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Wichtige Ereignisse der Stadtgeschichte Ulms
Zeittafel zur Stadtgeschichte Ulms
854 Erste Erw hnung Ulms als königliche Pfalz durch König Ludwig den Deutschen
1093 Gründung des Benediktinerklosters St. Martin in Wiblingen
1131 34 Zerstörung der Siedlungen der Pfalz
1134
1140 Wiederaufbau Ulms
1281 Niederlassung der Dominikaner in
1292 Urkunden nennen erstmals Bürgermeister und Zunftmeister
1347 König Karl IV. gewährt
Verfassung an
1348 50 Pestepidemien in
1376 Zusammenschluss von 14 Reichsstädten zum "Schw bischen Städtebund" unter
Führung Ulms
1397 Besiegelung des Großen Schwörbriefes
1530 Entscheidung zur Einführung der Reformation
1609 Beitritt Ulms in die evangelische
1620 Der dreißigjährige Krieg erreicht
1702 Spanischer Erbfolgekrieg
1796 Besetzung Ulms durch französische und österreichische Truppen im
Revolutionskrieg
1818
1842 Beginn des Baus der Bundesfestung
1879 Geburt von Albert Einstein in
1944 45 Bomben zerstören im zweiten Weltkrieg große Teile Ulms
1955 Einweihung der Hochschule für Gestaltung
1967 Gründung der Universität
Die Anfänge Ulms
Im Jahre 854 fand die erste offizielle Erw hnung Ulms durch König Ludwig den Deutschen statt,
der
in der kleinen Pfalz Hulma eine
Urkunde zur Schlichtung eines
Streites zwischen zwei Klöstern unterschrieb. Jedoch hatte
Doch durch die königliche Erwähnung
und die militärisch strategisch wichtige Lage Ulms begann
eine Serie von Königsbesuchen in der Pfalz. Als Pfalzen wurden Gebiete bezeichnet, in denen sich
der König bei Besuchen niederließ. Strategisch wichtig war
Der wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt zu dieser Zeit war der Stadelhof im heutigen Fischerviertel.
Es wurde jedoch nicht nur für den Selbstbedarf der Pfalz
Die Reichenauer Schenkung
Um die erste historische Erw hnung Ulms gab es in früherer Zeit Ungereimtheiten. Wie in 2.
erläutert, wurde
Diese Urkunde erwies sich jedoch als Fälschung, die von dem Kustos und Archivar Oldarich des Klosters Reichenau angefertigt wurde. Mit dieser Urkunde wurde der königliche Ort Ulm aus dem Besitz des Reiches dem Kloster Reichenau übertragen. Für diese Fälschung verwendete Oldarich eine originale Urkunde von König Ludwig dem Deutschen und beließ sowohl dessen Siegel als auch Rekognitionszeichen auf der Urkunde. Nur den inhaltlichen Text hatte er ausradiert und neu verfasst. So wurde der gesamte Grundbesitz von Ulm an das Kloster Reichenau übertragen. Ursprünglich - so wird angenommen - sollte mit der gefälschten Urkunde und ihrem Originaltext nur die Ulmer Pfarrkirche und deren Zubehör dem Kloster geschenkt werden.
Da dieser Schwindel jedoch als bestätigt gilt, ist der anerkannte erstmalige Erw hnungszeitpunkt
Ulms die Urkunde von 54.
Zerstörung Ulms um 4 und Stadtgründung
Um das Jahr 1100 hatten sich zunehmend Staufer in
Die Erbgüter des Herzogtums Schwaben wurden nun Auslöser heftiger Kriege. Denn die Staufer wollten diese Erbgüter nicht an Lothar von Suppling aush ndigen. Es entbrannte ein brutaler Krieg, in dem es das Ziel beider Seiten war, die Länder und Dörfer des Gegners bestmöglich zu zerstören, zu plündern und vor allem die knappen Vorräte an Lebensmitteln zu vernichten.
Da Ulm der Hauptsitz der Staufer war, wurde auch die Stadt immer wieder Ziel von Angriffen. Doch die meisten Angriffe galten dem Umland Ulms. So wurde die Umgebung Ulms 1131 schrecklich verwüstet, wohingegen die Staufer darauf die welfischen Gebiete bei Memmingen
und Ravensburg angriffen. In Folge dessen wurde 11 4 erneut die Ulmer Umgebung verwüstet und die Stadt wurde von zwei Seiten her belagert. Schließlich gelang es den Welfen,
wurde der Staufer Konrad zum König ernannt und begann mit dem Wiederaufbau Ulms. Zunächst sollte nur die alte Pfalz wieder aufgebaut werden, doch die Pläne weiteten sich auf ein viel größeres Gebiet aus. Konrads Wiederaufbau ist somit als Stadtgründung zu nennen.
