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Schon immer hat es in der Geschichte der Menschheit Produkte gegeben, die höchstbegehrt waren, ohne dass sie lebensnotwendig wären. Ob Bernstein oder Diamant, Zobelpelz oder Seide, edle Perlen, Elfenbein oder sündhaft teure Tulpenzwiebeln: Jede Gesellschaft, jede Epoche traf ihre eigene, rational kaum begründbare Wahl, welche "Luxusartikel" ihr als besonders hochwertig (weit über ihren "Nutzwert" hinaus wertvoll) galten. Als nach den Völkerwanderungen wieder Ruhe in Europa einkehrte, stieg auch wieder die Nachfrage nach solchen Luxusgütern. Der Fernhandel, der nach dem Zerfall des römischen Reiches in Europa fast brach lag wurde wiederbelebt. Zunächst an den größeren Klöstern und Kirchen in Italien, Flandern und Frankreich wurden alljährlich Fernhandelsmessen abgehalten. Zu diesen Messen kamen Leute von nah und fern, um ihre Produkte zu verkaufen oder sich mit neuen Waren einzudecken, es kam zu einem Austausch von Waren und Informationen. Schließlich erkannten die Kaufleute, dass an den Höfen die Nachfrage weiter stieg, die oft weit entfernten Messen, den Bedarf nicht decken konnten. Zahlreiche Märkte wurden in Folge dessen an den geistlichen und weltlichen Höfen und Burgen errichtet, so dass auch die Stadt als Produktionsstätte von besonderen Gütern und als Umschlagsplatz für Ware wieder interessant wurde und sich viele Städte an den Märkten neu gründeten. Der mittelalterliche Markt war nicht nur das Zentrum der geistigen und wirtschaftlichen Entwicklung, sondern er war auch Keimzelle für unsere heutige europäische Stadtkultur. Auf dem Markt fand das öffentliche Leben statt. Die Marktkirche, das Rathaus, der Marktbrunnen und die Fahrenden sorgten für Kultur- und Informationsaustausch für die Leute in der Region. Die großen Jahrmärkte, die an besonderen Kirchenfesten stattfanden und Wochenmärkte zogen die Händler von weither an und sorgten für das Wachstum einer Stadt. Der Markt war Ausdruck einer beginnenden "Arbeitsteilung" mit dem Land. Die Teilung zwischen Stadt und Land und das Aufstreben der Städte mit ihren freien Bürgern sorgte auch für mehr Unabhängigkeit von den weltlichen und geistlichen Herrschern und der Bauern von ihrem Grundherrn. Um einen Markt abzuhalten, bedurfte es zunächst eines Privilegs durch den Herrn, dabei verschmolzen in königlichen Privilegien Marktrecht, Zollrecht und Münzrecht oft zu einer Einheit. Doch schon bald waren einige Städte reicher und mächtiger als manch ein Gutsherr und leiteten so die Geschicke der Region.
Nicht alle Märkte entwickelten sich später auch zu Städten im Rechtsinn, wohl aber dürfte jede bedeutendere Stadt das Marktrecht besessen haben. Die Märkte, die zunächst zur Versorgung der Fürstenhäuser und zum Warenaustausch der Bauern untereinander dienten, sorgten für eine neue Denkweise in der mittelalterlichen Gesellschaft. Man wollte Überschuß produzieren und nicht mehr nur die Existenz seiner Sippe sichern. Die Dreifelderwirtschaft wurde entwickelt und konnte so die steigende Stadtbevölkerung ernähren. Die Fernhändler wurden teilweise sehr reich und bildeten so eine eigene Schicht, die nicht vom Grundbesitz abhängig war. Die Fahrtengenossenschaften, die Gilden und später die Hanse, waren die wichtigsten Grundelemente für die späteren freien Städte und für die Gründung des modernen Kreditwesens. Der Fernhandel machte es nötig, dass mehr Leute Lesen, Schreiben und Rechnen konnten, um die Kommunikation der Handelspartner und Städte untereinander zu gewährleisten. Dies führte zu einem Austausch der technischen Neuerungen, des Genmaterials, etc. . Dadurch wurden die Grundsteine für die spätmittelalterlichen Forschungen und Entdeckungen gelegt. Im Streben nach Profit zogen die Fernhändler immer weiter und nahmen so Kontakt mit fremden Ländern und Kulturen auf.
Die Blütezeit des mittelalterlichen Handels fand wohl in der Zeit der mächtigen Städtebünde und der Hanse statt, doch kam es immer wieder zu gravierenden Einschnitten in der Kaufkraft der Bevölkerung durch Kriege, Hungersnöten, durch z.B. Naturkatastrophen und Seuchen, wie z.B. die Pest.
Den Schwerpunkt in meiner Klausurersatzleistung habe ich auf die Menschen, die auf den Markt ihre Waren feilboten oder anderweitig ihr Geld verdienten, gelegt. Ich werde über die Bauern, die ihre spärliche Überschüsse verkauften, um von den Handwerkern bessere Ackergeräte zu kaufen, von den Handwerkern, die mit ihren Zünften viel für die Märkte und die mittelalterliche Stadt taten und produzierten, und vor allem von den kleineren und größeren Händlern, berichten.
Natürlich sind die unterschiedlichen Berufe, bzw. Lebensformen, die auf den Markt vertreten waren, nur eine interessante Ausführung zum Thema Märkte im Mittelalter, möchte man sich nur über das wesentliche informieren, so reicht es, wenn man die Themen mit unterstrichenen Überschriften liest.
Das 11. und 12. Jahrhundert ist die Zeit, die ich größtenteils thematisiere, d.h. dass ich die Hanse, die Entwicklung der großen Patriziergeschlechter und die Städtebünde im Süden Deutschlands nur am Rande beschreibe. Das Hauptthema ist also die Entstehung, bzw. Auferstehung der Städte, des Fernhandels und der Märkte im 11. Jahrhundert, welches der Grundstein für unsere heutige Stadtkultur war.
Viel Spaß beim Lesen und wohl wissend, dass diese Arbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Wirtschaft
Aufbau des städtischen Marktes
Die Fernhändler
Die Bauern
Die Handwerker
Die Fahrenden
Die Gesetze
Zu den Handwerkern
Quellenverzeichnis
Entstehungsgeschichte der mittelalterlichen Märkte
Im Frühmittelalter waren Geld und Edelmetalle selten, die Verkehrsmittel und die Erschließung des Landes durch Verkehrswege dürftig, so dass nennenswerter Handel nicht stattfand. Die Römerstädte waren größtenteils zerstört und geplündert worden und die alten Handelswege durch die Völkerwanderung unterbrochen. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung lebte in kleinen und kleinsten Siedlungen auf dem Land. Die Städte waren seit der Spätantike zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken und hatten ihre Anziehungskraft auf Menschen ebenso verloren wie ihre Bedeutung als Orte gewerblicher Produktion und als Zentren des Handels. In der feudalistischen Gesellschaft stellte der Grundbesitz die einzige Form von Reichtum und die alleinige Erwerbsquelle dar. Als Hauptziel menschlichen Wirtschaftens galt die Deckung der eigenen Bedürfnisse. Diese Form der "Hauswirtschaft" kannte keinen Anreiz zur planmäßigen Überproduktion, da Abnehmer und Märkte fast gänzlich fehlten. Gewinnstreben und Spekulation als Motor wirtschaftlicher Tätigkeit waren jener Zeit ebenso fremd wie der Gedanke der Kalkulation oder Rentabilität. Eine Wende zeichnete sich seit dem 12. Jahrhundert ab, als sich der Handel wiederzubeleben begann. Die Bevölkerung wuchs und an Burgen und Handelsstraßen gründeten sich neue Städte. Durch Geschäfte mit den reichen Arabern , den Slawen im Osten und die Nachfrage nach Luxusgütern durch die Klöster und Landesherren wurde der Fernhandel wiederbelebt.
