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Königsstädte Marokkos
Marokko ist berühmt für die vier Königsstädte Rabat, Fès, Meknes und Marrakesch im Landesinneren, in denen man die arabische Kultur und die Mentalität dieses Landes kennen lernen kann. Ob in Rabat, der ehemals bedeutendsten Piratenniederlassung Nordafrikas, in Meknes, der Großen Stadt des mächtigen Moulay Ismail, in Fès mit seiner einzigartigen labyrinthischen Medina, oder in Marrakesch, wo im märchenhaften Hotel Mamounia schon so mancher bekannte Film gedreht wurde, man wird einfach begeistert sein.
Umgeben vom intensiven Blau des Meeres und Himmels liegt eingebettet in seinen ockerfarbenen Befestigungsmauern eine weiße Stadt, deren Minarett mit den Wolken zu spielen scheint, das ist Rabat, die Hauptstadt des Königreichs Marokkos.
Rabat befindet sich im Norden von Marokko in der Nähe von Meknes und Fès. Die Hauptstadt wird im Osten vom Atlasgebirge und im Westen vom Atlantischen Ozean eingeschlossen.
Rabat liegt am linken Ufer des Oued Bou Regreg und am gegenüberliegendem Ufer der Hauptstadt findet man Rabats Schwesternstadt Salé.
Bereits in der Altsteinzeit wurde das Mündungsgebiet um den Oued Bou Regreg besiedelt und im 3. Jahrhundert vor Christus wurde die Siedlung ein wichtiger Ankerplatz für Phönizier und Karthager. Im 1. Jahrhundert nach Christus bauten die Römer die Siedlung zu einem wichtigen Handelsort aus und innerhalb kurzer Zeit wurde dieser wichtigen Handelssiedlung das Stadtrecht verliehen.
Im 8. Jahrhundert siedelten die kriegerischen Berghouata-Berber in der Nähe von Rabat. Sie schrieben ein neues Religionsgesetzbuch, das zwar den Koran als Grundlage nahm, aber sich mehr an berberische Traditionen anlehnte. Zenata-Berber und spanische Omajjaden, die diese Religionsspaltung heftig bekämpften, gründeten im 10. Jahrhundert ein Ribat - eine Klosterburg - auf dem Oudaia-Felsen.
Dieses Ribat (daher der Name Rabat) war
Stützpunkt für Feldzüge gegen die Berghouata.
Am gegenüberliegenden Ufer des Oued Bou Regreg entstand in Salé die Hauptstadt
des Königreiches der Beni Ifren, die ebenfalls die Berghouata bekämpften. Eine
Zeit lang geriet das Kloster in Vergessenheit und gewann erst 1150 wieder an
Bedeutung, als die Almohaden unter Abd el Moumen die Berghouata besiegten.
Salé wurde zerstört und Yacoub El Mansour (1184-1199) machte Ribat El Fath (Klosterburg des Sieges) zur Hauptstadt des neuen Reiches, jedoch nach dem Tod von Yacoub El Mansour verlegte man die Residenz des Königs nach Marrakesch und so wurde Rabat vergessen wie schon einmal in der Geschichte.
Bis Ende des 16. Jahrhunderts blieb Rabat unbedeutend, während Salé wieder aufgebaut wurde und zum wichtigsten Atlantikhafen Marokkos aufstieg. Anfang 17. Jahrhunderts suchten andalusische Flüchtlinge Zuflucht in den beiden Städten, die sich einem rasanten Aufstieg unterzogen, und die Piraterie nahm ständig an Bedeutung zu.
Salé und Rabat gründeten eine unabhängige Republik Oued Bou Regreg. Dieser Staat wurde zum nordafrikanischen Stützpunkt der Piraten und der Sklavenhandel florierte.
Im 18. Jahrhundert erfolgte nach dem Tod von Moulay Ismail der Niedergang der Republik. Die Franzosen kämpften gegen die Piraterie, sie erklärten 1912 Rabat zur neuen Hauptstadt Marokkos und die Schwesterstadt Salé wurde in den Hintergrund gerückt. Sultan Moulay Yussuf übersiedelte ebenfalls nach Rabat und ließ an dem bereits von Sidi Mohammed Ben Abdallah ausgewählten Platz seinen Palast bauen.
In der französischen Protektoratszeit wurde die Stadt großzügig ausgebaut. 1956 war die Ernennung Rabats zur neuen und vierten Königsstadt der Höhepunkt in der Geschichte der Hauptstadt.
Heute bietet Rabat das Bild einer modernen, beschaulichen Stadt mit Villenvierteln und Verwaltungszentren.
Rabat ist die jüngste der vier Königsstädte Marrakesch, Meknes, Fès und Rabat, die 1.047 Kilometer von einander getrennt sind.
Heutzutage ist Rabat mit 652 000 Einwohnern auch die viertgrößte Stadt und hat mit Salé eine Fläche von 12 750 Quadratkilometer.
Die Stadt ist die politische und administrative Hauptstadt Marokkos, in der sich auch der Regierungssitz, das Parlament, alle Ministerien, die Verwaltung, die größte Universität Mohammed V. Marokkos, die Staatsbank, die Hauptpost und die ausländischen Botschaften befinden. Das Wirtschaftszentrum Marokkos ist jedoch Casablanca.
Durch die Oued Bou Regreg Mündung ist Rabat aber eine wichtige Hafenstadt und ein bedeutendes Handelszentrum. Hier wird Leder verkauft und es finden häufig Teppichauktionen statt.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Hassanturm aus dem 12. Jahrhundert. Weiters wird Rabat in 2 Teile, in die "Ville Nouvelle", die Neustadt und in die Medina, die Altstadt, eingeteilt.
Die Medina ist von einer 5 Kilometer langen Befestigungsmauer umgeben und durch fünf Tore können die Einheimischen und die Touristen ein- und ausfahren. Verziert sind die Tore mit Festons, Flechtwerken, blühenden Verschnörkelungen und großen Muscheln, wobei Bab Er Rouah, das Tor der Winde, das schönste ist.
Abbildung 2: Blick auf die Hauptstadt Marokkos |
Die Neustadt lädt durch ihre lebendige Kaffeehauskultur und ihren netten Parks zum Verweilen ein. Die Gastfreundlichkeit der Menschen in Rabat müsste man in anderen großen Weltstädten vergeblich suchen.
Rabat gilt sicherlich als eine der modernsten, europäischen Städte des Landes, die wirtschaftlich im Schatten der lediglich 90 Kilometer entfernten Industriestadt Casablanca steht, jedoch ist ein hervorstechendes Merkmal von Rabat die schön mit Blumen geschmückten Innenhöfe und üppigen Gärten.
Weiters ziehen sich an der Küste entlang der Stadt goldene Sandstrände, auf denen Touristen ihren Badeurlaub genießen können.
Durch die Verlegung der Hauptstadt von Marrakesch nach Rabat, wechselte auch König Mohammed V. seinen Sitz in die neue Hauptstadt. Danach bestieg 1927 Hassan II. den Thron und nach dem Tod seines Vaters Hassan II., kam Mohammed VI. an die Macht, der noch heute in Marokko regiert und mit seiner Familie im Königspalast wohnt.
Seit der neuen Verfassung vom 4. September 1992 wurden die traditionellen Vorrechte des Königs zwar beibehalten, doch seine Kompetenzen eingeschränkt, jedoch die von der Regierung und des Parlaments erweitert.
König Mohammed VI. versucht Marokko nach außen hin gut zu repräsentieren, er setzt sich auch für eine Einigung der Magrebstaaten ein und pflegt gerne die Kontakte zur Europäischen Union, die für den Handel sehr wichtig sind.
Der Hassanturm ist das schon weitem sichtbare Wahrzeichen der Hauptstadt und befindet sich im Ostteil der Neustadt. Der Name des Turm geht entweder auf den mittelalterlichen Stadtteil Hassane oder auf den Poeten es Propheten Hassane zurück.
Auf einer Fläche von 2,5 Hektar wollte der Almohadenherrscher Yacoub El Mansour Ende des 12. Jahrhunderts die größte Moschee des Maghreb und die zweitgrößte Moschee des islamischen Reichs errichten (Die größte Moschee befindet sich in Samarra im Irak).
Der Hassanturm sollte eine Höhe von 80 Meter erreichen, sich aus 19 Schiffen zusammensetzen, auf 424 Säulen und Pfeilern stehen und 16 Eingangstor haben.
Durch den Tod von Yacoub El Mansour (1199) und der Verlegung der Almohadenresidenz nach Marrakesch wurde der Hassanturm nicht vollendet. Im Jahre 1755 wurden weite Teile des Hassanturms durch ein Erdbeben zerstört.
Das 44 Meter hohe, quadratische, unvollendete Minarett kann derzeit wegen Restaurierungsarbeiten nur von außen besichtigt werden.
Der Turm gilt heute noch als eine der drei Säulen des mächtigen Almohaden Reiches, zu denen das Minarett der Koutoubia-Moschee in Marrakesch und die Giralda in Sevilla gehören.
Das Mausoleum, die Grabstätte Mohammed V., befindet sich gegenüber des Hassanturms und es wurde vom vietnamesischen Architekten Vo Toan nach zehnjähriger Bauzeit 1971 vollendet. Die Grabstätte wurde mit Marmorsäulen, Holzschnitzdecken, Gipsstuckaturen, Relieffriesen, Wabbenkuppeln und 1 000 Quadratmetern Mosaiken von den großen Meistern Marokkos im neomaurischen Stil verziert.
Von einer umlaufenden Galerie im Inneren des Mausoleums blickt man direkt hinunter auf den Sarkophag von Mohammed V., der Marokko 1956 in die Unabhängigkeit führt.
In der Südostecke steht noch ein kleiner Marmorsarkophag, in dem sich die sterblichen Überreste von Prinz Moulay Abdallah, Sohn Mohammeds V. und Bruder
Hassan II., der 1984 verstorben ist, befinden. Weiters gibt es in der Grabstätte eine Moschee, eine Bibliothek und ein kleines Museum.
Das Mausoleum Mohammed V. ist heute eines der prachtvollsten Bauwerke Rabats und es kann jeden Tag von 9 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Weiters gibt es in der Hauptstadt die Große Moschee Es-Sounna, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde und deren Minarett einen islamischen Charakter ausstrahlt.
Die Chellah, die sich südöstlich der Neustadt außerhalb der Stadtmauern befindet, wird von einer Mauer aus dem 14. Jahrhundert umschlossen und umfasst Ruinen aus römischer wie aus merinidischer Zeit. 1930 wurden römische Fundamente, der von den Karthagern gegründeten Siedlung Sala ausgegraben.
Eindrucksvoll sind auch die Ruinen der im 13. und 14. Jahrhundert angelegten Merinidennekropole. Außerdem findet man an diesem Ort auch die Ruinen der Moschee Abou Youssef Yacoub (1258-1286), das Grab des Negridensultans Abou El Hassan (1331-1351).
Die Chellah ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und der Eintritt beträgt 10 Dirham.
Der Königspalast liegt im Südwesten des Verwaltungsviertels, er wurde im Jahre 1864 errichtet und die Anlage wurde mehrere Male vergrößert und erweitert. Nur der 1.200 Meter lange, ummauerte Paradeplatz vor dem Königspalast ist betretbar, dem Hauptportal dürfen sich die Besucher bis auf zehn bis 15 Meter nähern und der Wohnsitz des Königs im Kern der Anlage ist nicht zu besichtigen.
Gelegentlich finden Führungen durch den Palastbezirk statt und jeden Morgen ab 9 Uhr kann man alle zwei Stunden bei der Ablösung der Palastwache zusehen.
Die Kasbah des Oudaïas ist eine riesige Festungsanlage, deren gewaltiges Haupttor sich über den Place Souk El Ghezel erhebt. Sie gehört zu den imponierendsten Bauten der Stadt. Und steht an der Stelle des im 10. Jahrhunderts errichteten Ribat, der Klosterburg. Die heutige Anlage stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert und im 17. Jahrhundert wurde sie verstärkt und erweitert.
Ihren Namen erhielt die Kasbah vom arabischen Stamm der Oudaïas, der sich im 13. Jahrhundert hier ansiedelte.
Den eindrucksvollen Haupteingang zur Kasbah bildet das riesige Bab El Ouaïda Tor, das wegen seines reichen Reliefschmucks zu den bedeutendsten Bauten der Almohadenzeit zählt.
Das Bab Er Rouah ist neben dem Kasbah-Tor das schönste Portal der Almohaden Mauer und befindet sich im Nordwesten der Stadt an der Atlantikküste.
Das Tor wird von zwei riesigen, wunderschön verzierten Türmen, die aus den Ruinen von Volubilis stammen, umgeben. In der Mitte wölbt sich ein gigantischer Hufeisenbogen, der ebenfalls mit mehrreihigen Inschriften verziert wurde.
Das Bab Er Rouah war früher Schauplatz von Gerichtsverhandlungen und während der Sultanszeit wurden hier die Köpfe der Hingerichteten aufgespießt.
Etwas weiter, in der Residenz von Moulay Ismail, sind das Museum für marokkanische Kunst, das Volkskunstmuseum und das Musikinstrumentenmuseum untergebracht.
