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5 lösten die USA Frankreich als Schutzmacht in Süd-Vietnam ab. Mit amerikanischer Hilfe errichtete Ngo Dinh Diem ein autoritäres Regime. Die für 6 vorgesehenen gesamtvietnamesischen Wahlen scheiterten am Widerstand Diems: Der Vietminh
konnte sich in ganz Vietnam auf die Zustimmung der Mehrheit der vor allem bäuerlichen Bevölkerung stützen, während Diems Regierung nur über wenige Anhänger verfügte. Diem lehnte die Wahlen ab mit dem Argument, daß im Norden die Meinungsfreiheit
nicht gewährleistet und mit Wahlfälschungen zu rechnen sei.
Ab 7 begann der südvietnamesische Vietcong ("vietnamesische Kommunisten") gegen Diems Regime mit Guerillaaktionen vorzugehen. Dabei hatte er die Unterstützung des Nordvietnams und das Nachschubsystem aus den Zeiten des Indochinakrieges, den Ho-Chi Minh-Pfad, nutzen. 0 schuf sich der Vietcong in der
Nationalen Befreiungsfront von Südvietnam" eine von Nordvietnam abhängige politische Organisation.
Politische Unruhen in Süd-Vietnam
Angesichts der zunehmenden Angriffe des Vietcong bekannten sich die USA erneut für Saigon HS des Südvietnams). Ab Dezember 1 verstärkte Präsident John
F. Kennedy die militärische Präsenz der USA in Süd-Vietnam; Ende 2 waren bereits 1 0 US-Soldaten in Süd-Vietnam stationiert.
Unterdessen wurde das Diem-Regime zunehmend vom Vietcong bedrängt; der Vietcong hatte bald den größten Teil der ländlichen Gebiete Süd-Vietnams unter seiner Kontrolle und begann mit dem Aufbau einer eigenen Verwaltung.
Am . November 3 wurde Diem in einem Militärputsch gestürzt und hingerichtet. Im Sommer 1 belegte die Veröffentlichung der geheimen Pentagon Papers in den USA, daß die USA im Vorfeld von dem Putsch gewußt und sich bereits auf die Zusammenarbeit mit der Nachfolgeregierung vorbereitet hatten.
Nach weiteren Militärputschen und zehn verschiedenen Regierungen innerhalb von
8 Monaten, die alle am Widerstand des Vietcong scheiterten, übernahm Nguyen Van
Thieu 5 die Regierung; 7 wurde er außerdem Staatspräsident.
Die zweite, die "amerikanische" Phase des Krieges
Anfang August 4 eskalierte der Krieg in Folge des sogenannten "Tonking- Zwischenfalles". Nordvietnamesische Torpedoboote hatten unter ungeklärten Umständen am . und . August zwei US-Zerstörer im Golf von Tonking angegriffen; vorausgegangen waren amerikanische Geheimoperationen gegen Nord-Vietnam, und gefolgt wurde der Zwischenfall von der Verabschiedung eines Beschlusses durch den amerikanischen Kongreß, mit der Präsident Lyndon B. Johnson praktisch eine Generalvollmacht zur Kriegsführung gegen Nord-Vietnam erhielt.
Im Februar 5 begannen die USA mit systematischen Bombenangriffen auf strategisch wichtige, militärische und wirtschaftliche Ziele in Nord-Vietnam sowie auf den Ho-Chi Minh-Pfad, über den der Vietcong weiterhin seinen Nachschub erhielt.
Daneben verstärkten die USA ihre Truppen in Vietnam auf 5 0 Mann Ende 1965 und 3 0 Ende . Aber trotz ihrer zahlenmäßigen und materiellen Überlegenheit konnten die USA mit ihren südvietnamesischen und SEATO- Verbündeten keine eindeutige Entscheidung zu ihren Gunsten herbeiführen.
