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Am 21.02.1916 beginnt nach mehrmonatiger Planung der Angriff auf Verdun unter Kronprinz Wilhelm. Grundlage dieses Angriffs war die Planung General von Falkenhayns, der gegen alle Bedenken seines Stabes den Angriff durchsetzt und versucht den Gegner "Weiß zu bluten". Nach und nach entwickelte sich der Kampf um Verdun zur deutschen Prestigefrage und konnte trotz der hohen Verluste nicht aufgegeben werden konnte.
Trotz der raschen Einnahme des Fort de Douaumont bleibt der, eigentlich als kurzer Schlacht geplante Angriff stecken und die Kämpfe müssen auf das linke Maasufer ausgeweitet werden. Ab März beginnt der Stellungskrieg, bei dem sich die deutschen Truppen gegenüber den französischen Forts eingraben und von dort aus Angriff starten.
Unterstützt wurden diese Angriffe durch starke Artillerie, die dazu eingesetzt wurde die Festungsbauten "sturmreif" zu schießen und so eine Einnahme zu ermöglichen. Auch Gas wird zu einem beliebten Mittel die Festungen anzugreifen, weil dabei kein direkter Angriff erfolgen muss, sondern das Gas mittels Minenwerfern in die Anlage geschossen wurde und dort austrat.
Die Angriffe werden auf beiden Seiten unvermittelt vorgesetzt und erreicht mit dem weitesten Vordringen der deutschen Truppen ihren Höhepunkt am12.07.1916. Trotz dieses Erfolges muss General von Falkenhayn zurücktreten und am 02.09.1916 wird von Ludendorff der Angriff auf Verdun eingestellt.
Die Soldaten hatten mit einer riesigen psychischen und physischen Belastung zu kämpfen, die durch die Schrecken des Krieges hervorgerufen wurden. Ein berühmter Spruch eines französischen Soldaten war: QUAND NOUS SERONS MORTS, QUI L'AURA JAMAIS SU?
Die Bilanz dieses Angriffs ist schrecklich insgesamt: 700 000 Tote, die für die Ehre sterben mussten. Und Verdun ist nur das bekannteste Beispiel in einem unsinnig geführten Stellungskrieg.
1.Phase:
Nach dem 1. WK wurden Frankreich mehrer Gebiete zugesprochen. Von Deutschland erhält es Elsass-Lothringen und Gebiete in Afrika. Nach dem Friedenschluss mit der Türkei erhält Frankreich im Vertrag von Sèvres Syrien. Dadurch wird das französische Herrschaftsgebiet ausgeweitet und der internationale Einfluss gestärkt. Besonders im Vorderen Orient übernehmen Frankreich und England eine starke Rolle.
Sofort nach dem 1. WK beginnt Frankreich wieder aufzurüsten. In Erwartung hoher Reparationszahlung von Deutschland werden die zerstörten Gebiete, besonders die Festungsbauten wieder aufgebaut. Das Heer bekommt großzügig Gelder bewilligt, um die Armee wieder auf Vorkriegsniveau zu heben.
Die durch den Sieg errungene Vormachtsstellung in Europa wird von Rumänien, der ČSR, Belgien, Polen, Dänemark und Jugoslawien unterstützt. Da all diese Länder Gebiete von Deutschland erhalten hatten, war es ersichtlich, dass sie einen Wiederaufstieg und die Möglichkeit Deutschlands für eine Rückführung der Gebiete verhindern wollte.
Frankreich seinerseits unterstützte diese Länder, da man Deutschland geographisch und politisch eingekreist hatte und somit eine Handhabe gegen Deutschland besaß. So wurde Polen im polnisch-russischen Krieg durch Munitionslieferungen und Know-how in Form von Offizieren und Generälen unterstützt, da Polen als Pufferstaat gegen Russland und als Bündnispartner gegen Deutschland nicht verloren gehen durfte.
Durch das Fehlen der USA, fällt Frankreich eine tragende und durchaus nicht unwillkommene Stellung im Völkerbund zu. Unterstützt durch die "Anhängerstaaten" gelingt es Frankreich immer wieder Entscheidungen in seinem Interesse durchzusetzen.
