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Referat Die amerikanische revolution - wie war es dazu gekommen?, zuspitzung des konflikts - die 'boston tea party', erster kontinental-kongress, erste kampfe

geschichte referate

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Die Amerikanische Revolution

Am 4. Juli 1776 unterzeichneten die Delegierten des 'Zweiten Kontinental-Kongresses' in Philadelphia die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Damit fand ein schon über zehn Jahre währender Prozeß seinen offiziellen Abschluß. Die amerikanischen Kolonien Englands machten sich unabhängig vom Mutterland. Ihre Revolution wurde zum Unabhängigkeitskrieg machten. Dieser endete am 3. September 1783 mit dem Frieden von Paris. In Nordamerika begann eine neue Nation, die Vereinigten Staaten von Amerika ihren Weg in die Moderne.

Wie war es dazu gekommen?

Nach dem erfolreichen Krieg mit Frankreich (1754-1763), in dem England Kanada und Louisiana hinzu gewann, hatte die englische Regierung beschlossen, daß die amerikanischen Kolonien einen größeren Anteil der Kriegskosten und der Verteidigungslasten gegen die Indianer tragen sollten.

Erreichen wollte man das durch energischere Anwendung der merkantilistischen Handelsvorschriften, die bis dahin von den Kolonisten nicht allzu ernst genommen wurden, da zwischen ihnen und dem Mutterland ein ganzer Ozean lag. So wurden z.B. die 'Navigationsakte' und die Gesetze gegen den Schmuggel schärfer ausgelegt und angewandt. Auch die 'Zuckerakte' wurde 1764 erneuert. Durch die Erneuerung der Zuckerakte wurden hohe Abgaben auf den Import von Zucker und Melasse aus Westindien verhängt. Dies bedrohte einen lukrativen Dreieckshandel:   Sklaven aus Afrika wurden im Tausch gegen Melasse auf die französischen Inseln Westindiens geliefert. Diese Melasse diente wiederum in Neuengland als als Grundlage zur Herstellung von Rum, welcher mit guten Gewinnen nach England verkauft wurde.

Zu diesen schon genügend schmerzenden Erschwernissen kam die sogenannte 'Quartierakte' von 1764 hinzu, die erlaubte, Privateigentum für die Beherbergung und Verpflegung englischer Truppen zu beschlagnahmen.

Im Jahr 1765 war schließlich noch eine Stempelgebühr auf amtliche Papiere, Zeitungen, Spielkarten und Frachtbriefe eingeführt worden, und weitere Maßnahmen sollten eine Besiedlung der Gebiete westlich des Allegheny-Gebirges unterbinden.

Gegen alle Erwartungen des Mutterlandes leisteten die Kolonisten auf diese Flut von Maßnahmen, die sie als Verletzung ihres Rechts auf Selbstverwaltung verstanden, geschlossen Widerstand. Sie wollten keine Abgaben leisten, die von einem Parlament erhoben wurden in welchem sie nicht vertreten waren: 'No taxation without representation'.

1765 verfaßte die Volksvertretung Virginias unter der Leitung von Patrick Henry die 'Virginia Resolution', die auf der Basis englischen Geburts- und Naturrechts, sowie dem Recht der Selbstbesteuerung, die Aufhebung der Stempelgebühr forderte.

Die Provinzversammlung von Massachusetts lud die Vertreter der anderen Kolonien zu einer gemeinsamen Versammlung nach New York ein. Diese Versammlung, der 'Stempelsteuer-Kongreß', war die erste nationale Versammlung der Amerikaner. Sie tagte am 7. Oktober 1765 und verfaßte gemeinsame Beschlüsse zur Aufhebung der Stempelsteuer. Wichtiger aber als diese Beschlüsse war, daß sich die Kolonien über ihr Recht der Selbstbesteuerung einig waren.