6 signalisierten die USA mehrmals Verhandlungsbereitschaft; Nord-Vietnam lehnte jedoch ab. Zugleich wurden die Bombardements in Nord-Vietnam intensiviert und Wirtschaft und Infrastruktur Nord-Vietnams wurden weitgehend zerstört. Das Land war schließlich fast vollständig auf Militär- und Wirtschaftshilfe aus China und der Sowjetunion angewiesen. Im Süden gingen die USA mit massiven Hubschraubereinsätzen gegen die Vietcong-Partisanen vor sowie mit großflächigen Einsätzen von Napalmbomben und von Entlaubungsmitteln, doch einen militärischen Gesamtsieg konnten sie damit jedoch nicht herbeiführen. Angesichts der steigenden Zahl der Opfer laut Pentagon bis 1 5 8 Tote und 9 7 Verwundete) wurden in den USA Forderungen laut, den Krieg unter allen Umständen sofort zu beenden.
Die finanziellen Aufwendungen beliefen sich auf jährlich 5 Milliarden US-Dollar.
Die Tet-Offensive
Im Januar 8 unternahmen nordvietnamesische und Vietcong-Truppen unter dem nordvietnamesischen General Vo Nguyen Giap die großangelegte, überraschende Tet-Offensive auf zahlreiche südvietnamesische Städte, besonders Huë. Militärisch
scheiterte die Offensive zwar, aber sie demonstrierte äußerst effektvoll die Schlagkraft
Nord-Vietnams und war insofern politisch und psychologisch sehr erfolgreich.
Nach der Tet-Offensive verschärfte sich sowohl in den USA als auch weltweit die Kritik an der amerikanischen Vietnampolitik. Bis zum Frühjahr 8 hatte sich in den USA zudem die Erkenntnis durchgesetzt, daß der Krieg in Vietnam nicht zu gewinnen sei; die Verhandlungsbereitschaft war gestiegen - auch auf nordvietnamesischer Seite.
Am . März verkündete Präsident Johnson das Ende der US-Luftangriffe auf Nord- Vietnam, das die Einstellung der Bombardierung als Bedingung für die Aufnahme von Friedensgesprächen gefordert hatte.
Am . Mai 8 nahmen die USA und Nordvietnam in Paris Waffenstillstandsverhandlungen auf. Ergebnisse wurden vorerst nicht erzielt. In Süd- Vietnam ging unterdessen der Krieg in unverminderter Härte weiter.
"Vietnamisierung" des Krieges
9 legte Johnsons Nachfolger Richard M. Nixon, um die Beendigung des amerikanischen Engagements in Vietnam einzuleiten, wenige Monate nach seinem Amtsantritt sein Programm der "Vietnamisierung" des Krieges vor, d. h. des stufenweisen Abzugs von 0 0 US-Soldaten aus Vietnam bis Ende 9 und überließen die Kriegführung dem Südvietnam.
Die Pattstellung bei den Pariser Verhandlungen konnte nicht überwunden werden. Nord-Vietnam forderte weiterhin als Verhandlungsgrundlage den völligen Abzug der US-Truppen aus Vietnam.
1 bombardierten die US-Truppen auch Laos, um einen möglichen nordvietnamesischen Vorstoß entlang des Ho-Chi Minh-Pfades zu unterbinden. Diese
Aktion wurde international verurteilt, intensivierten die antiamerikanischen Proteste und waren zudem militärisch kaum erfolgreich.
Proteste in den USA
In den USA formierte sich aus Protest gegen die amerikanische Kriegsführung eine breite Friedensbewegung. Mit Fortschreiten des Krieges verzeichnete sie einen wachsenden Zulauf. Auch weltweit organisierten sich nun zunehmend Protestbewegungen.
Veröffentlichte Geheimdokumente des Pentagon warfen ein völlig neues, und zwar ziemlich düsteres Licht auf die Kriegsführung und die Friedensbemühungen der USA in den sechziger Jahren.
Verhandlungsstillstand
Am . Januar 2 legte Präsident Nixon einen Achtpunkteplan zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam vor. Dem Friedensplan Nixons folgte eine überarbeitete Version des Friedensplanes des Vietcong vom Juli ; Außerdem sollten US-Kriegsgefangene erst dann freigelassen werden, wenn die USA ihr Engagement in Vietnam beendet hätten. Am . März wurden die Verhandlungen in Paris abgebrochen.
Am . März startete Nord-Vietnam eine breitangelegte Offensive bis in die Provinz Quang Tri im Süden. Im April reagierten die USA mit einer Gegenoffensive in Form von verheerenden Bombenangriffen auf Nord-Vietnam, und am . Mai 2 ordnete Präsident Nixon die Verminung der wichtigsten nordvietnamesischen Häfen, darunter Haiphong, an, um die Versorgungswege des Vietcong zu unterbrechen. Mit beiden Aktionen beabsichtigten die USA, Nord-Vietnam unter Druck zu setzen und zu Zugeständnissen zu zwingen.