2.Phase:
Durch hohe Kriegsschulden bei den USA und enorme Kosten beim Wiederaufbau des Heeres und des Landes setzt eine Abwertung des Franc ein. Der Mittelstand der wie auch in Deutschland Träger des Krieges war, besonders in finanzieller Hinsicht, verarmt. Durch Steuererhöhungen, Währungszerfall und Kriegsverluste wird das Land durch die später folgende Wirtschaftskrise stark betroffen. Mit dem Slogan "L'Allemgane paiera tout", zu deutsch: Deutschland wird das alles bezahlen, wurde ausgedrückt, dass Deutschland durch seine Reparationszahlungen das Geld liefern soll, das für den Aufbau des Landes und den ersehnten Aufschwung in der Wirtschaft benötigt wurde.
Des Weiteren setzt zwischen den Weltkriegen ein Bevölkerungsschwund ein. Den Franzosen als Volk wird wie heute Deutschland das Aussterben prognostiziert. Um dem zu Entgegnen werden Einwanderer ins Land geholt und den Bewohnern der meisten Kolonien wird die französische Staatsbürgerschaft zugestanden, was heute noch am hohen Anteil der Farbigen in der französischen Gesellschaft zu sehen ist. Diese Einwanderung und eine zunehmende Landflucht haben eine starke soziale Umschichtung zu folge, die auch die radikalen Kräfte im Land fördern.
Frankreich gelingt es nicht Garantieverträge mit dem USA oder England abzuschließen. Die USA wollten sich aus den europäischen Problemen noch weitgehend heraushalten, nach dem sie schon im Kampf gegen das kaiserlich Deutschland Hilfe leisten mussten.
Diplomatisch gesehen verschlechtert sich die Beziehung zu England durch mehrere Faktoren:
Im Vorderen Orient kommt es immer wieder zu Spannungen, da England und Frankreich beidermaßen an ölreichen Gebieten wie dem Mosulgebiet, das im heutigen Irak liegt, interessiert waren.
Die englische Regierung zeigte sich ungehalten über die französischen Reparationsforderungen an Deutschland, da Deutschland nicht in der Lage war dies zu leisten. England war an einem wiedererstarken Deutschlands interessiert, da sonst ein Machtvakuum im Herzen Europas entstanden wäre, dass Frankreich vermutlich eine noch stärkere Machtstellung gebracht hätte.
Den größten Konflikt stellt jedoch die Besetzung des Ruhrgebiets dar, welche aus Sicht Englands genau auf eine solche Machtstellung hinarbeitete.
3.Phase
Ab 1932 wechselten in Frankreich die Regierungen sehr häufig. Rechtsradikale und kommunistische antiparlamentarische Gruppen, die so genannten Ligen hatten starken Zulauf und untergruben die Handlungsfähigkeit der Regierung stark.
Trotz starker Stützung der Wirtschaft durch den Staat in Form von Krediten, Steuererleichterung und Abwertungen des Francs brachten keinen wirtschaftlichen Aufschwung oder Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Ab 1938 wurde versucht die Wirtschaft und den Staat durch Notverordnungen zu leiten und einen Aufschwung zu erzwingen. Dies führt jedoch nur zu Streiks und allgemeinen Unzufriedenheit.
In der Außenpolitik setzte Frankreich den Versuch fort Deutschland durch ein System der "kollektiven Sicherheit" zu isolieren. Nach der Genfer-5-Mächte Vereinbarung, in der Deutschland als militärisch gleichberechtigt anerkannt wird, unterstützt Frankreich die "kleine Entente", um einen Widerpart im Osten gegen Deutschland zu haben und Russlands Balkaninteressen zu stoppen.
Frankreich Bündnissystem zerbricht durch Umorientierung der anderen Staaten
Italien schließt mit Deutschland den deutsch-italienischen Pakt zur "Achse Berlin-Rom" und beendet damit das eh schon eher schlechte Verhältnis zu Frankreich. Österreich schließt sich Deutschland an und Jugoslawien nähert sich weiter Italien an. Am härtesten wird Frankreich jedoch durch die Annäherung Polens an Deutschland erschüttert. Mit dem deutsch-polnischen Nichtangriffspakt fällt eine der wichtigsten Stützen Frankreich gegen das erstarkende Deutschland weg. Somit ist das französische Bündnissystem gescheitert.
Die einzigen positiven Aspekte in dieser Zeit der politischen Rückschläge ist, dass 1938 auf die Münchner Konferenz eine deutsch-französische Nichtangriffserklärung folgt und England politisch wieder enger mit Frankreich zusammenarbeitet.
