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Referat Die Bedeutung der Konferenz von Samos im Hinblick auf die Entstehung des Attischen Seebundes - Die Schlacht bei Mykale und das Verhalten der Ioner, Herodots Bericht über die Konferenz von Samos, Fortgang der Operationen bis zur Belagerung von Sestos

geschichte referate

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Hausarbeit


Die Bedeutung der Konferenz von Samos im Hinblick  

auf die Entstehung des Attischen Seebundes


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die Schlacht bei Mykale und das Verhalten der Ioner

Herodots Bericht über die Konferenz von Samos

3.1 Verhandlungsgang und Ergebnis

3.2 Haltung und Motive Athens

3.3 Haltung und Motive Spartas bzw. der Peloponnesier

Fortgang der Operationen bis zur Belagerung von Sestos

Bedeutung der Konferenz von Samos

Quellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Jahr 479 v.Chr. brachte den im Hellenenbund von 481 zusammengeschlossenen Griechen außergewöhnliche und entscheidende militärische Erfolge (Plataiai und Mykale) bei ihrem Kampf gegen den persischen Aggressor, es stellte sie jedoch gleichfalls vor einige schwer in allseitigem Einvernehmen zu lösende Probleme. Einer dieser Hauptstreitpunkte war der in der Konferenz von Samos nach der Schlacht beim Mykalegebirge diskutierte Verbleib und die Behandlung der Insel- und Festlandsioner im kleinasiatischen Raum.

Es ist zu untersuchen, welche Ziele und Erwartungen die beiden Pole Athen und Sparta in der Konferenz verfolgten, ob und wie weit sie das Ergebnis der Besprechung und die darauf folgenden Aktionen voneinander entfernten und welchen Einfluß die Konferenz auf die Gründung eines seperaten Bundes unter Athens Hegemonie, des Delisch-Attischen Seebundes, hatte.

Der Forschung steht zu diesem Problem im Grunde genommen nur eine brauchbare Quelle, die Historien von Herodot, zur Verfügung. Der u.a. Herodot und Atthidographen benutzende Diodor ist zu ungenau und in Bezug auf die Konferenz von Samos recht wertlos. Auch Thukydides bietet in seiner kurzen Skizzierung der Pentakontaetie keine zusätzlichen Informationen über Grund, Verlauf oder Ergebnis der Konferenz, lediglich die Belagerung von Sestos als eine der ersten Aktionen nach Samos wird knapp geschildert. Somit beschränkt sich die Behandlung der Flottenkonferenz von Samos auf eine Analyse des Berichtes von Herodot, was sich einerseits als schwierig erweist, da keine Kontrollüberlieferungen zur Verfügung stehen, andererseits aber der Bericht an dieser Stelle einen logischen Bruch aufzuweisen scheint.

Bei der Behandlung dieses Themas ist vor allem zu beachten, daß in der wissenschaftlichen Diskussion u.a. zwei divergierende Gedankengänge bezüglich des sich verändernden Verhältnisses zwischen Athen und Sparta während der Perserkriege zu beobachten sind. Der Ansicht einer bewußt expandierenden, manchmal sogar als imperialistisch bezeichneten Haltung Athens, das zunehmend die Fäden in Richtung eines eigenen Machtbündnisses unter seiner Hegemonie zieht , steht die Meinung einer unkonzeptionellen, auf äußere Umstände reagierenden Politik dieser bedeutenden griechischen Polis gegenüber. Die Konferenz von Samos und das damit einhergehende Ionerproblem spielen bei der Beurteilung dieser Entwicklung eine wichtige Rolle.

Diese Arbeit soll versuchen, die historischen Ereignisse genauer zu analysieren und die einzelnen Standpunkte Athens und Spartas auf und nach der Konferenz von Samos unter Berücksichtigung der verschiedenen Forschungsansätze darzustellen, sowie sie im Hinblick auf die Gründung des Delisch-Attischen Seebundes zu überprüfen. Weitergehend werden die der Konferenz bis zur Belagerung von Sestos folgenden Operationen mit Blick auf die nun beteiligten Ioner und deren Bedeutung bei diesen Aktionen untersucht.

2. Die Schlacht bei Mykale und das Verhalten der Ioner

Die militärischen Siege der Hellenen in der entscheidenden Phase der Perserkriege 480/79 (Salamis, Plataiai/Mykale) besaßen für spätere innen- und außenpolitische Entwicklungen Griechenlands eine Tragweite, wie sie erst die weiteren militärischen Erfolge der kimonischen Ara hervortreten lassen haben.[9] Besonders das 'Entscheidungsjahr' (Heinrichs, a.a.O., 2) 479 stellt u.a. einen wichtigen Punkt in der politischen Zugehörigkeit der transägäischen Griechengebiete und in der Beziehung zwischen Athen und Sparta dar.

Nach der verlorenen Seeschlacht in der Meerenge von Salamis am 28. September 480 flüchtete sich Herodots Bericht zufolge der verbleibende Rest der persischen Reichsflotte in die schützende Deckung der asiatischen Küste und überwinterte, nachdem sie den König und sein Heer von der Chersonesos nach Abydos übergesetzt hatte, in Kyme und Samos. Mit Einsetzen des Frühlings 479 sammelten sich die verschiedenen Schiffskontingente der persischen Flotte unter dem Befehl von Mardontes, Artayntes und Ithamitres in Samos. Diese beschlossen nach der Feststellung, daß die schwer angeschlagene persische Flotte zusammen mit dem ionischen Schiffsanteil gerade noch ca. 300 Schiffe aufbieten konnte und die Bundesflotte der Hellenen ihrer Meinung nach nicht nach Ionien aufbrechen würde, lediglich einem möglichen ionischen Abfall vom Perserreich entgegenzuwirken und nicht weiter Richtung Westen zu fahren, wo sicherlich ein Zusammentreffen mit der siegreichen Bundesflotte provoziert werden würde. Somit verweilte die Reichsflotte auf Samos und setzte große Hoffnungen auf Mardonios´ Landunternehmungen.

Die Bundesflotte sammelte sich jedoch zu dieser Zeit mit 110 Schiffen unter dem Oberbefehl des spartanischen Königs Leutychides und des Atheners Xanthippos bei Aigina. Kurze Zeit darauf traf eine Gesandschaft aus Chios, die vorher schon in Sparta um Hilfe für die Befreiung Ioniens ersucht hatte, bei der Flotte ein und bat um Unterstützung bei ihrer Verschwörung gegen Strattis, den von den Persern ca. 493/92 eingesetzten Tyrannen von Chios. Die Bundesflotte setzte sich daraufhin Richtung Ionien in Bewegung, kam jedoch nur bis Delos, wo sie mit der Begründung, alles weiter Hinausliegende sei den Hellenen nicht geheuer, vom Platz her nicht vertraut (besonders Samos) und wahrscheinlich voller feindlicher Truppen, nahezu ein halbes Jahr vor Anker ging.