Im März 1766 hatte daraufhin das englische Parlament die Stempelsteuer aufgehoben, aber gegenüber den Kolonien auf seine Obrigkeit und seiner Steuerhoheit bestanden. Dieser Haltung entsprachen die 1768 erlassenen 'Townshend-Gesetze', die von den Kolonien erhöhte Zollabgaben für die Einfuhr von Papier, Glas, Farbe und Tee verlangten. Noch einschneidender waren die Maßnahmen, die dazu dienten, die amerikanischen Zollbehörden unter direkte englische Kontrolle zu bringen, um so dem Schmuggel ein Ende zu bereiten. Die von England entsandten Zollbehörden waren berechtigt, von gerichtlichen Hilfsverfügungen, den 'Writs of Assistance', Gebrauch zu machen, um nach geschmuggelten Waren suchen zu können. Diese 'Writs of Assistance' waren ein allgemeiner Durchsuchungsbefehl d.h., daß derjenige, der über einen solchen verfügte, jederzeit jedes Haus auch ohne konkreten Verdachtsmoment durchsuchen konnte. Darüber hinaus sollten englische Truppen auf Kosten der Kolonisten in Boston und New York stationiert werden.

Daraufhin hatten 1768 von Boston aus Samuel Adams und seine Anhänger, die sich 'Söhne der Freiheit' ('The sons of Liberty') nannten, einen Importboykott organisiert, der mit einer mittleren Wirkung auch von den anderen Kolonien durchgeführt wurde.

ZUSPITZUNG DES KONFLIKTS - DIE 'BOSTON TEA PARTY'

Im Jahre 1770 kam es zum 'Boston Massacre' (Englische Wachtruppen, vom Pöbel mit Steinen und Schneebällen beworfen, erschossen drei der Zivilisten). Im selben Jahr wurden die 'Townshend-Gesetze' von der verunsicherten englischen Regierung, die eine Revolte fürchtete, aufgehoben, nur ein bescheidener Teezoll blieb, als Zeichen der Abhängigkeit der Kolonisten,  bestehen. Um die Bedeutung des Teezolls zu ermessen, muß man wissen, daß die Kolonien von 1768-1772 1.866.615 Pfund Tee importiert und verzollt hatten.

Nur drei Jahre später, 1773, kam es zu einer entscheidenden Anderung in der Zollgesetzgebung durch England: Das Parlament erließ eine neue Regelung, die der Ostindienkompanie erlaubte, Tee ohne Zoll nach England einzuführen, und es erteilte ihr zugleich das Monopol für den Tee-Export nach Amerika. Dadurch konnte die Kompanie den Tee billiger nach Amerika bringen, als die dort lebenden Schmuggler. In Charleston, Philadelphia und New York boykottierte man daraufhin den Import von Tee, und in Boston organisierte Samuel Adams eine gleichgesinnte Gruppe, die, als Indianer verkleidet, 342 Teekisten ins Meer warfen - eine Aktion, die unter dem Namen 'Boston Tea Party' in die Geschichte einging.

Als die Nachricht von dieser Aktion England erreichte, leitete das Parlament sofort Strafmaßnahmen gegen Massachusetts ein. Der Bostoner Hafen wurde geschlossen und sollte erst wieder geöffnet werden, wenn der Tee bezahlt sein würde. Außerdem wurde die Verfassung Massachusetts so abgeändert, daß nun alle Abgeordneten und die Kommunalbeamten vom Gouverneur ernannt wurden. Der Gouverneur erhielt zudem Vollmacht, Privathäuser zu beschlagnahmen, um sie als Quartier für englische Truppen zu nutzen. Durch eine weitere Maßnahme, die sogenannte 'Quebec-Akte', wurde die kanadische Südgrenze bis zum Ohio vorgeschoben, womit das Hinterland der Neuengland-Kolonien endgültig versperrt war. Zum Gouverneur bestellte man den General Thomas Gage. Gleichzeitig wurden zusätzlich Truppen nach Boston kommandiert, um die neuen Gesetze durchzusetzen. Dieses Maßnahmen-Paket wurde von den Kolonisten als 'Intolerable Acts' bezeichnet.

ERSTER KONTINENTAL-KONGRESS

Zur Überraschung Englands schlossen sich die Kolonien, die nun ihre gewohnte Freiheit und ihr Recht auf Selbstbestimmung bedroht sahen, in gemeinsamem Protest zusammen. Die anderen Kolonien schickten Lebensmittel und Geld nach Boston, und die 'Virginia Volksversammlung' bezeichnete die englische Aktion als eine Invasion.

