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Referat Neros Jugend bis zur Thronbesteigung

latein referate

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Keine historische Gestalt hat eine schlechtere Presse gehabt als der römische Kaiser Nero. Christliche Autoren behaupten sogar, er sei der Antichrist in Person gewesen.

In Wahrheit aber war Nero ein bedeutender Staatsmann. Während der vierzehn Jahre seiner Herrschaft erlebte das römische Reich eine Zeit des Friedens, der Blüte, eines wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs, wie es ihn weder vorher, noch nachher gegeben hat.

Das breite Publikum sieht ihn noch immer als Monster sondergleichen. Nicht Nero war der erste Christenverfolger in großem Stil, sondern der vielgerühmte Philosoph auf dem Kaiserthron, Marc Aurel. Und Nero verfolgte nicht die Christen generell, sondern ließ nur diejenigen anklage, die vermutlich zu den Brandstiftern gehörten.

Zu dem konkreten Fall möchten wir euch später mehr erzählen.

Höchstwahrscheinlich war Nero psycholabil, erdrückt erst von der herrschsüchtigen Mutter, dann von der ungeheuren Last, die dem erst 17jährigen mit der Herrschaft über ein Weltreich aufgeladen wurde.

Eines ist sicher: dieser Kaiser war einzigartig, voll unstillbarer Wißbegierde in bezug auf Naturwissenschaften und Technik, ein Förderer von Forschungsreisen, Initiator grandioser Projekte, Rennfahrer, Schriftsteller, Schauspieler, Dichter und auch Sänger.

Er liebte auch wohlriechende Düfte, in seinem Palast waren verborgene Rohre eingebaut, aus denen die Gäste mit einem feinen Nebel exotischer Gerüche besprüht wurden. Kaiser Nero soll auf einem Bett aus Rosenblüten geschlafen haben.

Während seiner Regierungszeit gehörte Parfüm so sehr zum Alltagsleben, dass es sogar für unschicklich galt, unparfümiert in die Schlacht zu ziehen!

Neros Jugend bis zur Thronbesteigung:

Nero wurde als Lucius Domitius am 15. Dezember 37 in Antium (Erklärung,Karte!), als Sohn von Agrippina, der Tochter des legendären Feldherrn Germanicus, und Gnäus Domitius Ahenobarbus, einem Angehörigen des plebejischen Adels, geboren.

Vom Stammbaum her ohne seine machtbesessene Mutter wäre Nero nie Kaiser geworden.

Seine Lehrer waren: Chairemon, ein ägyptischer Priester, der Aristotelesschüler Alexander von Aegae und als Nero 12 Jahre alt war, wurde schließlich noch Seneca, der renommierteste Intellektuelle seiner zeit, engagiert.

Seneca hatte großen Einfluss auf Nero, allerdings nur so viel wie Agrippina, die alles kontrollierte, zuließ.

Als der damalige Kaiser Claudius im Jahr 48 Witwer wurde - er hatte seine Frau ermorden lassen - kam Agrippina ihrem Ziel ein Stück näher. Sie wurde von Claudius zur neuen Gattin gewählt. Im Jahr 50  brachte sie Claudius dazu, Nero zu adoptieren, bald darauf wurde Claudius' 8jährige Tochter Octavia mit dem 12jährigen Nero verlobt und im Jahr 53 heiratete das junge Paar.

Am 12. Oktober 54 tötete Agrippina ihren Ehemann Claudius mit vergifteten Champignons.

Burrus, Neros Erzieher Seneca, der Agrippina die Rückkehr aus der Verbannung verdankt, und ihr Liebhaber und Berater Pallas waren in diesen entscheidenden Stunden bei Agrippina. Jeder Prätorianer verlangte 15. 000 Sesterzen für die Unterstützung von Nero bei der Thronübernahme.

Summa summarum mußte Agrippina mit 180 Millionen Sesterzen begleichen, selbst für eine Kaiserin nicht wenig. Mit der Unterstützung der Elitetruppe war man allerdings bereits der halbe Kaiser.

Ungewiß ist aber, ob Nero in das Mordkomplott seiner Mutter eingeweiht war. Wahrscheinlich wusste er nichts davon, denn kein antiker Historiker spielte darauf an.

Beim Volk löste der Tod Kaisers Claudius keine große Trauer aus, obwohl er durchaus als beliebt galt. Das feierwütige Volk Rom wußte, ein neuer Kaiser bedeutete eine Reihe neuer Festtage und kostenlose Getreiderationen. 400 Sesterzen sollten pro Kopf in der Bevölkerung verteilt werden, was soviel ist wie ein Monatslohn eines Arbeiters.