Vornehmlich im Küstenbereich, aber auch im Binnenland entwickelten sich Wiken (Schleswig, Heilwig). "Wik" bedeutete ursprünglich Dorf. Die frühmittelalterlichen Wiken waren in erster Linie Handelsplätze, die dem Fernhandel dienten und zu deren bestimmendem Merkmal der Hafen wurde. Sie waren aber nicht nur bloße Umschlagplätze, sondern bestanden auch aus festen Siedlungen mit einer seßhaften , nicht ausschließlich kaufmännischen Bevölkerung, die vom König geschützt und mit Privilegien ausgestattet wurden. In den Wiken hatten die umherziehenden Kaufleute ihre Wohnsitze. Fremde Kaufleute konnten sich verproviantieren. Im Westen hießen sie "portus" (Hafen) oder auch "Emporium" . Mit dem Aufstieg der Städte, im 9. und 10. Jahrhundert entstand eine neue Wirtschaftsform, es bildete sich die Arbeitsteilung zwischen Stadt und Land heraus, die für die weitere Entwicklung der europäischen Stadtkultur von größter Bedeutung war. Durch diese Arbeitsteilung wurden die Städte wieder als Produktionsstätte interessant. Die Märkte wurden bald das pulsierende Herz einer Stadt und waren für den Reichtum, sowie die Entwicklung verantwortlich. Die Marktsiedlungen erhielten ein Marktrecht, Zollrechte und Münzstätte. Der König und die großen Grundherren, besonders die vom König dafür privilegierten Stifte und Klöster, richteten immer mehr Märkte ein, so dass das Netz der Marktorte ständig dichter wurde. Märkte waren also die Voraussetzung für eine Stadtgründung. Die Handelsplätze und Marktsiedlungen des frühen Mittelalters im ostfränkisch-deutschen Bereich fügten sich organisch in ihre Umgebung und in das damalige Handelsstraßennetz ein. Da der Zustand der Landwege damals sehr schlecht war, hatte die Schifffahrt für den Handel große Bedeutung. So ist es kein Zufall, dass im Frühmittelalter die großen Ströme, der Rhein, die Donau, die Elbe, die wichtigsten Handelsstraßen waren, und dass aus den Friesen, einem seefahrenden Stamm, auch Händler hervorgingen, die neben den Fernkaufleuten aus der Levante, Italien, Spanien zu den aktivsten Händlern jener Zeit gehörten. Aber nicht nur die großen Ströme, auch Flüsse wie Mosel, Neckar, Weser und Saale wurden als Schiffswege für Handelszwecke genutzt, und da für die Ost-West-Verbindung vom Rhein zur Elbe keine großen Wasserstraßen zur Verfügung standen, dienten auch der Main sowie die Ruhr, Diemel, Oker, und Aller der Schifffahrt. Für den Transport zu Lande standen nur die zu Zeiten Karl des Großen entstandenen Heerstraßen zur Verfügung, deren Zahl den Bedürfnissen des Handels keineswegs ausreichte. Am wichtigsten waren die Handelsstraßen von der alten Römerstadt Köln quer durch Westfalen zu dem Erzbischofssitz Bremen sowie zu dem Handelsplatz Bardowiek im unteren Elbgebiet, ferner von Köln nach Mainz, u.a. die Klöster Corvey und Gandersheim, bzw. Fulda berührend, nach dem Harzgebiet und den Umschlag- und Stapelplätzen für die Slawengebiete, vor allem Magdeburg und Erfurt. Die neuen Siedlungen oder Marktorte lagen in erster Linie an den Knotenpunkten von Handelsstraßen und an günstigen See- und Flußhäfen. Fast sämtliche Wiken und Emporien lehnten sich an befestigte Plätze, Burgen, Klöster und ehemaligen Römerstädte an. Der Grund hierfür war sicherlich auch das Schutzbedürfnis der Kaufmannssiedlungen, in erster Linie jedoch die Tatsache, dass viele Feudalsitze Sammelpunkt größerer Überschüsse und deshalb lohnender Anziehungspunkt für den Handel waren. Besondere Bedeutung kam den Sitzen geistlicher Feudalherren zu. Höhepunkte im Handelsverkehr waren die Jahrmärkte, die meist an allgemeinen (Ostern, Pfingsten) oder lokalen (St. Gallus, St. Michaelis, St. Hubertus, u.ä.) kirchlichen Feiertagen lagen und gewöhnlich mehrere Tage andauerten. Sie waren Hauptanziehungspunkte für Händler von nah und fern.
Als die Städte größer wurden, bauten die Ratsherren neben dem Hauptmarkt, Fachmärkte (Gänsemarkt (Geflügel), Pferdemarkt (Weidevieh) Hopfenmarkt, Großneumarkt, Zeughausmarkt, Alter Fischmarkt), an denen die Spezialitäten und der tägliche Bedarf der Region und des ansässigem Handwerks feilgeboten wurden, sowie die Rohprodukte (Hopfen für Hamburger Bier). An den Fachmärkten bauten die Gilden auch ihre Lager- und Kontorhäuser. Die Fachmärkte waren anders als der Hauptmarkt meistens täglich geöffnet, statt nur wöchentlich. Östlich der Elbe wurden die späten Stadtgründungen planmäßig vorangetrieben und die Märkte als "Stadtteilzentren" angelegt. Mit voranschreitendem Wachstum der Städte wurde auch die Arbeitsteilung immer stärker, so dass auch die Bedeutung der Märkte als kommunikatives Zentrum, aber auch um die täglich benötigten Lebensmittel zu besorgen, wuchs und lebensnotwendig wurde.
Die meisten Marktsiedlungen des frühen Mittelalters sind später Städte, im mittelalterlichen Sinn, geworden. Ausnahmen waren lediglich einige Küstenhandelsplätze, z.B. Dorestad (Westfriesland), das im 9. Jahrhundert sehr große Bedeutung besaß und sie später gänzlich verlor. Die Hauptursache hierfür liegt darin, dass bei diesen Küstenhandelsplätzen die arbeitsteilige Verbindung mit dem Hinterland fehlte. Durchgangshandel und Jahrmärkte allein genügten nicht, um die Existenz einer größeren Bevölkerung zu sichern und so beständige Ansiedlungen entstehen zu lassen. Entscheidend für die dauerhafte Bedeutung eines Ortes und seine Entwicklung zur Stadt waren ein tiefes Hinterland und ein entsprechender Nahmarktverkehr, also die gesellschaftliche Arbeitsteilung und der einfachen Warenproduktion.
Wirtschaft
Die wichtigste Handelsstätte für den Fernhandel waren die sog. Messen. Die mittelalterlichen Messen wiesen ein umfassendes Angebot von Waren auf und zugleich ein erhebliches Geldgeschäft. Englische Messen, die von französischen, niederländischen und norddeutschen Fernhandelskaufleuten besucht wurden, sorgten für den Absatz der englischen Wolle und des feinen Tuches nach dem europäischen Festland und die Versorgung der Oberschicht mit den Erzeugnissen des Orients und Westeuropas.
In der Champange, eine sehr bedeutende Region für den Messenhandel, gab es vier Messestädte. Dort ließen sechs mehrere Wochen dauernde Messen einen fast ununterbrochenen Markt entstehen, auf dem die Güter des Mittelmeerbereichs, bzw. des Orients mit denen Nordwesteuropas umgeschlagen wurden. Die Messen begannen im Januar in Lagny s. Marne, an Mittfasten kam Bar s. Aube, im Mai die Oberstadt Provins an die Reihe, im Juli bis August Troyes, im September die Unterstadt Provins, im Oktober fand die "kalte Messe" in Troyes statt. Der Verkauf erfolgte in bestimmter Reihenfolge der Handelsgüter: Stoffmesse, Leder- und Pelzmesse, Messe der nach Gewicht verkauften Waren, wie z.B. Gewürze, dann Regelung der geschäftlichen Transaktionen. Die Bezahlung wurde in Geld vorgenommen oder auf die nächste Messe verschoben oder durch den Wechsel. Zu dem Warengeschäft kam so die Funktion der Messen als Abrechnungs- und Zahlungsplatz dazu, zum ersten mal ein wesentliches internationales Geldgeschäft, das hauptsächlich die Italiener betrieben.
Die städtische Wirtschaft unterschied sich von der mehr oder weniger autarken Hauswirtschaft durch mehr als nur die Abhängigkeit vom agrarischen Umland im Hinblick auf die Nahrungsmittelproduktion. In der Stadt konzentrierten sich die Gewerbe, und hier wiederum nach einzelnen Sparten auf bestimmte Stadtteile oder sogar Gewerbegassen, deren Namen noch heute an ihre Ursprünge erinnern ( Reeperbahn, Große Bäckerstr., Rademachergang,.). Der Handwerker in der Stadt produzierte regelmäßig und geplant für den Markt, den er entweder selbst beobachtete, oder für den Händler, für den er im Verlagssystem arbeitete. Gewinne aus handwerklicher Tätigkeit, vor allem aber aus dem Handel, traten neben dem Grundbesitz als neue bewegliche Formen von Besitz und Reichtum. Die frei verfügbare Form des Kapitals ließ sich gewinnbringend einsetzen; es entstand ein Erwerbsdenken und mit ihm die neue Form der städtischen Gesellschaft, die auf Gewinn und Erwerb angelegt war.
Zu wahrhaft großem Reichtum konnte allein der Kaufmann, insbesondere der Großhändler und Fernhändler gelangen, sofern er Mut zum Risiko besaß, sich durch geistige Beweglichkeit und ein Gespür für Märkte auszeichnete. Der Handwerksmeister als selbständiger Unternehmer mochte sich ein auskömmliches Vermögen schaffen, wobei Goldschmiede und Kürschner wohlhabender werden konnten als Weber und Schuster. Reich konnte kein Handwerker werden, da das Mittelalter eine fabrikmäßige Großproduktion mit einer Vielzahl von Beschäftigten nicht kannte. Die Betriebsgröße von Handwerksbetrieben und ihre Zahl regelten die Zünfte und der Rat der Stadt, welche versuchten die Nachfragen nicht ganz zu befriedigen, um den Preis nicht zu verderben. Der Monopolcharakter der Zünfte nützte zwar den Herstellern, ging aber zu Lasten des Verbrauchers. Es fehlte ein freier Markt und innerstädtische Konkurrenz.
Im 13. Jahrhundert war die Handelsstadt längst autonom geworden, sie wurde teilweise sogar schon Gläubiger für den Landesfürsten, der sie früher schützte. Der soziale Abstand zwischen Kaufmann und Handwerker wuchs. An die Stelle strenger Dienstordnungen trat das freie Spiel der Risiken, das durch die Handelsgesellschaften abgefangen wurde. Die Schwankungen von Politik und Wirtschaft trafen zuerst den hochempfindlichen Fernhandel. So kam es um 1300 zu einem Rückgang der Bedeutung der Champagne-Messen, weil die Champagne an die französische Krone fiel und König Philipp IV mit seinen Kriegen zu Unterbrechungen des Verkehrs von Flandern in die Champagne führte. Aber auch neue Formen des Handels konnten ein altes, einst erfolgreiches System zur Bedeutungslosigkeit herabsinken lassen, mitsamt den Händlern und der Region, die mit dem alten System ihre Gewinne erzielten. In der Zeit um 1300 hielten die Kaufleute auf, selbst die Messen zu bereisen, man überließ die Angelegenheit den Spediteuren und regelte alles schriftlich vom Heimatort aus. Die Italiener bestellten ihre Vertreter in die großen Textilstädte Flanderns und Brabants selbst und benutzten den Seeweg nach Westeuropa, so dass Ostfrankreich seine Stellung als Durchgangsland verlor. Eine wirtschaftliche Katastrophe für die Region, die dann auch das Handwerk und die Bauern empfindlich traf.