Erneute Eskalation
Ab dem . Oktober 2 fanden zwischen dem amerikanischen Sicherheitsberater Henry Kissinger und dem nordvietnamesischen Unterhändler Le Duc Tho vertrauliche Friedensgespräche in Paris statt. Ein Durchbruch wurde erzielt, als Nord-Vietnam einem Friedensplan zustimmte. Am . Oktober gab Kissinger einen Neunpunktefriedensplan bekannt.
Mit der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Kissinger und Le Duc Tho am
. Dezember 2 war seit dem Beginn der Pariser Verhandlungen 8 erstmalig das Zustandekommen eines Abkommens in Sicht. Am . Dezember stagnierten die Verhandlungen jedoch erneut, und zwei Tage später ordnete Nixon die massive Bombardierung von Hanoi und Haiphong an; diese Angriffe galten als die schwersten des Vietnamkrieges und schockierten die Bevölkerung nicht nur in den USA.
Vorläufiger Frieden
Anfang , nachdem die USA ihre Angriffe nördlich des . Breitengrades eingestellt hatten, wurden in Paris die Friedensgespräche weitergeführt. Nach sechstägigen Beratungen zwischen Kissinger und Le Duc Tho gab Nixon am
. Januar 3 bekannt, daß ein offizielles Waffenstillstandsabkommen erreicht worden sei.
Am . Januar unterzeichneten die Vertreter der USA, Süd-Vietnams, Nord-Vietnams und der Provisorischen Revolutionsregierung Süd-Vietnams ein Abkommen zur Beendigung des Krieges und zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam. Der Waffenstillstand trat offiziell am . Januar 3 in Kraft.
Das Waffenstillstandsabkommen forderte die vollständige Einstellung sämtlicher Kampfhandlungen, den Abzug der gesamten Truppen der USA und ihrer Verbündeten innerhalb von 60Tagen nach Unterzeichnung des Abkommens, die Herausgabe der Kriegsgefangenen beider Seiten innerhalb von ebenfalls 0 Tagen, die Anerkennung der entmilitarisierten Zone als einer nur provisorischen Grenze, die Einsetzung einer internationalen Kontrollkommission zur Überwachung der Einhaltung des Friedens; außerdem sollte ein Nationaler Versöhnungsrat" zusammentreten, um allgemeine Wahlen in Süd-Vietnam vorzubereiten; diese Verhandlungen scheiterten jedoch. Das Abkommen gestattete außerdem den weiteren Verbleib von 5 000 nordvietnamesischen Soldaten in Süd-Vietnam.
Auswirkungen
Im Vietnamkrieg wurden schätzungsweise zwei Millionen Vietnamesen getötet, drei Millionen verwundet und Hunderttausende von Kindern als Waisen zurückgelassen; etwa zwölf Millionen Menschen verloren ihre Heimat. In den von politischer Repression und massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten gekennzeichneten Nachkriegsjahren von 5 bis 2 emigrierten rund 1 8 0 Vietnamesen und ließen sich in über 16 anderen Ländern nieder. Etwa 0 0 Vietnamesen, die sogenannten Boat people, versuchten, in kleinen Booten über das Südchinesische Meer aus Vietnam zu entkommen; viele kamen dabei um. Jene, die überlebten, sahen sich selbst in den Ländern, die zuvor Vietnamesen aufgenommen hatten, mit Einwanderungsverboten oder zumindest -beschränkungen konfrontiert.
Das Land Vietnam selbst wurde aufs schwerste in Mitleidenschaft gezogen: Die Flächenbombardements hatten Wirtschaft und Infrastruktur zerstört, und der großflächige Einsatz von Napalm und Entlaubungsmitteln verursachte verheerende, zum Teil irreparable ökologische Schäden. Auf amerikanischer Seite fielen insgesamt etwa 7 0 Soldaten und etwa 3 0 wurden verwundet.
QUELLEN: Internet, Encarta , Bertelsmann Universallexikon CD Rom)
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