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Referat Die Balkanfrage - Die Kroaten, Die Türkeninvasion und -herrschaft, Unionspläne im 19. Jahrhundert

geschichte referate

geschichte referate

Die Balkanfrage

Wenn Politiker ausdrücken wollen, daß sich die

Verhältnisse in Deutschland verschlechtern und chaotisch und

unübersehbar werden, die Kriminalität anschwillt usw. benutzen

sie das Wort 'Balkanisierung'. Warum eigentlich?

Antwort auf die Frage kann uns einzig und allein die

Geschichte geben. Geographisch gesehen ist der Balkan

(Balkanhalbinsel)das Gebiet südlich bis östlich des

Südkarpatenbogen, also von Rumänien hinunter bis

Bosnien.Die Bevölkerung ist von kleinen Ausnahmen

abgesehen slawisch. Die Religion ist hauptsächlich

Christlich-Orthodoxe, die Sprachen gehören überwiegend

der slavischen Sprachfamilie an.

Gegen Ende des 6. Jahrhunderts wanderten die Südslawen,

entweder aus dem Kaukasus oder aus Südrußland oder aus

beiden stammend, auf die Balkanhalbinsel ein, und

machten es sich heimisch. Sie beschäftigten sich mit

Viehzucht und Ackerbau. Unter den Südslawen begannen

sich Umrisse einzelner Völker abzuzeichnen, die

allmählich zu folgender Gliederung führten :

1. Die Slowenen oder Alpenslawen

Im Jahre 822 n.Chr. nachdem sie aus dem Slawischen

Reich ausgeschieden waren, unterstellten sie sich als Herzogtum

Karantanien bayrischem Schutz. Sie fiel dann

abwechselnd unter deutsche bzw. österreichische und

z.T. italienische Herrschaft

2. Die Kroaten,

die ursprünglich mit den Serben ein

Volk bildeten und Serbo-Kroaten genannten wurden.

843 n. Chr. wird im Vertrag von Verdun Kroatien

zwischen Italien und dem Frankenreich geteilt. Erst im

10. Jahrhundert wird Kroatien wieder vereinigt. Im

Jahre 1102 kommt Kroatien unter ungarische Herrschaft

und wird praktisch vom ungarischen König verwaltet.

2.1. Die Serben

Die Geschichte der Serben unterscheidet sich

eigentlich wenig von der kroatischen, doch sie bleiben

unabhängig, aber stellen sich unter fränkischen Schutz,

um den Bulgaren nicht ausgeliefert zu sein.Langsam

werden sie zu einer relativ großen militärischen sowie

wirtschaftlichen Macht. Seine Blüte erreicht  Serbien

im 13. und 14. Jahrhundert.

2.3. Die Bosnier

In Bosnien leben zwar auch Serben, doch sie bilden

einen eigenen Staat, der sich hin und wieder an Serbien

durch Personalunion anschließt. Im 14. Jahrhundert

besiegt der bosnische König Milesevo den serbischen

und läßt sich als König von beiden Staaten krönen und

weitet sein blühendes Reich weiter aus.

Die Türkeninvasion und -herrschaft

Die osmanischen Türken, ein turk-tatarisches Volk

hatten schon Anatolien erobert und marschierten auf

Europa zu. In Jahre 1371 unterwarfen die Türken

kleinere Fürstentümer. Doch sie konnten noch einmal von

einer serbischen Armee zurückgeschlagen werden.

Die Türken waren jedoch nicht auf zu halten.

Am 15.Juni 1389 kam es zur ersten großen Schlacht auf

dem Amselfeld.Die übermächtigen Türken standen den

Serben , Bosniern und Bulgaren unter der Führung von

Lazar dem König von Serbien, gegenüber.Die Schlacht

wurde zu einer totalen Niederlage der Serben.(An diesem

Tag wird in Serbien immer noch dieser Schlacht gedacht.

Da das Amselfeld heute auf dem Boden von Kosovo liegt,

wo überwiegend (ca. 95%) Albaner leben, lehnen die

Serben eine Autonomie oder Eigenstaatlichkeit der

Kosovo-Albaner ab. Sie betrachten dieses Gebiet als

historisches serbisches Kernland und verfolgen eine

Vertreibungspolitk ('ethnische Säuberung')gegenüber den

Albanern).Die Tochter von Lazar heiratete den

bosnischen Herrscher und vereinigte so die zwei Länder.