Dürreperioden, Kriege und Seuchen sorgten in den jeweiligen Regionen für das Erliegen der Wirtschaft und zu einem Steigen der Preise. Doch es reichte oft schon der Umstand aus, dass ein neuer Zoll erhoben wurde oder anderswo eine bessere Handelsstraße zur Verfügung stand, der einen Markt mitsamt seiner Stadt und den umliegenden Gebieten ins Elend und die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit werfen konnte.
Den Mittelpunkt des Marktplatzes bildete der Marktbrunnen. Der Marktbrunnen war stark geschmückt und zeigte meist, die wichtigsten Handwerke oder geschichtlichen Ereignisse der Stadt. Da auch die Oberschicht kein fließend Wasser hatte, war der Brunnen ein lebenswichtiges Element in der mittelalterlichen Stadt, dort trafen sich täglich die Frauen und hatten hier die Möglichkeit, ein bisschen zu tratschen und Neuigkeiten zu erfahren. Da die Frauen nicht in das Rathaus durften, war der Brunnen die wohl einzige Gelegenheit am Tag, sich ausgiebig mit den anderen Frauen zu unterhalten, wenn nicht gerade Waschtag war . Am Marktbrunnen wurden die Lasttiere oder das Schlachtvieh der Händler und verkaufenden Bauern getränkt, sofern die Stadt keinen Fluß oder See besaß, deshalb war die Funktion des Brunnens auch für den Bestand des Marktes und des Reichtums der Stadt lebenswichtig. Die Stadtväter durften also keine Kosten und Mühen scheuen, die Funktion des Marktbrunnens zu garantieren, das hieß, dass das Wasser oft tief gegraben werden mußte oder von weither transportiert wurde. In größeren Städten gab es in den einzelnen Vierteln noch Brunnen, die aber selten das ganze Jahr über in Betrieb waren. Am Brunnen oder in die Verzierung des Brunnens eingebaut oder aber vor dem Rathaus stand das Marktkreuz, welches das vom geistlichen oder weltlichen Herren verliehene Marktrecht (siehe Gesetze) symbolisierte. Einige Städte, wie z.B. Bremen hatten statt eines Marktkreuzes den Roland, der als Schutzheiliger der Fernhandelskaufleute galt.
Anfang des 14. Jahrhunderts begannen erst die reichen Städte ihre Marktplätze zu pflastern und als Kaiser Friedrich der 3. in Reutlingen fast mit seinem Pferd im grundlosen Straßenmorast versunken wäre, wurde es verboten, seinen Abfall auf die Hauptstraßen oder den Markt zu werfen, außerdem wurde der Marktplatz nach jeden größeren Markt gereinigt. Die Hauptstraßen, die vom Markt in alle 4 Himmelsrichtungen zu den Stadttoren abgingen, wurden meist erst im 15. Jahrhundert gepflastert. In Hamburg wurde 1264 erwähnt, dass die Steinstraße mit den Steinen des ehemaligen Bischofsturms gepflastert worden war.
An der Hauptseite des Marktes stand die Kirche, sie war das geistliche Zentrum der Stadt und zeigte durch ihre Verzierungen und Größe den Reichtum der Stadt. Der Kirchturm der Hauptkirche war meist schon vom weitem zu sehen, so dass die Händler den Markt auch problemlos finden konnten. Größere Städte hatten mehr Kirchen, so dass Köln mit seinen
25 000 Einwohnern auf 365 Kirchen kam.
Im 12. Jahrhundert wurden sog. Stadthäuser als Vorläufer der Rathäuser gegründet, aber erst mit Beginn des 13. Jahrhundert wurde der Bau von Rathäusern üblich . Sie dienten zunächst verschiedenen Zwecken, so befanden sich im Dortmunder Rathaus ein Weinkeller (ein Vorläufer der im 15. Jahrhundert üblichen Ratskeller oder Rathausstuben), im Erdgeschoß eine Tuchhalle und das Gericht, im Obergeschoß der Ratssaal, in welchem auch die offiziellen Feste gefeiert wurden. Manchmal übernahm der städtische Rat zunächst das Amtsgebäude des Ministerialen oder man setzte einfach ein Stockwerk auf das Kaufhaus. Als Symbol bürgerlicher Freiheit aber wurde das Rathaus bald zu einem Prunkbau ausgestaltet, den man innen wie außen entsprechend ausschmückte. Hier waren das Stadtwappen und die Eichmaße angebracht, über die der Rat der Stadt die Aufsicht führte. Frauen durften das Rathaus nicht betreten. Um den Markt herum standen die Häuser der reichen Bürger und/oder die Häuser der Gilden bzw. Zünfte, sowie die Badehäuser und Herbergen, die Stände der Wechsler , das Gericht (wenn es nicht im Rathaus integriert war), die Münze und die Marktwaage, die entweder vor dem Gericht oder dem Rathaus stand.
Das Aussehen der Häuser und der Märkte, sowie deren Anordnungen waren in den einzelnen Regionen verschieden, doch setzte sich im Hochmittelalter die rechteckige Marktplatzform durch. Davor gab es, wie in Nürnberg dreieckige Marktplätze. Außerdem gab es einfache Straßenmärkte, welche einfach an einer Verbreiterung der Hauptstraße abgehalten wurde. An solchen Straßenmärkten gründeten sich manchmal kleine Städte. Wenn eine Stadt stark gewachsen war, reichte oftmals der Hauptmarkt nicht aus und es wurden Einzelmärkte gegründet (siehe Entstehungsgeschichte), an denen Lagerhäuser und kleinere Kirchen standen.
Die Kaufleute waren genossenschaftlich organisiert, d.h. im Wik in der Gilde, auf der Fahrt in der Hanse zusammengeschlossen. Die mittelalterlichen Kaufleute schlossen sich nicht nach dem Gegenstand ihres Handels, sondern nach dem Zielort zu Hansen zusammen. Den Vorstand der Gilde bildeten die gewählten A(e)ldermannen oder Seniores. In ihren Händen lag auch das Gildengericht, das sich im wesentlichen auf eine Sühnegerichtsbarkeit für die genossenschaftlichen Pflichten ihrer Mitglieder beschränkte.. Die Gildengenossen schuldeten einander Hilfe bei allen Gefahren der Reise, bei Schiffbruch, Krankheit, Gefangenschaft, bei finanzieller Not und um die Versorgung der Hinterbliebenen. Diese Schwurverbände waren somit auch Kampfverbände, die von ihrem Recht des Waffentragens häufig Gebrauch machen mussten. Die Gilde verfolgte auch politische Ziele, zum einen sorgten sie für die politische Sonderstellung der Stadt, zum anderen wollten sie Kosten einsparen. So bezahlten die Gilden viel Geld an den König oder den lokalen Machthaber, um bestimmte Gesetze und Privilegien zu erhalten (siehe Gesetze). Als einer der größten Erfolge der Fernhändlergilden, galt das sog. Kaufmannsrecht, welches besagte, dass ein Angeklagter Händler vor Gericht nur einen Eid ableisten musste, um freigesprochen zu werden. Denn davor war es üblich, dass der Richter, wenn Kaufvertrag und Zeugen kein Urteil zuließen, er den Schiedsspruch einer höheren Instanz überließ, und das war kein anderer als Gott. Das hieß dann, dass sich Kläger und Beklagter ein Duell auf Leben oder Tod liefern mussten. Da aber die Händler oft angeklagt wurden, mussten sie viel Geld für Bestechungen, Schlichtungen oder Stellvertreter bezahlen, die einen Händler ruinieren konnten. Kosten wurden eingespart, da eine Karawane aus Frachtwagen auch aus Gründen der Sicherheit günstiger war, als ein einzelner. Ein Frachtwagen konnte 2t laden und benötigte 2 Personen zur Führung. Bei "normalen" Straßenverhältnissen und gutem Wetter konnte ein Frachtwagen an einem Tag 40 km zurücklegen. Die Beförderung von 1t also ½ Last Ware kostete 11g Silber je km. Eine Kogge konnte 150-200t also 75-100 Last Ware transportieren, sie benötigte 25 Mann Besatzung und konnte bei guten Witterungsverhältnissen 120 km am Tag zurücklegen, doch war bei Untergang oder Piraterie der Schaden um so größer. Auf einer Kogge kostete ½ Last Ware 1g Silber je km, wenn die Kogge auf dem Fluß fuhr und "nur" 1g Silber je km kosteten 2 ½ Last Waren auf dem Seeweg. Die Beförderung über See war also deutlich günstiger, aber auch gefährlicher, außerdem war es schwer, den Lastraum der Kogge voll auszunützen, da ein Kaufmann häufig nur das Kapital hatte, um 9 Sack (1 ½ t = ¾ Last) einer begehrten Ware zu kaufen. Dies wird an dem Wollhandel mit England deutlich. Englische Wolle galt als besonders fein und war deshalb sehr teuer. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts betrug die Exportmenge von englischer Wolle 750 Sack. Ein Händler konnte sich 9 Sack, einige wenige Großhändler 91 Sack leisten. 1 Sack Wolle kostete ca. 1,7 kg (!) Silber, also 0, 17 kg Gold. Im 14. Jahrhundert wurden schon 30000 Sack Wolle exportiert, das waren 1/12 des Schiffsraums, der der Hanse zur Verfügung stand. Der gestiegene Bedarf an Weideflächen führte dazu, dass England Getreide importieren mußte, da nicht mehr genug Ackerfläche vorhanden war; also ein doppeltes Geschäft für die Fernhandelskaufleute. Bei den damaligen Preisen ist schnell verständlich, dass die Händler sich in Gilden zusammenschließen mußten, um das Risiko und den Frachtraum zu teilen. Krieg und Überfälle waren für die Kaufleute eine Existenzbedrohung, so dass sie diplomatische Beziehungen zu anderen Königen und Landesfürsten pflegten und Expeditionen ausrüsteten, um Piraten oder Räuber zu jagen. Besonders mit dem Mittel des Handelsboykott stärkten sie ihre Macht, da die Städte zunehmend immer abhängiger von den Fernhandelskaufleuten wurden.