In den Hallen der Museen findet man Darstellungen alter Dekorationen aus der marokkanischen Aristokratie, sowie prachtvolle Juwelen, Korane, Töpfereien, Musikinstrumente, schöne blaue Keramik aus Fès, eine traditionelle Wohnzimmereinrichtung, eine Trachtensammlung und vieles mehr. Sehenswert ist auch das maurische Dampfbad, Hamam, des Sultans.
Nach der Besichtigung der Museen kann man noch gemütlich im andalusischen Garten spazieren gehen und einen schönen Tag verbringen.
Das Archäologische Museum wurde 1932 eröffnet und enthält die verschiedenen Funde aus Volubilis, Bannasse, Thamusida und anderen Orten. Das Museum erzählt von der Geschichte Marokkos von der Frühzeit bis zur moslemischen Herrschaft.
Beim Durchstreifen der Galerien macht der Besucher eine Zeitreise, wobei er bei den Steinzeitmenschen und deren primitiven Werkzeuge anfängt, über das Neolithium und die ersten Berberinschriften, den Bronze- und Marmorstatuen der Phönizier und Karthager, einer prächtigen Sammlung der römischen Gottheiten, bis zu den Keramiken und Mosaikwerken der ersten islamischen Städten. Zu den ausgestellten Gegenständen gehören unter vielem auch Bronzebüsten von Juba II und Cato.
Zeitgeschichtlich Interessierte sollten dieses Museum unbedingt genauer unter die Lupe nehmen, wenn sie in Rabat sind.
Briefmarkensammler können das Postmuseum, das 1970 gebaut wurde, das ganze Jahr hindurch besuchen. Hier werden die verschiedensten Briefmarken und größten Briefmarkensammlungen der Welt ausgestellt.
Dieses Museum beschäftigt sich mit Geologie und er Paläontologie, das heißt mit der Entstehung und dem Aufbau der Erde.
Eine tolle und faszinierende Touristenattraktion im Prähistorischen Museum ist die Rekonstruktion eines 150 Millionen Jahren alten Dinosauriers aus Überresten.
Seit kurzer Zeit gibt es ein neues, kulturelles Festival "Mawazine - Rythmes du monde" in Rabat, das anscheinend von König Mohammed VI. veranlasst wurde. Das Festival fand voriges Jahr Ende Mai zum ersten Mal 14 Tage lang statt und soll ab jetzt jedes Jahr veranstaltet werden.
Mawazine bedeutet zu Deutsch Taktik. Bei diesem Fest soll die marokkanische Kultur "Maroc Cultures" und die zahlreichen erstklassigen Künstler vorgestellt werden. Weiters will man eng mit den international anerkannten Museen zusammenarbeiten.
Voriges Jahr war der senegalesische Sänger Yousou N'Dour zu Gast und am Ende dieses 14-tägigen Festes musste der Alltag wieder einkehren.
Zwar kann Rabat mit großen Festivals, verglichen mit andern europäischen Städten derselben Größe nicht mithalten, aber in Marokko hat Rabat unzweifelhaft die Nase vorne.
Wenn man seinen Urlaub in Rabat verbringt, kann man auch in der Schwesternstadt Salé am Wachslaternenfest, einem religiösem Fest, teilnehmen.
Am Vorabend des Mouloud (Jahrestag der Geburt des Propheten), begegnen sich die Slaouis, geschmückt mit prachtvollen, bestickten Kostümen in einer Prozession zur Gedenkstätte von Sidi Abdallah Ben Hassoun, den Patron der Stadt und der Binnenschiffer. Das ganze Fest wird von Trommeln und Flöten begleitet und die Menschen legen vor dem Denkmal prachtvollen Schmuck, der mit einem Mosaik aus buntem Wachs verziert ist, nieder.
Falls jemand auch nach seiner Marokkoreise oft an die schöne Zeit in diesem Land erinnert werden will, der kann sich jeden Donnerstag bei der Teppichauktion in der Rue des Consuls in Rabat die wunderschönsten orientalischen Teppiche aneignen und mit nachhause nehmen.
Der Royal Golf Dar Es-Salam ist mit seiner berühmten Trophäe Hassan II., ein Golfturnier, das alljährlich Anfang November zehn Kilometer außerhalb von Rabat abgehalten wird, und an dem die berühmtesten Golfspieler der ganzen Welt teilnehmen.
Der Golfplatz verfügt über insgesamt 45 Löcher, wurde von Robert Trent Jones entworfen und das ganze Gelände gestaltet man mit Rosen, Mimosen, Hyazinthen, Hibiscusssträuchern, Narzissen, Bananenbäumen und Papyrussträuchern.
Wie in allen orientalischen Ländern findet man auch in der Hauptstadt Marokkos verschiedenste Märkte, wo die einheimische Bevölkerung versucht ihre selbst produzierten Lebensmittel sowie Handwerksprodukte zu verkaufen.
Entlang der Rue Souïka bekommt man alles, angefangen von Gewürzen über kleine Bratspieße bis zu Honigkuchen.
Die Rue Es-Sebat ist bekannt für die vielen Schuhverkäufer und wenn man weiter geht in Richtung Rue des Consuls findet man verzierte Gläser, bestickte Tücher, Armbänder und vor allem die berühmten Teppiche von Rabat aus geschorenem Samt, feinem Gewebe und einem Rundbild in der Mitte, das sich vom roten Grund abhebt.
Vorsicht ist vor allem allen Touristen geboten, denn auf diesen Märkten treiben sich sehr viele Straßendiebe umher.
Die Hauptstadt Marokkos und die übrigen drei Königsstädte sind ein beliebtes Urlaubsziel für Europäer, denn nur einige Kilometer von unserem Kontinent entfernt, kann man eine ganz andere und für uns fremde, orientalische Kultur kennen und schätzen lernen.
Touristen bevorzugen den Städtetourismus in Rabat, um sich hier die wichtigsten und berühmtesten Sehenswürdigkeiten anzusehen. Die meisten Besucher machen eine Stadtrundfahrt mit dem Bus oder begeben sich zu Fuß durch die Straßen und Souks von Rabat, damit sie auch die Gastfreundlichkeit der Marokkaner erforschen können.
Andere wiederum lieben es sich vom Alltag und Stress zu entspannen. Diejenigen können an der Küste vor Rabat eine Sonnenbad nehmen, Golf spielen auf Rabats schönsten und bekanntesten Golfplatz oder sich im andalusischen Garten erholen.
Nach vielen Besichtigungen möchte man gemütlich sein Essen zu sich nehmen. Für Hungrige und Durstige ist bestens gesorgt.
Borj Eddar (Unterhalb der Kasbah des Oudaïas)
Am Strand befindet sich das Mittelklasse Restaurant "Borj Eddar", wo die verschiedensten Fischspezialitäten, wie Atlantikfische, Hummer, Krabben, Langusten und Muscheln, angeboten werden.
Kanoun Grill (rue d'Ifni, beim archäologischen Museum)
"Kanoun Grill" ist ein rustikales Lokal, wo man wie der Name schon sagt Fleisch und Fisch vom Grill bekommt.
Koutoubia (rue Pierre Parent, beim archäologischen Museum)
Das "Koutoubia" ist ein kleine aber feine Gaststätte. Den Couscous gibt es nirgends besser in ganz Rabat als hier und außerdem bietet es den Besuchern ein ruhige, gemütliches Ambiente.
La Mamma (Avenue Mohammed)
"La Mamma" ist eine Pizzeria in Rabat. Dort kann man italienische Spezialitäten wie Spaghetti und Pizza in Hülle und Fülle verzehren.
Le Goéland (Rue Moulay)
"Le Goéland" bietet ebenfalls Fischspezialitäten an. Außerdem hat das Restaurant einen gemütlichen Innenhof.
Café Maure (Place Sidi Makhlouf)
Das Café Maure wurde 1915-1918 erbaut im orientalisch-maurischen Stil und man hat von der Terrasse einen schönen Ausblick auf die Oued Bou Regreg Mündung und auf Salé. Zusätzlich ist es ein Treffpunkt für Einheimischen.
Nach dem man einen ganzen Tag in Rabat verbracht hat und schon müde ist von den vielen Besichtigung, benötigt jeder Tourist ein Unterkunft für die Nacht.
La Tour Hassan (Rue Abderrahmane)
Das Hotel "La Tour Hassan" ist zentral gelegen und elegant, komfortabel und modern ausgestattet. Es befindet sich in der Nähe des Hassanturms.
Rabat Hilton (Souissi)
Rabat Hilton gehört zur Hotelkette Hilton International Hotels & Ressorts, fällt in die höchste Preisklasse, aber dafür bietet das Hotel einen eigenen Golfplatz, einen Reitclub in der Nähe und einen großen Schwimming Pool im Garten. Die geschmackvolle Innenausstattung passt hervorragend zur ruhigen Atmosphäre.
Royal (Rue Aman)
Das "Royal" war früher einmal ein Grandhotel und wurde etwas vernachlässigt, aber trotzdem prägt das Flair des vorigen Jahrhunderts das gesamte Hotel.
Balima (Avenue Mohammed)
Dieses Hotel stammt aus der Kolonialzeit, dessen Terrassencafé als Treffpunkt von Rabat gilt und von den Zimmern aus hat man eine schöne Aussicht über die Stadt.
Shéhérazade (Rue de Tunis)
Im Shérérazade ist nicht weit weg vom Mausoleum Mohammed V., hat eine ruhige Lage und das Personal ist sehr zuvorkommend. Am Wochenende gibt es im hauseigenen Restaurant Partys für jedermann.
Rabat ist ein Verkehrsknotenpunkt. Einerseits kann man die Hauptstadt jederzeit mit dem Schiff oder mit dem Zug erreichen. Andererseits kommen viele Menschen mit dem Flugzeug nach Rabat, wo sie am Flughafen Rabat-Salé, der sich zehn Kilometer außerhalb der Stadt befindet, landen.
Im Zentrum gibt es ein gutes Verkehrsnetz der Stadtbusse mit Verbindungen in alle Stadtteile und nach Salé.
Salé befindet sich am gegenüberliegenden Ufer des Oued Bou Regreg von Rabat und hat
450 000 Einwohner. Viele Gäste machen einen Ausflug nach Salé, um auch diese orientalische Stadt kennen zu lernen.
Die beiden Städte sind mit einer modernen Brücke "La Pont Hassan" verbunden, aber zahlreiche Menschen überqueren den Fluss lieber mittels Fähre oder Boot.
Nach der Überquerung des Flusses erreicht man die Mauern, die die Medina umschließen, und hier beginnen auch schon die traditionellen Märkte, der Souk el-Ghezel, der Souk el-Kébir und der Souk el-Merzouk, wo diverse Waren wie Gold- und Silberschmuck sowie Lebensmittel verkauft werden.
Unbedingt besichtigen sollte man in Salé das Marabout des Sidi Ben Hassoun. Das ist die Gedenkstätte des Stadtheiligen, dessen Andenken mit dem wie schon erwähnten Wachslaternenfest gefeiert wird.
Weiters sollte man sich die Große Moschee ansehen, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und 1882 während Protektoratszeit völlig neugestaltet wurde.
In die ehemalige Bastion Borj Sidi Ben Achir aus dem 18. Jahrhundert ist das Keramikmuseum eingezogen.
Wer die beiden Städte kennen gelernt hat, die islamische Kultur erfahren hat, wird verstehen, dass hier ein Stück Geschichte geschrieben wurde.
Die Stadt Fès ist eine Binnenstadt im fruchtbaren und landwirtschaftlich intensiv genutzten Sebou-Becken und verdankt ihren ganzjährigen Besucherstrom unter anderem ihrer zweifellos verkehrsgünstigen Lage zwischen Rif und Mittlerem Atlas. Fès befindet sich im Norden von Marokko, 60 km nordöstlich von Meknès, an der Südflanke des Cheraga-Plateaus. Die Stadt liegt in der Mitte der Saïss-Ebene, die das Küstengebirge vom Mittleren Atlas trennt, der Reichtum an Wasser ermöglichte die Anlage von großzügigen Gärten, teilweise auch vom gleichnamigen Fluss der durch die Stadt geht. Durch die Lage in einer Senke herrscht im Sommer oft große Schwüle. Der Flughafen - Aéroport Fès Saïss - befindet sich 15 km südlich von Fès.
Fès, die älteste der vier Königsstädte, ist die Hauptstadt der gleichnamigen, 5 400 m² großen Wilaya mit insgesamt etwa 1 051 000 in der Mehrzahl städtischen Bewohnern (mit Trabantenstädten und Umgebung).
Der Name soll auf Fas (Fès), was 'Hacke' auf arabisch bedeutet, auf die Benutzung dieses Gerätes bei der Stadtgründung hindeuten.
Seit 1976 steht Fès unter dem Schutz der UNESCO als erhaltenswerte Stadt, und es wird nach und nach versucht, Teile von ihr zu restaurieren.
Das geschlossene Altstadtbild erscheint zeitlos, beherrscht von den Minaretten der Moscheen mit Dächern aus grün lasierten Ziegeln.
