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Innenpolitik von Bismarck: 'Zuckerbrot und Peitsche'
Biographie
Name: Otto Eduard Leopold Graf von Bismarck
Titel: seit 871 Fürst von Bismarck; seit18 0 Herzog von Lauenburg
Geburtsort: Sch nhausen, nordwestlich von Berlin an der Elbe
Lebensdaten: geboren 1 . 8 5; gestorben 0 898 auf Landgut Friedrichsruh im Sachsenwald
Lebenslauf:
aus märkischer Gutsbesitzerfamilie stammend
Jurastudium in Göttingen und Berlin ab 8 6 Gerichtsreferendar in Aachen
18 9 Übernahme der Verwaltung der väterlichen Güter in Pommern
7 Mitglied des Vereinigten Preußischen Landtages
8 redegewandter Vertreter der Konservativen (Ziel: Bestehenbleiben des Adels als Landbesitzer) nach Revolution à Abgeordneter im Erfurter Parlament à führendes Mitglied der Konservativen Partei Mitbegr nder und Mitarbeiter der konservativen Kreuzzeitung
seit 18 1 preußischer Gesandte in Bundestag à trat ein für: Gleichberechtigung Preußen mit Österreich
(Präsidialmacht im Deutschen Bund)
9 Botschafter in Petersburg
2 Botschafter in Paris
Dauerziel: Vormachtstellung Preußens in Deutschland
Dauergebot: königstreu, d.h. starkes Deutschland nur unter starkem Monarch politische Anschauung: Interessen machen Politik, nicht Ideen
1 erster deutscher Reichskanzler,
bis 20 8 0: Entlassung wegen unüberbrückbaren persönlichen und politischen Zwistigkeiten mit Kaiser
Wilhelm ||.
Zog sich auf Landgut zur ck
Inhalt des Sinnbildes: 'Zuckerbrot'
steht für die drei Sozialgesetze von 1 83 bis 889
unter Beifall des Centralverbandes Deutscher Industrieller (hoffte auf Einschränkung der Macht der
Gewerkschaften) à Zusicherung von finanzieller Unterstützung
1.Gesetz (Krankenversicherungsgesetz) von 8 3:
neugegr ndete Ortskrankenkassen
Zahlung von Beihilfe an arbeitsunfähigen Arbeitnehmer in ersten 13 (später 2 ) Krankheitswochen
Übernahme von Arztkosten und Medikamenten
Finanzierung: 2 3 von Arbeitnehmerbeiträgen, 1/3 von Arbeitgebern
2.Gesetz (Unfallversicherungsgesetz) von 88 :
bei Arbeitsunfall: bernahme von Arzt – und Medikamentkosten bei dauernder Invalidit t des Arbeitnehmers: Erhalt von 3 des Lohnes bei Tod des Arbeitnehmers: an Witwe 0% des Lohnes
Finanzierung: ausschließlich aus Kasse von Arbeitnehmern
3.Gesetz (Altersversorgungsgesetz) von1 8
wenn Gehalt < 0 Mark/Jahr à ab . Lebensjahr Anspruch auf Rente
Finanzierung: gemeinsam von Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Staat
Bedeutung:
höhere soziale Sicherheit, da Absicherung bei Krankheit, Unfall und im Alter
wichtig!: erhielten Rechtsanspruch darauf weil als Gesetz formuliert à Sozialgesetzgebung
Beispielhaftes Modell für Lange Zeit à Voreiterrolle
Einwende:
Unternehmer blieb autonom
bestimmte Arbeitszeit, Arbeitsbedingungen und Lohn
à Preußen verlor Nachtwächterrolle à griff aktiv in gesellschaftlichen Bereich ein à 1.Schritt zur sozialen Partnerschaft
Inhalt des Sinnbildes: 'Peitsche'
steht für das Sozialistengesetz('Gesetz wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie )
vom 1 1 8
Vorbetrachtung:
Anerkennung der verschärften sozialen Gegensätze wollte Wünschen der Arbeiterklasse entgegenkommen war gegen Sozialdemokraten im Parlament
Ziel:
Zerschlagung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands (SDAP)
Verbot aller Vereine die für 'Umsturz der bestehenden Staats – und Gesellschaftsordnung' waren à auch Gewerkschaften
Verbot aller sozialen, sozialistischen, kommunistischen Versammlungen und Vereine Verbot aller sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Druckschriften Ausweisungsmöglichkeit sozialdemokratischer Agitatoren aus Kreisen und Bezirken durch Polizei Möglichkeit der Ausrufung des Belagerungszustandes durch die Bundesstaaten in 'gefährtdetenen' Bezirken
Auslöser:
- zwei Attentate auf Kaiser im Mai und Juni 8 (Vorwand) à wurden Sozialdemokraten zugeschrieben
Durchführung:
löste Reichstag auf à betrieb antisozialistischen Wahlkampf à neuer Reichstag à Stimmenzuwachs bei
Konservativen à Gesetzvorhaben fand Mehrheit à wurde verabschiedet à Sozialistengesetz trat in Kraft à bis 8
Bedeutung:
Sozialdemokraten à Darstellung als Reichsfeinde ( Vorwurf: Monarch durch revolutionäres Verhalten abzuschaffen)
Verbot von Gewerkschaften
Verstoß gegen Rechtsstaatsprinzip der Rechtsgleichheit
Aber: à unaufhaltsamer Erfolg der Sozialdemokratie à F hrung organisiert im Untergrund à Turn - Naturfreunde – und Radsportvereine als Tarnorganisationen à Fortsetzung der regionalen Parteiarbeit à Aufhebung des Gesetzes 1 90 à SDAP Wälerstimmen verdreifacht à stärkste Fraktion im Reichstag à Neugründung 1 91 in Erfurt zur SPD mit neuem Programm
Schlüsse aus der Innenpolitik von Bismarck:
Das Sozialistengesetz unterband die Einflüsse von den Sozialdemokraten für nur 2 Jahre doch als es aufgehoben wurde musste Bismarck das
Verbot von allen gefährdenden Bestrebungen bereuen, da sich nun offenbarte, daß dies nur zur Erstarkung der
Antagonisten geführt hat, die
damals sofort die Mehrheit im Parlament erreichten. Das Gesetz diente im Endeffekt als beschleunigender Faktor für die Verbreitung des
Gedankengutes der SDAP, weil diese ihre Arbeit im Untergrund intensivierte.
Die Sozialgesetze higegen, welche für die Leute damals eine wesentliche Erleichterung derLebensbesdingungen bedeuteten sind auch heute noch
von grö ter Wichtigkeit, denn sie stellen einen Meilenstein in der Entwicklung der Sozialgesetzgebung dar. Großteile davon sind auch heute noch
in leicht abgewandelter Form oder vollständig gültig.
6.Allgemeines: Gewerkschaften:
Organisation von abhängig beschäftigten Arbeitnehmern
Ziel: Durchsetzung von gemeinsamen sozialen und wirtschaftlichen Interessen
Einfluss auf staatliche Gesetzgebung
in Mitte des 9. Jh. zu Beginn der Industrialisierung entstanden nach Berufsgruppen oder Industriezweig getrennt
Sozialgesetzgebung:
in Sozialgesetzbuch zusammengefasst, Kodifizierung des Sozialrechtes à Grundlagen in Deutschland von
Bismarck geschaffen
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