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Referat Politische Bewegung in Italien - Faschismus in Rom

geschichte referate

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Der Faschismus in Rom


Definition: Politische Bewegung in Italien, die 9 von Mussolini organisiert wurde. Der Faschismus lehnte die Demokratie, den Parlamentarismus und die Freiheit der Wirtschaft ab. Seine Gegnerschaft galt dem Kommunismus. Er verkündete die Allmacht des Staates, die vollkommene Unterordnung des einzelnen unter die Zwecke des Staates und unter den Willen eines Führer ital.: duce . Als Sinnbild wählte er das Beil mit den Rutenbündeln (ital.: fasces), das im alten Rom den Konsulen vorangetragen wurde als Zeichen ihrer Gewalt über Leben und Tod.

Roma Fascista 'Entweder man vertraut uns die Regierungsgewalt an, oder wir werden sie uns nehmen, indem wir nach Rom maschieren!'. Diese tollkühne Drohung wurde auf dem Parteitag der italienischen Faschisten ausgestoßen, der gegen Ende 2 in NEAPEL stattfand, und von den 0 000 Besuchern und Delegierten mit dem vielstimmigen Schrei 'Roma! Roma! Roma!' beantwortet. Der Redner war Benito Mussolini, ein neunundzwanigjähriger Ex- Sozialist, der aus seiner Partei ausgestoßen worden war, weil er als Redakteur einer einflußreichen sozialistischen Zeitung vehementr ein Eingreifen Italiens in den Ersten Weltkrieg eingetreten war. Er hatte nach dem Kriegseintritt Italiens in den Reihen der bersaglieri gekämpft, war verwundet worden und danach zum Journalismus zurückgekehrt. Vom Februar 8 an hatte er die Einsetzung eines Diktators über Italien gefordert, eines Mannes, 'der rücksichtslos und tatkräftig genug ist, um klar Schiff zu machen'. Drei Monate später deutete er in einer weithin publizierten Rede, die er in Bologna hielt, an, daß er sich selbstrhig hielt, diese Rolle zu spielen.

Seine Anhängerschaft war ein seltsames Konglomerat aus abtrünnig gewordenen Sozialisten und Syndikalisten, Republikanern und Anarchisten, revolutionären Wirrköpfen, konservativen Monarchisten und aufmüpfigen Soldaten, darunter viele ehemalige Angehörige der arditi, der wagemutigen Sondereinheiten der italienischen Streitkräfte, und schlie lich fanden sich unter ihnen auch etliche polizeilich Gesuchte. Sie organisierten sich zu sogenannten fascii di combattimenti, Kampfgruppen, die durch ebenso straffe Bande zusammengehalten wurden wie die Bündel der Liktoren, die Symbole der altrömischen Staatsmacht. An den Wahlurnen waren die Faschisten anfänglich erfolglos gewesen: 9 hatten sie bei den Wahlen zur Abgeordnetenkammer nicht mehr als 5 Stimmen bekommen, Aber als es in der Folge mehreren einander ablösenden Regierungen nicht gelang, die zahlreichen wirtschaftlichen und sozialen Probleme Italiens in den Griff zu bekommen, gab sie den Faschisten Gelegenheit, sich als Erretter ihres Landes darzustellen, als die einzige Kraft, die in der Lage war, den Bolschewismus in Schach zu halten und niederzukämpfen. Getreu ihrer Parole, daß man gegen Gewalt nur mit überlegener Gewalt etwas ausrichten könne, attackierten Gruppen bewaffneter Faschisten, sogenannte squadristi, Repräsentanten sozialistischer Gewerkschaften, Büros rivalisierender Parteien, Zeitungsredaktionen und alle möglichen anderen Personen und Institutionen, die sie für Anhänger des Bolschewismus hielten; sie gingen dabei mit einer Systematik und einer Brutalität vor, die geeignet schien, das Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen. Mit patriotischen Parolen und nationalistischen Liedern und mit ihren schwarzen Hemden, die ursprünglich die Arbeiter der Marche und der Emilia zur Tracht der anarchistischen Bewegung erkoren hatten, eroberten sich die squadristi eine großer Anhängerschaft, da offenbar Zehntausende von Italienern bereit waren, ihre gewalttätigen Methoden - beispielsweise ihre gern geübte Praxis, politische Gegner zu überfallen und ihnen Rizinusöl einzuflößen - gutzuheißen, in der Überzeugung , daß nur mit solchen Mitteln der Bolschewismus ausgemerzt und die Ordnung wiederhergestellt werden könnte. Im Laufe des Jahres 2 ergriffen die Faschisten die Macht in RAVENNE, FERRARA und BOLOGNA; zusammen mit der Erfahrung, daß manche Regierungsstellen insgeheim mit ihnen kooperierten, daß die Polizei ihnen sogar häufig Unterst tzung gewährte, gab dies ihnen Mut, den Marsch nach Rom und den Griff nach der Staatsmacht zu wagen, um so mehr , als sie die begründete Hoffnung hatten, das Haus Savoy, dem Mussolini zugesichert hatte, es könne weiterhin eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Nation zu spielen, werde sich neutral verhalten.