1456 siegt die ungarische Armee unter Johann Hunyadi

auf dem Amselfeld, wo zuvor die Serben gekämpft hatten,

gegen die Türken. 1459 war Serbien endgültig

unterworfen, 4 Jahre später war dann Bosnien dran. 1526

fand die Schlacht bei Mohacs statt. Das osmanische Heer

vernichtete die ungarische Armee, und Ungarn fiel dem

Türkenreich zu. Die Türken zogen bis Wien, wurden aber

zurückgedrängt. Obwohl die Herrschaft der Türken nicht

immer gleich hart war -äußerlich bestand teilweise

Symbiose-, waren die Balkanländer dadurch doch

jahrhundertelang vom zivilisatorischen Fortschritt des

Westens abgeschnitten.

Anbruch des Neuzeit (17. Jahrhundert)

Nach mehren Jahrhunderten, wo sich das Osmanische Reich

über das Gebiet von Marokko bis nach Bosnien erstreckt hatte,

begann es, sich langsam aufzulösen.

Die Habsburger befreiten Ungarn nach und nach von den

Türken und schufen die Doppel-Monarchie. 1690 verließen

viele Serben Serbien und wurden in der Krajina

angesiedelt und bewaffnet. Sie dienten als Puffer

zwischen Tsterreich und dem osmanischen Reich,

später Bosnien.( Diese Serben bereiten heute viele

Probleme. Sie umgeben das von  Muslimen

bewohnte Gebiet wie ein Gürtel und sind bis zum

heutigen Tage militant wie zuvor geblieben. Die

Krajina-Serben behaupten auch, daß sie immer die

Aufgabe hatten,die Muslime zu neutralisieren.Bosnien

ist zu einem Sonderfall geworden. Viele der

Zwangsislamisierten lassen sich nicht mehr reserb-

isieren bzw. rekroatisieren und bleiben islamisch.)

Doch auch der russischer Zar ging seinen Interessen auf

dem Balkan nach, und zwar viel erfolgreicher als

Tsterreich. Er strebte einen panslawischen Staat oder

Bund an ,den er dann dominieren wurde.

Zwischen 1804-12 fand der erste Volksaufstand gegen das

Osman.Reich statt und zwischen 1815-17 der zweite

Volksaufstand in dem die Serben innere Autonomie

erhielten.

Nachdem Napoleon seinen Rußlandfeldzug verloren hatte wurde

Europa nach dem Prinzip der Gleichgewichtigkeit

aufgeteilt.

1862 verließen die letzten türkischen Truppen Serbien.

Dann fiel die dalmatinische Küste an Tsterreich

Kroatien, das zu Ungarn gehörte,erhielt Autonomie, das war die

Zeit des ungarisch-kroatischen Subdualismus.


1875/76 kam es in Serbien erneuert zu Aufständen die

den Serbisch-Türkischen Krieg auslösten. Da sich aber nicht viel

änderte, zog Rußland ,angeblich zur Befreiung des christlichen

Balkans, gegen das Osmanische Reich.


Unionspläne im 19. Jahrhundert


Im 19. Jahrhundert gab es viele Vereinigungsgedanken.

Zahlreiche große Politiker(IljaGarasanin;Czartoryskisiks;

Graf L szl¢ Teleki;Baron Nikolaus Wessel,nyi und

schließlich der wichtigste, Kossuth,der 48er

Revolutionsführer in Ungarn)wollten den Balkan mit dem Westen

verbinden.Sie wollten das Problem mit den Nationalstaaten

umgehen und statt dessen eine Donau-Föderation

schaffen. Denn die Nationalitäten waren schon damals

sehr vermischt. Damals war der Haß, der heute in

Ex-Jugoslawien dominiert, noch nicht so groß. Also wäre es im

großen und ganzem möglich gewesen eine Föderation zu schaffen.

Das Ziel war eine föderierte Donau-Republik mit aller

Elastizität, welche typisch für eine

Republik aus verschiedenen Staaten ist,die Platz läßt für alle

Nationalitäten. Das war zwar ein frommer Gedanke, doch er war

nicht zu verwirklichen .Alle Pläne wurden zu

Fall gebracht, da jeder von ihnen Ungarn eine

zentrale Rolle zudachte.