Zwar löste Gouverneur Dunmore die Versammlung auf, aber die Abgeordneten fuhren nicht nach Hause, sondern trafen sich in einer Wirtschaft in Williamsburg, wo sie eine Resolution verfaßten, die den Angriff Englands gegen Massachusetts zum Angriff gegen alle Kolonien erklärte. Sie beauftragten den 'Virginia Korrespondenzausschuß' ('Committee of Correspondence'), zusammen mit den anderen Kolonien, einen Aufruf zum Zusammentritt eines 'Ersten Kontinental-Kongresses' zu erlassen. In den dreizehn Kolonien wurden darauf durch Revolutionsausschüsse 55 Mitglieder ernannt. Am 5. September 1774 trat der 'Erste Kontinental-Kongreß' in Philadelphia zusammen.

Der Kongreß verfaßte eine Rechtserklärung und beschloß den Import von Waren aus England und den Export nach England so lange zu boykottieren, bis England die Zwangsmaßnahmen gegen Massachusetts aufhebe. Zwar kam es im englischen Parlament zu mehreren Versuchen, den Konflikt mit den Kolonien zu entschärfen, sie scheiterten aber an der Hartnäckigkeit der englischen Regierung unter Lord Frederick North. So wurde der Warenboykott von örtlichen Ausschüssen erfolgreich durchgeführt.

In Massachusetts hatte General Gage die Volksversammlung im Oktober 1774 aufgelöst, die Mitglieder aber trafen sich weiter in Concord als 'Provinzial-Kongreß' unter der Präsidentschaft von John Hancock und verwalteten von hier aus Massachusetts. Außerdem sorgten sie recht geschickt dafür, daß Gage und seine Truppen in Boston isoliert blieben.

ERSTE KAMPFE

Den Winter 1774/75 hindurch organisierten sich die Revolutionäre weiter, übten militärisch und bereiteten sich auf den bewaffneten Widerstand gegen Gage vor. Diese auf den Krieg mit Englang vorbereiteten Kolonisten werden als 'minutemen' bezeichnet, da sie innerhalb von Minuten bereitgewesen wären ihre Waffen zu ergreifen, um sich den englischen Soldaten in den Weg zu stellen.

Als sich Gage im April 1775 entschloß, eine Truppe nach Concord zu schicken, um die dort gelagerten Waffen der Kolonisten zu beschlagnahmen, kam es zum berühmten 'Midnight Ride of Paul Reverre', der die Farmer und Milizen zwischen Boston und Concord über den Anmarsch der in der Nacht vom 18. zum 19. April aufgebrochenen Truppe warnte.

In Lexington kam es zu einem ersten Zusammenstoß: Hier fiel der erste Schuß, der 'Shot heard around the world', und hier gab es die ersten acht Toten unter den Kolonisten. Weitere Gefechte fanden in Concord und während des Rückzugs der Truppe nach Boston statt.

Die Kampfart der Kolonisten unterschied sich deutlich von der der königlichen Armee: Währen die Engländer noch traditionell in Reihen kämpften hatten sich die Kolonisten die Kampfart der Indianer angeeignet.

Die Nachricht von diesen Kämpfen verbreitete sich mit enormer Geschwindigkeit in den Kolonien und rund um die Welt. Freiwillige strömten nun in großer Zahl dem Revolutionsheer Massachusetts zu. Die englischen Truppen aber wurden in Boston eingeschlossen. Alles entwickelte sich nun immer schneller, und in nur wenigen Wochen eskalierte der Krieg.