Es wurde eine große Siedlung erschaffen, die - wie die Pfalz - durch Befestigungen geschützt wurde. Diese Siedlung wurde immer mehr zum wirtschaftlichen Mittelpunkt und schließlich auch zum historischen Stadtkern Ulms, der zwischen dem Weinhof, der Donau und der Hafengasse entstand. Eine der wichtigen wirtschaftlichen Wandlungen war, dass nun der freie Handel mit Waren eingeführt wurde. Früher wurden Waren und wirtschaftliche Erzeugnisse gegen Naturalien dem Herrscher abgegeben. Der Grundbesitz, also der Grund und Boden der Stadt, bleibt jedoch zunächst beim König.
Doch die Bürger und die Stadt wurden im Laufe der Jahre immer selbstständiger, so dass 1244 das
älteste Stadtsiegel der Bürger entstand. Es stand
bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts ein Großteil des Grundes Ulms im Besitz von Großfamilien oder Wohlhabenden. Mit dem Einsatz von Ratsherren und eines Stadtrates zur Verwaltung
und Regierung der Stadt, die nach dem Mehrheitsprinzip gew hlt wurden, wurde
Beginn der Reformation
Viele Teile des Reichs, so auch die Stadt Ulm, waren damals dem katholischen Glauben zugewandt. Anfang des 16. Jahrhunderts begann jedoch eine weite Wandlung was die geistige Haltung betraf. In den Städten war diese Veränderung am meisten zu spüren.
Die Stadt Ulm kam erstmals im Jahr 1521 mit der evangelischen Glaubensrichtung
in
Berührung. Die ersten Prediger der Lehre Luthers kamen zu dieser Zeit nämlich nach
Auf Grund der nun verschiedenen und parallel existierenden Glaubensrichtungen entbrannten heftige Diskussionen zwischen den Vertretern der gegenüberstehenden Konfessionen. Doch auch unter den Bürgern gab es Unruhen.
Der Bauernkrieg
Im Jahr 1524 begannen die Unruhen immer heftiger zu werden und vor allem die Bauern fingen an sich gegen die Adeligen aufzulehnen. Auch ein Grund hierfür war die Verbreitung von Schriften, in denen unter anderem auch die Freiheit der Wälder, der V gel und der Fische gefordert wurde. Dies würde bedeuten, dass Bauern frei und für sich in Wäldern jagen und an Seen und Flüssen fischen dürften. So vermischten sich politische Probleme mit religiösen.
Viele Adelige begannen 1525 in die Stadt Ulm zu flüchten.
Die Bauern, die sich zuerst nur defensiv verhielten, d.h., sie besetzten zwar Dörfer, wendeten aber keine Gewalt an, begannen nun auch mit Plünderungen und Racheaktionen. Schließlich scheiterten die Bauern mit ihrem Aufstand. Der Hauptgrund hierfür war vor allem der, dass sich die Bauern nicht organisierten und keine zentrale Leitung oder Führung hatten.
Reichstag in
Nach dem Ende des Bauernaufstandes
gingen die sozialen und kirchlichen Spannungen weiter. Es wurde versucht
einen Zusammenschluss verschiedener evangelischer Städte, darunter auch
Nun befand sich
Da der Reichstag in
Die Abstimmung verlief nach altem Ulmer Herkommen, nämlich dem Vorschlag von Bernhard
Besserer (damaliger Bürgermeister, der evangelische Politik verfolgte):
Jedes einzelne Mitglied der
Zünfte, der Geschlechter und der Pfahlbürger zu informieren und zu befragen, ob es den Reichtagsabschied annehmen wolle oder nicht; Aufzeichnung der Antworten der einzelnen
Befragten mit deren Namen. Genau so wurde es dann am 3.November
1530 durchgeführt und das
Ergebnis war eindeutig: 87 Prozent der Ulmer Bürgerschaft 1621 von 1865 Personen) stimmten
damit für die neue Lehre. Überhaupt nicht gefragt hatte man die Landbevölkerung. Das hatte zur Folge, dass sich auf dem Land Anhänger des alten Glaubens noch lange Jahre hielten und sich die Reformation nicht durchsetzte. Deshalb sind fast alle Dörfer um
Die Entscheidung fiel also gegen den Reichstagsbeschluss und für die Reformation. 1531 trat
Der Bildersturm
Eine weitere Folge der Maßnahmen durch die Reformation war der so genannte Bildersturm vom
19. Juni 1531 in
Der Dreißigjährige Krieg und
Als Ausbruch des dreißigjährigen Krieges lässt sich ein Vorfall nennen, der sich im Jahr 1607 ca.