Im September des Jahres 479 kamen Gesandte der Insel Samos zur Bundesflotte, die hinter dem Rücken der Perser und des von ihnen eingesetzten samischen Tyrannen Theomestor mit der Bitte an die Oberbefehlshaber herantraten, nach Samos aufzubrechen, sie von der Herrschaft der Perser zu befreien und möglicherweise sogar einen Abfall der ionischen Truppenkontingente zu erreichen. Leutychides vergewisserte sich der Integrität der Gesandten und, nachdem er sich des Argwohns entledigt hatte, nahm ihnen den Treueeid ab, daß 'die Samier gewißlich unsere kampfeswilligen Bundesgenossen sein würden' (Hdt. 9, 91).

Als das Opfer für die Hellenen schließlich günstig ausfiel, liefen sie von Delos mit Kurs auf Samos aus, und nachdem sie auf der Höhe von Kalamoi auf Samos angelangt waren, trafen sie Vorbereitungen zur Seeschlacht mit den Persern. Diese aber hatten sich auf die Nachricht vom Auslaufen der Bundesflotte zum Festland zurückgezogen, wobei sie die Schiffe der verbündeten Phöniker fortschickten. Die persischen Befehlshaber fühlten sich einer Seeschlacht mit den Griechen nicht gewachsen und bevorzugten die Sicherheit der bei der Mykalehalbinsel auf Xerxes´ Befehl hin lagernden, insgesamt wohl

an die sechzigtausend Mann starken Schutzarme zur Bewachung Ioniens[16]. Den Plan verfolgend, die gesamte Flotte an Land zu ziehen und zusammen mit den persischen Stellungen mit einem Wall zu umgeben und somit einer Belagerung wie auch einer Feldschlacht gewachsen zu sein, trafen sie das Landheer in der Nähe von Skolopoeis und des Gaisonbaches auf der Mykalehalbinsel, wo sie das geplante Vorhaben in die Tat umsetzten und die Griechen erwarteten.

Die Nachricht vom Abzug der Perser enttäuschte die Hellenen nach Herodot schwer und machte sie bezüglich weiterer Aktionen unschlüssig. Sie entschieden sich jedoch für eine Verfolgung der Perser und brachen, sich erneut zu einer Seeschlacht rüstend, gegen Ende September 479 zum Festland auf. Nahe beim feindlichen Lager auf Mykale bemerkten sie jedoch die persische Strategie, denn anstelle des erwarteten Flottenangriffs sahen sie neben den starken Befestigungen ein kampfbereites, formiertes Heer der Perser. Daraufhin ließ Leutychides sein Schiff dicht an das Ufer steuern und den ionischen Kontingenten im Perserheer zurufen, daß sie bei einem Zusammentreffen der Heere 'zuallererst der Freiheit, sodann der Losung: ´Hebe´ gedenken sollten' (Hdt 9, 98). Dieser Aufruf zum Abfall der Ioner verfolgte anscheinend eine ähnliche Taktik wie der des Themistokles am Kap Artemision 480, denn die Worte des Leutychides sollten entweder, falls die Barbaren sie nicht verstehen würden, die Ioner für die Griechen gewinnen oder, wenn man den Persern die Nachricht mitteilte, diese mißtrauisch gegen die Hellenen in ihren Reihen machen. Kurze Zeit nach dem Aufruf ihres Oberbefehlhabers an die Ioner hielten die Griechen auf die Küste zu, gingen an Land und formierten sich zum Kampf.

Die Perser begannen zwischenzeitlich mit der Entwaffnung und Internierung der Samier als für sie des Verrats verdächtigster Truppenteil im Lager und wiesen die Milesier an, die wichtigen Durchgangswege zur Mykalehöhe zu bewachen und dem persischen Heer die Fluchtwege offenzuhalten. Damit wollten sie nach Herodot die Truppenteile, denen sie am meisten mißtrauten, unschädlich machen oder vom Kampfgeschehen entfernen.

Als die Hellenen mit ihren Vorbereitungen fertig waren, rückten sie gegen die Barbaren vor, die ihrerseits mit ihren Schilden aus Flechtwerk eine leichte Schutzwehr errichtet hatten. Die Moral und der Kampfeswille der griechischen Hopliten wurden unterdessen durch das plötzlich die Reihen durchziehende Gerücht verstärkt, ihre Kampfgenossen auf dem griechischen Festland hätten die Schlacht bei Plataiai (26. September) gegen das große Perserheer unter Mardonios erfolgreich geschlagen und die Persergefahr von der Heimat abgewendet, so daß sich diesbezüglich niemand mehr um Hellas sorgen machen müsse. Als weiteres gutes Omen für die bevorstehende Schlacht wurde die Anwesenheit eines Demeterheiligtums gewertet, denn auch bei Plataiai soll sich ein solches Heiligtum der Demeter neben dem Schlachtfeld befunden haben. Durch diese Ereignisse ermutigt, nahmen die Hellenen bei Mykale den Kampf mit den Persern um die Inseln und den Hellespont noch entschlossener auf und drängten in die Schlacht.

Das griechische Heer teilte sich in zwei Gruppen auf, zum einen hatten die Athener mit der Hälfte des Heeres die Perser an der Küste anzugreifen, während zum anderen die Lakedaimonier mit den ihnen unterstellten Truppen das feindliche Heer über die Berge umgehen und einkesseln wollten. Die Truppen der Athener standen aufgrund des von ihnen zu überwinden Terrains jedoch viel eher im Gefecht mit den Barbaren und drangen auf den Schildwall ein, von dem aus man sie aber vorerst abwehrte. Erst als sie sich gegenseitig anfeuerten, 'daß der Erfolg ihnen gehören möge und nicht den Lakedaimoniern' (Hdt. 9, 102), rissen sie den Wall vom linken Flügel her ein und bestürmten die feindlichen Truppen. Diese flüchteten nach anfänglichen Widerstand in ihr errichtetes Bollwerk, gerieten aber mit der Erkenntnis, daß die Griechen ihnen dicht gefolgt waren und der Schutz der Verschanzung genommen war, vollends in Verwirrung und suchten ihr Heil in der Flucht. Lediglich die Perser selbst führten den Kampf teilweise in kleinen, geschlossenen Gruppen fort, wobei Mardontes und Tigranes fielen (Ithamitres und Artayntes flohen ebenfalls). Letztendlich besiegelte das Eintreffen der Lakedaimonier und der anderen Einheiten von diesem Flügel das Schicksal der persischen Truppen.

Als die entwaffneten Samier, die sich inmitten des medischen Lagers befanden, sahen, daß sich zunehmend ein Sieg der Hellenen abzeichnete, fielen sie von den Persern ab und kämpften nach besten Möglichkeiten an der Seite der Griechen, wobei ihnen die anderen ionischen Truppenkontingente nachfolgten. Die zur Sicherung der Fluchtwege eingeteilten Milesier wiesen den fliehenden Barbaren schließlich Wege, die sie direkt in die Hand ihrer Feinde führte und fielen dann selbst den Medern in den Rücken.