Die reichen und erfolgreichen Händler wurden zu den Gildenvertretern gewählt, heirateten sich oft in die Familien der Ministerialen und Stadträte ein und bildeten so die Schicht des an Macht und Einfluss gewinnenden Patriziats. Die Patrizierfamilien, deren Anzahl Größe und Reichtum der Stadt bezeugten, hatten auch bedeutenden Grundbesitz in der Stadt und der Umgebung. Nur die reichen Geschlechter der Stadt hatten im Stadtrat Macht und Stimme. Die Patrizier verfügten über ihren Grundbesitz oft über feste Verkaufsstände, Mühlen, Back-, Brau- und Schlachthäuser. Auch vermischten sie sich gern mit dem verarmenden Landadel, um mehr Einfluss auf das politische Geschehen nehmen zu können.
Im 14. Jahrhundert änderte sich der Beruf des Händlers. Die reichen Patrizier fuhren nun nicht mehr bei Wind und Wetter durch Europa, sondern leiteten ihr Geschäft von der Schreibstube aus und es wurde unüblich höhere Beträge bar zu bezahlen, bzw. in Gold und Silber, sondern in Wechseln. Außerdem entwickelte sich der Beruf des Lastfuhrwerkunternehmers, der einen Lastkarren besaß und ihn nicht mehr mit eigenen Waren füllte, sondern ihn nach Auftrag belud und zu einem bestimmten Ziel brachte, ohne am Gewinn beteiligt zu sein. Dies erforderte für die deutschen Kaufleute den Aufbau sog. Kontore. Das Kontor, welches nicht nur in dem hanseatischen Einflußbereich gebaut wurde, sondern auch in Italien, war ein großes Handelshaus für deutsche Kaufleute. Im Kontor wurden Waren gelagert, Geldgeschäfte getätigt und es war Herberge für die Kaufleute oder deren Angestellte, die dort wichtige Informationen austauschten. Reiche Geschäftsleute konnten es sich leisten einen Lageristen in einem Kontor zu beherbergen, der sie dann in ihrer Heimatstadt über seine Lagerbestände und die Preise informierte.
Leute auf dem Markt:
Die Krämer:
Hatten die Fernkaufleute auch einen gewichtigen Anteil an der Entwicklung der frühen Stadt, so darf man keineswegs die Krämer übersehen, die Kleinhändler, die zwischen dem Fernhändler oder dem Erzeuger und dem Verbraucher standen und denen die unmittelbare Versorgung der Stadt oblag. Mit der Ausdehnung und dem Wachsen der Stadt wuchs auch ihre Bedeutung. Etwa seit dem 12. Jahrhundert setzte sich auch unter den Krämern eine genossenschaftliche Ordnung durch. Ahnlich wie die Fernkaufleute schlossen sie sich in Gilden zusammen, und oft genug durften nur die Mitglieder dieser Krämergilden den Kleinhandel in einer Stadt ausüben. Aber die Konkurrenz der Bauern und Handwerker, die nebenberuflich ihre Erzeugnisse absetzten, war nicht zu verachten. In kleinen Städten verkauften die Krämer im bunten Durcheinander alles, wonach Bedarf herrschte. Je größer die Stadt, um so differenzierter die Krämerbetriebe. So gab es unter anderem folgende Spezialhändler: Brüchler, Butterleute, Bettlakenkrämer, Eiermannen, Eisenkrämer, Eppelmannen, Essigmannen, Federkrämer, Fischmenger, Fleischmenger, Fütterer, Ganser, Glaskrämer, Habermannen, Häutekäufer, Heringer, Käskrämer, Kohlenmesser, Kornmannen, Krämper, Kräutermannen, Lakenkrämer, Ledermannen, Leinwandkrämer, Lichtemannen, Marktender, Mehlmannen, Ofentürer, Obster, Pfeifenkrämer, Salzer, Seidenkrämer, Stahlmenger, Pfändler, Tuchgewänder, Vogler, Weinhändler, Weinkäufer, Würzkrämer.
Zu den ansässigen Krämern und Handwerkern gesellten sich dann noch die Kleinsthändler, bescheidene Leute (meist Neubürger), bei denen der Umsatz kaum für das tägliche Brot reichte, vergleichbar den Hausierern, die heute gelegentlich von Haus zu Haus ziehen. Es waren die Höker, Merzler, Pfragner, Tratschler, Gängler, Hucker, Hadeler, Kremper oder Wannenkrämer . Letztere hatten ihren Namen, wegen der flachen Wannen, die sie wie Bauchläden umgehängt trugen und auf denen sie ihre Waren ausbreiteten.
Die Bauern:
Obwohl die mittelalterliche Gesellschaft ohne Zweifel eine Bauernkultur war, gibt die Frage nach dem Bauern im Mittelalter einige Probleme auf. "Bauer" ist zunächst natürlich ein übergreifender Begriff, der sich nicht auf die Grundherrschaft beschränkt. Der Bauer übt eine bestimmte wirtschaftliche Funktion aus: Er betreibt Ackerbau und Viehzucht; er bewirtschaftet einen selbständigen Hof und hebt sich so von Knechten und Kärtnern ab; er benutzt den Pflug und unterscheidet sich so vom Gärtner (in der Stadt), und er bestellt seinen Boden eigenhändig und grenzt sich dadurch vom Gutsherrn ab. "Bauer" ist primär also ein wirtschaftlicher Begriff, der durch diese Abgrenzung von anderen Gruppen auch einen soziologischen Aspekt erhält: Die Bauern bilden eine abgrenzbare Gruppe in einer arbeitsteiligen Gesellschaft.
(Aus Hans-Werner Goetz´s Leben im Mittelalter. Seite 137)
Zu Beginn des Mittelalters stieg die Bevölkerung langsam wieder an, das war aufgrund der sich beruhigenden politischen Verhältnisse möglich, aber vor allen Dingen durch die im folgenden beschriebenen verbesserten Anbaumethoden.
Bis zum 8. Jahrhundert herrschte die Feldgraswirtschaft, dann fand die Dreifelderwirtschaft Verbreitung, das hieß, dass auf einem Feld abwechselnd Winterfrucht, dann Sommerfrucht angebaut wurde, worauf der Acker ein Jahr lang ruhte; doch blieb es in manchen Gegenden noch lange bei der Feldgraswirtschaft.
Einige Zeit vor dem 10. Jahrhundert wurde das Kummet, ein gepolsterter Bügel, der auf den Schultern des Pferdes ruhte, wahrscheinlich aus Asien kommend, eingeführt. So konnten auch Pferde vor Pflüge und Fuhrwerke gespannt werden, sie verdrängten die Ochsen allerdings keineswegs. Körperlich war das Pferd in Stärke und Schnelligkeit dem Ochsen eindeutig überlegen. Aber es war teuer in der Ausrüstung, in der Aufzucht und im Futter (schließlich brauchte es Getreide). Es wurde errechnet, dass ein Pferd etwa so viel Arbeit leisten könne, wie drei oder vier Ochsen, aber der Unterhalt auch 3-4 mal höher lag als ein Ochse. Mit den Entdeckungen von immer besseren Eisenerzen wurden auch bessere Sicheln und Sensen hergestellt. Die Egge zum Aufpflügen wurde mit Eisenteilen bestückt und damit effektiver und langlebiger. Auch hatte man den Wert der Düngung erkannt und brachte nun den Mist, aber auch Kreide, Kalk oder Torf auf das Feld. Aber auch durch Zuchterfolge in der Vieh- und Ackerwirtschaft und importierten Feldfrüchten, wie z.B. Roggen, kam es zu Ertragssteigerungen. Diese Ertragssteigerungen führten dazu, dass der Bauer neben seinem Eigenbedarf und den Abgaben, die er an den Herrn geben mußte, einen Überschuss erwirtschaften konnte. Aber auch durch Rodungen und Besiedlung des Ostens und des sich im 14. Jahrhundert auflösenden Fronhofverbandes und die damit verbundenen Spezialisierungen der einzelnen Bauern führten dazu, dass immer mehr Stadtbewohner ernährt werden konnten. Diesen Überschuss versuchte der Bauer schnellstmöglich auf dem nächsten Markt zu verkaufen, da die Vorräte nicht lange hielten. Große Städte hatten eine Bannmeile, die die Bauern dazu verpflichteten, wenn sie in dieser Zone geerntet hatten, es auf dem Markt der Stadt zu verkaufen, d.h., dass die Bauern ihre Waren nicht zu besten Konditionen verkaufen konnten. Doch die Städte brauchten das agrarische Hinterland, da die Bauern die innerhalb der Stadtmauern lebten, die Versorgung der gesamten Stadtbevölkerung nicht mehr gewährleisten konnten. Die Bauern, die in einer städtischen Bannmeile lebten, spezialisierten sich meist, so bauten sie Rohprodukte für das städtische Handwerk an, wie z.B. Hanf, Hopfen, Waid, etc. oder errichteten Obst- und Gemüseplantagen.