In vier Kolonnen aufgeteilt, marschieren 6 0 Faschisten sternförmig auf ROM zu und erreichten die Stadt am Oktober. Die Regierung wollte das Kriegsrecht verhängen, doch der K nig weigerte sich, die Verordnung zu unterzeichnen. Als sich herumsprach, daß er bereit war, Mussolini zu akzeptieren, legten Polizei und Armee die Hände in den Schoß und ließen die Schwarzhemden, die mit Zügen, Bussen und teilweise auch zu Fuß in die Stadt strömten, gewähren. Mussolini selbst, ein Opportunist ersten Ranges, blieb vorerst in Mailand und bet tigte sich aus der Ferne als Agitator. Er war bereits mit der Bildung einer Regierung beauftragt worden, so daß der Marsch auf ROM eigentlich unnötig gewesen wäre.r die faschistische Legendenbildung war der Marsch aber nützlich. ebenso wie die fiktiven 0 Märtyrer, die angeblich bei dem Aufstand, der Mussolini an die Macht brachte, ihr Leben gelassen hatten. Der neue Regierungschef traf am Morgen des . Oktober 2 mit dem Zug in ROM ein.

Nachdem er sein Amt angetreten hatte - als jüngster Premierminister in der Geschichte Italiens , entpuppte er sich als h chst geschickter Politiker. Obwohl er von Anfang an entschlossen war, sich zum Diktator aufzuschwingen und, sobald er sich des Polizeiapparats sicher wußte, alle seine ernstzunehmenden politischen Widersacher festsetzen zu lassen, präsentierte er dem K nig eine Kabinettsliste, die demonstrieren sollte, daß er sich nicht als Parteimann, sondern als national denkender Führer verstand. Und das war er auch, was die Italiener zu akzeptieren bereit waren, ja wünschten: eine nationale Führerfigur. Sie waren der Streiks und Unruhen überdrüssig und fanden Gefallen an dem bombastischen und mittelalterlichen Auftreten der Faschisten. So ist es zu erklären, daß es im Anschluß an den Marsch nach ROM zu spontanen Beifallsbekundungenr den Faschismus kam und daß die immense Popularität Mussolinis sowohl die vereinzelten unschönen Gewalttaten überlebte, zu denen es in der Nacht nach dem triumphalen Einzug der Faschisten kam, als auch die zweifellos manipulierte Wahl von 4 und den aufsehenerregenden Mord an dem aufrechten und begabten Sozialistenführer Giacomo Matteotti, zu dessen Drahtziehern nach Überzeugung vieler auch Mussolini gehörte.

Mussolini ging mit großer Begeisterung und Entschlossenheit ans Werk.


Ihm schwebte eine Megalopolis vor, eine sowohl flächenmäßig als auch der Einwohnerzahl nach wesentlich größere Stadt, gekrönt von jenen Hochbauten und Wolkenkratzern, die ihn so faszinierten. Über dem Forum sollte ein riesiger Palast des Faschismus aufragen; es sollte eines der größten und eindrucksvollsten Bauwerke auf der Welt werden. Diesem neuen ROM, das vor allem Platz brauchte, sollte alles Schmutzige und Pittoreske' weichen ssen, alles was nach Mittelalter roch und nicht groß und erhaben war.

Zu dem drohenden v lligen Verschwinden des mittelalterlichen ROM kam es aber nicht, aber ein guter Teil der Abrißpläne wurde verwirklicht. So wurden beispielsweise fünfzehn antike Kirchen beseitigt; an ihrer Stelle wuchsen Bauten der faschistischen Monumentalarchitektur empor, der es in vielen, wenn auch in keineswegs in allen Fällen mehr um Zurschaustellung  bloßer Größe und Wucht zu gehen schien als um hohe künstlerische und geschmackliche Anspr che. Allein, zum Glückr Italien setzten die Faschisten sowohl in ROM, als auch anderswo im Lande nur einen Teil dessen in die Tat um, was sie in ihren bombastischen Proklamationen ankündigten.