Am 10. Mai 1775 trat in Philadelphia der 'Zweite Kontinental-Kongreß' zusammen. John Hancock wurde zum Präsidenten gewählt und George Washington (1732-1799) zum Oberkommandierenden der Provinzial-Armee ernannt. Gesandte verhandelten mit den lndianerstämmen, und Benedict Arnold wurde nach Kanada geschickt, um die Unterstützung der dortigen Kolonisten gegen England zu gewinnen. All dies geschah vor allem, um Druck auf das englische Parlament auszuüben, damit es die von den Kolonisten als verfassungswidrig empfundenen Gesetze aufhebe. Von Unabhängigkeit selbst sprach man zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Zu einer ersten regelrechten Feldschlacht zwischen Kolonisten und englischen Truppen kam es schon am 16. und 17.Juni 1775.

In diesem Treffen gelang es der englischen Armee, den Amerikanern Bunker Hill vor Boston zu entreißen. Wie schwer der Kampf war, zeigen die Zahlen der Toten: Die Engländer verloren 1054 Mann ihrer insgesamt 2200 Mann starken Truppe (48%), die Amerikaner 441 von insgesamt 3200 (14%). Zugleich demonstrieren diese Zahlen, daß die Schlacht zwar einen taktischen Sieg für General Gage brachte, aber einen moralischen und darüber hinaus einen strategischen für die Kolonisten-Armee.

Von der Ölzweig Petition zur UNABHANGIGKEITSERKLARUNG

Am 8. Juli  verfaßte der Kontinental-Kongreß die sogenannte 'Ölzweig-Petition' an den englischen König, in der die Kolonisten ihn baten, seine Macht zu nutzen, um die verfassungswidrigen Gesetze des Parlaments aufheben zu lassen und um den Frieden zwischen England und seinen Kolonien wiederherzustellen. Aber der König ließ den Übermittlern der Petition mitteilen, daß er mit ihnen nicht verhandle. Im Gegenteil: Am 23. August erklärte Georg III. (1738-1820), daß in Amerika ein allgemeiner Aufstand stattfinde und daß er verlange, mit allen Mitteln die Rebellion zu unterdrücken und die Verräter vor Gericht zu bringen.

Im Winter 1775/76 erschien Thomas Paines Buch 'Common Sense', dessen Inhalt erstmals einem Ruf nach Unabhängigkeit gleichkam. Ein in Amerika oft daraus zitierter Satz ist '`Tis time to part.' ('Es ist Zeit sich zu trennen'). Als kurz danach Amerika die Nachicht von den Aktivitäten des Parlaments erreichten, die jeden Verkehr mit den Kolonisten untersagten, war eine Situation entstanden, aus der heraus eine Versöhnung zwischen den Kolonien und dem Mutterland nicht mehr möglich schien. Es kam zu erbitterten Kämpfen und Schlachten im heutigen Nord-Carolina, Süd-Carolina und Virginia. Die kleine amerikanische Flotte segelte zu den Bahamas, eroberte Nassau und erbeutete Waffen und Munition, die Washingtons Armee zustatten kamen. Im März wurden die Engländer aus Boston vertrieben. Im Mai erreichte Amerika die Nachricht, daß der König 12000 Mann deutscher 'Mietstruppen' (in Amerika 'the Hessians' genannt, Bürger vor allem Hessens, die von ihren Fürsten 'verkauft' wurden) gewonnen habe, um die Rebellion niederzuschlagen.

Ende Juni erklärte Virginia seine Unabhängigkeit. Es folgten Süd- und Nord-Carolina.

Am 4. Juli 1776 erklärte der 'Zweite Kontinental-Kongreß', unter dem Vorsitz von John Hancock, die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Nachicht dieser Erklärung schallte durch die Welt, da es das erste mal war, daß eine Kolonie ihre Unabhängigkeit erklärt hatte.

Die 'Articles of Confederation'

1777 beschloss der Kontinentalkongreß die 13 souveränen Einzelstaaten unter den Konföderationsartikeln ('Articles of Confederation') zu einem lockeren Staatenbund zu vereinen, in dessen Kongress jeder Staat eine Stimme hatte. Die 'Articles of Confederation' waren die erste Republikanische Regierungsform der USA. Sie traten erst vier Jahre später, 1781, in Kraft, da sie erst von den verschiedenen Staatsregierungen ratifiziert werden mußten.