75 km entfernt von
Die protestantische Stadt Donauwörth ließ eine Prozession von einem nahe gelegenen Kloster nicht durch die Stadt ziehen. Daraufhin wurde die Stadt von einem bayrischen Herzog besetzt und mit Militärgewalt wieder zum Katholizismus gezwungen. Nun schlossen sich 2 verschiedene Bündnisse zusammen, zum einen die evangelischen Städte und zum anderen die katholischen.
Im Jahr 1620 geriet
Ein erster Lichtblick im Krieg für die Ulmer war ein Treffen von Abgesandten aus verschiedenen Städten und der unterschiedlichen Gesinnungen in der Stadt. Hier
wurde zunächst Frieden zwischen
der
Doch der Frieden währte
nicht lange.
Immer wieder wurde das Ulmer Gebiet Opfer von Plünderungen und Brandschatzungen. Bei den Angreifern handelte es sich nun um verschiedene Truppen, nicht nur die früheren Feinde. Die Stadt Ulm, die durch ihre Befestigungen und Mauern
gut nach außen geschützt war, galt während diesen Übergriffen als Zuflucht der Bevölkerung
im Umland. Nach einer Belagerung 1631 unterwarf sich Ulm Gustav Adolf und schloss mit ihm 1632 ein förmliches Bündnis.
Gustav Adolf stellte die Stadt vor die Wahl sich ihm oder
dem Kaiser zu unterwerfen
wobei sich
Die schlimmste
Zeit für
Insgesamt flüchteten ca. 8000
Ebenfalls 1635 unterwarf sich
es bis zum wirklichen Ende des Krieges immer wieder Massen von Flüchtenden, die nach
Abschließend lässt sich sagen, dass der dreißigjährige Krieg den wirtschaftlichen Niedergang Ulms besiegelte.
Die Plünderungen und Brandschatzungen des Umlands hatten zur Folge, dass viele Ernten der Bauern zerstört wurden. Auch die Herstellung benötigter Kriegsmaterialien verschlang enorme Mengen Geld sowie Baumaterial und
Nach dem Ende des dreißigjährigen
Krieges erholte sich
Doch das dunkelste Kapitel zu dieser Zeit war der 1701 ausbrechende Krieg um die spanische Erbfolge. Zunächst waren daran nur die Städte Bourbon und Habsburg verwickelt, jedoch waren auch viele andere europäische Mächte mit in den Konflikt hineingezogen worden, da es viele Bündnisse und gemeinsame Interessen untereinander gab. Die Verflechtungen der Parteien waren hierbei so groß und weitläufig, dass man den spanischen Erbfolgekrieg beinahe als den allerersten Weltkrieg bezeichnen k nnte.
Max Emanuel von Bayern, der schon in den Türkenkriegen kämpfte, sollte auf Drängen von Ludwig XIV. für die französische Seite in den Krieg eintreten. Der französische König bot ihm hierfür enorme Geldsummen und die Herrschaft eines neu zu bildenden Königreichs aus Bayern, Schwaben und Franken. Daraufhin willigte Emanuel ein. Mit der Hilfe von französischen Truppen wollte Max Emanuel von Bayern nun die Stadt Ulm einnehmen, da Ulm die stärkste Festung im süddeutschen Raum war.
Für dieses Unternehmen ließ er sich eine gewaltige List einfallen und plante den Überfall bis ins Detail. Er übergab die Durchführung des Unternehmens an einen ihm vertrauten bayrischen Oberst, von Pechmann. Dieser kundschaftete als Zivilist verkleidet die Festungswerke
Ulms und deren Schwachpunkte ungestört aus. Am 8. September 1702 fand schließlich der Überfall auf
Doch beinahe wäre der Überfall dort am G nstor gleich zu Beginn gescheitert.
Denn die Wachen
dort wurden misstrauisch und bemerkten den Schwindel mit den Verkleideten.