So gingen die Bauern mit ihren spärlichen Überschüssen zu dem nächsten Marktort, auf dem sie verkaufen mussten und boten ihre Ware feil. Die Jahrmärkte, die meist nach der Ernte stattfanden, dienten zum Verkauf der noch frischen Ware, damit sich die Stadtbevölkerung verproviantieren konnte. Auf den Wochenmärkten verkauften die Bauern meist nur Eier, Milch und Milchprodukte, Obst und Gemüse, Schlachtreifes Vieh und in Heimarbeit hergestellte Waren. Oft verkauften die Frauen und Kinder auf dem Markt. Nachdem die Bauern ihre Waren verkauft hatten, konnten sie Salz, welches für die Einlagerung von Fleisch notwendig war, und andere wichtige Güter kaufen. Luxusgüter konnten die Bauern sich freilich nicht kaufen.
Die Schicht der Bauern war nur klein und erst durch die Arbeitsteilung zwischen Stadt und Land ist es sinnvoll, vom Bauern statt von der ländlichen Bevölkerung zu sprechen, da es vielmehr die niederen Knechte und Hörigen gab. In der Mitte des 11. Jahrhunderts gehörten 75%-80% der Gesamtbevölkerung der ländlichen Bevölkerung an. Der freie Bauer lebte vornehmlich in Tirol, Westfalen und in den Kolonisationsgebieten im Osten oder in den Bannmeilen der freien "Großstädte" .
Viele aus der armen Landbevölkerung suchten den sozialen Aufstieg in der Stadt, denn der Bauer blieb immer arm, der Handwerker aber konnte zu gewissen Wohlstand kommen. Es kam zu einer Landflucht, da nach dem Gesetz "Stadtluft macht frei, nach Jahr und Tag" der Flüchtling in die Stadtgemeinschaft aufgenommen wurde. Dieses Gesetz war für das Wachstum der Städte sehr wichtig, Der Grundherr konnte gegen diese Landflucht nur schwer etwas tun und musste, wenn er nicht alle Hintersassen verlieren wollte, seinen Hörigen mehr Freiheiten gewähren und so kam es im 12. aber vor allen Dingen im 13. Jahrhundert zur Lockerung der Villikationsverfassung, welche die Frondienste festlegte.
Die Handwerker:
Handwerker und deren Zünfte spielten in der mittelalterlichen Stadt eine gewichtige Rolle, eine fast ebenso bedeutsame wie die Kaufleute; denn ohne sie wären die Städte kaum zu ihrem oft beachtlichen Wohlstand gelangt.
Keineswegs aber entstand das Handwerk erst im Gefüge der Stadt. Es war weit älter, und hatte seinen Ursprung bei den abgabepflichtigen Bauern, die für ihre Grundherrschaft arbeiteten. Diese Bauern mußten oft genug handwerkliche Erzeugnisse wie Tuche oder Geräte als Abgaben an den Herrn liefern oder aber beim Bauen oder der Zimmermannsarbeit helfen. Andere freie Bauern wieder übernahmen die handwerklichen Arbeiten für die Dorfgemeinschaft und wurden dafür mit Naturalien versorgt. Es gab auch umherziehende meist unfreie Nachkommen von Fronhofsleuten, die in den Siedlungen und an den Höfen für die Bauern arbeiteten. Sie waren alle eng eingespannt in die alte bäuerliche Gemeinschaftsordnung. Meist bestand ihr Lohn nur in lebensnotwendigen Naturalien; gegen Geld arbeitete selten einer.
Diese Jahrhunderte alte Ordnung änderte sich mit dem Aufblühen der Städte. Wo gebaut wurde, brauchte man auch Handwerker. Die Märkte lockten, weil sich da ihre Erzeugnisse wohlfeil absetzen ließen und nicht mehr gegen leicht verderbliche Naturalien eingetauscht werden mußten. Schon das waren Gründe genug, die zu einer Ansiedlung in den jungen Städten lockten. Dazu kam noch ein sehr gewichtiger: "Stadtluft macht frei!". Viele bäuerliche Handwerker waren unfrei und so war es für sie natürlich eine Verlockung, neben der guten Verdienstmöglichkeit auch noch die persönliche Freiheit zu erlangen.
Die Städte unterstützten den Zuzug der Handwerker wohlwollend, sorgten aber dafür, dass er sich in Grenzen hielt.
Die Betriebsgröße von Handwerksbetrieben und ihre Zahl regelten die Zünfte und der Rat der Stadt, welche versuchten, die Nachfragen nicht ganz zu befriedigen, um den Preis nicht zu verderben. Die Zünfte waren ein kartellähnlicher Zusammenschluss selbständiger Meister des gleichen Berufes, die eine strikte Kontrolle über den Arbeitsmarkt, der Warenproduktion und der Qualität ausübten. Ihr Ziel war es, den Handwerkern eine sichere Existenz zu gewährleisten, dafür mussten sie für Zunftzwang und Zulassungsbeschränkungen sorgen. Der Monopolcharakter der Zünfte nützte zwar den Herstellern, ging aber zu Lasten des Verbrauchers. Es fehlte ein freier Markt und innerstädtische Konkurrenz. Als Organisationsformen leisteten die Zünfte zur militärischen Sicherung der Stadt notwendige Dienste und erfüllten in der Ausbildung des Nachwuchses wie auch in der Wahrnehmung sozialer Aufgaben eine wichtige Funktion. Gleichwohl darf nicht übersehen werden, dass sich in den Zünften seit dem 16. Jahrhundert eine Fortschrittsfeindlichkeit breit machte, die zur Erstarrung führte. Diese Aspekte sollen nicht unbeachtet bleiben, wenn man an die aus den Zünften Ausgeschlossenen denkt, die in eine unterständische Schicht absinken mußten. (Siehe die Fahrenden).
Bis zum Ende des 12. Jahrhundert hatte sich die Idee der Zünfte von Worms, Trier und Würzburg aus in allen deutschen Städten verbreitet. Zunft kam von dem Wort "ziemen" und bedeutete zu anfangs "was sich schickt", später hatte es die Bedeutung "Ordnung, nach der eine Gesellschaft lebt". Es war tatsächlich eine strenge Ordnung, der sich die Handwerker unterwarfen. Sie beeinflußte ihr Leben, da der Knabe bei einem Meister seine Lehre antrat, bis zu seinem Tode. Sie legte ihnen in der Ausübung ihrer Tätigkeit strenge Fesseln an, sie griff in ihr Familienleben ein. Aber diese Ordnung half den Handwerkern auch, sich einen gewichtigen Platz im Leben der Stadt zu erkämpfen und sich neben den übrigen Ständen, neben den alten Geschlechtern, den Kaufherrn und der Geistlichkeit zu behaupten. Der Rat der Stadt regelte nicht nur Zuzug und Unterbringung der Handwerker, sondern wies ihnen auch ganz bestimmte Aufgaben zu, um die Versorgung der Bürger mit lebensnotwendigen Gütern auch in Notzeiten zu sichern. Eigene Amter hatten die Tätigkeit der Handwerker zu überwachen und zu kontrollieren, damit es nicht etwa bei einem unerwarteten Engpass in der Lieferung der Rohprodukte zu einem Produktionsstillstand kam. Als die Zünfte aufzublühen begannen, engagierten sich die Handwerksmeister für den Rat. Sie garantierten die Versorgung der Bürgerschaft und übernahmen auch eine Art gewerbepolizeilicher Aufsicht. Der Rat seinerseits verpflichtete sich, nur solchen die Ausübung des Handwerks des Gewerbes zu gestatten, die Mitglieder der Zunft waren. Der Rat der Stadt konnte das Zunftrecht jederzeit entziehen oder fremde Handwerker auf den Markt lassen, um die Zunftvorsteher unter Druck zu setzen. So geschah es 1264 in Erfurt, als den Bäckern und Fleischern das Zunftrecht entzogen wurde.
Innerhalb der Zünfte selbst herrschte ein strenges Regiment. Sorgfältig wachten die Mitglieder darüber, dass keiner aus ihren Reihen den anderen überflügelte. Von möglichst gleicher Größe sollten die Betriebe sein. Erkrankte ein Meister, so vermittelte die Zunft ihm den nächsten vorbeikommenden Wandergesellen, keinesfalls aber durfte er einen Handwerker abwerben.
Ahnlich verhielt es sich mit günstigen Einkaufs- oder Verkaufsmöglichkeiten. Auch hier standen die Interessen der Gemeinschaft über den des Einzelnen. Entdeckte ein Meister eine günstige Einkaufsquelle, musste er es in der Zunft bekanntgeben, damit sich auch die anderen daran beteiligen konnten. Wer zu einem auswärtigen Markt oder einer Messe fuhr, hatte den anderen die Möglichkeit zu bieten, sich mit ihren Erzeugnissen an dem Verkauf zu beteiligen. Auch verkaufsfördernde Maßnahmen, wie Werbung, waren meist verboten. So mussten die Hutmacher von Köln eine Mark Strafe in die Zunftkasse zahlen, wenn sie ihre Erzeugnisse außerhalb der Halle vor ihrer Tür aufhängten. Fünf Mark mussten die Maler bezahlen, wenn sie einem Zunftgenossen die Kunden abspenstig machten.