Die daraus entstandene Zentralregierung war ein 'Papier-Tiger', da die Einzelstaaten ihr nicht zu viele Rechte abtreten wollten um ihre Souveränität nicht zu gefährden. Sie war zwar eine Zentralregierung, konnte aber den Einzelstaaten keine Entscheidungen aufzwingen. So durfte der Kongress z.B. keine Steuern erheben, keine Armee unterhalten, und den Handel, den die Einzelstaaten betrieben, nicht kontrollieren. Dies stellte auch bei der Finanzierung des Unabhängigkeitskrieges ein Problem dar, da der Kongreß die Staatsregierungen nur um Beiträge bitten durfte.

Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg

- Erste Koloniale Befreiung

Der nun beginnende erste koloniale Unabhängigkeitskrieg dauerte gegen alle Erwartungen auf beiden Seiten sieben lange Jahre. Er war - abgesehen vom Vietnam-Krieg - der längste Krieg in der Geschichte der USA.

Die Unabhängigkeitserklärung wurde von den Kolonisten keineswegs einstimmig akzeptiert. Es gab Gegner, 'Loyalisten' genannt, die als 'Tories' verleumdet wurden. Wenn man einen von ihnen erwischte, wurde er meistens geteert und gefedert. Flohen sie in den Schutz der englischen Truppen, beschlagnahmte man ihren gesammten Besitz. Hauptstützpunkt dieser 'Loyalisten' war das von englischen Truppen besetzte New York. Auch im Westen blieben die Siedler England treu. Und unter den Holländern, Franzosen, Deutschen, Schotten und Iren fand sich kaum Enthusiasmus für die Unabhängigkeit. Etwa 100 000 'Loyalisten' verließen die Kolonien und flüchteten nach Kanada und auf die britischen Inseln Westindiens. Man kann davon ausgehen, daß nur etwa ein Drittel der Kolonisten die Unabhängigkeit wirklich wollte. Der Unabhängigkeitskrieg war also ein Minderheitenkrieg.

Die englischen Truppen, die nach New York sollten, wurden nicht sofort dort stationiert, sondern zunächst nach Halifax und nach Nova Scotia geführt, so daß sie erst am 2. Juli in New York ankamen. Inzwischen hatte George Washington´s Armee Zeit gehabt, auf New York vorzurücken. Hier kam es zur Schlacht, in der Washington fast seine ganze Streitmacht verlor.

Statt aber sofort nach Philadelphia zu marschieren, unternahm General Howe erst eine Expedition nach Newport/Rhode Island, wodurch es Washington gelang, seine Armee nach Süden zurückzuführen und den Zugang nach Philadelphia zu sperren. Inzwischen war es Winter geworden, und Howe entschloß sich, seine Truppen in New Jersey ins Winterquartier zu führen. Washington aber ruhte nicht. Am Tage vor Heiligabend setzte er mit rund 2400 Mann über den Delaware-Fluß und überfiel das hessische Regiment, das in Trenton/New Jersey lagerte. 900 Hessen wurden gefangengenommen, außerdem 1200 Gewehre und sechs Kanonen erbeutet. Aufgrund dieses Sieges bewilligte der Kongreß gern eine neue Armee. Washington erhielt die Möglichkeit, 5000 Mann zu rekrutieren und für sechs Monate zu finanzieren. Mit dieser Streitmacht zog Washington gegen die Engländer, und es gelang ihm, New Jersey noch vor Ende Januar 1777 von englischen Truppen zu befreien.

Im Frühling entschied sich England, den Versuch zu wagen, den Staat New York von Kanada aus über den Champlain-See und den Hudson hinweg anzugreifen und zu erobern, um so Neuengland von den anderen Kolonien zu isolieren. Am l. Juni brach diese Armee in einer Stärke von 8000 Mann (darunter 3000 deutsche 'Mietsoldaten') und unter Führung des Generals John Bourgoyne am St. Lawrence Strom auf. Die Festung Ticonderoga am Südende des Champlain-Sees wurde leicht eingenommen. Dann aber mußte erst auf weitere Proviantierung gewartet werden. So dauerte es einen weiteren Monat, bis endlich die Festung Edward am Hudson erreicht wurde. Expeditionscorps, die Bourgoyne nach Westen und Osten ausgesandt hatte, um Proviant zu besorgen, trafen auf starken Widerstand der Neuengland-Bewohner. In der Schlacht von Bennington/Vermont unterlag die 700 Mann starke Truppe der Engländer. Nach diesem Erfolg strömten weitere Freiwillige in die amerikanische Armee. Sie kamen nicht nur aus den Kolonien, sondern auch aus verschiedenen Ländern Europas.