Zugleich verbesserten sich unter dem faschistischen Regime die Arbeitsbedingungen und die rechtliche Lage der

Arbeiter. Die Statistiker Mussolinis verkündeten stolz, daß zwischen 2 und 2 zu keiner Zeit mehr als

Arbeitskräfte bei staatlichen Großprojekten im Einsatz gewesen seien und daß die Regierung in diesem Zeitraum nicht weniger als 4 Millionen Lirer diese Projekte ausgegeben habe. Die tatsächlichen Leistungen, die sich hinter diesen Zahl verbargen, blieben indes sowohl hinter den ursprünglichen Absichten als auch hinter den hochtönenden Erfolgsmeldungen weit zurück.

Es wurde gew eine Menge getan und erreicht, aber doch nur ein Bruchteil dessen, was geplant und angekündigt war. Begonnen Projekte kamen häufig zum Erliegen und riesige Geldsummen versickerten in irgendwelchen grandiosen Projekten, die sich am Ende als undurchführbar erwiesen, oder flossen in die Taschen korrupter Beamter und hochrangiger Faschisten., die ihr Schäfchen ins Trockene bringen wollten, solange noch Zeit war. Auf den Reißbrettern entstand beispielsweise ein riesiges Forum des Mussolini, das eine ausgedehnte Fläche zwischen dem Tiber und dem Monte Mario bedecken sollte. Es sollte sowohl das Ensemble aus Petersplatz und Petersdom als auch das Kolosseum in den Schatten stellen und in seinem Zentrum von einem 6 Meter hohen und fast 0 Tonnen schweren Obelisken überragt werden, dem 'größten Monolithen der Welt'. Dann setzte sich jedoch die Auffassung durch, daß diese Lösung nicht imposant genug sei. Statt dessen wurde eine 0 Meter hohe Statue des Herkules in Erwägungen gezogen, die ihren Arm zum faschistischen Gruß heben und deren Gesichtszüge denen Mussolinis gleichen sollten. Als bereits 0 Tonnen Metall verarbeitet und ein Teil des gigantischen Kopfes sowie ein Fuß in Elefantengröße gegossen waren, wurde die Arbeit zu dem Projekt eingestellt.

Der Duce wurder die Pannen und Fehlleistungen seines Regimes fast nie persönlich verantwortliche gemacht. Es gab in ROM viele Antifaschisten, aber nur wenige Mussolini-Gegner. Er war nicht nur Diktator, er war auch ein Idol. In zahllosen italienischen Wohnzimmern hing sein Bild, und auf den Straßen erblickte man auf Schritt und Tritt, mit wei er Farbe auf Mauern undnde gepinselt, Lobsprüche auf ihn - Duce! Duce! Il Duce ha sempre ragione.' Gegenstände die er berührt hatte, wurden quasi als Reliquien gehütet. Die Vorstellung, er sei der von der Vorsehung erkorene Führer des italienischen Volkes, nistete sich, von Mussolini selbst und seinen Managern geschickt und beharrlich propagiert, allmählich in den Köpfen der meisten Italiener ein.

Allein der Duce befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem abschüssigen Weg, der ihn in den Untergang führen sollte. Opfer seiner eigenen Propaganda, überzeugt von seiner Unfehlbarkeit und blind gegenüber Tatsachen, die sich nicht mit seinen Wunschvorstellungen vertrugen, gab er sich dem Glauben hin, das Bündnis mit Hitler, die sogenannte Achse ROMBERLIN, werde Italien zu jener 'wahren Größe verhelfen, zu der der Faschismus es prädestiniert hat , und ließ sich in einen Krieg hineinziehen,r den das italienische Heer absolut nicht gestet war. Am . Juni 0 erklärte Mussolini nach langem Zögern und vielem Nachdenken England den Krieg. Die Kapitulation Belgiens hatte ihn zu der Überzeugung gebracht, daß er nicht länger abwarten konnte.