Fès besteht aus 3 Teilen: dem ältesten Stadtteil, Fes el-Bali ('das alte Fes'), dann dem von den Meriniden gegründeten Fes el-Djedid ('das neue Fes') und schließlich dem Dar Debibegh, der Ville Nouvelle, von den Franzosen während der Protektoratszeit gegründet und nun eigentliche Neustadt. Eine 16 km lange Ringstraße leitet den Verkehr um die Stadt. Rings um die Stadtmauern hat man sowohl vom Bordj Sud (Hügel im Süden) als auch vom Bordj Nord (Hügel im Norden) einen herrlichen Blick auf Fès und Umgebung. Aufgrund der drei verschiedenen, klar voneinander getrennten Teile ist die Stadt sehr weitläufig. Die meisten Hotels sind in der Neustadt, so dass eine Besichtigung meist dort beginnt.
Fes el-Bali, die labyrinthartige Altstadt aus dem 9. Jahrhundert, in der man sich ohne Führer kaum zurechtfindet, beherbergt die Souks, und in ihr liegen fast alle historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Bis auf sehr wenige Straßen, die in die Medina führen (z.B. zum Bab Bou Jeloud im Westen bzw. zur Rsif-Moschee im Süden), ist es nicht möglich in die Medina mit einem Auto zu fahren.
Auch Souvenirsammler kommen in Fes nicht zu kurz: Neben Trachten, Schmuck, Stickereien, Stoffen, Keramik, Holzschnitzereien, Gewürzen, goldbestickten Lederkissen, Messing- und Goldschmiedearbeiten lohnt sich auch der Kauf der typisch blau-weißen Feser Keramik als fabelhaftes Reiseandenken.
Fès wurde im Jahre 789 von Idriss I. gegründet, der später in der römischen Stadt Volubilis begraben wurde, um sein Grab entstand die heute heilige Stadt Molay Idriss. Die eigentliche Gründung erfolgte aber erst 808 durch Idriss II., seinem Sohn, der dort, wo sich sein Vater damals niedergelassen hatte, die ersten Häuser errichtete.
Die Besiedlung geschah im 9.Jahrhundert in zwei durch hohe Mauern streng voneinander getrennten Stadtteilen.
Auf der einen Seite Araber, die aus Kairouan (Tunesien) gekommen sind, die Adonat-el-Kairouan, auf der anderen Seite Berber und aus Spanien geflüchteten Andalusier, die Adonat-el-Andalous. Neben dem Sultanspalast gab es noch einen 3.Stadtteil, die Mellah, das Judenviertel, das auch eine eigene Stadtmauer hatte.
Im 11.Jahrhundert bevorzugten die Nachfolger Marrakesch als Hauptstadt. Wichtig aber für die Weiterentwicklung der Stadt war, dass nun die Mauern zwischen den Stadtteilen fielen. Im 12.Jahrhundert kamen die Sultane wieder nach Fès zurück und die Stadt erlebte nun einen ungeheueren Aufschwung. Ali ben Youssef vollendete den Bau der Karaouyine, in der 20.000 Gläubige Platz hatten. Im 13. Jahrhundert besaß Fes 785 Moscheen, 80 Brunnen, 93 öffentliche Bäder und 472 Mühlen. Es entstanden zahlreiche Medersen (Koranschulen), die Studenten aus der gesamten arabischen Welt anzog. Im 15.Jh. wurde die Stadt erweitert und 'Fes die Neue' gegründet. Fès hatte nun 200.000 Einwohner.
1672 verließen die Sultane endgültig Fès. Am Ende des 18.Jahrhunderts kamen die Sultane noch einmal nach Fès zurück, doch zwangen die Franzosen Sultan Moulay Hafid bei der Unterzeichnung des Protektoratsvertrages 1912, seine Residenz nach Rabat zu verlegen. Durch diese Unterzeichnung wurde den Franzosen der größte Teil Marokkos als Protektorat übertragen. Im April brach hier der Aufstand gegen die Europäer aus, erst im Juni 1912 wurde der endgültige Friede geschlossen.
Fès ist bis zum 20. Jahrhundert die geistige Hauptstadt des Königreiches gewesen und hat jetzt etwas von ihrem Glanz eingebüßt. Die Fassis, wie sich die Bewohner von Fès nennen, begreifen sich aber immer noch als Bildungselite des Landes. Auch sind sie stolz darauf, besonders elegant und modisch zu sein, sozusagen Trendsetter.
Jugendherberge (rue Abdeslam Serghini)
Auch in Fès befindet sich eine Jugendherberge, die mit günstigen Preisen für jüngere Leute aufwartet.
Sofitel Palais Jamai (Bab Guissa)
Diese ehemalige Wesirresidenz wurde 1879 im arabisch-maurischem Stil während der Herrschaft des Viziers Jamaï gebaut. Ein wahres Schmuckstück, umgeben von einem wundervollen andalusischen Garten, neben der Medina von Fès und El Karaouyine Universität. 123 Zimmer und Suiten, marokkanische, französische und internationale Küche in 3 Restaurants bieten sich geradezu an. Eine Piano Bar, 5 Tagungsräume für bis zu 200 Personen machen das Hotel ideal für Geschäftsleute. Das Hotel hat auch Schwimmbad, Tennis, Sauna und Fitnessclub, auch ein Golfplatz ist in der Nähe.
Ibis Moussafir (Avenue des Almohades)
Es befindet sich im Stadtzentrum gegenüber dem Bahnhof und ist nur wenige Minuten zu Geschäften und der berühmten Medina entfernt. Umgeben ist es von einem großen Garten mit einem Schwimmbad; Bar und Restaurant, Tagungsräume und privat Parkplätze befinden sich dort ebenso. Tennis- und Golfplätze sind in der Nähe. Es gibt 123 Zimmer die alle mit Klimaanlage, Telefon und Fernseher ausgestattet sind.
Sheraton Fès Hotel (Avenue des F.A.R., B.P. 2489)
Das Sheraton liegt inmitten im Herzen der Stadt und bietet einen leichten Zugang zur Stadtadministrative und Geschäftsgebäuden. Einige Museen und andere kulturelle Attraktionen befinden sich ebenfalls in der Nähe. Das Sheraton bietet erste Klasse Unterkünfte, inklusive 268 komfortablem Gästezimmern mit moderner Einrichtung und ist die ideale Destination sowohl für Geschäftsleute als auch für Familien.
Eine Vielfalt hochwertiger Keramikerzeugnisse ist als wichtiger Bestandteil des marokkanischen Kunsthandwerkes in allen Souks zu finden und erfreut sich bei Touristen hoher Beliebtheit.
Es werden einerseits einfache, teilweise unlasierte Töpferwaren hergestellt, die noch heute vor allem auf dem Land wichtige Gebrauchsgegenstände darstellen: Wasserkrüge, große Teller und Tajines. Andererseits gibt es eine Fülle monochromer und mehrfarbiger Keramikerzeugnisse, vom Aschenbecher über Teller bis hin zu dekorativen Vasen.
Fès ist ein wichtiges Töpferzentrum in Marokko. Gerade die traditionell weißblaue Fès-Keramik ist im ganzen Land für ihre Qualität und Schönheit beliebt und gefragt. In mühevoller Kleinarbeit werden hier alle Steinchen extra aus bunten Fliesen geschnitten um dann wiederum zu einem großen Mosaik zusammengesetzt zu werden. Schon von klein an muss diese Fingerfertigkeit trainiert werden. Typisch ist der Grundstoff der Keramik, ein weicher, grauer Ton aus der Umgebung von Fès.
Die Herstellung beginnt mit dem Vermengen von Ton und Wasser zu einer breiigen Masse, welche durch weiteres Kneten zum Töpfern vorbereitet wird. Nach dem Töpfern wird die Keramik getrocknet und in großen Öfen, die mit Olivenresten befeuert werden, bei ca. 1.200 ° C gebrannt. Die Bemalung der Keramik erfolgt vor oder nach dem Brennvorgang, wobei die Farben aus Metalloxiden gewonnen werden und beim Brennen ein Farbwechsel auftreten kann. Vorherrschende Farben sind, wie auch bei den Mosaiken im Königspalast, rot, gelb, grün und vor allem blau.
Die Keramik ist handbemalt mit typisch arabesken Flechtbandmustern in blau-weiß oder polychrom mit Motiven des 19. Jahrhunderts. Sie ist für Sammlerzwecke, zur Dekoration und zum Gebrauch gleichermaßen geeignet.
Seit Jahrhunderten wird in den Gerbereien des Gerberviertels unverändert nach archaischen Methoden gearbeitet. Trotz gegenteiliger Behauptungen wird zumindest beim Enthaaren der Felle Chemie eingesetzt.
In gemauerten Bottichen wird das Leder zur Gerbung eingeweicht und auch gefärbt, junge Männer walken die Häute mit bloßen Füßen. Durch die konzentrierten Laugen und Farben sind sie meistens mit 35 Jahren am Ende ihrer Kraft. Aufgrund der Arbeitslosigkeit in Marokko sind die gut bezahlten Job trotzdem begehrt.
Bei der Besichtigung des Gerberviertels darf man auf alle Fälle nicht auf das Mitbringen von Pfefferminzzweigen vergessen, da der penetrante Geruch sonst unerträglich ist.
Die in Fès gefertigten bequemen, auffällig gelb gefärbten Lederpantoffel sind das Ergebnis einer Reaktion von Mittagssonne und großen Mengen Safran. Der rote konische Filzhut mit der charakteristischen Quaste wird auf immer mit den textilen Errungenschaften der Stadt verbunden sein. Denn der Fès, die islamische Baskenmütze, ist im Bewusstsein der Europäer die moslemische Kopfbedeckung schlechthin.
Dar Tajine (Ross Rhi, bei der Place Rsif)
Dar Tajine, in dem maurischen Bürgerpalast des 19. Jh. Wird man verwöhnt von einer Dienerschaft in Babuschen und roter Livrée.
Al Firdaous (Bab Guissa, beim Palais Jamai Hotel)
Im "Paradies" ruht man wie im koranischen "Ort der Seligkeit" in Reihen auf Polsterkissen und kann harrira, tajines und couscous aller Art genießen.
La Koubba (Borj Nord)
Das "La Koubba" ist ein Panoramarestaurant mit einem Kuppelschiebedach im Hotel "Les Merinides".
Im Monat Juni feiern die Einwohner von Sefrou, Nähe Fès, die Kirschenzeit. Eine Prozession zieht dann zur Grabstätte des Propheten Daniel. Dieses fröhliche Fest der Fantasia mit ländlichen Liedern und Tänzen bietet eine schöne Gelegenheit, die lebendige, folkloristische Tradition des Mittleren Atlas zu entdecken.
Vom 28.05.2004 bis 05.Juni 2004 findet in Fes das Festival of Sacred Music statt. Chöre, Orchester, Tanzgruppen und Solisten aus aller Welt - sämtlich Anhänger des Islam, des Judentums oder des Christentums - beleben die andalusischen Gärten im Palais du Batha in Fes el-Bali und die Place Bab Makina in Fes el-Jedid. Es ist zwischen Kunst und Kultus situiert: auf der einen Seite die ästhetische Wirkung der außergewöhnlichen Musik, auf der anderen der rituelle Kontext, der einen sinnlichen und geistigen Zugang zu unbekannten religiösen Welten vermittelt. Neben den Konzerten aus Japan, Indien, dem Iran und Tunesien stehen Dialoge zwischen den Religionen.
Bei diesem Festival begegnen sich die verschiedensten sakralen Musiktraditionen in einem Zeitraum, in dem die christliche Adventszeit, das Chanukafest im jüdischen, der Ramadan im islamischen Kalender fällt.
Die Souks Attarine und Kissaria bilden den Mittelpunkt des Handwerks und des Handels. Die Straßen und Viertel sind, wie in allen Souks, nach Handwerkszweigen aufgeteilt.
So kommt man vorbei an den Kupfer- und Messingschmieden, Goldschmieden, lederverarbeitenden Handwerkern und Basaren mit goldbestickten Lederkissen, Taschen und Gürteln, an den Waffenschmieden, Teppichhändlern und Manufakturen, Kleiderläden, Tischlern, Drechslern, Gewürzhändlern, Fisch- und Gemüsehändlern bis zum Gerberviertel.
Der Souk Attarine verfügt über eine besonders große Auswahl an Duftessenzen und Kräutern, wobei der Souk Neijarine mehr einem Tischlermarkt mit Werkstätten, Brunnen und ehemaliger Händlerherberge gleicht. Auf dem Place Nejjarin befindet sich auch der berühmte durch fliesenmosaikgefassten, mit einem Zedernholzvordach versehenen Brunnen Fontaine en Nejjarin, ein Ort zum Innehalten inmitten der lärmerfüllten Tischlersouks.
Die Kissaria schließt sich direkt östlich an die Zaouïa des Moulay Idriss II. an und ist jener Teil der Souks, dem traditionsgemäß besonders kostbare Produkte wie zB. hochwertige Textilien, Schmuck etc. vorbehalten sind.
Auf dem Seffarin-Platz haben sich die Kesselmacher und -flicker niedergelassen, die riesige Bottiche und Kupferkessel fertigen, die in erster Linie bei großen Festen und Hochzeiten Verwendung finden.