Bourgoyne aber drängte weiter nach Süden. In zwei Schlachten - am Westufer des Hudson - wurde Bourgoynes Armee vernichtend geschlagen. Er kapitulierte am l. Oktober 1777 bei Saratoga. Sechs Generäle, 300 Offiziere und über 5000 Mann durften unter der Bedingung, nicht wieder zu dienen, nach England zurück. Dieser Sieg war für die Amerikaner von hoher Bedeutung: Er bedeutete das Ende des Krieges in New York und Neuengland. Inzwischen hatte General Howe Truppen in Stärke von 18 000 Mann fünfzig Meilen südlich Philadelphia am Zufluß der Chesapeake-Bucht gelandet. Washington verfügte über 12000 Mann. Nach Schlachten am Brandywyne Creek und bei Germantown besetzte Howe Philadelphia und ging ins Winterquartier. Washington und seine Armee blieben den Winter in Valley Forge. Dort ließ er während der Ruhephase seine Armee durch den preußischen General von Steuben weiter ausbilden und trainieren.

Während dieser Zeit verließen viele Soldaten die Armee und kehrten zu ihren Familien zurück.

Im Frühjahr erreichte Washington die Nachricht vom Abschluss des Vertrages zwischen Frankreich und den USA, über den Benjamin Franklin (1706-1790) und John Adams (1735-1826) im Februar in Paris verhandelt hatten. Als bald darauf auch Spanien und Holland England den Krieg erklärten, wurde aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ein internationaler Konflikt. Um einem französischem Angriff zuvorzukommen, verlegte England daraufhin Truppen unter dem Befehl von General Clinton nach New York. Außerdem versuchte England in den folgenden Jahren (1778-1781), die Südstaaten unter seine Kontrolle zu bringen. Zwar hatte es bei diesem Versuch einige Erfolge, aber solange seine Kräfte zwischen New York im Norden und dem Süden aufgeteilt blieben, konnte es keinen entscheidenden Sieg erringen. So war letztlich der Kommandeur der englischen Südarmee, General Charles Cornwallis, gezwungen, sich mit seinen Truppen in Yorktown/Virginia zu verschanzen. Hier wurde er von Washington mit Unterstützung durch die französische Flotte - insgesamt 8000 Mann stark - eingeschlossen. Am 19. Oktober 1781, nach einer Belagerung von drei Wochen kapitulierte Cornwallis. Dies war das inoffizielle des Krieges. Es sollten aber noch rund zwei Jahre vergehen, bis endlich am 3. September in Paris der Friedensvertrag geschlossen werden konnte.

DIE NEUE NATION - 'Constitution' und 'Bill of Rights'

Nach dem Ende des Krieges und der Unterzeichnung des pariser Friedensvertrages erkannte England die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten an. Am 25. November 1783 verließen die letzten englischen Truppen das Staatsgebiet des nun freien Staatenbundes. Einen Monat später legte George Washington sein Amt als Ober-Befehlshaber der Armee nieder, und zog sich nach Mt. Vernon zurück.

Die Vereinigten Staaten waren jetzt zwar unabhängig, aber noch keine vereinte Nation. Die Articles of Confederation waren keine Dauerlösung, da sie wie oben beschreiben, nur einen lockeren Staatenbund ohne Vollmachten bildeten. Die Articles of Confederation mußten also revidiert werden und durch eine neue Verfassung ersetzt werden, worüber sich die Einzelstaaten einig waren. Diese neue Verfassung sollte eine Zentralregierung vorsehen, die Aufgaben von gemeinsamem Interesse dürchführen können müsse. Solche wären z.B. eine gemeinsame Aussenpolitik, Verhandlungen mit Indianerstämmen, Kriegsführung und die Verwaltung neuer Territorien.

