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Konflikt in
Tschetschenien
Beginn
Beginn der kriegerischen Auseinandersetzung am . Dezember .
Ursachen
Die Ursachen sind vielfältig und liegen teilweise sehr lange zurück. Seit Jahrhunderten unterdrückt Russland die Völker des Kaukasus. Es gab immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Völkern und der Großmacht Russland. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden über eine Million Menschen aus dem Kaukasus deportiert. Zwischen 9 und 9 2 erklärten Georgien, Armenien, Aserbaidschan und Tschetschenien ihre Unabhängigkeit von Russland. Darauf entstanden viele Konflikte sowohl zwischen denVölkern als auch mit Russland. Die Hauptursache für diese Entwicklung in dieser Periode ist der Zerfall der Sowjetunion und die daraus resultierende Bildung neuer Staaten. Die Konfliktparteien auf der einen Seite und auf der anderen Seite Russland.
Ziele der Konfliktparteien
Ziel der Tschetschenen ist die Erlangung der Unabhängigkeit von Russland und die Anerkennung als unabhängiger Staat. Ziel Russlands ist es, Tschetschenien in den Russischen Völkerverband zurückzuholen, um so auch ein abschreckendes Beispiel für andere Völker im Völkerstaat Russland zu bieten, um ein Zerfallen des gesamten Völkerverbandes zu verhindern. Außerdem hat Russland auch ein wirtschaftliches Interesse an der Region; da große Teile des russischen Flugbenzins aus der Region stammen und eine wichtige Pipeline aus dem Süden durch Tschetschenien verläuft, ist die Verfügbarkeit des Gebietes äußerst wichtig.
Verlauf des Konflikts
September 1991
Tschetschenien erklärt die Unabhänigkeit von Russland.
Oktober 19 1
Dschochar Dudajew wird mit über 0 Prozent der Stimmen zum Präsidenten
gewählt.
November 1994
Die tschetschenische Opposition attackiert die Hauptstadt Grosny, bleibt jedoch
erfolglos. Jelzin fordert die Tschetschenen auf, in den Völkerverband Russlands zurückzukehren und stellt ein Ultimatum, bis zum . Dezember 1994, die Waffen niederzulegen.
11. Dez. 1994
Russische Truppen marschieren in Tschetschenien ein. Ein Blutbad beginnt.
Silvester 1994
Die Truppen greifen Grosny mit Artillerie aus der Luft an und dringen gegen Mittag in die Stadt ein. Die Tschetschenen wehren sich und hunderte Soldaten fallen, tausende werden verwundet; Die Angreifer verlieren über 300
Panzerwagen. Die Russen zerstören viele Bergdörfer brutal aus der Luft. Ende
Januar reisen OSZE-Abgeordnete nach Moskau und Tschetschenien und versuchen zu vermitteln.
Februar 1995
Die OSZE vermittelt und eine Beruhigung der Lage tritt ein.
Juli 19 5
Die russische Regierung und der Präsident Tschetscheniens Dschochar Dudajew
unterzeichnen ein Millitärabkommen. Doch die Lage bleibt weiterhin gespannt, und ein Friedensvertrag ist trotz der Vermittlungsversuche von verschiedener Seite nicht in Aussicht.
12. Mai 1997
Der russische Präsident Boris Jelzin und der Präsident der abtrünnigen Republik,
Aslan Maschadow, haben in Kreml einen Friedensvertrag unterzeichnet. Im
Vertrag erklären beide Seiten das Ende des jahrelangen Krieges.
19. Juni 1999
Nachdem tschetschenische Kämpfer drei Grenzübergänge nach Rußland angegriffen und 3 Soldaten getötet hatten, bombardierten russische Kampfhubschrauber tschetschenische Stellungen. Offizielle Angaben sprechen
von 7 getöteten und 4 verwundeten Russen.
Juli 1999
Die Lage im Kaukasus spitzt sich zu. Der russische Innenminister ordnete Präventivschläge, mit denen auf die Provokationen der Rebellen geantwortet werden solle, gegen Stützpunkte tschetschenischer Rebellen an. Die Führung in Grosny drohte mit Gegenschlägen. In den letzten Wochen gab es zunehmend Überfälle tschetschenischer Rebellen auf russische Stützpunkte.
November 1999
Russische Kampfhubschrauber und Artillerie griffen eine Gruppe von 200
Rebellen an. Ein Sprecher Maschadows warnte vor Rückschlägen von Seiten
Tschetscheniens. Ein Ende des Krieges sei weiter entfernt denn je.
Nach den Aussagen den russischen Präsidenten Boris Yelzin, soll es mit der
,,Besäuberungsaktion von moslemischen Rebellen' in Tschetschenien, ohne Rücksicht auf den Druck des Westens zu nehmen, weitergehen. ,,Wir werden mit unserer Offensive gegen diese Art von Terrorismus fortsetzen, bis kein einziger mehr übrig bleibt ' und fügte desweiteren hinzu, dass die westlichen Länder kein Recht darauf hätten, Russland zu diskriminieren, nur weil es versucht sein eigenes Land vor Banditen und Terroristen zu bewahren. Währenddessen spitzt sich die Lage der mittlerweile nun mehreren tausend Flüchtlingen zu, die Zuflucht in benachbarten Staaten suchten. Es ist sogar die Rede von Hungerkatastrophen und man befürchtet eine Epidemie.