Claudius erhielt ein Staatsbegräbnis, das dem des Augustus in nichts nachstand.

Nero hielt seine von Seneca verfaßte Leichenrede, die laudatio funebris, bravourös.

Einen Tag nach dem Tode Claudius bestieg Nero bereits den Thron.

Im allgemeinen neigen wir dazu, uns das Leben der römischen Kaiser als Aneinanderreihung von Palastintrigen, Verbrechen, Orgien, Ausschweifungen und Vergnügen vorzustellen. Dies gab es zwar alles, aber in weit geringerem Maße, als uns die Geschichtsschreibung glauben macht, die bis vor kurzem solche Geschehnisse für wichtiger hielt als die Tatsachen. In Wirklichkeit musste ein Kaiser vor allem arbeiten.

Neros gesamte Politik zeichnete sich durch Milde aus. Er hatte offen seine Sympathie für die unteren Klassen, einschließlich der Sklaven, zu erkennen gegeben.

Angewidert war Nero durch den Brauch, bei einem Verbrechen eines Sklaven sämtliche Mitsklaven des Hauses ebenfalls hinzurichten.

So entfremdete sich Nero allmählich den harten Gebräuchen des römischen Lebens und versuchte, Elemente der hellenistischen Kultur einzuführen - was allerdings bei der Aristokratie nicht gut ankam. Nero war jedoch bemüht, seine Macht wieder mehr auf die Senatoren zu verteilen.

Neros anfänglicher Ratgeber war Seneca, der aus einer erzkonservativen Familie stammte. Er tat alles um seinen ehemaligen Schüler im Sinne einer augusteischen Politik zu beeinflussen, d.h. die Finanzen und Privilegien des Adels nicht anzurühren und alles zu lassen, wie es ist. Seneca verschleierte das Wesen dieser Politik, indem er großartige Moralpredigten hielt, die Abkehr von allem Materiellen, Habgier und Reichtum forderte und für ein einfaches Leben eintrat.

Wobei ihm allerdings jegliche Moral fehlte: er häufte Reichtümer an, war Erbschleicher und nahm Wucherzinsen.

Obwohl Senecas Einfluss auf Nero in der Anfangszeit groß war, haben die christlichen Historiker allein Nero für Verbrechen zu Beginn seiner Regentschaft verantwortlich gemacht.

Im Rechtswesen führte Nero einige Reformen durch. Streitigkeiten bearbeitete Nero sorgfältig, nahm sich Zeit für das Urteil und verfasste eine schriftliche Begründung. Im Jahr 56 verbot der Kaiser den Statthaltern die Ausrichtung von Gladiatorenspielen und Tierhetzen. So konnten zur Finanzierung dieser Spiele auch keine Gelder von der Bevölkerung mehr erpresst werden.

Um den Armen zu helfen, erhöhte Nero die in Umlauf befindliche Geldmenge.

Nero, der Pazifist - Gegner von Gewalt

Für den Krieg und militärische Dinge hatte Nero nichts übrig. Er übernahm nie selbst das Kommando über das Heer.

Ein friedliebender Kaiser kam beim Adel allerdings schlecht an. Nur im Krieg gab es viel zu verdienen.

Seit Beginn seiner Regierungszeit hatte Nero stets nach der Devise DIPLOMATIE STATT KRIEG gehandelt.

Sein Verhalten änderte sich nur wenn er bedroht wurde.

Todesstrafen verhängte Nero nur wenn es sich absolut nicht vermeiden ließ.

Die Verbrechen:

Von den vielen Verbrechen, die man Nero anlastet, können im Grunde nur zwei als echte Straftaten betrachtet werden: die Ermordung seiner Mutter und die seiner Gemahlin Octavia.

Nero ermordete nicht seinen Stiefbruder Britannicus, den leiblichen Sohn von Neros Vorgänger Claudius, wie Tacitus (ein römischer Geschichtsschreiber) behauptete.

Alle nicht-römischen antiken Quellen bestätigen seine Unschuld.

Folgende Gründe sprechen dafür, dass Nero Britannicus nicht umgebracht hat:

Nero war kein Thronräuber. Zu jener Zeit gab es keinerlei gesetzliche Vorschriften zur Regelung der Thronfolge. Tacitus gab an, dass Agrippina sich mit Britannicus gegen Nero verbündet hätte, um Britannicus an die Macht zu bringen. Aber damit hätte sich Agrippina selbst ans Messer geliefert, die ja den Vater von Neros Stiefbruder umbringen ließ. Agrippina befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt ihrer Macht und war nicht, wie Tacitus behauptete, außer Gefecht gesetzt.