An der Grenze zwischen Fes el-Djedid und Fes el-Bali liegt das Dar Batha, das Volkskunstmuseum, ein ehemaliger Wesirspalast mit hispano-maurischer Architektur und überaus großzügig angelegten Gärten.
Zudem warten auf den kulturinteressierten Besucher eine bemerkenswerte archäologische Sammlung sowie ein sehr umfangreiches Museum marokkanischer Kunst. Es wurde unter Moulay Hassan dem Ersten und Moulay Abdelaziz, am Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und 1915 zum Museum erklärt.
Durch seine prächtige Architektur und den reichhaltigen Kollektionen an Holzschnitzereien, Zellig Keramiken, Gusseisen, Gipsskulpturen, Teppichen, Juwelen und Astrolaben, erhält Dar Batha die Spuren der traditionellen Handwerkskünste von Fes und der geschickten Händen ihrer Kunsthandwerker. Ein ganzer Raum ist den Fès-blauen Zellig Keramiken gewidmet, einer Spezialität der Stadt; die besten Stücke werden dort ausgestellt. Die Sammlungen die in diesem Museum ausgestellt sind, zählen landesweit zu den reichhaltigsten ihrer Art.
1963 gegründet, ein Fort das im 16. Jahrhundert auf Befehle von dem Saadi Sultan Ahmed El Mansouri errichtet wurde, dokumentiert die Geschichte der Waffen von der Urzeit bis ins 20. Jahrhundert. Pfeilspitzen, Beile, Dolche, Säbel und Schwerter, sowie verschiedene Sorten von Feuerwaffen, Pistolen, Gewehre und Kanonen aller Art aus dem Maghreb, Europa und Asien kann man hier bewundern.
Die Sammlungen wurden durch königliche Schenkungen wesentlich bereichert und enthalten nun einige außergewöhnliche Stücke. Die auserlesensten Meisterstücke sind marokkanischen Ursprungs: mit Juwelen verzierte Dolche, traditionelle Gewehre und eine fünf Meter lange Kanone, die 12 Tonnen wiegt und die während der Schlacht der Drei Könige eingesetzt wurde.
Das Schmucktor Bab Bou Jeloud, im Südwesten der ummauerten Altstadt, geziert mit blau (der Farbe der Stadt Fes) glasierten Kacheldekor und Rautenbändern an der einen, mit grünem (der Farbe des Islam) an der anderen Seite bildet die Grenze zwischen Fes el-Bali und Fes el-Jedid. Die romantische Stimmung, die den Besucher beim Blick auf die beiden postkartenbekannten Minarette durch das Tor hindurch befällt sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Tor erst 1913 nach maurischen Vorbild errichtet wurde. Nach dem Durchschreiten des Dreibogentors beginnen die in etwa parallel verlaufenden Hauptachsen Talaa Seghira (Rue du Petit Tala)und die schilfgedeckte Talaa Kebira (Rue du Grand Tala). Beide Gassen führen in das verwinkelte Viertel Fes el-Bali, direkt ins Zentrum der Medina.
Unweit des Gerberviertels befindet sich der Komplex der Moschee und Universität Karaouyine, welches das bedeutendste Bauwerk von Fes el-Bali ist, denn diese Moschee ist nach der Azhar-Universität in Kairo die größte islamisch-theologische Universität der Welt.
Lalla Fatima al-Fihrya, die fromme Stifterin aus Kairouan (Tunesien), stiftete 859 eine kleine Bethalle. Heute ist die Karaouyine Moschee mit 16000 m² Grundfläche die größte Freitagsmoschee von Fès und die zweitgrößte Moschee Marokkos.
Ihr derzeitiges Aussehen verliehen ihr die Almohaden und Meriniden. Im 16. Jahrhundert fügten die Saadier dem reich geschmückten Innenhof zwei wunderschöne Brunnenpavillons nach andalusischem Vorbild hinzu. Die bereits im 13. Jahrhundert eingerichtete Bibliothek beeindruckt mit ihrer einmaligen Sammlung alter Koranhandschriften mit Buchmalereien, die zu den bedeutendsten der arabischen Welt zählt. Die sechzehnschiffige Bethalle mit je 12 Gewölbebögen, die 20 000 Gläubige fasst, wird von 270 Pfeilern aus Marmor und Porphyr gestützt.
Einst war die Karaouyine - die Gotteshaus und interdisziplinäre Hochschule in einem war - jahrhundertelang ein wissenschaftlich-intellektuelles Zentrum des westlichen Islams. Diesen Status hat sie inzwischen verloren, seit 1960 sind ihre Fakultäten überwiegend in die neugegründete Universität Sidi Mohammed Ben Abdallah im Südosten der Neustadt ausgelagert worden.
Ihre Blütezeit erlebte sie unter der Dynastie der Meriniden, als hier über 8 000 Studenten eingeschrieben waren, als Ibn Khaldoun lehrte.
Nicht-Muslimen ist der Zutritt zur Moschee und der Universität untersagt, man kann aber von der unmittelbar benachbarten Medersa Attarine einen Blick in den der Alhambra von Granada nachempfundenen, architektonisch streng strukturierten Innenhof der Moschee werfen.
Diese ehemalige theologische Hochschule befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bab Bou Jeloud. Sie ist sowohl eine Koranschule als auch eine große Moschee mit einem hohen Minarett und einer bemerkenswerten Kanzel.
Sie wurde zwischen 1350 und 1357 n. Chr. erbaut und nach dem Meriniden-Sultan Abou Inan benannt. Mit ihrem vollendeten Flächendekor aus Kachelmosaiken, Inschriftenfriesen, ihren Reliefschnitzereien aus Zedernholz und dem quadratischen mit Carrara-Marmor ausgelegten Innenhof gehört sie zu den prächtigsten Sakralbauten des gesamten maurischen Mittelalters. "Ich bin der Sammelpunkt aller Wissenschaften. Mache aus mir dein Heim und du wirst, wie du hoffst, ein einzigartiger Wissenschaftler werden', dies ist eine der typischen Inschriften, die man auf den Kacheln findet. Auf Regalen aus bearbeitetem Zedernholz sind die Bronzeteile eines ehemaligen Carillons zu sehen.
Diese Medersa wurde 1325 von dem merinidischen Herrscher Abou Saïd Othman erbaut. Ihren Namen erhielt sie wegen ihrer Lage in der Nähe des Eingangs zum Souk der "Attarine" (Gewürz- und Parfümhändler). Sie zeichnet sich durch ihre Fresiendekoration, ihre äußerst feinen Spitzen aus Gips und ihren schönen Bronzekronleuchter mit Inschriften, in denen auch der Name des Gründers zitiert wird, aus. Durch Trinkgeld kann man auf die Dachterrasse, im Blickfeld sind die grünlasierten Satteldächer, Minarett und Pyramidendach der Zaouïa Idriss' II., der Arka-Moschee, sowie der reich dekorierte Innenhof der aufgegebenen medersa.
Sehenswert sind auch die Medersas Seffarine, Sahrija und Sebbaine aus der Meriniden-Ara, sowie die Medersa Cherratine aus dem späten 17. Jahrhundert.
Das Haus des Glockenspiels befindet sich gegenüber der Bou Inania und ist ein 1357 konstruiertes, aus 13 Bronzeschalen bestehendes Glockenspiel, das derzeit von der UNESCO restauriert wird.
Nicht weit vom Borj Nord findet man die Ruinen der Merinidengräber auf dem Hügel el-Kolla. Neben den Merinidengräbern befinden sich die Mauerreste des Fort Chardonnet. Von den Merinidengräbern aus hat man auch einen schönen Ausblick auf die Medina von Fès.
Der Dar el-Makhzen, oder Königspalast von Fès liegt in Fes el-Jedid an der Place des Alaouites. Einen Eindruck des Prunkes bekommt man allerdings nur von außen durch die reich verzierten Prunktore aus Bronze. Besonders eindrucksvoll ist das wunderschön mit "geometrischen Rosen" verzierte goldene Tor.
Dieses Mausoleum, Grabmal und Wallfahrtsort zugleich, ist die Zaouïa des Moulay Idriss II., des Stadtgründers, der zugleich Stadtheiliger ist. Es besteht aus Mausoleum, Moschee, Innenhof, Absolutions- und Reinigungsräumen. Im Mausoleum der Zaouïa steht der mit üppig verzierten Brokatbahnen bedeckte Katafalk. Nur wenige Schritte vom Place Nejjarin entfernt befindet sich der eindrucksvolle Grabbau im Zentrum des bis in die jüngste Vergangenheit als heilig und verletzlich geltender Bezirk Zaouïa. In den engen Gassen herrscht Pilgeratmosphäre. In Winzigläden werden Geschenkartikel feilgeboten, an Ständen Mandel- und Sesamgebäck, weißer Nougat, Datteln, Nüsse. Die Auswahl an Zierkerzen, die dem Nationalheiligen dargebracht werden ist groß.
Das maurisch ausgeschmückte Heiligtum, 1437 von den Meriniden wiederentdeckt und als Heiligtum errichtet, erhielt sein derzeitiges Aussehen zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert, als es von den Alouiten restauriert wurde.. In die in Bronze gefasste Öffnung an der Südwand neben einem Wandbrunnen mit farbigen Stuckverzierungen lassen die Gläubigen ihre Spenden gleiten. Die vorbeiziehenden Pilger strecken die Hand durch die Öffnung einer in die Fassade eingelassenen Kupferplatte, um das Grabmal im Inneren zu berühren.
Zum Ritual gehört auch der Kuss der Wand, hinter der sich der Sarkophag des Schutzheiligen verbirgt. Leider ist es Nicht-Muslimen nicht zugänglich. Wenn man Glück hat, kann man durch das tagsüber angelehnte Hauptportal einen Blick ins Innere werfen.
Im August ist die Zaouïa Schauplatz eines großen Moussem, wenn die Handwerksgilden mit Opfern und Spenden Moulay Idriss II. gedenken. In der Umgebung der Zaouïa sollte man gerade auch beim Fotografieren äußerste Zurückhaltung üben, alles andere ist in den Augen gläubiger Muslime eine Provokation.
33 km südöstlich von Fès liegt der Handwerks- und Handelsort Sefrou, 850 m hoch in Kirschgärten und Olivenhaine gebettet. Besonders sehenswert ist die wunderschöne Altstadt. Ein hinreißendes Panorama bietet sich beim marabout des Sidi Ali bou Serghine in 950 m Höhe. Quellen, Flüsse und Wasserfälle sind lebendiger Teil dieses Naturschauspiels.
Die Provinzhauptstadt 120 km östlich von Fès im Taza-Korridor zwischen Rif und Mittlerem Atlas wurde im 10. Jahrhundert von den Berbern gegründet. Sie war einst eine reiche Hochburg und bildete den Übergang zwischen den fruchtbaren Landschaften im Westen und den Steppen im Norden. Die Altstadt in 580 m Höhe ist gut erhalten und wird überragt von der Großen Moschee aus dem 12. Jahrhundert, die einen der schönsten bronzenen Kronleuchter Marokkos mit 514 Ölbehälter beherbergt. Hier gibt es eine Fülle von Denkmälern und Sehenswürdigkeiten, die Befestigungsmauern aus dem 12. Jahrhundert, die Befestigung der alten Kasbah, den Getreidemarkt, die Souks und das Minarett der Moschee du Marché.
Auch die Umgebung von Taza ist sehenswert: Korkeichenwälder, Zedern, hoher Farn, Quellen, Seen und Wasserfälle bieten Erholung pur. Der Djebel Tazzeka (1980 m) wurde zum Nationalpark erklärt und bietet einen schönen Panoramablick auf die bewaldeten Tazzeka-Berge und die verschneiten Gipfel des Mittleren Atlas.
Meknès liegt zwischen Ausläufern des Mittleren Atlas und den Vorketten des Rif-Gebirges, südwestlich von Fès.
Aus zwei Stadtkernen bestehend, die voneinander durch den Fluß Boufekrane getrennt sind, erhebt sich Meknès auf einer Hochebene 550 m über dem Meer.
Sie ist die Provinzhauptstadt in Marokko, Sommerresidenz des Königs von Marokko und eine der vier Königsstädte Marokkos. Meknès hat ca. 500.000 Einwohner.
Es liegt in einem der landwirtschaftlich reichsten Gebiete mit einem gesunden, milden Klima während des ganzen Jahres. Meknes ist wichtiges Handels- und Handwerkszentrum. Meknes ist vor allem auch bekannt wegen seiner Weine, die durchaus die Qualität guter französischer Landweine erreichen. Die bekanntesten Marken sind Ksar Guerrouane und Les Trois Domaines. Wirtschaft
Im 10. Jh. ließen sich Meknassa-Berber am
Ufer des Oued Boufekrane nieder und gründeten die Siedlung Meknassa ez-Zeitun
(Meknassa der Ölbäume). 1069 wurde sie von den Almoraviden unter Youssouf Ben
Tachfin eingenommen, damals entstanden eine erste Burg und eine Kasbah. Nach
der almohadischen Zerstörung 1145 wurde eine neue Stadt mit einem
schachbrettartigen Grundriss angelegt, die sich unter der Herrschaft der
Meriniden und Ouattasiden weiter ausdehnte.