Die Spezialisierung der einzelnen Handwerksberufe war sehr groß, so gab es, in größeren Städten, allein im metallverarbeiteten Gewerbe über 50 verschiedene Berufe (Grobschmied, Pflugschmied, Schiffsschmied, Hufschmied, Neberschmied, Dengler, Pfannenschmied, Scheibenmacher, Glockengießer, Ofentürer, Armbruster, Erzgießer, Blechschmied, Pfeilschäfter, Gelbgießer, Kesselschmied, Büchsenschmied, Flaschner, Kesselflicker, Sporenmacher, Klempner, Kupferschmied, Schmelzer, Geschmeidemacher, Waffenschmied, Nagelschmied, Goldschmied, Harnischmacher, Drahtzieher, Goldschläger, Panzerschmied, Kettenmacher, Rauchfässerer, Helmschmied, Nadelmacher, Heftelmacher, Halsberger, Feilenhauer, Schellenmacher, Beingewänder, Dreher, Rohrgießer, Schwertmann, Beckenschläger, Münzer, Schwertfeger, Messingschläger, Zinngießer, Klingenschmied, Kannengießer, Seigerschmied).
In den meisten Städten gab es natürlich nicht so viele verschiedene Berufe in einer Sparte, doch gab es nur einen Meister in der Stadt, der sich beispielsweise Glockengießer nannte, so durfte ihm kein anderer Handwerker "in das Handwerk pfuschen", d.h. die anderen Schmiede mußten sich ebenfalls spezialisieren.
Die Fahrenden:
Die mittelalterliche Gesellschaft war eine kooperative Gesellschaft, die keinen Individualismus kannte. Der Mensch wurde in einen bestimmten Geburtsstand hineingeboren und lebten in diesem genossenschaftlichen Verband sein Leben lang.
Daneben gab es jedoch auch Randgruppen, wie z.B. die Stadtbewohner, die unehrbare Berufe ausübten (Henker, Abdecker, Totengräber, Türmer, Bader, Müller, etc.). Dazu gehörten natürlich auch die Verfemten, Ketzer und unheilbar Kranken.
Die größte Gruppe waren aber die sog. Fahrenden oder fahrenden Leute. Sie waren heimatlos und nicht sesshaft. Letzteres war ihr größtes Manko, da nach dem traditionellen Rechtverständnisses das Haus Frieden und Schutz bot. Wer keine Wohnung hatte, war ohne Recht vor dem Gesetz, und auch die Kirche versagte ihnen die Fürsorge. Die Fahrenden wurden so auf die Stufe mit den kriminellen und halbkriminellen, wie Dieben, Dirnen, Bettlern und Landstreichern, gestellt.
Zu den Fahrenden gehörten Spielleute, Vaganten, Wanderprediger und Wanderärzte.
Die Spielleute zogen von Fest zu Fest und waren auf den Burgen der Adligen genauso willkommen geheißen, wie auf Jahrmärkten und Hochzeiten. Sie waren die Unterhalter, Musikanten und Schauspieler, die zum Tanz aufspielten und für Kurzweil sorgten. Für die Dauer des Festes waren sie gern gesehen, man gab ihnen Speis und Trank, Unterkunft, (getragene) Kleider und Geld. Danach zogen die Bänkelsänger, Gaukler und Wahrsager weiter und irrten ohne Versorgung und Einkünfte durch die Gegend, bis sie ihr nächstes Engagement hatten. Bei wirtschaftlichen Krisen, bei Alter oder Krankheit waren sie die Ersten, die davon existentiell betroffen waren, da sie keine Unterstützung von der Kirche bekamen oder in Gilden (siehe Kaufleute) organisiert waren. Die fahrenden Leute waren von der Wohltätigkeit der Sesshaften angewiesen. Bekamen sie nichts, mussten sie verhungern. Befreiung aus dieser Lage war so gut wie unmöglich, da die Kinder von unehrbaren Leuten, nur unehrbare Berufe ergreifen konnten und die Leute, die wegen eines Vergehens ihre Stadt verlassen mussten, die Gruppe der Unehrbaren vergrößerten. Da aber die Städte daran interessiert waren, dass das Volk amüsiert war, stellten sie auch einige Musiker und Artisten fest an und erließen Gesetze, die z.B. regelten, wie viele Musiker auf einer Hochzeit mindestens zu spielen hatten. Jahrmarkt, Messe, Kirchenweihfest und ähnliche Gründe zum Feiern boten für die Bevölkerung eine willkommende Unterbrechung ihres oft schweren Alltags, der langen Arbeitstage, Gelegenheit zum Essen, Trinken, Tanzen und vor allem zum Schauen, Hören, Lustigsein, zur Befriedigung der Neugier, der Sucht nach dem Aufregenden, dem Besonderen, Unerhörtem, noch nie Gesehenem. Kurz, alles das, was heute Rundfunk, Telefon und vor allen Dingen das Fernsehen abdecken. Deshalb brauchten die Leute auch überall Schausteller, ob in den Burgen oder den kleinen Dörfern, die den Bewohnern aus der gewohnten Monotonie halfen. Zu den Unterhaltungskünstlern zählten die Musiker, Possenreißer, Zwerge, Pfeifer, Trompeter, welche alle häufig feste Anstellung am Hof oder der Stadt fanden und auch die Fahrenden " jene bunte Gesellschaft von Gauklern, Tierbändigern, Taschenspielern, Seiltänzern und Akrobaten, Sängern und Musikanten, die ihr Gewerbe im Herumziehen von Ort zu Ort betrieben."
Von einem Auftritt der Fahrenden berichtet folgende Quelle:
Da erschienen sie mit tanzenden Bären, Hunden und Ziegen, Affen und Murmeltieren, liefen auf dem Seil, schlugen Purzelbäume nach vorwärts und rückwärts, warfen Schwerter und Messer und stürzten sich unverletzt auf deren Spitzen und Schneiden, verschlangen Feuer und zerkauten Steine, übten Taschenspielerkünste unter Hut und Mantel, mit Zauberbechern und Ketten, ließen Puppen miteinander fechten, schmetterten wie die Nachtigall, schrien wie der Pfau, pfiffen wie das Reh, rangen und tanzten bei dem Klang der Doppelflöte, hüpften in grotesken Tiermasken umher, führten rohe, theatralische Szenen auf, zankten sich in komischen Streitgesprächen, parodierten weltliche und geistliche Stände und trieben alle jene tollen und derben Possen, an denen sich einst der kranke liebe Gott in Arras gesund gelacht hat. Dazu erscholl allerart Musik, das Lied des Sängers und das Gekreisch des Marktschreiers.
Aus Lebendiges Mittelalter/F. Irsigler und A. Lassota Gaukler und Spielleute Seite 198
Obwohl man den Fremden und unehrbaren Leuten misstraute, so hatten sie auch den Reiz des Anrüchigen. Jedenfalls kamen die Leute zusammen, sobald sich die Kunde verbreitete, dass ein neuer Schausteller seine Künste auf dem Markte darbiete. 1343 lockte z.B. ein kunstfertiger Krüppel aus dem Oberland viel Publikum zum Rathaus von Köln. Unter den Gaddemen, bei den Tuchverkaufsständen, verblüffte er seine Zuschauer:
Er war gelähmt an beiden Händen und entwickelte mit den Füßen eine Geschicklichkeit, die mancher andere seinen Fingern wünschen mochte. Mit den Zehen spielte er Schach; er nahm einen kleinen Löffel zwischen die Zehen und warf aus einer bestimmten Entfernung jede Figur vom Schachbrett, welche man wünschen mochte; mit einem scharfen Messer traf er jedes Mal einen bestimmten Punkt in einem Brett, welches einen oder mehrere Schritte vor ihm stand. Auf seinem Kopf setzte er einen Humpen, und ohne einen Tropfen zu vergießen, schenkte er denselben mit seinem Fuße voll Wein, und mit bewundernswerter Fertigkeit fädelte er einen Faden in eine Nadel, machte den nötigen Knoten und fertigte irgend eine beliebige Naht.
Die Quelle macht deutlich, dass bei solchen Attraktionen die Leute auf den Markt kamen und ,vielleicht noch ganz angeregt von der Darbietung, zum Kauf verführt wurden.
Gebildete, die kein Amt und keine Stellung bekommen hatten oder nicht im Schoß der Kirche Aufnahme finden konnten, wurde fahrende Scholare oder Vaganten. Vaganten waren lateinisch schreibende Dichter, die sich freilich für etwas besseres als die Schauspieltruppen hielten, da sie nur für den kleinen Kreis der Gebildeten schrieben. Doch hatten auch sie keinen festen Wohnsitz und mußten oft, um nicht zu verhungern, auf den Geschmack und die Sprache des Volkes eingehen. Die Vaganten erzählten auch Märchen und Geschichten und lasen die Anschläge am Rathaus oder der Kirche vor. Auch fertigten sie kunstvolle Briefe an und verkauften selbstkopierte Bücher.
Mochten die Fahrenden das Leben auch von einer freieren Seite her kennenlernen und vielleicht sogar genießen, mochten sie ungebunden sein und die Enge verlassen haben, in der so viele Stadtmenschen ihr Leben lang verharrten, der Preis, den sie für diese Freiheit zahlten, war eine Existenz, die gekennzeichnet war von Unstetigkeit der Verhältnisse und beträchtlicher Gefährdung.