Folgen des Konflikts
Für Tschetschenien hat der Krieg eine Zerstörung von weiten Teilen des Landes und eine große Anzahl Gefallener und Verwundeter auch in der Zivilbevölkerung mit sich gebracht. Die Unabhängigkeit musste blutig erkämpft werden. Der Hass auf die Russen scheint eine Rückkehr in die russische Völkergemeinschaft unmöglich zu machen. Für Russland und speziell für Jelzin, der durch den Konflikt sehr an Ansehen verloren hat, war der Krieg eine große Misere und hat erheblich Opfer auf der Seite des Militärs gefordert; immense Kosten belasten den ohnehin schon stark angeschlagenen russischen Staatshaushalt. Die Folgen für den Zusammenhalt Russlands und weitere Abspaltungen anderer Völker sind nicht abzusehen. Allein seit Mai 9 9 starben nach russischen Angaben 8 Soldaten und Polizisten bei Überfällen. Immer wieder werden Polizisten, Beamte, und normale Bürger entführt. Zur Zeit befinden sich fast 0 0 Opfer in der Gewalt von Lösegelderpressern, unter ihnen 3 Ausländer. Erst am 0. Juni 9 sei ein Amerikaner von russischen Sicherheitskräften befreit worden. Um ihre Ernsthaftigkeit zu beweisen hackten ihm die Entführer den Zeigefinger ab. Die Lebensgrundlage vieler Menschen wurde zerstört, und die Moral des Landes wurde schwer beschädigt. Tschetschenien entwickle sich zur 'Zone der Drogen-Mafia', meinte Moskau.
Es sei kaum ein Wunder, dass in einem solchen Umfeld der Isolation und Armut die Kriminalität blühe. Eine Bastion des Widerstandes.
WELT - NACHRICHTENDIENST
Moskau - Der russische Präsident Boris Jelzin hat gestern für eine 'zivilisierte Lösung' des Konflikts um die abtr nnige Kaukasusrepublik Tschetschenien plädiert. Wenn ein Abkommen zustande komme, könnten sich die russischen Truppen aus Tschetschenien zurückziehen, sagte er.
Seit 13 Monaten liefern sich tschetschenische Unabhängigkeitskämpfer und russische Truppen erbitterte K mpfe um die Kaukasusrepublik. Das jüngste Geiseldrama in Dagestan
ist ein neuer Höhepunkt in der Geschichte Tschetscheniens, die von Beginn an durch zahlreiche Aufstände gegen die russischen Unterdrücker geprägt war.
Die nach Unabhängigkeit strebende Republik erstreckt sich über 13
0 Quadratkilometer, auf denen 1 2 Millionen Menschen leben. Vor dem Beginn des Krieges im Dezember 19 4 waren darunter noch mehr als 400 0 0 Russen. Die Region ist für ihren Erdölreichtum und ihre petrochemische Industrie bekannt. Tschetschenien ist auch strategisch wichtig. Denn durch die Kaukasusrepublik führt die einzige Eisenbahnstrecke, die das Kaspische mit dem Schwarzen Meer verbindet.
Die Tschetschenen sind eines der ältesten Völker im Kaukasus. Seit dem 1 . Jahrhundert ist die Republik eine Bastion des Widerstands gegen die russische Kolonialisierung. Moskau gelang es nie, die Region gänzlich zu befrieden. Stets gab es Revolten, so auch nach der russischen Oktoberrevolution von 917. Um den Aufständen ein Ende zu setzen, ließ Diktator Josef Stalin 1 44 die Tschetschenen wie andere moslemische Völker ins sowjetische Zentralasien deportieren. Offizieller Anlaß war ihre angebliche Zusammenarbeit mit Nazi-Deutschland. Erst 1957 durften sie in ihr angestammtes Gebiet zurückkehren.
1991 nutzte General Dschochar Dudajew den August Putsch in
Moskau, um die Absetzung der kommunistischen Führung unter
Doku Sawgajew voranzutreiben. Im November 19 1 rief Dudajew die Unabh ngigkeit aus. Moskau reagierte mit der Verh ngung des Ausnahmezustandes und Wirtschaftsblockaden.
Als dies alles ohne den erhofften Erfolg blieb, entsandte Moskau am 11. Dezember 19 4 Truppen in die Kaukasusrepublik. In den ersten sieben Monaten des Krieges starben zwischen 0 00 und
0 0 Zivilisten und mehrere tausend Kämpfer auf beiden Seiten. Die Hauptstadt Grosny wurde belagert und fast komplett zerstört. Im Juni schlossen die Kriegsparteien einen Waffenstillstand, der aber nie ganz eingehalten wurde
Eigene Meinung
Der Tschetschenienkonflikt zeigt uns, dass die Wirtschaft ber humanitäre Bedürfnisse gestellt wird. Auch wenn Russland, aufgrund der in Tschetschenien vorkommenden Bodenschätzen, dieses Land nicht verlieren möchte, ist dies noch immer kein Grund einen zerstörerischen Krieg zu beginnen. Die Menschenrechte verlieren immer mehr an Bedeutung in dieser Krisenregion. Durch das Machtstreben der russsischen Regierung , muss die Bevölkerung der tschetschenischen Städten fliehen, aber jene die bleiben, riskieren ihr Leben. Auch die humanitäre Versorgung stellt ein grosses Problem für die Bevölkerung und die Soldaten dar. Die grössten Opfer sind jedoch die Kinder, die hungern und Angst haben, ihre Väter und ihre Mütter, könnten dem Krieg zum Opfer fallen.
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