Slowenien, Kroatien und Bosnien-

Herzegovina  (K.u.K. Zeit)

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nach dem

Abflauen der revolutionären Prozesse, die Europa

1848/49 bewegt hatten, war von Konföderations- und

Föderationsplänen im Donau-Balkan-Raum nurnoch wenig

die Rede. Der fortschreitende innere Zerfall des

türkischen Reiches und sein schrittweiser Rückzug aus

Südosteuropa lösten nationale Erhebungen in den nach

Befreiung drängenden Balkanländern aus.

Der historische Wegweiser zeigte in Richtung auf

nationalstaatliche Emanzipation.


Die K.u.K.

Zwischen 1867-1914 gehörten Slowenien und die Dalmatinische

Küste zu der Tsterreichischen Krone und

Kroatien-Slawonien zu Ungarn. Tsterreich(Zisleithanien) bestand

aus 15 Kronländern die mit eigenen Landtagen versehen waren,

die den Reichsrat,der in Wien tagte,bildeten

(bis 1873,ab 1907 allgemeine Mehrheitswahl).

Ungarn(Transleithanien) bildete seinen Reichstag,

der in Budapest sein Sitz hatte, aus 81 Repräsanten

der Städte ,332 der Komitate und 80 aus Kroatien-Slawonien .

Beide Reichstage entsanden je 60 Delegierte in ein Gremium

(das abwechselnd in Wien und Budapest tagte), das K.u.K.

Beschlüsse fassen konnte. Sie konnte die Reichsminister

ernennen(die z.B. Bosnien, das 1878 besetzt und 1908 annektiert

wurde, verwalteten) und sie hatte auch das Oberbefehl über

die K.u.K. Armee. Die Bevölkerung in Tsterreich-Ungarn hatte

übrigens eine Größe von ca.35.9 Mill. (1910).

Serbien in der K.u.K. Zeit


1862 zogen die letzten

türkischen Truppen ab.

1869 wurde eine liberale Verfassung eingeführt, die von dem

autokratisch herschenden Milan Obrenovic  nicht beachtet wurde.

1903-18 verfolgte Serbien eine anti-österreichische Politk,  

worauf der Kaiser 1906 mit einer Viehimportsperre reagierte (was

83% der serbischen Ausfuhr entsprach).Der 'Schweinekrieg' wurde

mit französischer Hilfe überstanden.Daruf entstand eine Industrie

zur Verarbeitung von Agrarprodukten.


Krisen (1908-13)

Die jungen Nationalstaaten mit hochgesteckten nationalen Zielen

bei unterschiedlichen volkstümlichen, kulturellen und religiösen

Grenzen hielten den Balkan ständig in Unruhe. Er wurde zum

Hochspannungsraum der Weltpolitik, in dem die Großmächte

direkt(Tsterreich-Ungarn,Italien,Rußland) oder indirekt

(Deutschland,Frankreich,Großbritannien) verwickelt waren.

Wie schon erwähnt, wurden Bosnien und die Herzegowina 1908      

von Tsterreich annektiert. Dieser Akt löste in Serbien viel

Entrüstung aus ,weil es die großserbischen Reichspläne durch-

kreuzte, die dadurch jedoch weiter mobilisiert wurden.

Es wurden Konferenzen gefordert, die aber von Tsterreich abge-

lehnt wurden, weil es Angst hatte, überstimmt zu werden.

Die Spannung stieg weiter.

Im Oktober des Jahres 1912 kam es zum ersten Balkankrieg:

Die vier Bündnispartner (Serbien, Montenegro, Bulgarien und

Griechenland) zogen gegen die Türkei. Die Türken unterlagen

dem gegnerischen Bündnis. Nach dem Krieg wolte jeder seine

eigenen Ziele durchsetzen:

Serbien : Zugang zur Adria

Italien : Albanien annektieren

Griechenland : Italien sollte die Dodekanes aufgeben

Tsterreich-Ungarn : wollte keinen Machtzuwachs von Italien und

Serbien, deshalb unterstützte es Bulgarien, damit es Serbien

unter Druck setzte.

Serbien war zwar durch Rußland gestärkt und hatte auch genug

Kraft , doch Italien widersetzte sich Serbiens Drang zur Adria. 

Deutschland und England bemühten sich um Normalisierung der

Beziehungen und riefen aus diesem Grund eine Botschaftlerkon-

ferenz in London ein. Im Mai 1913  entstand der Friede von

London.