Seine eigentliche Blüte aber erlebte Meknès unter dem zweiten Herrscher der Alaouiten-Dynastie, Moulay Ismail. Wiederholte Aufstände der Bevölkerung von Fes veranlassten Moulay Ismail (1672-1727), Meknès zu seiner Hauptstadt zu machen. Mit einer Armee von 30 000-50 000 schwarzen Sklaven festigte er seine Macht. Ein Großteil von ihnen wurde zum Bau der gigantischen Palastanlage herangezogen. Nach Ismails Tod und der erneuten Verlegung der Residenz nach Fes geriet Meknès in Vergessenheit, die Monumente verfielen. Das Erdbeben von 1755 sorgte für weitere Zerstörungen.
Bis Anfang des 20. Jh. in
Bedeutungslosigkeit verharrend, entwickelte sich Meknès erst in den folgenden
Jahrzehnten zu einem modernen Handwerks- und Handelszentrum.
Moulay Isamail, der zweite Sultan aus der Alaouiten-Dynastie, ist immer wieder mit seinem Zeitgenossen Ludwig XIV. verglichen worden. Wieder französische "Sonnenkönig" hat Moulay Ismail ungewöhnlich lange - 55 Jahre, von 1672 bis 1727 - regiert, er hat gegenüber den zentrifugalen Kräften in seinem zersplitterten Reich (aufrührerische Berber-Nomaden, selbständige Korsaren-Stadtstaaten, religiöse Bruderschaften) die Gewalt einer neuen politischen Zentrale (Meknès) durchgesetzt, er hat ein riesiges, 150 000 Mann zählendes, stehendes Heer zwangsrekrutiert - und er hat ein durchaus absolutistisches Hofzeremoniell sowie eine außerordentlich monumentale Palastarchitektur als Zeichen selbstherrlicher Souveränität inszeniert. "L'etat, c'est moi" (Der Staat bin ich) - der Ludwig XIV. zugeschriebene Ausspruch kennzeichnet auch das Selbstverständnis dieses Jahrhundert-Sultans, er außer Allah keine Instanzen neben oder über sich duldete, denen er zur Rechenschaft verpflichtet war.
Er gehört zu jenen Gestalten der Geschichte, die sich, obschon oder gerade weil quellenmäßig verbürgt, jeder historischen Rekonstruktion kategorisch entziehen. Moulay Ismail ist der Protagonist einer tumultuösen Epoche, vor dem jede Vorstellungskraft zu versagen hat! Selbst wenn man versucht, das Fransenwerk der Legenden beiseitezuräumen - die Quellen ermöglichen keine Perspektive auf einen Menschen, mit dem sich der nachgeborene Chronist vertraut machen könnte. Die Person wird auch in den Rastern des gemeinen Verstehenwollens als historische Vorstellung nicht faßbar.
Oder wie soll man sich einen Regenten vorstellen, der mit offenkundiger Liebe zum Detail grausige Folter-Reglements aufstellte und der, wenn man den Quellen Gauben schenken, kann, höchstselbst Tausende seiner Untertanen völlig willkürlich mit einem Schwertstreich zum Tode beförderte? Wie hat man siech einen Mann vorzustellen, der sich an die 500 Haremsdamen hielt und der Vater von um die 700 Söhnen gewesen sei soll? Wie einen Militärstrategen, der sein Heer durch regelrechte Zuchtanstalten (Haras = Gestüte) aufstocken ließ - 10 000 schwarze Sklavinnen aus dem Senegals soll Moulay Ismail eigens für diesen Zweck von arabischen Sklavenhändlern erworben haben. Wie einen Baumeister , der 30 0000 bis 60 000 Sklaven dazu verurteilte, in der Ville Impériale der neuen Hauptstadt Meknès die gigantischen steinernen Insignien absoluter Machtvollkommenheit zu errichten? Wie einen Despoten, der seine Untertanen bis aufs Blut auspresste, der exorbitant hohe Steuersätze erhob - und sie, dank eines barbarischen Eintreibungssystems, zumeist auch erhielt?
Moulay Ismail muss einen ausgeprägten Instinkt für Bedrohung gehabt haben, Seine Militärarchitektur, die Speicherstadt von Meknès eingeschlossen (in ihr spielt sich das Trauma des Belagertwerdens), spricht dazu eine beredte Sprache; er hat, auch darin mit Ludwig XIV. vergleichbar, das Land mit einem Netz von Festungen überzogen; er schuf sich mit seinem 150 000-Mann-Heer ein gewaltiges Machtinstrument, das er offenkundig zu disziplinieren verstand. Moulay Ismail, militärisch außerordentlich erfolgreich, bot dem Ansturm der Türken an der Ostgrenze seines Reiches Paroli; er entriß den Engländern Tanger und den Spaniern Larache; er pflegte diplomatische Kontakte zum französischen Hof in Versailles - 1699 empfing Ludwig XIV. eine Gesandtschaft des marokkanischen Sultans.
Die Ara Moulay Ismails markiert jene Epoche in der sich die Armee als eigenständiger Machtfaktor zu etablieren beginnt, in der sich der Primat des Militärischen in der Politik wie im ökonomischen System ausdrückt. Kaum ein Sultan hat jemals soviel Macht besessen wie Moulay Ismail, von kaum einer Hauptstadt ist eine derart straffe Zentralgewalt ausgegangen wie gerade von Meknès. Freilich erwies sich die Einheit des reiches schon unmittelbar nach Moulay Ismails Tod als Phantom: Marokko versank nach 1727 in entsetzlichen Diadochenkämpfen, in einer fast 30 Jahre währenden Anarchie.
Die Medina und ehemalige Residenzstadt wurde 1996 auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen als ein Beispiel für die harmonische Verbindung von mittelalterlicher und frühneuzeitlicher islamischer Architektur
An der Schnittstelle
zwischen Medina und Ville Imperiale liegt die Place el-, mit ihren
Souvenirläden und Cafés ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen und
Touristen. Abends mischen sich häufig Gaukler oder Musiker unters Volk.
Südöstlich des Platzes erstreckt sich die Ville Imperiale, die Kaiserstadt.
1672 verlegte Moulay Ismail, der zweite Herrscher der noch heute regierenden
Alaouiten-Dynastie, seine Residenz von Fes nach Meknès und unterstrich seinen
Machtanspruch durch den Bau einer riesigen Palastanlage. Weite Teile des
Komplexes, der größer war als die Medina, haben jedoch die Zeit nicht
überdauert - die Ruinen beeindrucken allein durch ihre Ausmaße.
Bedeutendstes Überbleibsel der Ville Imperiale ist das allerdings erst von
Moulay Ismails Sohn Moulay Abdallah 1732 fertig gestellte Bab el-Mansour -
zweifelsohne das schönste Tor von Meknès. Der mit Schmuckbändern übersäte
dreitorige Hufeisenbogen bildete einst den äußerst prächtigen Eingang zur
Kaiserstadt. Die Marmorsäulen stammen aus dem antiken Volubilis, die
Kompositkapitelle sind eine Schöpfung der Architekten Moulay Ismails.
Hinter dem Tor, in dem heute eine Ausstellungshalle eingerichtet ist, liegt die
Place Lalla Aouda. Südöstlich davon erstrecken sich die Ruinen des Dar Kebira,
des Hauptpalastes Moulay Ismails. Unweit davon fand der Herrscher seine letzte
Ruhestätte. Das im 18. Jh. errichtete Mausolée de Moulay Ismail (tgl. 9-12 und
15-18 Uhr, Fr 15-18 Uhr, Schuhe am Eingang abstellen) steht auch Nichtmuslimen
offen. Über zwei Innenhöfe ist der quadratische, von zierlichen Säulen
getragene Gebetsraum zu erreichen. Er ist mit Zellij, Stuck und bemaltem Holz
elegant ausgestattet. Von diesem Raum kann man einen Blick in das eigentliche
Mausoleum werfen. Hinter dem Grabmal befindet sich ein weiterer Raum, der für
die Familie der Alaouiten reserviert ist.
Ein Teil des alten Palastes, der von der königlichen Familie noch heute
benutzte Dar el-Makhzen, versteckt sich hinter einer hohen Mauer. Obwohl der
König nur selten in Meknès weilt, ist der Palast für die Öffentlichkeit nicht
zugänglich. Der Mauer folgend, gelangt man am südlichen Ende der Ville
Imperiale zu zwei Bauten, die der Versorgung des Palastes dienten, dem Heri
Suani (Speicher) und dem Dar el-Ma (Haus des Wassers). Der Eingang befindet
sich an der Nordseite des Komplexes. In den Gewölben wurden die Vorräte
gelagert, für Kühlung sorgte ein System von Wasserkanälen, dicken
Stampflehmmauern und Lüftungslöchern in der Decke, darüber befanden sich Gärten
und Terrassen. Der südliche Teil der Anlage fiel dem Erdbeben von 1755 zum
Opfer. Eindrucksvolle Perspektiven bieten sich dem Beobachter durch die
zahllosen Arkaden.
Zurück an der Place
el-Hedim kann man sich ins Getümmel der nahe gelegenen Medina stürzen. Am
Eingang zur Altstadt liegt das Musée Dar Jamaï, das in einem Wesirpalast aus
dem 19. Jh. untergebracht ist (tgl. außer Di 9-12 und 15-18 Uhr). Vom begrünten
Innenhof aus sind die Ausstellungsräume des Volkskundemuseums zugänglich. Die
Sammlung kunsthandwerklicher Gegenstände umfasst Holzschnitzereien,
Metallarbeiten und Trachten. Besonders interessant sind die Räume des
Obergeschosses, die einen guten Einblick in die herrschaftliche Wohnkultur des
19. Jh. geben.
Lässt man sich in nordwestlicher Richtung durch die Gassen treiben, erreicht
man nach einigen Biegungen die Rue Souk es-Sebbat im Zentrum des Souks, der zu
den größten und bedeutendsten von Marokko zählt. Hier findet man ein überaus
reiches Angebot an marokkanischen Handarbeiten, insbesondere Teppiche,
Metallgegenstände und Keramik.
Gleich um die Ecke liegt die Medersa Bou Inania die wie die gleichnamige
Koranschule in Fes in merinidischer Zeit (14. Jh.) unter den Sultanen Abou
el-Hassan und Abou Inan entstand. Mit ihrem reich geschmückten Innenhof und der
Gebetshalle zählt sie zu den schönsten Koranschulen des Landes. Im Obergeschoß
befinden sich die sehr einfachen Studentenzimmer. Von der Terrasse, die nicht
immer zugänglich ist, bietet sich ein wundervoller Blick auf die Medina und die
benachbarte Grande Mosquée . Das Tor der Großen Moschee ist reich geschmückt,
beachtenswert sind vor allem die oberen Dekorationselemente aus geschnitztem,
bemaltem Holz.
Am Platz El Hedim, steht das berühmteste Tor Marokkos - das Bab El Mansour. Es ist eines der größten Werke Moulay Ismail und gehört zu den vier schönsten Toren der Welt. DiesesTor ist von einem christlichen Architekten gebaut worden der zum Islam übergetreten war und von dem es den Namen trägt.. Es wurde 1732 vollendet und ist mit herrlichen Keramikfliesen und Reliefs geschmückt.
Die Marmorsäulen der seitlich hervorspringenden Pfeiler stammen aus dem antiken Volubilis. Hier wurden früher Gerichtsverhandlungen abgehalten und die Köpfe der Hingerichteten ausgestellt. Am Place El Hedim liegt auch der Palast Dar Jamai, in dem das Museum für marokkanische Volkskunst untergebracht ist. Es ist in einem ehemaligen Wesirspalast eingerichtet
Durch Bab er Rih kommt man zum Mausoleum Moulay Ismails. Die Vorräume sind kunstvoll in maurischem Stil ausgestattet.
Bab er Rih bedeutet Tür des Windes.
Es ist eine
monumentale Tür, deren große Marmorpfeiler von 1,25m Durchmesser jene von Bab
Mansour ankündigen. Dazwischen befindet sich ein langer gewölbter Korridor, der
durch eine Hinterlassenschaft von Bögen im Scheitel gebildet wurde, die auf
langen Kolonnen beruhen. Dieser führt im Westen zu einer Stelle, die zum Grab
von Moulay Ismail führt.
Diese Tür ist der Übergang zu dem langen offenen Himmelsgang, der die verschiedenen Paläste versorgt.
Diese schöne massive
Tür wurde vom Sultan Moulay Ismail im 17. Jahrhundert gebaut. Sie erhielt ihren
Namen von den Herstellern der Packsättel, die diese Stelle bevölkerten, an der
sich die Tür öffnete. Sie ist die nördlichst gelegene von der Médina von
Meknes.
Diese Tür wird von zwei gewaltigen viereckigen Bollwerken flankiert und ist mit
grünem Steingut geschmückt. Ihr Bogen rahmt das hohe Minarett der Moschee, die
denselben Namen trägt. Sie wurde von Mohamed III gebaut und von Moulay Isamil
restauriert.