4. Beziehung Deutschland - Frankreich
Die Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich war nach dem 1. WK durch eine superore Haltung Frankreich geprägt. Als Kriegsgewinner war das aus Frankreichs Sicht nur selbstverständlich. Frankreich begann durch ein geschicktes Bündnissystem Deutschland zu isolieren, durch Verträge einzukreisen und ihm den Zugang zur Weltbühne lange zu verhindern.
Starke Gegner hatte Deutschland in den Politikern Clemenceau und Poincaré, die dem nationalen Block angehörten und ein Annäherung an Deutschland nicht als akzeptabel ansahen. Sie setzten Deutschland in der Reparationsfrage stark unter Druck setzten und auch die Ruhrgebietsbesetzung gegen starken innenpolitischen Druck durchsetzten. Dazu habe ich auch eine Karikatur gefunden:
o Die Karikatur zeigt ein Antifranzösisches Propagandaplakat aus dem Jahre 1923 und trägt den Schriftzug "Hände weg vom Ruhrgebiet"
o Darauf zu sehen ist eine über dimensionale schwarzhaarige, ein wenig verwildert aussehende Frau mit einer roten Mütze und einem Gewehr in der Hand, die in einem Industriekomplex steht und nach ein paar Häusern greift.
o Die Frau stellt natürlich das Frankreich aus deutscher Sicht dar, wie es nach dem Ruhrgebiet mit Waffengewalt greift. Als Zeichen dafür sind die rote Mütze, das Markenzeichen der Franzosen und das Gewehr und der Helm.
o Ebenso wird eine Hoffnung wach, das Frankreich sich daran verbrennen möge, dass sieht man an der Hand, die nach den Schornsteinen greift und sich dabei verletzt.
Ab 1925 ist trotzt der Präsidentschaft Poincarés eine Annäherung beider Staaten zu spüren. Besonders Stresemann und der französische Außenminister Briand spielten dabei auf der Konferenz von Locarno eine starke Rolle. Jedoch zerbricht diese Annäherung durch den Tod Stresemanns, der aber noch vor seinem Tod den Rückzug der französischen Truppen aus dem Ruhrgebiet heraushandeln kann.
Doch die Abneigung und Feindseligkeit der beiden Staaten kann nicht überwunden werden und Briand muss 1932 als Außenminister zurücktreten. Frankreich beginnt daraufhin auch mit dem Bau der Maginot-Linie zur Verstärkung der Festungsbauten an der Grenze zu Deutschland. Der Plan einer deutsch-österreichischen Zollunion verschärft das französische Misstrauen, ebenso wie das Anwachsen des Rechtsextremismus in Deutschland.
5.Beantwortung der Themenfrage:
Frankreichs Ziel, die Isolierung und Unterdrückung Deutschlands schlägt spätestens mit der Machtübernahme Hitlers fehl. Doch schon nach dem Vertrag von Locarno, als Deutschland beginnt auf die Weltbühne zurückzukehren, ist Frankreich mit seinen Bemühungen fehlgeschlagen.
Aus dem Ziel Deutschland niederzuhalten wächst auch das Interesse eine Vormachtsstellung aufzubauen und zu wahren. Doch auch dieser Punkt geht mit einer erstarkenden deutschen Außenpolitik unter.
C. An diesen beiden Punkten sieht man sehr deutlich, wie stark die Entwicklung der beiden Staaten Frankreich und Deutschland von einander abhingen. Auch nach dem 2. WK wäre eine Entwicklung in Richtung EU undenkbar gewesen, wenn nicht Deutschland und Frankreich sich aktiv dahinter gesetzt hätten, da diese beiden Staaten im Herzen Europas liegen und somit auch (schon immer) eine starke Stellung in Europa hatten. Auch den Politkern in der Nachkriegszeit nach dem 2. WK ist es zu verdanken, dass ein Bewusstsein entstand, dass über solchen tradierten Ideologien wie "Erbfeind" steht und dem "schießwütigen Fritz" in der Mitte Europas ein Ende setzte. In dieser Zeit wurde auch der Grundstein für eine friedliche und gute Zusammenarbeit der beiden Staaten gelegt. Und welche politische Freundschaft ist denn bekannter als die von Helmut Kohl und François Mitterrand?
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