Der Krieg nahm einen katastrophalen Verlauf - katastrophalr Italien im allgemeinen und für Mussolini im besonderen. Im Sommer 3 war es soweit, daß man in ROM sogar bis weit in die Reihe der Faschisten diskutierte, wie man sich am besten des Duce entledigen könnte. Der König, der sich fast täglich mit Vertretern verschiedener oppositioneller Gruppen beriet, hatte mit tiefer Betroffenheit reagiert, als am . Juli bei einem verheerenden Luftangriff der Alliierten auf ROM, Hunderte von Menschen ums Lebens gekommen waren und zahlreiche Geude beschädigt worden waren. Nach Wochen des Zögerns hatte er sich übereden lassen, die Verhaftung Mussolinis anzuordnen, wenn dieser ihn das nächste Mal zu einer Audienz aufsuchte. Obwohl Mussolini im vorhinein die Warnung erhielt, betrat dieser in gewohnter selbstsicherer Pose und ohne die mutmaßlichen Frondeure eines Blickes zu würdigen, die Sitzung. In dieser Sitzung wurde er mit 9 von 8 Ratsstimmen abgesetzt.

Die Neuigkeit versetzte ganz Italien in höchste Aufregung, und selbst die gleich anschließende Erklärung, daß der Krieg weitergeführt werde, vermochte die Gemüter nicht abzukühlen, zumal die meisten hierin ein bloßes Lippenbekenntnis sahen, mit dem die neue Regierung Zeit und Spielraumr die Friedensverhandlungen mit den Alliierten hinter dem Rükken der Deutschen gewinnen wollte. Durch die Straßen ROMS zogen die Menschen haufenweise und verkündeten in Sprechchören das Ende des Krieges. Sie drangen in die Redaktionsräume der faschistischen Zeitung 'Il Messaggero' ein und warfen Möbel, Akten, Telefone und riesige Porträtbilder des gestürzten Duce aus dem Fenster. Faschistische Symbole wurden von Gebäudefassaden heruntergeschlagen oder - gerissen, faschistische Parteizeichen abgerissen. Über Nacht waren, so schien es, die Römer allesamt zu Antifaschisten geworden. Kampflos war der Faschismus in ROM zusammengebrochen. Selbst Mussolinis Zeitung nahm dessen Absetzung stillschweigend hin.

Nach einmonatigen Geheimverhandlungen wurde am . September in einem militärischen Biwakzelt bei Syrakus auf Sizilien die Urkunde über die Kapitulation unterzeichnet. Am selben Tag versicherte Italien, es werde 'an der Seite seines Bündnispartners Deutschland bis zu Ende kämpfen'. Am Abend des . September sickerte, nachdem die Alliierten bereits bei Salerno gelandet waren, die Nachricht von der italienischen Kapitulation durch. Daraufhin wie das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht alle seine in der Umgebung ROMS stationierten Truppen an, sich der Hauptstadt zu bemächtigen. Nach kurzen, tapfer geführten, Widerstandskampf brachen die Stellungen der Verteidiger ROMS zusammen;r ROM begann die Zeit der NS-Besatzung.

Die Deutschen ließen von Anfang an keinen Zweifel daran, daß sie ROM mit starker und nötigenfalls strafender Hand zu regieren gedachten. Über Radio ROM, dessen sie sich bemächtigt hatten, wurde eine Proklamation verlesen, der zufolge alle Italiener ihre Waffen abzuliefern hatten; auf Nichtbefolgung stand die Todesstrafe. Eine Sperrstunde wurde verfügt; jeder der sich nach 5 Uhr nachmittags auf der Straße zeige, werde ohne Anruf erschossen. Daher zogen es tagtäglich Hunderte junger Römer vor, von zu Hause zu verschwinden. Von den 5

Millionen Einwohnern, die ROM zu dieser Zeit hatte, hielten sich nach Schätzungen rund 0 verborgen, viele von ihnen in Kirchen und anderen kirchlichen Einrichtungen und Gebäuden.

Gegen Ende 4 begannen die Deutschen mit der Räumung der Stadt. In den Außenbezirken ROMS versuchten deutsche Nachhutkommandos, von amerikanischen Granaten und Tieffliegern gehetzt, den feindlichen Vormarsch zu hemmen; doch schon am Nachmittag erreichten die ersten alliierten Truppenteile die Kirche S. Paolo fuori le mura. Überall wo alliierte Soldaten erschienen, traten die Römer auf ihre Balkone oder liefen auf die Straße, jubelten und klatschten Beifall, winkten mit Blumen und vollgeschenkten Weinkrügen.



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