Nach dem sieg- und verlustreichen Kampf plünderten die Griechen die persischen Schiffe und steckten sie mitsamt dem Bollwerk in Brand. Kurz darauf fuhren sie in Richtung Samos ab, um auf der zweiten samischen Flottenkonferenz über das Schicksal der Ioner zu beratschlagen.

Der opportunistisch scheinende Schritt des Abfalls der ionischen Truppen bei Mykale wird von Herodot vermutlich zu kritisch dargestellt. Wie wir aus seinem Bericht erfahren, sind am Kampfgeschehen in der entscheidenden Phase größtenteils die Perser beteiligt, so daß die ionischen Verbündeten lediglich Einsatzreserven in der Nähe des Lagers bildeten. Nach Meinung des Historikers Heinrichs war aufgrund der undurchdringbaren persischen Schlachtreihe und des ungeordneten Rückzuges ein Überlaufen oder eine Beteiligung am Kampf nicht möglich bis zu dem Zeitpunkt, da sich die Schlacht in viele Kleingruppen aufgeteilt hatte. Als dies gegeben war, handelten die Ioner zu dem für sie frühstmöglichen Zeitpunkt und dachten nicht an Flucht, vielmehr traten sie, wenn auch nicht aus nationalem Denken, sondern aus reinen Sachzwängen heraus, zu den Hellenen über.

3. Herodots Bericht über die Konferenz von Samos

Die Quellenpassage Hdt. 9, 106 ist für uns die einzige annehmbare Schilderung der Flottenkonferenz von Samos, von deren Verlauf und Ergebnis.[25] Dennoch ist sie lückenhaft und weist Widersprüche auf, die im folgenden dargelegt und diskutiert werden.

Verhandlungsgang und Ergebnis

Nach dem Sieg bei Mykale kehrte die hellenische Bundesflotte nach Samos zurück, um darüber zu beratschlagen, was mit den u.a. auf die Aufforderung von Leutychides vom Großkönig abgefallenen Ionern geschehen sollte. Eine dauerhafte Wache vor der ionischen Küste als Schutz vor dem erwarteten Gegenschlag der Perser schien notwendig, aber nicht realisierbar. Die Amtsbevollmächtigten der Peloponnesier schlugen daraufhin vor, eine Umsiedlung der Ioner vorzunehmen und die kleinasiatische Küste den Persern preiszugeben. Als Siedlungsplätze erwägten sie die Seehandelsplätze mutterländischer Kollaborateure,[27] gegen die die Bündner sich 481 eidlich zur Bestrafung verpflichtet hatten. Die Athener erhoben jedoch entschiedenen Widerspruch auf diese Überlegung hin und verwahrten sich dagegen, 'daß die Lakedaimonen über Kolonisten von ihnen Entscheidungen treffen wollten.'

Diese ließen infolgedessen ihren Plan fallen und gaben dem athenischen Veto nach. Nun wurden die Samier, Chier, Lesbier und die übrigen Nesioten, welche an der Seite der Eidgenossen gekämpft hatten, förmlich in den Hellenenbund aufgenommen und zu eidlicher Treue verpflichtet.

Der Bericht in dieser Form wirft mehrere Fragen auf. Auf den ersten Blick scheint die Haltung der Athener widersprüchlich, und Herodots Gebrauch des Begriffs ´Ioner´ ist problematisch, da er sich auf die Insel-, aber auch auf die Festlandsioner beziehen kann. Weiterhin ist merkwürdig, daß die Athener ihr Veto erst in dieser Phase der Verhandlung einlegten, obwohl eine Umsiedlung der Ioner schon am Anfang der Konferenz als Diskussionsgrundlage vorgelegen haben mußte. Sonderbar ist auch, daß die Peloponnesier dem Veto so bereitwillig nachgaben, obwohl sie im Flottenrat mindestens eine vergleichbar große Verantwortung den Ionern gegenüber besaßen wie die Athener.

Über die Festlandsioner wurde nach einhelliger Meinung auf der Konferenz von Samos kein Beschluß gefaßt, vielmehr wurden sie dem Schutz der Athener überlassen, die für sich allein die Sorge über Ionien als ihr Recht beanspruchten und erst im Nachhinein engere Kontakte zu den Ionern auf dem kleinasiatischen Festland knüpften.

Der Widerspruch in Athens Haltung erklärt sich aus einem Mißverständnis bezüglich des zu diskutierenden Umsiedlungsplanes. Sparta bezog in den Plan die ionischen Inseln mit ein und, unter Betrachtung der damaligen Transportkapazitäten und der nur beschränkten Aufnahmekapazität der genannten Zielplätze, gedachte wohl auch nur einen Teil der Ioner, wahrscheinlich Einzelpersonen umzusiedeln. Als das deutlich wurde, legten die Athener, die ihrerseits nur mit einer von ihrem Standpunkt aus akzeptablen Umsiedlung der Festlandsioner auf die vorgelagerten Inseln gerechnet hatten, ihr Veto ein und bewirkten als Konsequenz darauf die Aufnahme der Inseln in den Hellenenbund. Herodot mißverstand also die Evakuierung der Gefährdeten als Umsiedlungsprojekt ganz Ioniens.

Das Einsetzen Athens als Schutzmacht der Ioner und der Beitritt der Inselioner zur Hellenensymmachie zog weitere, daraus resultierende Konferenzergebnisse nach sich, die sicherlich in die athenische Argumentation mit einflossen. Sie sind anscheinend wärend der Verhandlung nicht länger besprochen worden, müssen aber unter heutiger Betrachtung als unmittelbare Folgen der Konferenz beachtet werden. Zunächst wurden die enormen technischen, militärischen und ethnischen Schwierigkeiten einer Umsiedlung abgewendet. Darüberhinaus traten dem Bund militärisch und wirtschaftliche starke Inseln bei, die neben hohen Zahlungsbeiträgen an den Bund auch zeitweise eine Sicherung der Ostgrenze ohne mutterländische Truppen übernehmen konnten. Ebenso wichtig war die Machtausdehnung der Symmachie bis an die kleinasiatische Küste für die Sicherung der für Griechenland lebenswichtigen Getreideimporte vom Schwarzen Meer durch den Hellespont. Dieser erhielt somit ein bedeutendes strategisches Gewicht in vorgeschobener Position. Nicht zuletzt war damit die Möglichkeit gegeben, die philaidischen Besitzungen auf der thrakischen Chersonesos zurückzuerobern und die festländischen Häfen kontrollieren zu können.