Um über eine solche Vefassung zu diskutieren trafen sich, im Mai 1787, 55 Delegierte aus allen Staaten außer Rhode Island, in Philadelphia. Diese Versammlung, das Verfassungskonvent wurde, auf vielfachen Wunsch, von George Washington präsidiert. Die Aufgabe dieses Konvents war es, die vielen aufeinandertreffenden Wünsche und Ansichten zu einem Kompromiss zu verarbeiten.

Fest stand, das dies eine Verfassung ohne Vorbild sein würde: Sie sollte auf den Prinzipien der Aufklärung basieren und die souveränität des Volkes ausdrücken. Ausserdem sollten die Regierung nach John Locke´s Theorie zweigeteilt sein.

Das erste Problem war die Frage nach der Souveränität. Unter den Articles of Confederation waren die Staaten souverän. Man wußte das dieser Zustand nicht beizubehalten war. Allerdings wollte keiner der Staaten eine Zentralisierte Regierung wie in England. Man einigte sich deshalb auf ein föderales System, in dem die Staaten einige Vollmachten an die Bundesregierung abtreten mußte, einige behalten durften und andere geteilt wurden. So ist z.B. nur die Bundesregierung für die Aussenpolitik zuständig, für die finanzierung und die Regulierung des Schulsystems wiederum nur die einzelnen Staaten. Beispiele für geteilte Vollmachten sind das Recht Steuern zu erheben und die Aufrechterhaltung der Odnung.

Ein weiteres Problem war einen Meinungsverschiedenheit über die Repräsentation der Einzelstaaten in der legislativen. Die bevölkerungsreichen Staaten forderten eine Legislatur in der die Staaten ihrer Bevölkerungszahl entsprechen repräsentiert waren. Die bevölkerungsärmeren Staaten hingegen forderten eine gleichstarke Representation jedes Staates. Seit 1765 war für die Einzelstaaten eine faire Repräsentation sehr wichtig. Nie wieder wollte man sich von Fremden bevormunden lassen. Man einigte sich also auf einen Vorschlag von Roger Sherman ('The Great Compromise') der eine bikamerale Legislatur nach englischem Vorbild empfahl. Kongress sollte in Senat und Repräsentantenhaus geteilt werden. Im Senat bekam jeder Staat 2 Sitze, im Repräsentantenhaus richtete sich die Anzahl der Sitze der Einzelnen Staaten nach ihrer Bevölkerung.

Auch über die Art und die Vollmachten der Exekutiven stritten sich die Delegierten lange. Sollte sie von einer Einzelperson oder einer Gruppe übernommen werden. Man wollte auf keinen Fall einer Einzelpersonen zu viele Vollmachten einräumen, zu schlech waren die Erfahrungen mit den englischen Gouverneuren. Man einigte sich auf einen alle vier Jahre zu wählenden Präsidenten, der zugleich Staatsoberhaupt und Führer der Rgierungsgeschäft ist. Um ihm nicht zu viele Vollmachten einzuräumen muß er sein Kabinett vom Senat bestätigen lassen.

Zum Schluß Etablierte man eine unabhängige Judikative, das Oberste Bundesericht. Die Richter haben über die Gesetzgebung des Kongressen zu Wachen und kann Handlungen des Präsidenten für unkonstitutionell erklären.

Diese drei Staatsgewalten sind in ein System geflochten indem sich alle gegenseitig kontrollieren und welches verhindert, daß eine der Staatsgewalten zu viel Macht akkumulieren kann.

Um diese Vefassung für die Zukunft anpassungsfähig zu machen wurde eine Klausel eingebaut die es erlaubte das Dokument durch Zusatzartikel ('Ammendments') zu erweitern. Die ersten 10 Zusatzartikel ('Bill of Rights') wurden schon am 15. Dezember 1791 wirksam. Sie waren schon währen des Verfassungskonvents gefordert worden um den Bürgern gewisse Rechte zu garantieren, unter anderem um sie für die Idee des Bundesstaates zu gewinnen gegenüber welcher viele noch skeptisch ware.  Es dreht sich beim 'Bill of Rights' um folgende Rechte:

Das Recht auf Glaubensfreiheit

Die meisten Einwanderer kamen aufgrund Religiöser Verfolgung in Europa nach Amerika. Man wollte jegliche Religiösen Zwänge Verbannen und den Anhängern jeder Religion ein Leben in Frieden ermöglichen.

