett-Cotta Verlag, ISBN 3-608-91276-2
Der Moloch, Karlheinz Deschner, Weitbrecht Verlag, ISBN 3-522-70970-5
Unser Jahrhundert, Godfrey Hodgson, Bertelsmann Club, Buch-Nr. 04423 0
Bilder aus dem Bertelsmann Universal Lexikon auf CD-ROM
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