Haltung und Motive Athens

D. Lotze stellt treffend fest, daß die Athener Ambitionen des Jahres 479 und während der samischen Konferenz nicht anhand der Kenntnis des weiteren Geschichtsverlaufes beurteilt werden sollten.[35]

Auf der Konferenz von Samos vertraten die Athener eine konsequente Haltung gegenüber der Einbindung der Inselioner in die hellenische Symmachie. Ihre Opposition zu den spartanischen Vorschlägen machte ein starkes Interesse gegenüber den Ionern deutlich. Die athenische Metropolis-Argumentation war aber wahrscheinlich nur ein vorgeschobener Grund, obwohl man nicht abstreiten kann, daß die Athener bei den Ionern aufgrund der Ereignisse beim ersten ionischen Aufstand 500-494 unter der Führung von Aristagoras von Milet zumindest moralisch in der Schuld standen. Gleichfalls war die - obschon nur mythologisch bekundete - ethnische Stammesverbundenheit zwischen Athenern und Ionern ein für die Athener durchaus greifbares und glaubwürdiges Argument. Als entscheidend für das athenische Interesse an den Ionern kann meiner Meinung nach jedoch der Grund angesehen werden, daß Athen sich durch eine Erweiterung des Bundes neue, seinen Ambitionen günstige Mehrheitsverhältnisse im Flottenrat erhoffte, der derzeitig von den Peloponnesiern dominiert war. Die weiteren, großen Vorteile, die sich aus der Vereidigung der Inselioner für Athen ergaben, ließen dieses deshalb auch die Initiative auf der Konferenz und im Anschluß daran ergreifen.

Es ist jedoch unglaubwürdig, daß Sparta allein durch das Veto der Athener von seinen Vorschlägen abstand nahm, zumal, wie gerade angedeutet, die Peloponnesier im Flottenrat eine deutlich Mehrheit besaßen. Das läßt vermuten, daß Athen Sparta mit sachlichen Argumenten überzeugen konnte. Genauer betrachtet bot die athenische Lösung im Endeffekt ein sinnvolleres Verfahren mit den Ionern an als die spartanische, so daß das Einlenken der Peloponnesier nicht weiter verwundert und mitnichten impliziert, daß die Peloponnesier die Verantwortung über die Ioner bereitwillig an Athen abgaben, um sich aus dem Konflikt mit den Persern zurückzuziehen.

Letztendlich bleibt die Frage nach den oben erwähnten Ambitionen, die Athen mit seinem Verhalten verfolgte. Zusätzlich zu einer stärkeren Position im Flottenrat blieb der Wunsch Athens nach der Führung der Flotte stets präsent, was diverse Diskussionen mit Sparta im Verlauf der Ereignisse seit 481 teilweise bezeugen. Die Konferenz von Samos bot Athen nun erstmals die Möglichkeit, auf dieses Ziel aktiv und dynamisch hinzuarbeiten und das seinige zum Erreichen des Flottenoberbefehls mit Hilfe der dem Bund neu vereidigten, aufgrund seiner Haltung Athen wohlgeneigten Ioner zu tun. Daß Athen, wie Steinbrecher schreibt, kontinuierlich eine auf Expansion ausgerichtete Außenpolitik betrieb, halte ich jedoch für überzogen, obwohl ich nicht das Einwirken entsprechender Kräfte auf die athenische Politik abstreiten möchte (z.B. Themistokles). Steinbrechers Ansicht entspringt zu sehr einem Rückschluß des späteren, tyrannischen Verhaltens der Athener im 478/77 gegründeten Delisch-Attischen Seebund unter Athens Hegemonie auf die Ereignisse des Jahres 479.

Vielmehr ergriff Athen die Initiative aufgrund der ihm gebotenen, günstigen Gelegenheit und besonders der daraus erwachsenden Vorteile. Nach meiner Interpretation von Busolt resultiert die Haltung Athens auf der samischen Konferenz eventuell auch aus dem Bedürfnis heraus, eine Selbstständigkeit gegenüber Sparta zu sichern, welches Athen während des Krieges zunehmend den eigenen Interessen dienstbar zu machen gesucht hatte. Diese Überlegung unterstützend ist zu bedenken, daß eine Umsiedlung der Ioner in das Mutterland zwangsläufig zu ständigen innergriechischen Konflikten und Auseinandersetzungen führen mußte, von denen dann hauptsächlich Athen betroffen gewesen wäre.

Haltung und Motive Spartas bzw. der Peloponnesier

Die Preisgabe Ioniens sollte nach Ansicht der Peloponnesier auch die ionischen Inseln einschließen und einen Rückzug auf das um die Kykladen erweiterte Mutterland beinhalten.[47] Nach Einspruch der Athener gegen diesen Vorschlag fügten sich die Spartaner dem athenischen Veto, Athen wurde Schutzmacht der Ioner. Sparta hegte zwar wohlbegründete Bedenken gegen daraus resultierende, weitere Beteiligungen in Übersee und einem Machtzuwachs Athens, es war sich jedoch über die neu gewachsene Bedeutung des Seekrieges im klaren und hatte kein Interesse, sich möglichst schnell aus dem Konflikt zurückzuziehen. Die Bereitschaft der Peloponnesier, mit zum Hellespont zu segeln, obwohl die Aktionen bei Samos und Mykale die auf Delos gefaßten Beschlüsse erfüllten, kann als Beleg dafür verwendet werden. Im bereitwilligen Nachgeben der Peloponnesier auf die auf Samos vorgebrachten Argumente (s. Kap. 3.1; 3.2) der Athener lag somit keine Abwälzung des Ionerproblems auf die Athener, sondern die Übernahme von Verantwortung in großem Umfang auch für Sparta. Es ist deswegen unhaltbar zu glauben, daß Sparta in seiner Haltung auf der Konferenz von Samos einen schnellen Rückzug aus dem persischen Konflikt verfolgte.

Rückschlüsse diesbezüglich könnte man sehr wohl anführen. Die Spartaner waren aufgrund der ständigen Gefahr eines Helotenaufstandes gezwungen, auf die Verhältnisse im Mutterland Rücksicht zu nehmen und die Hegemonie im Peloponnesischen Bund aufrecht zu halten, so daß man Verwicklungen fern der Peloponnes grundsätzlich eher abgeneigt gegenüberstand. Weiterhin war Sparta innenpolitisch gespalten zwischen den Vertretern einer dynamischen, expansiven Außenpolitik in Übersee u.a. mit dem Exponenten Pausanias und einer gemäßigten Partei der Wahrung des peloponnesischen Besitzstandes unter Führung des Ephorats. Es herrschte also keine klare außenpolitische Linie vor. Dieser ständige Streit wurde erst in den 60er Jahren des 5. Jhd. beigelegt, wobei die Einstellung des Ephorats dominierte.

Die angeführten Gründe reichen jedoch meiner Meinung nach nicht aus, Sparta ein gewolltes, rasches Ausscheiden aus dem Perserkonflikt zu unterstellen, sie lassen aber vermuten, daß Sparta bestrebt war, sich nicht auf eine militärische Bindung auf unbestimmte Zeit einzulassen und den Krieg in absehbarer Zeit zu beenden. Deshalb auch der Vorschlag einer Umsiedlung der Ioner, der dieses Ziel näherrücken lassen hätte. Die Durchführung einer Umsiedlung nach dem spartanischen Plan würde schließlich auch den Lakedaimoniern beachtenswerte Vorteile bringen können, so K.-E. Petzold, indem sie als Kolonisationsunternehmen unter spartanischer Aufsicht Sparta zur neuen Metropolis der Ioner hätte werden lassen. Der daraus folgende Machtzuwachs Spartas auf dem europäischen Festland wäre beachtlich gewesen. Daß die Spartaner diesen Plan nicht entschiedener verteidigt haben, beweist die Überzeugungskraft der athenischen Argumentation.