Die Außenfassade
dieser Tür gehört zur selben Kategorie monumentaler Türen, wie Bab ed-Dar und
Bab el-Khemis.
Bab Berdaine hat eine wichtige Rolle in der Wirtschaft von Meknès gespielt, da
sie sich auf jeden Austausch, sowohl kommerzieller als auch diplomatischer Art,
mit dem Norden, also auch mit dem Ausland konzentrierte. Aus diesem Grund hat
Moulay Isamail diesen Eingang der Médina mit einer königlichen Tür
ausgestattet, die diesem Viertel würdig war.
Die Tür erhielt ihren Namen von einem Markt, der jeden Donnerstag statt fand.
Sie ist eine der
schönsten Türen der Ismaïlienne-Stadt und ähnelt Bab Berdaine durch ihre
Architektur und ihre Dekoration. Flankiert von zwei viereckigen Bollwerken ist
sie mit grünen Skulpturen und mit grüner Keramik geschmückt.
Um den Rahmen, dieser aus Ziegelsteinen gebauten Tür windet sich ein
Inschriftenband mit dunkler, kursiver Schrift.
Bab el Khemis war der Haupteingang der Stadt der Gärten und der alten Mellah (jüdisches Viertel) und wurde auf einem Gelände gebaut, das Moulay Ismail einem jüdischen Arzt angeboten hatte, der eine seiner Prinzessinnen geheilt hatte.
Man gelangt zum Mausoleum
durch eine ausgearbeitete Tür, die mit Flechtwerken geschmückt wurde und ein
Vordach hat, das mit grünen Ziegeln gedeckt ist. Dann folgen eine Saalfolge und
ein Hof, in dem Abwaschungen stattfinden, dem Heiligtum voraus.
Danach geht man in einen fast viereckigen Saal, dessen Mauern aus Zellijs und
auf die Gipsbänder tapeziert sind. Im Zentrum befindet sich ein rundes, von
Marmor erhöhtes Becken und Treppen, die zum ersten Hof führen, wo sich der
Zugang zum Friedhof befindet, der für die Familie Alaouite reserviert ist.
Treppen führen zum dritten Hof, wo man ein rundes Becken und ein Mihrab findet.
Zwölf Säulen stützen seine innere Kuppel.
Der letzte Saal ist ein Vierecksaal, wo man das Stèle Grab aus weißem Marmor
von Moulay Ismail findet, und zwei andere Gräber, jener seiner Nachfolger
Moulay Ahmed Ad-Dahabi und des Sultans Moulay Abderrahman Ibn Hicham. Rechts
befindet sich das Grab seiner ersten Ehefrau Lalla Khanta. Auf dem Boden völlig
bedeckt von Teppichen thronen die Uhren von Louis XIV an Moulay Ismail.
Koubt Al Khayatine bedeutet Pavillon der Schneider. Der Name entstand aus dem Grund, da viele Schneider um das Gebäude angesiedelt waren.
Es handelt sich um einen Saal, der mit einem pyramidenförmigen Dach mit grünen Ziegeln bedeckt ist.
Die Mauern sind mit
Zllijs bis zu 1m50 des Bodens bedeckt. An der Oberfläche findet man ein
Inschriftenband in Stuck eingraviert. Tief im Saal befindet sich eine, seit dem
22. März 1997 installierte Platte aus grauem Marmor, die an die Stadt von
Meknès als uni verselles Kulturgut der Menschheit erinnert, die von den
Unesco-Instanzen am 16. Dezember 1996 gestiftet wurde.
Dieses Gebäude diente früher König Moulay Ismail, um die ausländischen
Botschafter zu empfangen.
Es ist ein Gebäude,
das sich aus unermeßlich gewölbten Silos zusammensetzt, in denen größtenteils
Läden eingerichtet waren. Es wird von einer Terrasse bedeckt, die durch
gewaltige Pfeiler gestützt wird. Die Dicke der Mauern gewährleistete eine konstante
Temperatur, die die Erhaltung der Lebensmittel vereinfachte. Tiefe Gruben von
mehreren Metern lieferten mittels eines Systems von Norias, das durch Tiere
betätigt wurde, das notwendige Wasser.
Über diesem Gebäude ist ein Garten auf einer Terrasse konstruiert worden, die
beschattet wurde, von der man das Bassin Agdal und die gesamte Kaiserstadt
übersehen kann. Dieses Gebäude wurde mehre Male für das Drehen der Filme
('Die letzte Christusversuchung' und 'Jesus von Nazareth')
internationaler Filmemachern benutzt.
Sidi Mohammed Ben Aissa ist der Begründer der Bruderschaft Aissaoua. Er durchquerte Marokko und war außerdem in allen Ländern von Nordafrika bekannt.
Sein Mausoleum siedelt sich an Bab Siba an und wurde vom Sultan Sidi Mohamed Ben Abdellah in 1776. gebaut
Aissaoua, Anhänger von Sidi Mohamed Ben Aissa (Cheikh El Kamel), organisierten ein jährliches Moussem (Art von Fest), das in Meknès zur Zeit Mouloud abgehalten wird (die Geburt des Propheten). Aissaoua aller Orte Marokkos und sogar von Algerien, von Tunesien und von Lybien versammeln sich in und um das Mausoleum und von dort führen die Prozessionen durch die Stadt weg. Während dieses Moussem werden die großartigen und wichtigen Demonstrationen in der Stadt an einem Ort organisiert, der zu diesem Zweck reserviert ist.
Eingerichtet von Moulay Ismail war dieses ausgedehnte Bassin für die Bewässerung der Gärten Agdal bestimmt und stellte ebenfalls eine bedeutende Wasserreserve dar. Es wird von einer Seite durch den Speicher von Moulay Ismail beherrscht und ist ein künstliches Bassin von einer Größe von 4 Hektar Fläche.
Dieser wunderbare
Behälter Wasser wird regelmäßig am Anfang von zehn Schöpfwerken versorgt, die
mit Kanälen, die eine Länge von fast 25 km haben, verbunden sind. Sie waren
seinerzeit für die Bewässerung der königlichen Gärten bestimmt.
Medersa Bou Inania wurde 1356 fertiggestellt und ist eines der bedeutendsten islamischen Bauwerke der Stadt. Erbaut wurde es unter dem Merinidensultan Abu el Hassan und vollendet von seinem Sohn Fariz I. Abu Ainan. Der Innenhof mit Reinigungsbrunnen ist mit sehr schönen Fliesen und Holzschnitzereien ausgestattet.
Das obere Geschoß, das von einer mit Zedernholz geschnitzten Galerie zum Innenhof hin begrenzt ist, beherbergt die winzigen Zellen der Koranschüler. Die Medersa (Medrese) wurde im 16. Jh. um ein theologisches Institut erweitert. In der Nähe erhebt sich Jemaa el Kebir, die große Moschee mit 12 Eingängen. Sie bildet den Mittelpunkt der Altstadt.
Dieses Monument ist
im allgemeinen unter dem Namen 'Dar Jamai', 'Maison Jamai'
oder 'Jamai-Palast' bekannt . Angesiedelt wurde der Jamai-Palast an
der Grenze der Stelle EL Hdim und der Médina im Jahr 1881/1882. Er wurde unter
der Herrschaft von Moulay Hassan (1873-1894) gebaut.
Dar Jamai wurde 1882 nach maurisch-andalusischer Architektur erbaut und ist heute berühmt für seinen Kuppelsaal, der reichhaltig verziert ist mit Zellig (Keramik)-Dekorationen, Holzschnitzereien und Gipsskulpturen. Zllijs
Ursprünglich der Palast von Abu Abdallah Mohammed Jamai, dem Groswesir des Sultans Moulay Hassan dem Ersten, wurde das Gebäude 1920 zum Museum des Kunsthandwerks von Meknès. Das Museum erhält heutzutage die verschiedenen Aspekte der Kunst aus diesen Regionen: die Holzskulpturen, Webereien, Stickereien, Goldschmiedekunst, Kupferbearbeitungen, Maroquinerie und andere Handwerkskünste.
Begründet durch
Almoravides im 12. Jahrhundert wurde sie wiederholt in den Zeitaltern von
Almohades, von Mérinides und besonders unter der Herrschaft von Moulay Ismail
umgestaltet.
Sie charakterisiert sich durch schöne Türen, die mit schönen Vordächern
verziert sind. Die große Moschee bildet das wichtigste religiöse Monument der
alten Médina.
Auf dem Westrand des ersten Karsttableauts des Mitteleren - Atlas siedelt sich die Stadt d' El-Hajeb mit ihrem berühmten Kasba an. Diese in der Mitte der Quellen eingerichtete Befestigung stammt aus der Zeit von Moulay El Hassan (1873 - 1894). Außerdem die durch die Höhlenbewohner ehemals bewohnten Grotten ziehen ebenfalls die wißbegierigen Besucher an.
Auf dem Ort Kasbah Mérinide und eines Teiles der Médina ließ Moulay Ismail am Beginn seiner Herrschaft die Kaiserstadt DAR EL KEBIRA bauen. Die Gesamtheit des Palastes wird von einem mächtigen Wall umgeben. Die Stelle Lalla Ouda wird in der Mitte von dieser Gesamtheit umschlossen, in der die einzigen freien Räume die Patios sind. Er hatte ebenfalls eine Reihe von Gärte, die von verstärkten Mauern umgeben sind, und eine andere Reihe von Palästen im Süden dieser Gärten errichtet, die den Dar El Makhzen (königlichen Palast) bilden.
Von allen Zeugnissen römischer Geschichte in Marokko ist Volubilis mit Abstand das eindrucksvollste. Die ehemals zweitgrößte Stadt der römischen Provinz Mauritania Tingitanis ist heute vollständig ausgegraben und stellt ein klassisches Beispiel für römischen Urbanismus dar.
Die Lage der Stadt auf einem kleinen Hügel inmitten einer fruchtbaren Ebene lockte bereits in den beiden letzten vorchristlichen Jahrhunderten die Berber des Königreiches Mauretanien an und bewegte sie zur Gründung einer ersten Siedlung. Als die Römer kurz nach der Zeitenwende Nordmarokko eroberten und zu einer neuen Provinz des römischen Reiches machten, gründeten Sie an dieser Stelle die Stadt Volubilis.
Während die Provinzhauptstadt Tingis, das heutige Tanger, Sitz des Prokonsuls war, residierte der zweitwichtigste Provinzbeamte, der Prokurator, in Volubilis. Die Stadt, die im 2. und 3. Jh. n. Chr. mit schätzungsweise 20.000 Einwohnern ihre Blütezeit erlebte, war aber nicht nur Verwaltungssitz. Volubilis war - ähnlich wie heute Meknes - das Zentrum einer fruchtbaren Ebene, die mit Getreide, Oliven und Wein eine der Kornkammern des römischen Reiches bildete.
Schließlich markierte Volubilis auch die Südgrenze der Provinz und war somit Bollwerk gegen die feindlichen Berberstämme des Südens. Diese sollten der Stadt Ende des 3. Jh. zum Verhängnis werden. Volubilis wurde aufgegeben und von den Berbern übernommen, die jedoch nicht in der Lage waren, die hochwertige Infrastruktur aufrecht zu erhalten.
Im 8. Jh. sollte die Stadt noch einmal eine Rolle in der Geschichte Marokkos spielen. Von hier aus gründete Moulay Idriss I. das erste marokkanische Reich. Nachdem Moulay Ismail die Stadt im 17. Jahrhundert als Steinbruch für seine Königsstadt Meknès missbraucht hatte, wurde Volubilis im 18. Jahrhundert endgültig von einem Erdbeben zerstört.
Die von den Franzosen bereits Ende des 19. Jh. begonnenen Ausgrabungen sind mittlerweile abgeschlossen und die UNESCO hat der Bedeutung des Ortes vor einigen Jahren durch die Ernennung zum Weltkulturerbe Rechnung getragen.
Volubilis weist die typischen Elemente einer römischen Stadtanlage auf. Man sieht die beiden Hauptachsen Cardo und Decumanus Maximus ebenso wie Kapitol, Basilika, Forum, Thermen und Memorialbogen. Die Ausgrabungen sind nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl gut erhaltener Mosaiken sehr sehenswert.
In Marokko richten sich die religiösen Festtage nach dem islamischen Kalender (Mondkalender), die staatlichen Feiertage nach dem Gregorianischen Kalender. Das Mondjahr ist kürzer, sodass sich die islamischen Festtage in unserem Kalender von Jahr zu Jahr etwa 10-11 Tage nach vorne verschieben. Der genaue Termin wird von den Geistlichen nach Mondbeobachtung festgelegt.
Die Feste ziehen die Saisons auseinander, da mit ihnen die örtlichen Einnahmequellen gefeiert werden. Die Festivals sind den Künsten und volkstümlichen Traditionen gewidmet. Die Moussems sind Gelegenheiten, bei denen viele Menschen zusammenkommen, um einem Heiligen Ehre zu erbieten
Diese
Veranstaltungen hängen oft von örtlichen Bedingungen (Ernte) oder vom
Mondkalender ab.
Es ist daher unmöglich, die Daten dieser Veranstaltungen längere Zeit im voraus
anzugeben.