Das Recht auf Meinungsfreiheit

Die Macht geht vom Volke aus. Dies war die Grundlage der neuen Verfassung. Die Meinungsfreiheit ist für eine Demokratie essentiell. Vor der Revolution war das Recht auf Meinungsfreiheit nicht gegeben.

Die Pressefreiheit

Auch die Pressefreiheit war vor der Revolution nicht garantiert. Zeitungen konnten zensiert werden.

Das Recht sich friedlich zu Versammeln

Während der Unruhen wurden Versammlungen von Kolonisten vonden Engländern Aufgelöst. Ein Beispiel dafür ist die oben gennante Virginia Volksversammlung die vom englischen Gouverneur aufgelöst wurde.

Das Recht eine Miliz zu Gründen

Das Recht Waffen zu besitzen und mit sich zu führen

Mit der Garantie dieser Rechte wollte man den Bürgern das Recht zugestehen sich gegen Staatsfeinde zu wehren. Wären die oben genannten 'minutemen' und die Kolonial Armee, die anfänglich nichts anderes als eine Miliz war, nicht gewesen wären die Vereinigten Staaten nicht unabhängig geworden. Ausserdem war das Leben in Amerika, vor allem in den West-Territorien, ende des 18. Jahrhunderts noch gefährlich: Es gab genügend Indianer und wilde Tiere gegen die sich die Siedler wehren können mußten.

Das Recht auf gerechte Wiedergutmachung von Beschlagnahmungen

Der Schutz vor Einquartierung von Soldaten in Friedenszeiten

Diese Rechte wurden garantiert um Abstand von der oben genannten Quartierakte von 1764 zu nehmen.

Der Schutz vor Willkürlichkeit der Exekutiven, Durchsuchungsbefehle dürfen nur auf konkreten Verdachtsmoment ausgestellt werden und müssen die zu beschlagnahmenden Objekte und die zu vehaftenden Personen Konkret nennen.

Man garantierte diesen Schutz aufgrund der Willkür der Engländer mit den 'Writs of Assistance' die zum damaligen Zeitpunkt die Kolonisten aufbrachte. Man wollte solche Maßnahmen für immer verbannen.

Der Schutz vor der Willkür des Rechtssystems

Das Recht die Aussage zu verweigern

Das Recht auf gerechte Gerichtsverhandlungen

Der Schutz vor überzogener Untersuchungshaft

Das Recht auf Geschworene bei Strafprozessen und Zivilprozessen

Der Schutz vor einer zweiten Verhandlung des gleichen Vergehens

Der Schutz vor überzogenen Strafmaßnahmen des Staates

Dieses waren Reaktionen auf das englische Rechtssystem, an dessen Willkür sich die Amerikaner noch erinnern konnten. Man wollte ihnen garantieren , daß es nie wieder zu einem solch willkürlichem Rechtssystem kommen würde.

Der Schutz vor Einschränkung der Bürgerrechte durch den Staat

Die von der Amerikanern in schweren Schlachten erkämpften Rechte sollten ihnen garantiert werden.

Nun war der Grundstein gelegt. Die Vereinigten Staaten waren unabhängig, hatten eine Verfassung  ohnegleichen und schriftlich fixierte, unantastbare Grundrechte. Sie schufen damit den ersten Staat dessen Regierung sich zur Demokratie bekannte. Der freiheitkampf der Kolonisten wirkte auf die Völker Europas zurück. Die Auswirkungen zeigten sich wenig später in Frankreich, wo das Volk dem amerikanischen Beispiel folgte und in einer eigenen Revolution die Monarchie beseitigte um sie durch eine Demokratie zu ersetzen.



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