4. Fortgang der Operationen bis zur Belagerung von Sestos

Nach der samischen Flottenkonferenz segelten die Hellenen über Lekton nach Abydos am Hellespont, um dort die vermuteten Brücken der Perser abzureißen. Entgegen ihren Erwartungen waren diese jedoch schon abgebrochen, woraufhin die Peloponnesier unter Leutychides beschlossen, nach Hellas zurückzufahren.[57] Die dem Kommando des Xanthippos unterstehenden Athener und die dem Bund gerade beigetretenen Nesioten faßten im Gegensatz dazu den Beschluß, einen Angriff auf die Chersonesos zu wagen und begannen mit der Belagerung von Sestos.

Die Einnahme der von den Aiolern, Persern und anderen Bundesgenossen gehaltenen Stadt erwies sich trotz mangelnder Vorbereitungen der Belagerten als schwierig, und die athenischen Truppen wurden mit fortschreitender Jahreszeit (nach Herodots Information Spätherbst) unruhig. Es drängte sie zurück in ihre Heimat, und sie sprachen mit ihrem Anliegen bezüglich eines Abzuges bei den Feldherren vor. Die Antwort der Befehlshaber war daraufhin, 'nicht früher als bis entweder sie die Stadt genommen hätten oder die Gemeinde der Athener sie heimriefe' zurückzukehren.

In der Stadt war der Hunger und die Not zu dieser Zeit anscheinend jedoch schon so groß, daß sich die persischen Einheiten während der Nacht über die Rückseite der Stadtmauer von den Hellenen zunächst unbemerkt davonmachten. Mit Anbruch des Tages ergaben sich die verbleibenden Truppen und öffneten den Athenern die Tore, die anschließend die Stadt besetzten und die Verfolgung der Perser aufnahmen, von denen sie vieler habhaft wurden. Nach der Hinrichtung des persischen Statthalters und Befehlshabers Artayktes plünderten die Hellenen die Stadt und fuhren zum griechischen Mutterland zurück.

Über mögliche weitere Aktionen des peloponnesischen Flottenkontingents können nur Spekulationen angeführt werden. Nach Vermutungen von Bayer und Heideking ist mit der bei Plut. Them. 20 erwähnten Flotte vor Pagasai die heimkehrende Hellenenbundflotte ohne die bei Sestos verbliebene Streitmacht gemeint. Somit ist nicht auszuschließen, daß das spartanische Kontingent auf dem Weg zur Peloponnes den Angriff auf Thessalien bereits 479 führte.

Der Aufbruch zum Hellespont und die Sestosfahrt dienten offensichtlich der Realisierung des samischen Beschlusses. Propersische Regime mußten beseitigt, einzelne Inseln und Inselpoleis in den Schutzbund aufgenommen und Beitrittskonditionen ausgehandelt werden. Darüberhinaus konnten die die Hauptlast dieses Vorgehens tragenden Athener ihre Glaubwürdigkeit beweisen, den Schutz der ionischen Griechen übernehmen zu können. Xanthippos kann dabei noch die Überlegung unterstellt werden, seine durch den Ostrakismos geschwächte politische Situation wieder zu festigen, indem er dem Sieg bei Mykale noch die Sicherung der für Attika wichtigen Getreidestraße vom Schwarzen Meer in die Agäis anschloß. Das läßt erkennen, daß der von Herodot angegebene Grund, lediglich die Brücken abzubrechen, den Zusammenhängen der Konferenz samt darauf folgenden Aktionen nicht gerecht wird und der Kritik würdig ist. Nach Aufnahme der Inseln sahen sich die Verbündeten unter Athens Führung unvermeidlich dem Problem des Schutzes der Festlandsioner gegenüber. Der athenischen Überlegung, eine kleinionische Lösung anzustreben und den Persern das ionische Festland im Gegenzug zu den Inseln zu überlassen, konnten die Nesioten keinesfalls zustimmen. Zu wichtig waren die den Inseln vorgelagerten, ionischen Gebiete auf dem Festland für deren Versorgung und Sicherheit, als daß man sie preisgeben konnte.

Damit war eine Situation für die Aufnahme auch kleinasiatischer Kontinentalpoleis geschaffen, die die Lage nach der Mykaleschlacht und die Vereidigung der Inselioner und somit eine Erweiterung des europäischen Engagements in den kleinasiatischen Raum hinein als Möglichkeit zum Abfall von den Persern nutzen konnten. Ob dieser Schritt bei den festländischen Ionerpoleis die gleichermaßen in den Quellen und der Forschung beschriebene prohellenische Euphorie auslöste, mag bezweifelt werden. Als Handelsstädte waren sie stark auf einen freien Zugang zu den ihnen vorgelagerten Häfen der Hellenen angewiesen, und so bleibt erwägenswert, ob ihnen nach der Aufnahme der Küsteninseln und der daraus resultierenden Übernahme der Kontrolle über die Agäis und die Meerengen seitens des Hellenenbundes eine andere Wahl als der Beitritt zum Bund blieb. Weiterhin standen wahrscheinlich zahlreiche festlandsionische Städte in enger Verbindung mit dem persischen Hinterland und bevorzugten eine derartige Koexistenz unter persischer Herrschaft vor dem risikoreichen Abfall zum Hellenenbund.

Die Vereidigung der Inselioner in den Hellenenbund und die direkt anschließende Belagerung von Sestos als erste Aktion im Sinne des samischen Beschlusses bedeutete demzufolge nur einen ersten Schritt, der unmittelbar weitere Konsequenzen für die Hellenen des griechischen Mutterlandes nach sich ziehen mußte. Dieser Verantwortung konnten und wollten sich die Europäer auf Dauer nicht entziehen. Durch das Verhalten der Athener gegenüber den an Bedeutung gewinnenden Ionern war der Wechsel im Oberbefehl nur noch eine Zeitfrage.

5. Bedeutung der Konferenz von Samos

Abschließend ist festzustellen, daß die anfänglich als Schlag gegen die das Mutterland bedrohende persische Reichsflotte geplante Ionienfahrt durch die samische Flottenkonferenz eine neue Bedeutung erhielt.[68] Während sich für Athen eine Entwicklung zur Flottenhegemonie abzuzeichnen begann und sich die Machtverhältnisse aufgrund der Aufnahme der Inselioner in die hellenische Symmachie deutlich zugunsten Athens verschoben, ist bezüglich Sparta zu erkennen, daß diesem zumindest die Hegemonie über die Flotte langsam zu entgleiten begann. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und im Kapitel 3 erläutert.