Einige Feste in Meknès:
der Moussem de Cheikh el kamel
der Moussem die Sidi Mohammed Ben Aissa am Mouloud (Geburtstag Mohammeds)
die Kunsthandwerkswoche und Regionalmesse im Juni
Fantasia-Festival in Meknes (im September): Hier werden die berühmten Reiterspiele vorgeführt.
am Mittwoch ist in Meknès Markttag
Meknès ist bekannt für seine Stickereien. Die Besonderheit daran ist, dass die bestickten Decken von beiden Seiten auflegbar sind.
Damaszier-Arbeiten (Tauschierarbeit: Eingravierte Muster werden mit eingelegten Silberfäden hervorgehoben)und Holzarbeiten gelten als weitere Kunst-Handwerke in Meknès.
Marokko hat
hervorragende Weine. Gut und günstig ist z. B. der Gouerrouane. Teuer und ein
Erlebnis ist ein Cabernet Médaillon aus Meknès.
Marokkanische Alttagskost kann man an den zahlreichen Grillständen in der
Altstadt kosten, wie im Torbogen des Bab el Mansour, ausgefallenere
Spezialitäten zum Beispiel im Restaurant Zitouna (bei der gleichnamigen
Moschee).
Es gibt ein vergleichsweise bescheidenes Angebot an (meist älteren) Hotels, sowohl von der Zahl als vom gebotenen Komfort. Einige Mittelklassehotels, dazu etliche einfache Hotels sowie das als Luxushotel eingestufte Le Transatlantique.
e Transatlantique (4 Sterne)
Dieses Hotel verfügt über 120 Zimmer und Suiten mit Blick auf die wunderschöne Königsstadt Meknes. Zimmer sind modern ausgestattet mit Fernseher, Telefon, Klimaanlage und Mini-Bar. 2 Restaurants, Schwimmbad, Tennisplätze.
Zeki (4 Sterne)
163 Zimmer und Suiten mit Loggia und Terrasse, ausgestattet mit Klimaanlage, Radio, Mini-Bar. Das Hotel verfügt über ein marokkanisches und ein internationales Restaurant.
Rif (4 Sterne)
120 Zimmer ausgestattet mit Klimaanlage, TV, Mini-Bar. Das Hotel verfügt über 2 Restaurants, Bar, Snack-Bar, 2 Schwimmbäder und Tennisplatz.
Bab Mansour (3 Sterne)
Das Hotel verfügt über 82 Zimmer und Suiten, ausgestattet mit Dusche oder Bad, Sat.-TV und ein internationales Restaurant.
Bassatine (3 Sterne)
Das Hotel verfügt über 96 Zimmer mit Klimaanlage, Telefon, Bad. Nationales und internationales Restaurant, Bar.
Eine Jugendherberge befindet sich in der Avenue Okba Ben Nafi, in der Nähe des Sportstadions.
Der Campingplatz Agdal innerhalb der Kaiserstadt gilt als einer der besten Marokkos.
Marrakesch ist die Provinzhauptstadt Marokkos und liegt im Hohen Atlas.
Die orientalische Metropole liegt auf 450 m Höhe in der fruchtbaren Haouz-Ebene. Das Umland der jeweiligen Hauptstadt, das sich im Besitz des Sultans befand wurde früher als Haouz bezeichnet. Heute ist damit nur noch die Region gemeint, die dem Land seinen Namen gegeben hat: Marrakesch.
Marrakesch wird von 746.000 Menschen bewohnt. Die malerische Altstadt wurde 1985 zum Weltkulturerbe ernannt, denn die traditionelle Sultansresidenz und die vielen Paläste und Moscheen machen Marrakesch zur echten "Perle des Südens".
Die Stadt hat aber auch wirtschaftlich einiges zu bieten, denn sie ist nicht nur ein wichtiges Handels- und Verwaltungszentrum, sondern auch der Bildung sind keine Grenzen gesetzt. Es befinden sich Schulen und eine Universität in der orientalischen Stadt.
Der Flughafen von Marrakesch wurde 1062 gegründet. Er soll Touristen die Möglichkeit geben, eine wunderschöne und facettenreiche Stadt im Orient mit all seinen Reichtümern und Schönheiten zu erkunden.
Marrakesch wurde 1062, auf bis dahin unbesiedeltem Gebiet, kurz nach der almoravidischen Machtergreifung gegründet. Es wurde damals als Militärlager genutzt. Unter Youssouf Ben Tachfin siedelten sich zügig viele Menschen an und Marrakesch stieg zur Almoravidenresidenz auf. Youssouf Ben Tachfin machte einige sieg- und beutereiche Kreuzzüge gegen Alfons den sechsten von Kastilien, dem er auch 1086 das spanische Toledo entreißen konnte. Damit begann für Marrakesch eine Zeit der Blüte.
Abbildung 49: Palast der Almoraviden |
Es entstanden zahlreiche Moscheen und Paläste. Youssoufs Sohn und Nachfolger Ali Ben Youssouf ließ 1126 bis 1127 die heut noch erhaltene 15 km lange Wehr- und Stadtmauer errichten und vor den Toren der Stadt die ersten Palmenhaine anpflanzen.
Aus den Gründungszeiten von Marrakesch ist heute kaum noch etwas erhalten.
1147 stürmten die Almohaden die Stadt und zerstörten die meisten almoravidischen Bauwerke. Die ließen neue Prachtbauten, wie die Kutubia-Moschee und die Stadttore entstehen. Von einer verheerenden Pestepedemie erholte sich die Stadt nur langsam. Unter Yakoub el-Mansour erlebte Marrakesch ab 1184 aber dann die größte wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts war die "Perle des Südens" mit 150.000 Einwohnern bevölkert und konnte sich so in ihrer Pracht mit den großen islamischen Zentren wie Bagdad und Kairo messen.
Mitte des 13. Jahrhunderts schwächten Thronstreitigkeiten die Almohaden und es begann der Aufstieg der Meriniden.
Abou Youssouf Yakoub eroberte 1269 die Almohadenhauptstadt Marrakesch und verlegte zwei Jahre später die Residenz nach Fes.
Bis Anfang des 16. Jahrhunderts schrumpfte die Bevölkerung auf 20.000 Einwohner.
Erst mit der Saadier-Dynastie, die 1521 in die Stadt einzog und Marrakesch 1554 zur Hauptstadt ihres Reiches machte, ging es wieder aufwärts.
Sultan Ahmed el-Mansour eroberte 1591 die reiche Handelsstadt Timbuktu. Mit dem Gold, das er dort vorfand baute er die verfallene "Perle des Südens" wieder zu einer glänzenden Metropole aus.
Es entstand der El-Badi-Palast, der selbst als Ruine heute noch durch seine gewaltigen Ausmaße beeindruckt.
Auch die Saadier-Gräber sind ein wichtiges Denkmal aus dieser Zeit.
Die Herrscher der Alouiten-Dynastie bevorzugten Ende des 17. Jahrhunderts wiederum Fes als Hauptstadt.
Moulay Ismail ließ die bedeutendsten Bauten aus der Regierungszeit der Saadier zerstören. Obwohl Marrakesch bis ins 20. Jahrhundert hinein immer als Residenz fungierte, stand die Stadt seither immer im Schatten der Konkurrenz aus dem Norden.
El-Glaouis, der Pascha von Marrakesch unterstützte die Franzosen, die 1912 in die Stadt einmarschierten. Er verschaffte sich durch die Zusammenarbeit mit den Franzosen auch zahlreiche Vorteile.
Der "Löwe des Atlas", wie El-Glaouis auch genannt wurde, beherrschte bis zur marokkanischen Unabhängigkeit 1956 weite Teile des Südens.
Nach ihm bestieg Mohammed der fünfte den Thron.
Heute ist Marrakesch eine Stadt des Handels und Handwerks.
Die Medina wird von kleinen Ladenwerkstätten mit mehr als 30.000 Handwerkern geprägt. Die Altstadt ist der wichtigste Absatzmarkt für handwerkliche Produkte, die den besonders aus Agadir anreisenden Touristen angeboten werden.
Die moderne Universität im Norden, wichtige Messen und Kongresse und ein Filmfestival tragen zur wachsenden internationalen Bedeutung der Stadt bei.
Dieser Platz wird auch Platz der Genüsse oder Platz der Geköpften genannt. Er hat die Form eines ungleichen Dreiecks, wo man jeden Tag Vorführungen von Jongleuren, Tänzern und Gauklern sehen kann.
Jeder grenzt seinen Fantasieraum ab, "Halqa" genannt, welcher von einem Heiligen beschützt wird, und macht dort seine Spiele.
Auf dem Platz versammeln sich morgens Obst- und Spezienhändler, Korbflechter und Nippeshändler. Neugierige Menschen sammeln sich um einen Geschichtenerzähler und Schlangenbeschwörer und von den magisch beleuchteten Essensständen wehen verlockende Düfte umher.
Was einem Touristen als Märchen Tausendundeiner Nacht erscheint, wird auf dem Platz Djemaa-El-Fna Wirklichkeit.
Deshalb hat die UNESCO diesen Platz im Mai 2001 in die List der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.
Die Menschen halten nämlich auf diesem Boden durch mündliche Überlieferung ihr Brauchtum lebendig. Es gibt nicht nur Geschichtenerzähler und Schlangenbeschwörer auf dem Platz zu sehen, sondern auch medizinische Behandlung wird angeboten.
Der Name Djemaa-El-Fna hat aber auch etwas Makaberes in sich, denn er heißt wörtlich übersetzt Totenzusammenkunft.
Dieser Name war in der Vergangenheit dadurch gerechtfertigt, dass auf diesem Platz öffentlich die Todestrafen vollzogen wurden.
Der Djemaa-El-Fna gibt es seit den Gründungsjahren von Marrakesch 1070 bis 1071.
Heutzutage ist er durch die Modernisierung den ständig wachsenden Autoverkehr und den Tourismus bedroht. In einem Zehnerjahresplan will die Stadt den Erhalt des Platzes sicherstellen, um so einen Teil der Kultur von Marrakesch zu erhalten.
Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde mehrmals beschädigt und wiederaufgebaut. Die Stadtmauer von Marrakesch zählt zu den eindrucksvollsten Stadtmauern Marokkos, denn sie wird von Zypressen, Dattelpalmen und Kiefern überragt und ist durch 202 vorspringende Basteien verstärkt.
Die Stadt kann durch 11 Tore betreten werden, wovon das restaurierte Tor von Bab Aguenau wegen seiner Großartigkeit besonders hervorsticht.
Dieses Tor geht auf die Zeit der Almoraviden zurück und ist der Eingang zum Viertel der Kasbah.
Die Stadtmauer ist zirka 15 km lang, rötlich und 2 m dick.
Der Eingang zu den Saadier-Gräbern befindet sich unmittelbar neben der Kasbah-Moschee.
Vier Sultane ruhen in der 1917 wiederentdeckten Nekropole.
Des weiteren auch mehr als 62 Angehörige der im 16. Jahrhundert allmächtigen Dynastie der Saadier.
Die Mausoleen sind mit prächtigen Carrara-Mamor und andalusischem Mosaik- und Stuckwerk ausgestattet. Der prunkvollste Raum ist der Saal der 12 Säulen.
Die Kutubia Moschee ist unübersehbar und befindet sich südwestlich des Djemaa-El-Fna.
Sie zählt zu den größten Moscheen des moslemischen Abendlandes.
Ihr spanisch-maurischer Stil ist von scheinbarer Schlichtheit und diskretem Prunk. Dieses Meisterwerk wurde von den Almohaden in einer ihrer kaiserlichen Städte gebaut und ist heute der unvermissliche Ausgangspunkt der Medina.
Dabei handelt es sich um einen viereckigen Turm aus rosafarbenem Sandstein, der mit einem eingemeißelten Ornament verziert ist. Es sieht wie eine Stickerei aus Stein aus.
Am Minarett befindet sich eine viereckige, verzierte Laterne, welche mit einer Rippenkuppel bedeckt ist.
Die strikte Proportion zwischen Breite und Höhe des Minaretts verleiht diesem Meisterwerk eine Perfekte Harmonie.
Der Sage nach erzählt man, dass die drei Kupfer-Kugeln, welche die Kuppel krönen, durch das Einschmelzen der Juwelen der Gemahlin von Yakub-al Mansur vergoldet wurden. Dieser beendete den Bau des Turmes, welcher von Sultan Abd-Al-Mumen unternommen worden war.
Auf arabisch bedeutet Kutubia "die Moschee der Buchhändler", da früher in den Läden um die Moschee meist mit Büchern und antiken Manuskripten gehandelt wurde.
Die erste Moschee wurde 1147 gebaut, aber wieder vernichtet, da sie nicht ganz genau nach Mekka gerichtet war.
Der Grundbau davon ist heut noch zu sehen.
Das prachtvolle Meisterwerk besteht aus 16 Seitenschiffen und einem breiteren Zentralschiff. Durch die elf Stalaktitengewölbe, die Kapitell sowie die Zierleisten, ist die Kutubia eines der schönsten vorhandenen Modelle almohadischer Kunst.
Die Souks von Marrakesch sind das Herz der Medina.
