Frauenleben
im klassischen Altertum
Als ich dieses Buch zu lesen begann, waren meine
Erwartungen nicht gerade hoch. Sicherlich auch, weil ich dieses Buch für eine
Griechisch - Arbeit brauchte und es nicht aus reinem Vergnügen las. Schlecht
gelaunt erwartete ich also eine staubtrockene und langatmige Abhandlung über
das Leben der Frau. Gott sei Dank ein Irrtum
Die erste positive Überraschung war die übersichtliche
Gliederung des Buches in verschiedene Abschnitte wie "Das Bild der Frau im
klassischen Athen", "Hellenistische Frauen", "Die römische Matrone" usw. Durch
diese chronologische Trennung mußte ich für Griechisch nur ca. 150 statt 400
Seiten lesen. Inhaltlich ist mit dem Titel des Buches eigentlich schon der
Großteil gesagt. Sehr detailliert, ohne jedoch mit übermäßig vielen Statistiken
zu langweilen, wird auf die Besonderheiten in den jeweiligen Epochen der Antike
eingegangen, wobei zwischen Frauen verschiedener Stände klar unterschieden
wird. Daß auch Dinge wie die Darstellung der Frau in der Kunst oder die antike
Götterwelt Beachtung finden, macht das Buch zu einem umfangreichen
Nachschlagwerk.
Der Hauptzweck eines Sachbuches ist natürlich die Informationsvermittlung.
Pomeroy zeigt allerdings, was ein Sachbuch zu einem wirklich guten seiner
Klasse macht. "Frauenleben im klassischen Altertum" liest sich trotz des hohen
Informationsgehalts wie ein unterhaltsamer Roman. Der Leser fühlt sich durch
das Buch nie belehrt, vielmehr hat er das Gefühl, eine interessante Geschichte
zu lesen. So liest man immer weiter und weiter und bildet sich dadurch.
Nachdem ich die Kapitel über die Rolle der Frau in der
griechischen Antike gelesen hatte, las ich einfach weiter. Die Hausübung konnte
ja schließlich warten