Im Hinblick auf die Gründung des Delisch-Attischen Seebundes 478/77 vertrete ich die Ansicht, daß die Keimzelle dieser Symmachie unter Athens Führung in der Konferenz von Samos und den darauf folgenden Aktionen begründet liegt, insbesondere der Belagerung von Sestos und der damit einhergehenden Annäherung von Athenern und Ionern. Die Perserkriege lancierten Athen zur Großmacht und machten es schließlich zur Rivalin Spartas. Der Rückhalt der ionischen Kontingente, die wahrscheinlich auch den Ausschlag zum Hegemoniewechsel 487/77 gegeben haben, ebnete Athen entscheidend den Weg zum Seebund.

Somit hatte die Konferenz eine Entwicklung in den Machtverhältnissen Griechenlands initiiert, welche die Innen- und Außenpolitik der Griechen für mehr als ein Jahrhundert nachhaltig beeinflussen sollte.

6. Quellenverzeichnis

Herodot,                  Historien. Übers. v. W. Marg, München 1991.

Diodor Siculus,       Bibliotheke. Übers. v. C.H. Oldfather, London 1970.

Thukydides,            Geschichte des Peloponnesischen Krieges. Übers. u. mit einer Einf. u. Erl. vers. v.

G.P. Landmann, München 1991.







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Busolt, G.

Griechische Geschichte bis zur Schlacht bei Chaeroneia.

Bd. III.1: Die Pentakontaetie, Gotha 1893-1904 (ND 1967).

Busolt, G.

Griechische Staatskunde.

Bd. II: Darstellung einzelner Staaten und der zwischenstaatlichen Beziehungen (bearb. v. H.Swoboda), München 51920-26 (HAW IV 1.1.1. (ND 1979)).

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Ionien nach Salamis.Die kleinasiatischen Griechen in der Politik und politischer Reflexion des Mutterlandes (Antiquitas R. 1, Bd. 39).

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Die Gründung des Delisch-Attischen Seebundes: Element einer 'imperialistischen' Politik Athens?

I. Von der Hellenensymmachie zum Seebund.

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Petzold, K.-E.

Die Gründung des Delisch-Attischen Seebundes: Element einer 'imperialistischen' Politik Athens?

II. Zielsetzung des Seebundes und die Politik der Zeit.

In: Historia 43, 1994, 1-31.

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Beute, Vergeltung, Freiheit? Zur Zielsetzung des Delisch-Attischen Seebundes.

In: Chiron 9, 1979, 1-22.

Smarczyk, B.

Untersuchungen zur Religionspolitik und politischen Propaganda Athens im Delisch-Attischen Seebund (Quellen und Forschungen zur Antiken Welt 5).

München 1990 (=Diss. Köln 1984).

de Ste. Croix, G.E.M.

The Origins of the Peloponnesian War.

London 1972.

Steinbrecher, M.

Der Delisch-Attische Seebund und die athenisch-spartanischen Beziehungen in der Kimonischen Ara (ca. 478/77-462/61).

Stuttgart 1985 (Palingenesia 21).

Strasburger, H.

Herodot und das perikleische Athen.

In: Historia 4, 1955, 1-25.



Die Gründung eines separaten Bundes wird bezweifelt von A.Giovannini/G. Gottlieb, Thukydides und die Anfänge der athenischen Arché, SB Heidelberg, Akad. d. W., phil.-hist. Kl. Heidelberg 1980, Nr. 7. Diese Interpretation wird jedoch von K.-E. Petzold, Die Gründung des Delisch-Attischen Seebundes: Element einer 'imperialistischen' Politik Athens? I: Von der Hellenensymmachie zum Seebund, in: Historia 42, 1993, 418-443, 343 (Anm. 116); 437 (Anm. 136) und II: Zielsetzung des Seebundes und die Politik der Zeit, in: Historia 43, 1994, 1-31 deutlich widerlegt.

Hdt. 9, 106.

Diod. 11, 37.

Vergl.  J. Heinrichs, Ionien nach Salamis. Die kleinasiatischen Griechen in der Politik und politischen Reflexion des Mutterlandes (Antiquitas R.1, Bd. 39). Bonn 1989, 33-34; Anm. 142; 70ff. G. Busolt, Griechische Geschichte bis zur Schlacht bei Chaeroneia, Bd. III.1: Die Pentakontaetie, Gotha 1893-1904 (ND Hildesheim 1967), 16 (Anm. 1.1); 39 (Anm. 1). Desgl. G. Busolt, Griechische Geschichte bis zur Schlacht bei Chaeroneia, Bd. II: Die ältere attische Geschichte und die Perserkriege, Gotha 1893-1904 (ND Hildesheim 1967), 744 (Anm. 5). Die auf der Quelle von Diodor beruhenden Vermutungen zu diesem Thema von H.D. Meyer, Vorgeschichte und Begründung des Delisch-Attischen Seebundes, in: Historia 12, 1963, 405-446 werden u.a. ausführlich widerlegt von Heinrichs, a.a.O. und Petzold, a.a.O.

Thuk. 1, 89.

Zur Quellenfrage allgemein vergl. E. Bayer/J. Heideking, Die Chronologie des Perikleischen Zeitalters (EdF 36), Darmstadt 1975, Anm. 2.

Vertreten u.a. von M. Steinbrecher, Der Delisch-Attische Seebund und die athenisch-spartanischen Beziehungen in der Kimonischen Ara (ca. 478/7-462/1). Stuttgart 1985. (Palingenesia 21)

Vertreten u.a. von  Petzold, a.a.O.

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 1.

Vergl. Hdt. 8, 130-132 und Hdt. 9, 90-105.

Es bleibt hier zu vermuten, daß die chiische Gesandtschaft keinesfalls um eine Befreiung Ioniens bemüht war, sondern ausschließlich aus und für eigenes Interesse handelte. Vergl. Heinrichs, a.a.O., 35-38.

Herodot liefert jedoch noch einen abweichenden Ansatz zur Begründung der Ionienfahrt in seinen Historien. Nach Hdt. 8, 108-109 bestand schon nach der Schlacht bei Salamis die Absicht, im kommenden Frühjahr zum Hellespont und nach Ionien zu fahren (Themistokles) und den Kampf um das Land des Königs aufzunehmen (Eurybiades). Heinrichs, a.a.O., 4-5, sieht darin einen Einklang mit den Resultaten der Flottenkampagnen 479 bis zur Sestosbelagerung und somit eine lediglich aufgeschobene Konsequenz zur Salamisschlacht. Weiterhin bot die Annahme des chiischen Hilfegesuches die Möglichkeit, die persische Teilflotte im nahegelegenen Kyme besser blockieren oder sogar angreifen zu können, was zu diesem Zeitpunkt ein vielversprechendes Unternehmen gewesen wäre.

Die Angaben Herodots (Hdt. 8,132) sind lückenhaft und nur teilweise nachvollziehbar. Ausschlaggebend für das Verweilen der Bundesflotte in Delos ist wahrscheinlich die mit dem Aufbruch nach Chios zeitgleiche Vereinigung der beiden Reichsflottenteile zur Beilegung lokaler Unruhen bei Samos. Somit entfiel das bedeutende strategische Gewicht von Chios und die Bundesflotte, nun wieder dem persischen Kontingent unterlegen, mußte sich darauf beschränken, Operationen der Reichsflotte zu blockieren und den Kykladenraum zu schützen. Es entstand eine Art ´Pattsituation´.  Vergl. Heinrichs, a.a.O., 50-51.