Sie befinden sich im alten Teil der Stadt und gehen auf das 12. Jahrhundert zurück.
Wenn man an der Nordseite des Djemaa-El-Fna startet erreicht man als erstes die Töpfersouks. Durch das Haupttor des Marktes gelangt man dann auf den Textilsouk, der sich nach dem Place Rahba Kedima v-förmig in die Rue Souk Attarine und in die Rue Souk el Kebir aufspaltet.
Die Souks der Kupferschmiede befinden sich links von der Rue Souk Attarine und
etwas weiter nördlich findet man die Souks der Wollfärber und Holzschnitzer.
Zwischen dem Souk Attarine und dem Souk-el-Kebir befinden sich die Eisenschmiede mit ihren Werkstätten und der Ledermarkt.
Rechts von der Souk-el-Kebir Gasse stößt man auf den Schmuck- und Teppichmarkt.
Beim Rahba-Kedima-Platz befand sich der Sklavenmarkt, auf dem Jahrhunderte lang schwarze Sklaven versteigert wurden.
Heute treiben hier Gewürzhändler und Quacksalber Handel.
Das Gerberviertel befindet sich am nördlichen Stadtrand wo mit Rind-, Schaf-, und Ziegenleder gegerbt wird.
Nahe diesem Viertel trifft man auf die Fontaine el Mouassine, einem reich verzierten Brunnen aus dem 16. Jahrhundert.
Daneben steht die Moschee el Mouassine, die vom Saaditensultan Moulay Abdallah am Ende des 16. Jahrhunderts errichtet wurde.
Im Norden der Souks trifft man auf die Fontaine Echroub-ou-Chouf. Dies ist ein monumentaler Wandbrunnen der von einem prächtigen Stalaktitenvordach mit grünglasigen Ziegeln geschützt wird.
Eine der arabischen Innschriften fordern den Passanten auf: "Echroub-ou-chouf" was bedeutet "Schaue und trinke".
Von hier kommt man auch zur Moschee des Ben Youssef und der gleichnamigen Gebetsschule, der Medersa.
Diese Koranschule ist mehr als 400 Jahre alt und wurde in den letzten Jahren mit großem Aufwand renoviert.
Sie wurde 1570 vom Saadier Abdallah El Ghalib zur größten islamisch-theologischen Hochschule des Maghreb erweitert.
In den 150 Kammern wurden bis zu 900 Studenten untergebracht. Sie ist ein Juwel sakraler Altstadt-Architektur und fällt besonders durch ihren Stuck- und Schnitzdekor auf.
In der südlichen Medina befinden sich auch noch einige bewundernswerte Sehenswürdigkeiten wie die Kasbah Moschee die durch das Stadttor Bab Agenaou erreicht werden kann. Sie befindet sich somit im Kasbah-Viertel, in der alten Almohdenstadt.
Die Kasbah Moschee wurde im 12. Jahrhundert errichtet.
Südlich davon liegen die Saadier Gräber, die eines der schönsten Bauwerke der Stadt sind.
Der El-Badi-Palast war eine der mächtigsten Palastanlagen des Maghreb. Die noch vorhandenen Grundmauern lassen die einstigen Dimensionen des Palastes erahnen.
Heute nisten überall auf den Mauerresten Störche.
Jedes Jahr wird im El-Badi-Palast das Folklorefestival abgehalten, wo verschiedene Volksgruppen ihre Tänze und Lieder in Verbindung mit der Geschichte des Landes vortragen.
Der Bahia-Palast liegt gegenüber des El-Badi-Palastes. Er wurde erst kurz vor 1900 erbaut und war der Palast eines Großvisiers.
Er zeichnet sich besonders durch seine orientalische Pracht aus.
Zwischen dem El-Badi-Palat und dem Bahia Palast befindet sich die Mellah, die im 16. Jahrhundert gegründet wurde. Hier gibt es einige Messing- und Silberschmiede, die hübsche Gefäße, Lampen und Schmuck fertigen.
Die Gärten sind der Stolz und die Freude von Marrakesch. Sie werden sorgfältig gepflegt. Diese leidenschaftliche Pflege geht auf die Almoraviden zurück und dauert seit Jahrhunderten an.
Hätten die Herrscher dieser Dynastie keine Palmen gepflanzt, wäre heute in Marrakesch kein einziger Palmenbaum zu finden.
Seit der Zeit haben sich die Parks vermehrt und keiner findet hier etwas daran auszusetzen, dass ein Garten, genauso wie ein Gebäude, seit langer Zeit besteht.
Das ist der Fall von dem "Aguedal" oder "Agdal", was eben Garten bedeutet, welcher im 12. Jahrhundert von Almohade Abd-El-Mumen bepflanzt wurde.
Die Menara-Gärten liegen im Südwesten der Stadt und wurden um 1200 n. Chr. angelegt.
Eine Lehmmauer umgibt ausgedehnte Olivenplanzungen, welche durch den Menara-Pavillion am Wasserbecken zu einem der berühmtesten Postkartenmotive Marokkos wurde.
Das Lustschlösschen mit seinem grünen Pyramidendach soll Sultan Sidi Mohammed als Rückzugsort gedient haben, wenn er ungestört mit seiner Geliebten sein wollte.
Der berühmte Palmengarten von Marrakesch, welcher eine Fläche von 13.000 Hektar hat, zählt mindestens 100.000 Bäume.
Am schnellsten kann man ihn mit dem Auto besichtigen. Eine Kutschenfahrt ist eindrucksvoller und klassischer, besonders wenn man vorher eine Runde der Bastei und der in spanisch-maurischem Stil gebauten monumentalen Tore, vorgenommen hat.
Der französische Kunstmaler und Dekorateur Jaques Majorelle (1888-1962) ließ sich 1923 in Marrakesch nieder, baute die Villa seiner Träume und legte einen subtropischen Garten an.
Nach jahrzehntelanger Verwilderung wurde die Anlage vom französischen Modeschöpfer Yves Saint Laurent restauriert.
Die Villa Oasis wurde zur Heimat des französischen Künstlers Jaques Majorelle.
Das Haus liegt mitten in einem überquellend bewachsenen Garten.
Bougainvilleen, Perlagonien, Hibiskus und Lotusblüten sorgten für eine betörende Farbenpracht.
Majorelles ehemaliges Atelier beherbergt heute ein Museum für islamisches Kunsthandwerk.
Diese grenzen südlich an den Palastbezirk an.
Die Almohaden pflanzten im 12. Jahrhundert die ersten Bäume. Erst im 19. Jahrhundert wurden die Gärten in ihrer jetzigen Form angelegt und mit ihrer Mauer eingefasst.
Zwischen Granatäpfel-, Orangen- und Olivenbäumen liegen mehrere Stabecken, die ihr Wasser mittels Kanälen aus dem Hohen Atlas erhalten.
Am Es-Salah, dem größten Wasserreservoir des Gartens, befindet sich das Dar el-Hanna, ein Palast mit Panoramaterasse, von der man einen herrlichen Blick über die Gärten hinweg auf die Silhouette des Hohen Atlas hat.
Hier wird erlesenes Kunsthandwerk aus Marrakesch und den Berberdörfern der Region ausgestellt.
Das Museum befindet sich in den Räumen eines ehemaligen Stadtpalastes.
Was dieses Museum für das kunsthistorische so einzigartig macht, ist ein auf den ersten Blick eher unscheinbares, aus Stein gehauenes rechteckiges Brunnenbecken, das wenige Schritt vom Eingang aufgestellt ist.
Es stammt aus der Medersa Ben Youssef und zeigt ein für die sakrale islamische Kunst ungewöhnliches Motiv: zwei Adler, die ihre Schwingen ausbreiten.
Diese Lebewesen waren zu dieser Zeit in ihrer Abbildung verpönt.
Das Brunnenbecken wurde ca. 1000 n. Chr. in Cordoba hergestellt.
Das Museum wurde von dem Industriellen Omar Benjelloun gegründet.
Es bietet hochkarätige, aus eigenen Beständen zusammengestellte Kunstausstellungen zu wechselnden Themen. Eindrucksvoll ist auch die zugehörige Buchhandlung.
Etwa 5 km außerhalb der Stadt, im Viertel Doua Laaskar treffen sich die Bauern um ihre Vierbeiner, meist Esel und Pferde - nur vereinzelt auch Kamele, zu verkaufen.
Der Besuch dieses Marktes ist ein Erlebnis, obwohl dieser den geläufigen Namen "Kamelmarkt" nicht mehr verdient.
" Der Kamelmarkt" findet jeden Donnerstag von 6.00 Uhr bis 14.00 Uhr statt.
Aufnahme des Djemaa El Fna in "die Liste des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" durch die UNESCO
Da nicht nur herausragende Bauwerke schützenswert und für unsere Nachkommen zu bewahren sind, werden auch kulturelle Räume und die Formen des kulturellen Ausdrucks von der UNESCO in die Liste aufgenommen.
Denn auch sie gehören zu den Reichtümern, die an folgende Generationen vererbt werden sollten.
Zu den traditionellen kulturellen Ausdrucksformen gehören Sprachen, mündliche Literaturformen wie Mythen, Epen und Erzählungen.
Auch Musik, Tanz, Spiele, Bräuche, Architektur und andere Künste sollen als Immaterielles Erbe der Menschheit bewahrt werden.
Unter kulturellem Raum versteht die UNESCO physische oder zeitliche Räume, in denen regelmäßig wiederkehrende oder gelegentliche kulturelle Ereignisse stattfinden.
Ein kultureller Raum ist auch der Djemaa El Fna. Nicht seine Architektur ist es, die ihn zum Menschheitserbe macht.
Abbildung 63: Menschen auf dem Djemaa El Fna |
Die Menschen selbst sind es, die auf diesem Boden durch mündliche Überlieferung ihr Brauchtum lebendig erhalten und weiter entwickeln.
Auswahlkriterien
Am 18. Mai 2001 wurde der Djemaa El Fna als Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit von der UNESCO anerkannt.
Über die Auswahl der Meisterwerke hat eine internationale Jury unter Vorsitz des spanischen Schriftstellers Juan Goytisolo entschieden.
Die Jury bewertet folgende Kriterien:
v herausragender Wert
v Verwurzelung in der kulturellen Tradition
v gesellschaftliche Bedeutung
v Quelle von Inspiration und interkulturellem Austausch
v zeitgenössische kulturelle und soziale Rolle
v einzigartiges Zeugnis gelebter kultureller Tradition
v Gefahr des Verlustes und Qualität in der Ausübung handwerklicher Fertigkeiten
Die UNESCO möchte die Ausdrucksmöglichkeiten und Fähigkeiten aller Kulturen bewahren, weil ihre kulturelle Vielfalt die Menschheit ausmacht. Gerade heutzutage ist das sehr wichtig, da die Massenmedien die Kulturen in ihrer Einzigartigkeit, zu vereinheitlichen drohen.
Marrakesch - Die rote Stadt und Die Perle des Südens
Marrakesch ist der Rhythmus Afrikas, der von schwarzen Sklaven hergebracht wurde. Marrakesch trägt den Namen "Die rote Stadt", da die Sonne sie tagtäglich in einen Dörrofen verwandelt. Deshalb erledigen die Händler, Hausfrauen und Marktleute ihre Geschäfte schon möglichst vor dem Ruf des Muezzins, um sich dann in den Schatten der engen Gassen und den Schutz der Häuser zurückzuziehen.
Marrakesch wird zurecht auch als "die Perle des Südens" bezeichnet, denn durch die beeindruckenden Kulturdenkmäler, die Plätze an denen das Brauchtum erhalten bleibt und die herrliche Landschaft wird diese Stadt zu etwas Einzigartigem gemacht, das man nur einmal auf dieser Welt finden kann.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 20: Gewürzestand. 24
Abbildung 34: Bab el Khemis. 37
Abbildung 36: Mausoleum Innenansicht 38
Quellenverzeichnis
Internet
www.marokkon.net
https://www.willischnitzler.de/reiselaender/marokko.html
https://www.jungheim-online.de/de/travelpages/marokko/index.htm
https://marokkovision.com/de/reisen/koenigst/fes.htm
https://wikipedia.t-st.de/data/F%E8s
https://www.bcasa.de/de/bellacasa.php?fmain=/de/produkte/grp_keramik/keramik_fes.php
https://kohlbach.org/marokko/Maroc-Fes.htm
https://ourworld.compuserve.com/homepages/WippelFriedrich/MOH6.htm
https://www.uni-leipzig.de/~media/Wpa-Start/arabien/marokko/marokko.html
https://www.rar-tours.de/marokko.htm
https://www.schwarzaufweiss.de/marokko/kurzportrait2.htm
https://www.nzz.ch/2002/06/26/fe/page-article87EZL.html
https://www.allesreise.com/reiseinfo/landinfo_haupt.asp?l=MA&a=8#1
www.g26.ch
https://www.swebby.de/gal/rabat.html
Prospekte
Marokko - Rabat
Bücher
Marokko entdecken und erleben (Merian)
Marokko - Westküste (Dumont Extra)
Marokko (Polyglott on tour)
Südmarokko mit Agadir & Königsstädten (Dumont Reisetaschenbuch)
Marokko (Dumont Richtig Reisen)
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