Es kam zu einem
Handgemenge, bei dem Oberst von Pechmann tödlich verwundet wurde. Es gelang den Angreifern
jedoch trotzdem die Wachtruppen zu töten oder zurückzudrängen,
so dass die Truppen schließlich doch in die Stadt eindringen konnten. Zunächst wurden die Wälle und umliegenden Bastionen besetzt und das Zeughaus angegriffen, welches erste Priorität von den bayrischen Truppen hatte. Die in Alarm versetzten Ulmer nahmen ihre Alarmposten ein und leisteten rege Gegenwehr. Stellenweise bereiteten sie den bayrischen Truppen herbe Verluste.
Doch von Ulmer Ratsherren wurden die
Verteidiger
schließlich aufgefordert den
Widerstand
einzustellen und den
hoffnungslosen Kampf aufzugeben. Dies wurde auch befolgt und für
Besetzung durch 4000 - 6000 bayrische und französische Truppen. Gleichzeitig bedeutete dies für
Erst 1704 wurden die Bayern und Franzosen von Engländern vernichtend geschlagen und nach kurzer Belagerungszeit Ulm - wegen den in die Festung geflüchteten geschlagenen Truppen - kapitulierten die einstmaligen Besatzer Ulms. Die Stadt Ulm war nun wieder selbstständig, wenngleich sie auch einen Großteil ihrer früheren Macht und Bedeutung eingebüßt hatte.
Um : Napoleon kommt nach
In den Jahren vor 1800 waren die Französische Revolution und die Napoleonischen Kriege voll im Gange. Napoleon Bonaparte, Sohn eines Architekten, begann zu dieser Zeit eine aufstrebende militärische Karriere. Er besuchte im jugendlichen Alter die Pariser Militärakademie und zeichnete sich später durch Kriegsaktionen wie den Sturm auf die Hafenstadt Toulon oder die Vertreibung der Engländer während der Revolutionskriege weiter aus. Seinen vorerst größten Triumph feierte Napoleon als er zum Befehlshaber der Armeen in Oberitalien wurde, wo er erfolgreich die Österreicher zurückschlug. Hierdurch wurde Napoleon in Frankreich richtig berühmt. Schließlich wurde er am 18. Mai 18 4 durch eine Abstimmung des Senats und eine folgende Volksabstimmung zum französischen Kaiser auf Lebenszeit gew hlt.
Im Jahre 1796 wurde die Stadt Ulm mit in die Ereignisse der Revolutions- und Napoleonischen Kriege verstrickt. Deutschland hatte mit Österreich und Preußen eine Koalition für die Niederschlagung der Französischen Revolution gebildet.
Die Französische Armee rückte nun zum ersten Mal nach Süddeutschland ein. Die Österreicher, welche die Stadt Ulm aufgaben und zurückwichen, räumten oder vernichteten vor ihrem Abzug
sämtliches Kriegsmaterial
wie Kanonen, Pulver, Kugeln und Geschütze. So wurde
Nun begann wieder eine kurze Zeit von wechselnden
Besatzern: Nachdem die Österreicher
im Frühjahr 1796 die Stadt den Franzosen überlassen hatten und zurückgewichen waren, eroberten sie
Im Frühjahr des Jahres 1800 sammelten sich die erneut von den Franzosen zurückgedrängten
Österreicher
um
Die noch vor kurzem verstärkten Befestigungen Ulms wurden w hrend der Belagerungszeit der Franzosen von diesen zum größten Teil abgetragen und vernichtet. Damit war Ulms einstige militärisch starke Position zerstört und die Stadt hatte praktisch keine Verteidigungsanlagen mehr. Ein Wesensmerkmal der früher strategisch so wichtigen Stadt ging verloren.
Im Jahr 1802 ging die Stadt und ländliche Gebiete davon in den Besitz Bayerns, nachdem im Frieden von Lunéville die Gebiete links des Rheinufers französisch wurden und Napoleon die mit ihm verbündeten Fürsten durch solche Gebietszusprüche entsch digte.
In der bayrischen Zeit wurde
Tote zu beklagen.
Die geschlagenen österreichischen Truppen zogen sich nach
österreichischen Soldaten legten all ihre Waffen vor ihm ab. Diese schenkte er dem Kurfürsten von Bayern, seinem Verbündeten. Die österreichischen Offiziere wurden auf Ehrenwort entlassen und die normalen Soldaten als französische Gefangene genommen.
Das zu Bayern gehörende
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