Entgegen weitverbreiteter Auffassung belegt der Eid keineswegs eine Aufnahme der Samier in den Hellenenbund, sondern lediglich einen Schwur auf das samische Vorhaben, wie auch Heinrichs, a.a.O., 55-56, treffend feststellt. Die Passage stände ansonsten auch im Widerspruch mit Hdt. 9, 106.

Die Abbeorderung der Phöniker in der Form, wie Herodot oder auch Ephoros (via Diodor) sie beschreibt und begründet, hat sich höchstwahrscheinlich anders zugetragen. Es ist schwer einzusehen, daß die Perser ihr bestes Flottenkontingent wegschickten und dessen Vernichtung und eine Demoralisierung der eigenen Truppe riskierten. Wahrscheinlich ist jedoch, daß der Abzug der recht starken phönikischen Flotte Mitursache, nicht Folge des griechischen Vorgehens über Delos hinaus war. Vergl. Heinrichs, a.a.O., 53-55.

Die Armee war dem Befehl des Tigranes unterstellt.

Vergl. J. Kromayer/G. Veith, Schlachtenatlas der Antike, Bd. 1: Griechische Abteilung, München 1926, Karte: Schlacht bei Mykale, 171-4, 7 u. 8.

Zur persischen Strategie vergl. Busolt, Griech.. Gesch., Bd. II, 743 (Anm. 2).

Dieser Beschluß der ´Ersten samischen Flottenkonferenz´ (nach Heinrichs) war eine nur logische Entwicklung. Die Lage im griechischen Mutterland war weiterhin gespannt und die Bundesflotte mußte mit allen Mitteln eine Anfahrt der Reichsflotte nach Hellas verhindern. Erstmals waren die Bündner jedoch auch durch ihren Treueeid (s. Anm. 6) an eine Verpflichtung außerhalb des europäischen Festlandes gebunden, besonders die Athener standen bei den Samier moralisch in der Schuld (s. Anm. 12). Vergl. Heinrichs, a.a.O., 57-58.

Auszugehen ist von einer schwer zugänglichen, besonders für Landungen ungeeigneten Küste, so daß die Griechen wahrscheinlich bei den breiteren Küstenabschnitten weiter östlich anlandeten und sich daher auch ihr Angriff aus dieser Richtung erklärt. Die Lakedaimonier hatten bei der Umgehung in dem felsigen Gelände sicherlich mehr Schwierigkeiten zu meistern, als es Herodot berichtet. Vergl. Heinrichs, a.a.O., 62-63. Dazu Anm. 12. Desgl. Kromayer/Veith, a.a.O.

Bezüglich der Samier, die 480/79 500 athenische Gefangene, wohl schon mit einer Umorientierung von den Persern weg zu den europäischen Griechen, aus der Hand der Perser ausgelöst hatten und nach Attika zurücksandten (Hdt. 9, 99), war das persische Mißtrauen mehr als berechtigt. Ein Vertrauensbruch mit anderen ionischen Kontingenten ist meiner Meinung nach jedoch nicht festzustellen. Besonders die von Herodot angeführten Milesier erhalten einen strategisch entscheidenden Posten, wie die deutliche Parallele zu den Phokern bei der Schlacht an den Thermopylen 480 zeigt. Die Deckung der wichtigen Mykalepässe mit allen Möglichkeiten zum Hinterhalt und Verrat setzt eher, gegenteilig zu Herodots Auffassung, ein sehr großes Vertrauensvotum seitens der Perser voraus und läßt vermuten, daß die Spartaner nicht nur mit dem unwegsamen Terrain Schwierigkeiten hatten. Demnach wird auch die Leistung der Lakedaimonier anscheinend vernachlässigt. Nach Heinrichs, a.a.O., 61, geht es Herodot um eine Rehabilitierung der durch diesen Posten bei den Griechen diskreditierten Milesiern.

Es ist anzunehmen, daß das Gerücht von Seiten der griechischen Oberbefehlshaber in die Truppe gestreut wurde, um die Moral zu heben und die Soldaten von belastenden Sorgen zu befreien. Ein Herold hätte zur damaligen Zeit eine Entfernung von Plataiai nach Mykale nicht binnen einer so knapp bemessenen Zeit  zurücklegen können (Herodot spricht von den beiden Schlachten als nahezu zeitgleich: Hdt. 9, 100). Vergl. Busolt, Griech. Gesch., Bd. II, 744 (Anm. 2).

Die Loyalität der Ioner bei Mykale gegenüber den Persern war, mit Ausnahme der Samier, durchaus gegeben. Ein Abfall festländischer Ionerpoleis zum Zeitpunkt der Mykaleschlacht war aus verschiedenen Gründen unwahrscheinlich (z.B. Angst vor Vergeltung). Vergl. Heinrichs, a.a.O., 64. Dagegen Petzold, a.a.O., 428.

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 63-65. Weitergehend schreibt H. Strasburger, Herodot und das perikleischen Athen, in: Historia 4, 1955, 1-25, 24, daß Herodot besonders den Verdienst der Samier um die Befreiung Ioniens mit auffälligem Eifer herausstellt, wohl wegen des ihn hart treffenden Schlages der Vernichtung von Samos durch Perikles 439.

S. Einleitung.

Dies ist wahrscheinlich nur im Sinne der modernen Geschichtsforschung zu verstehen. Nach Strasburger, a.a.O., 6 hätte im 5. und frühen 4. vorchristlichen Jahrhundert niemand Herodot eine Verundeutlichung oder Verschleierung der Abfolgen vorgeworfen. Strasburger verdeutlicht unter Bezugnahme anderer Historienstellen, daß 'Reihenfolgen in der Erzählung bei Herodot nicht für das Gewicht einer Aussage beweisend sind'.

Gemeint sind demnach Böotien und einige Agäisinseln.

R. Meiggs, The Athenian Empire, Oxford 1972 hält das Metropolisargument der Athener für fragwürdig. B. Smarczyk, Untersuchungen zur Religionspolitik und politischen Propaganda Athens im Delisch-Attischen Seebund (Quellen und Forschungen zur Antiken Welt 5). München 1990 (=Diss. Köln 1984), 318ff. geht auf das Verhältnis Athens zu seinen Apoiken dagegen erläuternder ein, unterstützt von Busolt/Swoboda, a.a.O.

Vergl. P.A. Brunt, The Hellenic League against Persia, in: Historia 2, 1953/54, 135-163, 140ff.

So u.a. Heinrichs, a.a.O., Petzold, a.a.O., Busolt, a.a.O. und Strasburger, a.a.O.

Die vorläufige Vernachlässigung der Festlandsioner kann möglicherweise auch auf ihrer militärisch und wirtschaftlich schwächeren Positionen beruhen.

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 67ff.; Anm. 247; Anm. 250.