Die Fahrenden sorgten für die Unterhaltung und die Verbreitung von Neuigkeiten und da sie die engen Stadtmauern oder das einfache Leben des Bauern verließen, sorgten sie bei diesen Sesshaften für eine gewisse Faszination, wegen ihres "freien" Lebens.
Die Gesetze
Um Wucher, Betrügereien, gewalttätige Auseinandersetzungen, etc., zu verhindern, wurden Marktordnungen geschaffen. Diese Marktordnungen galten für alle, die sich in der Bannmeile des Marktes befanden. Auch auf die Hygiene wurde Wert gelegt (siehe Quelle unten). Um den Qualitätsstandard zu wahren, aber auch um Betrügereien zu verhindern, wurden aus dem Stadtrat und aus den jeweiligen Gilden Prüfer abgesandt. Jeder Marktort besaß sein Marktrecht und -gericht und war durch den Marktfrieden vor feudaler Willkür und Feudalfehden gesichert. Dieser Marktfrieden galt für den fest umgrenzten Marktbezirk und für alle, die dort Handel trieben; er war also lokaler und persönlicher Natur. Auf Nichteinhaltung des Marktfriedens stand der Königsbann, weil Marktsiedlungen und Händler unter Königsschutz standen. Die Könige und später auch die weltliche und geistliche Aristokratie hatte ein besonderes Interesse an der Bestätigung eines Ortes als Markt, bzw. später als Stadt, weil ihnen für die Wahrung des Marktfriedens bestimmte Abgaben geleistet werden mussten. Außerlich fand die Anerkennung eines Ortes als Marktplatz ihren Ausdruck in der Errichtung eines Marktkreuzes, das als Zeichen des Königs galt; durch die am Kreuz hängende Symbole (u.a. Fahne, Handschuh, Schwert) sollte die Anwesenheit des Königs versinnbildlicht werden.
Auch der Roland, als Schutzheiliger der Kaufleute, symbolisierte die Macht des Königs. Roland hatte sich unter Heinrich dem Großen besonders um den Schutz der Fernhandelskaufleute im Gefolge gekümmert.
Das vom König verliehene Kaufmannsrecht, das "ius mercatorum", beinhaltete die Zusicherung des Königsfriedens und der Handels- und Zollfreiheit, die Festlegung der Abgaben für den königlichen Schutz und vor allem die Anerkennung der persönlichen Freiheit der Kaufleute. Städte konnten ihre Privilegien leicht verlieren, wenn zum Beispiel ein neuer König an die Macht kam. Dortmund musste, aufgrund von Herrscherwechseln, dreimal in neunzig Jahren seine besonderen Privilegien kaufen. Das war sehr teuer, dafür musste kein Dortmunder Händler im Heiligen römischen Reich deutscher Nationen Zölle bezahlen, der Gerichtstand war immer Dortmund und die Händler mußten sich keine Duelle leisten. Köln, als die größte Stadt im Reich hatte sogar das Stapelrecht, d. h., dass Schiffe, die Köln passieren wollten, in der Bischofsstadt anlegen mussten und wenn die Waren dort benötigt wurden, sie an Ort und Stelle, zu einem meist niedrigerem Preis, verkaufen mussten, Das war vor allen Dingen für die Holzfäller im Schwarzwald schlecht, da ihre Hölzer in den Niederlanden mehr einbrachten, als in Köln.
Die Fernhändler waren, wie allen Freien, waffenfähig.
Zum Kaufmannsrecht gehörte auch das Recht auf den Nachlass, die Befreiung vom Strandrecht (?), die Sicherheit vor der Beschlagnahme des mit Waren beladenen Handelsschiffes. Die frühen Handelsplätze waren durchweg der Herrschaft eines geistlichen oder weltlichen Herrn unterworfen. Im 9. Und 10. Jahrhundert schaffte es der König noch vielfach, seinem Anspruch auf die oberste Gewalt geltend zu machen. Daher fand man oft als Vorsteher der Handelsplätze einen königlichen Beauftragten, der meist Praefectus, Praefectus vici oder Comes genannt wurde. Ihm oblagen die Sicherung der Handelswege, richterliche Aufgaben, sofern sie nicht von den Gilden selbst wahrgenommen wurden, und die Einziehung der Abgaben der Kaufleute. Der "mercantores regis" hatte für den Königsschutz zu sorgen.
Von wichtigen Handelsstädten, Waren und Wegen
Trotz Desinteresses am Straßenbau waren in den frühmittelalterlichen Reichen die weltliche und geistliche Macht sowie die Kaufleute an guten Verkehrsverbindungen interessiert; nur so ließen sich Ordnung und Herrschaft aufrechterhalten, nur so waren Informationen und Waren zu verbreiten. Krieger, Missionare und die mit Luxusgütern handelnden Fernkaufleute kamen anfangs mit schmalen Wegen aus, über die Menschen und Reittiere gehen konnten, so dass die alten Römerstraßen, wenn sie nicht als Steinbruch benutzt oder sonstwie zerstört waren, weiter verfielen. Die Wegverhältnisse waren, da sie nicht gepflegt wurden, katastrophal und manch Reisender war schon gedient, wenn er sicher von einem Ort zum anderen "reisen" konnte. Über die Wege im Mittelalter weiß man trotzdem ziemlich wenig, da sie ihren Verlauf noch häufiger als die Flüsse wechselten; es reichte schon, dass ein neuer Zoll erhoben oder eine neue Brücke gebaut wurde, und vordem bedeutende Straßen wurden wieder unter den Pflug genommen. Über Bäche war für Fußgänger bestenfalls ein Balken gelegt, sonst durchwatete man sie, wie auch die Furten von Flüssen. Hier musste man froh sein, wenn ein Seil notdürftigen Halt bot. Denn das Wasser konnte den Passanten auch bis über den Scheitel reichen. Bei Hochwasser bildeten diese Flüsse unüberwindliche Hindernisse. Bau und Unterhaltung von Brücken jedoch waren kostspielig und wurden meist erst im 10. Jahrhundert wieder planmäßig gebaut, da bei hoher Frequentierung eine Stadt von dem erhobenen Brückenzoll leben und gedeihen konnte (Zweibrücken, Teufelsbrück, etc.). Die Einrichtung eines Fährbetriebs war nur sinnvoll, wenn durch die Arbeit der Fährmann seine Familie ernähren konnte.
Die "Straßen" genannten Wege dürften im allgemeinen nicht mehr als vier bis fünf Meter breit gewesen sein, so dass sich zwei Gefährten begegnen konnten. Schlaglöcher wurden im Idealfall notdürftig mit Erde oder Reisig aufgefüllt. Solche Wege hatten gegenüber den bei Regen schlüpfrigen Römerstraßen sogar Vorteile: Sie waren weniger frostempfindlich, leicht instandzuhalten und boten eisenbeschlagenen Zug und Reittieren besseren Halt.
Straßen verliefen meistens nicht auf der versumpften, von Flussschlingen durchzogenen Talsohle, weil hier bei jedem Hochwasser Gefahr und Schaden für entwaige Kunstbauten drohte. Zudem fürchtete man die schlechte Luft: Man wusste zwar nicht, dass die Mücken die Malaria übertrugen, doch blieb man den stehenden Gewässern fern. Auch deshalb wurden Straßen oberhalb der Talsohle bzw. am Fuß von Gebirgen angelegt, z.B. am Fuß des Schwarzwalds, Vogesen und Appenin (Via Emilia Piacenza - Rimini), oder der uralte, schon vom Karl dem Großen genutzte Hell(Salz)weg, die spätere Reichs- und Bundesstraße 1, am Fuße des Haarstranges, weit oberhalb des versumpften Lippetals. Hier folgen in die Zeit der fränkischen Eroberung zurückreichende Etappenorte aneinander wie die Perlen an einer Schnur, im Abstand von höchsten einer Tagesreise: Im 9. Jahrhundert konnten der reisende König und seine Beauftragten, später alle Reisenden sicher sein, in Steele, Bochum, Dortmund, Wickede, Werl, Soest, Erwitte, usf. Unterkunftsmöglichkeit, Werkstätten und Vorräte, vor allem aber Trinkwasser für sich und ihr Reittier vorzufinden.
