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Saddam Hussein
Saddam Hussein , dessen Vorname "Der Unerschrockene" bedeutet wird unehelich geboren und schläft in seiner Kindheit auf dem Boden einer Lehmhütte, hütet Ziegen.
Seine Geburtsstadt Tikrit hat allerdings einen berühmten Sohn hervorgebracht - Saladin .Auf ihn und den Babylonierkönig Nebukadnezar beruft sich der Diktator bis heute , wenn er seinen Stammbaum nicht gerade auf den Propheten Mohammed
zurückführt: Beiden gelang die Eroberung Jerusalems.
Als 14-Jähriger übt sich Saddam mit seiner Pistole beim Straßenraub , als 19-Jähriger erschießt er , wohl auf Geheiß seines
Onkels , einen rivalisierenden Banditen . Saddam lernt schnell die harte und brutale Welt der irakischen Clans mit ihren
Loyalitäten kennen .Seine Aufstiegschancen in Bagdad verbinden sich mit der Baath -Bewegung , der zunächst illegalen Partei der arabischen "Wiedergeburt" .Er begeistert sich für ihre nationalrevolutionären Ziele , wird zum Verschwörer. Mehrfach entgeht er nur knapp dem Tod , monatelang sitzt er im Gefängnis .Doch als sich 1986 die Baath -Kämpfer endgültig durchsetzen ,intrigiert sich Saddam schnell nach oben , wird zum Vize-Parteisekretär und 1971 zur Nummer 2 im Staat. Er reist nicht viel, einmal in die Sowjetunion, nie in den Westen. Aber er liest: Machiavelli, Stalin, Churchill. Die Welt gleiche für Saddam einem Puzzle, in dem sich alles gegen ihn verschworen habe, berichten später Überläufer. Dieses Rätsel will er mit Mistrauen gegenüber den Absichten der anderen entschlüsseln- um ihnen mit brutaler Gewalt zuvorzukommen. Saddam weiß, was in Bagdad wichtig ist. Deshalb verstaatlicht er, kaum im Zentrum der Macht, 1972 die Ölindustrie. Nun kann er gestalten, der Reichtum des Landes ist in seiner Reichweite. Saddam holt nach seiner Ernennung zum Staatschef im Jahr 1979 Dutzende aus seinem Tikrit- Clan in Schlüsselpositionen. Er zeigt- im Sinne seines Filmvorbilds Don Corleone aus dem "PATEN"-, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. In einer Nacht der langen Messer werden 300 von Saddam persönlich als unzuverlässig eingestufte Führungskräfte vor Laufenden Videokameras hingerichtet. Es ist eine Lektion die keiner im Land vergisst. Saddam Hussein orientiert sich außenpolitisch an der Sowjetunion, aber er kennt keine ideologischen Scheuklappen, übernimmt auch westliche Organisations- und Aufbaumuster. Anders als Iran, wo 1979der fundamentalistische Ajatollah Chomeini an die Macht kommt, ist der Irak kein Gottesstaat. Mädchen haben fast die gleichen Chancen wie Jungen, Alphabetisierungskampagnen machen das Land bald zu einem der fortschrittlichsten des Nahen Ostens. Für Oppositionelle aber, die sich Saddams Allmachtsgelüsten nicht beugen, wird der Irak zur "Republik der Angst", wie der Autor Samir al- Khalil schreibt. Chomeinis Machtübernahme im Iran, seine aggressiven Reden von einem islamistischen "Revolutionsexport" und die Besetzung der US-Botschaft in Teheran führen in Amerika fast zu panikartigen Reaktionen .
Saddam erkennt die Gunst der Stunde. Er sieht das Chaos in Chomeinis Reich ,weiß um das Wohlwollen des Westens - und schlägt zu. Unter einem Vorwand greift er im September 1980 den Nachbarn an, im Blickfeld die Provinz Chusistan, die riesigen, lukrativen Ölfelder. Der Diktator verrechnet sich, was die Widerstandskraft der Iraner angeht.(die USA unterstützen
ihn, was zu einem 8-jährigen Stellungskrieg führt => auf beiden Seiten ca. 500000 Tote)
Was dann geschah
Die USA lassen ihren Klienten fallen. Kuweit gilt als prowestlicher Staat, seine Ressourcen sind riesig. Und ganz in der Nähe liegen auch große saudi-arabische Ölfelder. => 1991 Operation "Desert Storm" , die irakische Armee wird vernichtend geschlagen. =>4. November 1992: Wahlniederlage von Bush senior, Saddam steht triumphierend auf dem Balkon des Rathauses in der irakischen Stadt Ramadi =>1993 ereignet sich ein Mordanschlag auf Bush senior, dem er nur knapp entgeht
=>Produktion von chemischen, biologischen und atomaren Waffen im Irak ; Katz und Mausspiel Saddams' mit den Uno Kontrolleuren bis 1998 .
Jerrold Post (Professor für politische Psychologie und Internationale Beziehungen) über Saddam Hussein:
"Er ist kein Psychopath, sondern kalkuliert im Gegenteil sehr kühl. Er ist grausam und skrupellos, ein Überlebenskünstler, der alles für seinen Machterhalt tut. Am gefährlichsten und unberechenbarsten wird es, wenn er für sich keinen Ausweg mehr sieht."
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