Vergl. dazu B. Smarczyk. Andererseits K. Raaflaub, Beute, Vergeltung, Freiheit? Zur Zielsetzung des Delisch-Attischen Seebundes, in: Chiron 9, 1979, 1-22.

Besonders für das attische Flottenkontingent, welches Athen schon seit längerer Zeit finanziell überforderte.

D. Lotze, Selbstbewußtsein und Machtpolitik. Bemerkungen zur machtpolitischen Interpretation spartanischen Verhaltens in den Jahren 479-477, in: Klio 52, 1970, 255-270, 257.

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 76.

Vergl. ebd., 76. Die Athener haben den Ionern auf das Hilfegesuch des Aristagoras entgegen den Spartanern 20 Schiffe zur Unterstützung bei dem Aufstand gesandt.

Vergl. Smarczyk, a.a.O. und G. Busolt, Griechische Staatskunde, Bd. II: Darstellung einzelner Staaten und der zwischenzeitlichen Beziehungen (bearb. v. H. Swoboda, München 51920-26 (HAW IV 1.1.1 (ND 1979)).

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 76.

So behauptet von Petzold, I, a.a.O., 432-433. Auch H. Nöthe bei Busolt, Griech. Gesch., Bd. III.1, a.a.O., 39 (Anm. 1) und Bayer/Heideking, a.a.O., 101; Anm. 5. Bestritten von Heinrichs, a.a.O., 76ff.

Vergl. Petzold, I, a.a.O., 427

Der Streit um den Oberbefehl zur See 481 zwischen Sparta und Athen (Hdt. 8, 3). Die Differenzen bezüglich des strategischen Vorgehens am Artemision 480 zwischen Themistokles, Eurybiades und Adeimantos (Hdt. 8, 4f.). Die unterschiedliche militärische Lagebeurteilung nach den Kämpfen bei den Thermopylen/Artemision und den daraus zu ziehenden Konsequenzen (Hdt. 8, 40; 49). Die verschiedenen strategisch-taktischen Konzeptionen des Themistokles, Eurybiades und Adeimantos vor der Schlacht bei Salamis am 26. September 480.

Vergl. Steinbrecher, a.a.O., 124.

Vergl. dazu 3.1 und Anm. 34.

Vergl. Busolt, Griech. Gesch., Bd. III.1, 42 beruhend auf Thukl. 1, 91ff.

Vergl. Steinrecher, a.a.O., 129.

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 76.

Vergl. Bayer/Heideking, a.a.O., 101; Anm. 5.

Dafür spricht auch, daß sich die Flottenbewegungen des Jahres 479 wahrscheinlich auf spartanische Initiative zurückführen lassen. Vergl. Raaflaub, a.a.O., 13; Petzold, I, a.a.O., 428 (anm. 65).

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 76.

Vergl. Petzold, I, a.a.O., 432; Lotze, a.a.O., 255ff.; G.E.M. de Ste. Croix, The Origins of the Peloponnesian War, London 1972, 89ff.

Vergl. Bayer/Heideking, a.a.O., 103; Steinbrecher, a.a.O., 145.

Der historische Verlauf bis 478 beweist Spartas aktive Rolle im persischen Konflikt.

Vergl. Petzold, I, a.a.O., 432.

Vergl. ebd., 429.

Diese Vermutung halte ich unter Berücksichtigung von Smarczyk, a.a.O. und Busolt/Swoboda, a.a.O. für gewagt.

Denkbar für die Heimkehr der Peloponnesier kann eine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Oberbefehlshabern sein, bei der die im Vorjahr bei Andros vorgebrachten Argumente eine Rolle spielten: Xanthippos hätte demnach beabsichtigt, die rückwärtigen Linien des noch in Griechenland verbliebenen persischen Regiments unter Artabazos zu bedrohen und diesen zum Rückzug zu veranlassen. Leutychides befürchtete jedoch den gegenteiligen Effekt und lehnte deshalb eine Beteiligung des peloponnesischen Kontingents ab. Vergl. Heinrichs, a.a.O., 79 (Anm. 261).

Vergl. Hdt. 9, 114. Möglicherweise waren auch festländische Ioner an der Belagerung beteiligt, so H.D. Meyer, a.a.O. Vergl. auch W.W. How/J. Wells, A Commentary on Herodotus. With Introduction and Appendices, 2 Bde., Oxford 21928 (RP 1979-1980), 333. Skeptisch geben sich dagegen Heinrichs, a.a.O. und Bayer/Heideking, a.a.O, Anm. 3. Dazu auch Petzold, a.a.O., 437.

Vergl. Hdt. 9, 117.

Vergl. Hdt. 9, 118-119.

Artayktes galt zurecht als Schänder des sestischen heiligen Bezirkes und verstieß damit gegen ein grundsätzliches Völkerrecht der Griechen, der Unantastbarkeit von Heiligtümern. Vergl. Busolt/Swoboda, a.a.O., 1263.

Vergl. Hdt. 9, 121.

Vergl. E. Bayer/J. Heideking, a.a.O., 106-107.

Vergl. Petzold, a.a.O., 435; 435 (Anm. 122). Die Vermutung eines auch privaten Unternehmens des Xanthippos liegt nahe. Diesen Punkt benutzt Petzold auch ausführlich, um die Ansichten von Steinbrecher und H.D. Meyer zu widerlegen. Vergl. Petzold, a.a.O., 345ff.

Nach Bayer/Heideking, a.a.O., 99, veranlaßten die Siege von Plataiai und Mykale einen großen Teil der kleinasiatischen Griechen zum Abfall von den Persern. Dem möchte ich in Einvernehmen u.a. mit Brunt, a.a.O., 135-136, teilweise widersprechen. Die Situation war nach diesen Schlachten für die kleinasiatischen Ioner noch zu unklar und unsicher, um sie zum Abfall in größeren Maßen zu bewegen und damit der Gefahr persischer Racheakte auszusetzten. Erst die Aktionen, die mit der Belagerung von Sestos einsetzten, schafften die Voraussetzungen für den zweiten ionischen Aufstand. Vergl. auch Heinrichs, a.a.O., 68. Vergl. dazu Anm. 23. Petzold, a.a.O., 433 dagegen betont, daß eine Aufnahme auch festlandionischer Kontingente möglicherweise bei Abydos durchgeführt wurde und diese Truppenteile wahrscheinlich auch die Einnahme von Sestos durchgesetzt haben.

Vergl.  Heinrichs, a.a.O., 79ff.

Pausanias´ Flottenstrategie im Folgejahr 478 beweist jedoch auch, daß die Interessen der neuen ionischen Inselverbündeten entgegen weitläufiger Ansichten von den Spartanern ernstgenommen wurden. Vergl. Heinrichs, a.a.O., 82.

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 78ff.

Vergl. Petzold, I, a.a.O., 428.

Vergl. Strasburger, a.a.O., 13 (Anm. 2).

Vergl. Plut. Arist. 23-25; Aristot. Ath. pol. 23

Vergl. Heinrichs, a.a.O., 78ff.



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