In dem Maße, wie sich Handel und Verkehr belebten, etwa seit der Jahrtausendwende, berichten die Quellen vereinzelt, dann immer häufiger vom Straßenbau durch kirchliche und weltliche Machthaber. Einige Straßen- und Brückenbauer wurden sogar heiliggesprochen. Zu dieser Zeit mußten die Wege und Straßen "geebnet" sein, auf denen schwere Lasten wie z.B. Steine für das blühende Baugewerbe transportiert werden mussten. Um Wagen und Räder zu schonen, wurden die Steine schon im Steinbruch zurechtgeschlagen. Mit dem entstandenen Schotter füllte man die Schlaglöcher des Weges. Obwohl das Straßen- und Brückennetz ständig ausgebaut wurde, konnten die Wege den steigenden Verkehr kaum bewältigen, außerdem mußte man für die Benutzung viel Zölle für Brücken, etc. bezahlen, was die Kosten gegenüber des Seewegs erhöhten.(Siehe die Fernhändler) So ist es kein Zufall, dass im Frühmittelalter die großen Ströme, der Rhein, die Donau, die Elbe, die wichtigsten Handelsstraßen waren, und dass aus den Friesen, einem seefahrenden Stamm, auch Händler hervorgingen, die neben den Fernkaufleuten aus der Levante, Italien, Spanien zu den aktivsten Händlern jener Zeit gehörten. Aber nicht nur die großen Ströme, auch Flüsse wie Mosel, Neckar, Weser und Saale wurden als Schiffswege für Handelszwecke genutzt, und da für die Ost-West-Verbindung vom Rhein zur Elbe keine großen Wasserstraßen zur Verfügung standen, dienten auch der Main sowie die Ruhr, Diemel, Oker, und Aller der Schifffahrt. Für den Transport zu Lande standen nur die zu Zeiten Karl des Großen entstandenen Heerstraßen zur Verfügung, deren Zahl den Bedürfnissen des Handels keineswegs ausreichte. Am wichtigsten waren die Handelsstraßen von der alten Römerstadt Köln quer durch Westfalen zu dem Erzbischofssitz Bremen sowie zu dem Handelsplatz Bardowiek im unteren Elbgebiet, ferner von Köln nach Mainz, u.a. die Klöster Corvey und Gandersheim, bzw. Fulda berührend, nach dem Harzgebiet und den Umschlag- und Stapelplätzen für die Slawengebiete, vor allem Magdeburg und Erfurt.
Vom 8.-10. Jahrhundert zeichneten sich Großregionen des Handels ab, die von Händlern verschiedener Herkunft versorgt wurden: Friesen und Skandinavier beherrschten die Handelswege von Nord- und Ostsee. Ihre mit Tuch, Pelzwerk, Bernstein oder mit Meersalz beladenen Schiffe gingen von Haithabu, Birka und anderen Küstenorten nach Hamburg, Bremen und Dorestad sowie rheinaufwärts bis nach Köln, Mainz und Straßburg. Der Orienthandel hingegen gelangte auf verschiedene Wegen nach Mitteleuropa. Eine wichtige Route führte von Süden über den Dnjepr, Kiew, Nowgorod nach Birka am Mälarsee oder über den Dnjestr und die Weichsel an die Ostsee. Ein weiterer Handelsweg zweigte von Kiew nach Westen ab und führte über Krakau und Prag bis nach Regensburg. Noch wichtiger war wohl die Verbindung zum Orient über das Mittelmeer, zu den italienischen Stadtstaaten. Die Arabieneinfälle scheinen auf dieser Südroute keine dauernde Unterbrechung des Warenstroms in beide Richtungen bewirkt haben. Für diesen Bereich erlangten die jüdischen und arabischen Händler eine Art Monopolstellung. Jüdische Kaufleute reisten ins Frankenreich, um Eunuchen, Sklaven, Textilien, Felle und Schwerter zu erwerben, und brachten ihrerseits Duftstoffe wie Moschus, Aloe, Kampfer und Zimt in den Westen. Pavia spielte eine besondere Rolle bei der Verbreitung orientalischer Waren, besonders von Gewürzen und Seide.
Obwohl die Orte, an denen der Handel betrieben wurden und die Handelsstraßen mit der Zeit oft wechselten, blieben die Regionen, bzw. Länder in denen bestimmte Produkte verkauft wurden, meistens bis in das ausgehende Mittelalter mit einer Art Monopolstellung für das Produkt belegt, so mußte es englische Wolle sein, obwohl anderswo auch Schafzucht betrieben wurde. Die Karte im Anhang zeigt die Großregion der Luxusgüter zur Zeit der Wikinger (9-12. Jahrhundert). Im Hochmittelalter wurde nicht mehr mit Sklaven gehandelt, sondern mit Leuten die ihre Schulden nicht zurückbezahlen konnten. Die Araber besorgten sich infolgedessen afrikanische Sklaven und entführten die Besatzung von sog. Seelenverkäufer (Schiffe die dem Untergang geweiht waren).
Zunftordnung der Leinenweber zu Ulm (1346)
1)Zum ersten haben sie festgesetzt, dass sie alle Zeit einen vereidigten Leinwandmesser haben sollen: Dieser soll jährlich vor den Meistern einen festgelegten Eid bei den Heiligen schwören, Reichen und Armen, Bürgerkindern, Fremden und einem jeden die Leinwand richtig zu messen.
3) Auch sollen sie allzeit zwölf Geschworene haben, die das Handwerk in allen Stücken besorgen und ausrichten sollen nach dem Recht und der Gewohnheit des Handwerks.
4) Und die vereidigten zwei Beschauer sollen mit dem vereidigten Leinwandmesser alle Leinwand überall in der Stadt, in den Häusern auf dem Markt deutlich und ausdrücklich wöchentlich besehen und beschauen.
5) Wenn sie in den Häusern oder auf dem Markt eine Leinwand finden, die zu dünn ist (), so soll ein Meister dem Handwerk einen Schilling Heller geben; stammt aber die Leinwand von einem Handwerksgesellen, der soll und muß sechs Heller geben ()
6) Wo auch die vereidigten zwei Beschauer und der vereidigte Messer hier in Ulm in unserer Stadt auf ungebleichte Leinwand stoßen, () die besonders das Handwerk betrifft, so sollen sie sie in drei Stücke schneiden, wenn sie zu dünn ist, und niemand soll sie deswegen mißgünstig ansehen noch hassen.
9) Und wenn ein Fremder, es seien Frauen oder Männer, der das Handwerkerrecht vorher nicht besaß, das Handwerk treiben und ihr gemeinsames Recht haben will, der soll das haben und erwerben und gewinnen, wie das früher durch Gewohnheit geregelt ist.
11) Diejenigen Auswärtigen oder Gäste, die ihre Leinwand und ihre Stücke ungebleichter Leinwand mit dem Handwerksgenossen hier in Ulm anbieten sollen und sich zu ihnen auf den offenen Markt setzen, die sollen auch das vorgeschriebene Geld mit dem Handwerk leiden und tragen. Wem das nicht paßt, der soll die Leinwand anderswo feilhalten, wo er will in der Stadt, aber nicht bei ihnen.
Hamburger Freibrief
Wir Friedrich, von Gottes Gnaden Kaiser der Römer und allzeit Mehrer des Reiches, tun hiermit allen, die jetzt oder künftig leben, kund und zu wissen:
Dass wir auf die Bitte unsers lieben und getreuen Grafen Adolf von Schauenburg seinen Bürgern, die in Hamburg wohnen, gewähren und zugestehen, mit ihren Schiffen, Waren und Leuten vom Meer bis an die besagte Stadt frei von allem Zoll und aller Ungeldforderung hin und zurück zu verkehren.
Wenn sie aber einiges Gut, das Gästen gehört, mitgebracht haben, dann sollen sie einen geeigneten Boten nach Stade schicken, der den Zoll auf seinen Eid nach der Menge der Ware bezahle. Wenn es aber dem Zöllner dünkt, dass dieser in irgendeinem Stück den Zoll versäumt habe, dann möge er ihm nach Hamburg folgen, damit der Übeltäter nach dem Recht Genugtuung leiste und dafür büße.
Und in dem ganzen Gebiet des besagten Herrn Grafen befreien wir die Bürger vom Zoll und der Forderung jeglichen Ungeldes.
Welche Güter aber auch die Bürger dieses Ortes in dem Gebiet ihres oftgenannten Herrn
gekauft oder erworben haben, sei es an Holz, Asche oder Getreide, und auf Wagen oder
Schiffe beladen haben, diese Güter darf niemand mit Beschlag belegen oder zurückhalten,
wenn es nicht durch gute Zeugen offenbar ist, dass sie hinterher ein Verbrechen begangen
haben.
10. Wenn aber jemand in der Stadt selbst Geld wechseln will, so darf er das getrost tun, wo er
will, es sei denn vor dem Hause der Münze. Sie sollen aber auch Vollmacht haben, die
Pfennige der Münze auf Gewicht und Reinheit zu prüfen.
Quellenverzeichnis
Hans-Werner Goetz Leben im Mittelalter C.H. Beck Verlag 1986 ISBN 3406315569
2. Auflage
Arno Borst Lebensformen im Mittelalter Ullstein Verlag 1979 ISBN 3548340040
Diether Krywalski Die Welt im Mittelalter Aschendorff Verlag 1984 ISBN 3402026139
2. Auflage 1990
R. Meyer, F. Nehlsen, H. Salzmann Atlas für Hamburger Schulen Teil 1
Westermann Schulbuchverlag 1976 ISBN 3141000271
Edith Ennen Die europäische Stadt des Mittelalters Sammlung Vandenhoek
3. Auflage 1979 ISBN 32525013205
Deutsche Geschichte 1 VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1974
Heinrich Pleticha Ritter, Bürger, Bauersmann Arena Verlag 1985 ISBN 340104222x
Gerhart Brück Die Welt des Mittelalters Verlag Diesterweg 1995 ISBN 3425073931
F.-J, Schütz Geschichte Dauer und Wandel Cornelsen Verlag 1985 ISBN 3454597307
Freies Historiker Büro Die Stadt im Mittelalter Verlag Sauerländer 1995 ISBN 3794139771
Herbert Jankuhn Haithabu Wachholtz Verlag 1986 ISBN 3529018139
Breuninger, Sieferle Markt und Macht in der Geschichte Deutsche Verlags-Anstalt 1995
Schülerlexikon Meyers Lexikonverlag 1985 ISBN 3411022108
Unterrichtsmaterialien für den Sachkundeunterricht, zum Thema Hamburg, der 4. Grundschulklasse
-------- ----- ------ -- Geo-Heft Die Wikinger Nr.10/Oktober 1997
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