Doch im Juni kam es erneut zu einem Konflikt. Ein Bündnis aus

der Türkei, Griechenland, Montenegro und Rumänien grif Bulgarien

an , das zuvor Serbien angegrifen hatte. Tst.-Ung. wollte zugun-

sten Bulgarien eingreifen, wurde aber von Deutschland und Italien

davon abgehalten. Dadurch erreichten die Beziehungen zwischen

Tst.Ung. und Rumänien ,belastet durch eine rumänische Minderheit

in dem ungarischen Siebenbürgen, einen Tiefpunkt. Im Frieden von

Bukarest verlor Bulgarien Mazedonien und weitere Gebiete. Alba-

nien wurde selbständig.

Die Lage : es herrschte eine allgemeine Enttäuschung; Serbien war

unzufrieden mit dem nicht erreichtem Ziel, dem Zugang zur Adria.

Die Lage blieb labil und entzündete sich in der Julikrise in


DER ERSTE WELTKRIEG

Am 28.6.1914 wurden der öster.Thronfolger Franz Ferdinand und

seine Gemahlin in Sarajewo durch den Studenten Princip,im Auftrag

der Geheimorganisation 'Schwarze Hand', getötet(keine unmittel-

bare Beteiligung der serbischen Regierung).Darauf wurden die

Vorbereitungen für einen Krieg getroffen. Die Bündnisse wurden

noch einmal geprüft ('Blankovollmacht').

Tsterreich stellte Serbien am 23.7. ein Untimatum von 48 Stunden

an Serbien ,die Mörder zu bestrafen. Am 25.7. betonte Serbien

seine Souveränitatsrechte und ordnete eine Teilmobilisierung

seiner Armee an.Diese Antwort befriedigte Tst.-Ung. nicht, es und

brach deshalb die diplomatischen Beziehungen ab und ordnet eben-

falls eine Teilmobilmachung an. Am selben Tag entschied der

Kronrat in Rußland Serbien zu unterstützen und am 29.7.verordnet

es eine Teilmobilisierung (einen Tag später die Generalm.).

Am 28.7. erklärt Tsterr.-Ungarn Serbien den Krieg.

Etwas später erkärten sich noch Deutschland und Frankreich

(3.8.1914),D. und Rußland (1.8.1914), Japan und D.(23.8.1914) den

Krieg.Die Türkei schloß sich in einem Geheimvertrag den Mittel-

mächten an.Ihn wurde zwischen dem 2.- 5.11 der Krieg von Ruß. ,

Großbritannien und Frankreich erklärt . Auch Bulgarien unter-

stützte die Mittelmächte.

Rumänien hingegen schoß sich den Alliierten an und erhielt dafür

Siebenbürgen und andere Gebiete zugesprochen, schließlich erklärt

Rumäniene den Mittelmächten den Krieg.

Der erste Weltkrieg war der Krieg der Geheimverträge.

Rußland, England, Frankreich beschlossen im Vertrag von London

1914, keinen seperaten Frieden zu schließen, sie stimmten auch

ihre Taktik aufeinander ab.

Die Mittelmächte versuchten, einen einheitlichen Wirtschaftsraum

zu schaffen. Sie probierten auch, die Innenpolitik der Feinde zu

stören , manchmal auch mit Erfolg(z.B. Lenin wurde mit deutscher

finanzieller Hilfe zurück nach Moskau gebracht, wo er im Okt. des

Jahres 1918 den Umsturz herbeiführte)

Die Schlachten auf dem Balkan:

- Okt.1915 wurde in einer Offensive der Mittelmächte Serbien

einschließlich Belgrad eingenommen

- Nov.1915 wurde in einer Schlacht auf dem Amselfeld Montenegro  

besiegt

- Ein Feldzug gegen Rumänien endete in der Okkupation von Buka-

rest

Doch nach diesen anfänglichen, überschätzten Erfolgen wedete sich

das Blatt gegen die Mittelmächte.Nach dem Scheitern einer letzten

Offensive stimmte Tsterr.-Ung. einem Waffenstillstand ,den

Deutschland schon angenommen hatte, zu. Die Donaumonarchie wurde

aufgelöst, Jugosawien in Trianon geschaffen.

Zeitungen haben kürzlich geschrieben, daß eigentlich Frankreich

den ersten Weltkrieg jetzt verloren habe, denn Jugoslawien

zerfallen und auch die Tschoslowakei sei zerfallen.



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