Auch waren so schnell wirkende Gifte den Römern dieser Zeit unbekannt.


Außerdem war der 17jährige Nero zu solchen Verbrechen psychisch gar nicht in der Lage. Zu jener Zeit genügte bereits die Unterschrift unter ein Todesurteil, damit sich ihm der Magen umdrehte. Er hing noch nicht an der Macht, war noch kurz davor bereit gewesen, alles für eine Geliebte aufzugeben.


Und wenn er Britannicus wirklich umbringen wollte, hätte es unauffälligere Wege als beim gemeinsamen Bankett gegeben. Britannicus litt seit seiner Geburt an Epilepsie, und der von Tacitus geschilderte Anfall kann durchaus darauf zurückgeführt werden.

Agrippinas Ermordung war aus politischen Gründen unvermeidlich. Sie wurde durch ihre Machtbesessenheit für Nero zur dauernden Gefahr. Einer von beiden musste sterben. Seneca, der selber einen Machtkampf mit Agrippina führte, beschwor Nero sich seiner Mutter zu entledigen. Durch Gift konnte Agrippina nicht getötet werden, da sie, aus Angst vor einem Giftanschlag, jahrelang Gegengifte nahm, also immun warso ließ Nero seine Mutter umbringen, nach dem ersten gescheiterten Mordversuch durch ein Schiffsunglück.

Er hatte durch den Muttermord sein Leben lang Gewissensbisse und Albträume.

Nun zum Mord an Octavia.

Nero hatte die ihm Aufgezwungene nie geliebt.

Er verliebte sich in die intelligente Poppaea Sabina, die ihn drängte, sie zu heiraten.

Als Neros Geliebte schwanger wurde, verstieß er Octavia. Um die Scheidung gegenüber dem Senat zu erreichen, dichtete er seiner Frau ein Verhältnis an und schädigte so ihren Ruf. Kurze Zeit später heiratete Nero Poppaea. Wahrscheinlich wäre die Sache für Nero damit erledigt gewesen, doch Octavia war beim Volk sehr beliebt und es kam zu Unruhen. Nero verfing sich in seinen Beschuldigungen Octavia gegenüber in Widersprüchen.

Als er nicht mehr weiter wusste, ließ er seine ehemalige Frau umbringen.

Neros Ehe mit Poppaea war sehr glücklich.

Im Jänner 63 bekamen sie eine gemeinsame Tochter, die aber bereits nach vier Monaten starb. Neros Schmerz war maßlos. Zwei Jahre später war Poppaea wieder schwanger.

Für völligen Blödsinn halte ich den Vorwurf, dass der betrunkene Nero seine Frau durch einen Fußtritt in den Bauch getötet habe. Nero liebte seine Frau sehr, die eifersüchtige Poppaea (sie war ihren Zeitgenossen in der Medizin schon sehr weit voraus, sie ließ Gebisse ihrer Nebenbuhlerinnen aufzeichnen und nach deren Ermordung verglich sie die Zeichnungen mit den echten Gebissen und vergewisserte sich somit) kam an den Folgen einer Schwangerschaftskomplikation um, was aus mehreren Quellen eindeutig hervorgeht.

Beim Begräbnis seiner Gemahlin soll er den Berichten nach mehr Öl und Weihrauch verbraucht haben, als die Araber in 10Jahren liefern konnten.

Der Brand Roms und die angebliche Christenverfolgung:

In der nacht vom 19. Juli 64 war die Lage brisant.

In Rom herrschte totales Chaos. Das Feuer, das in den von griechischen und asiatischen Händlern bewohnten Holzbaracken neben dem Circus Maximus ausgebrochen war, hatte bereits die Arena in ihrer ganzen Länge erfaßt.

Eine mehr als 500 Meter lange Flammenwand fraß sich den Palatin hinauf.

Unbewacht und ohne Schutz stand Nero in seinem Garten und betrachtete das Flammeninferno. Nur wenige Meter entfernt stand der Tribun Subrius Flavus.

Der Tribun zählte zu einer Gruppe einflußreicher Männer, die sich die Beseitigung des exzentrischen Kaisers zum Ziel gesetzt hatten. Sie hatten den Mord seit langem geplant, aber alle Vorhaben haben sich bisher als undurchführbar erwiesen. Nun hätte Subrius an Nero herantreten und ihn das Schwert in den Leib stoßen können.

Aber, so bemerkt Tacitus, ein Geschichtsschreiber, : "Es hielt ihn die Sorge um sein eigenes Leben zurück, jenes Bedenken, das stets großen Taten hinderlich ist.

Nun zu den Geschehnissen nach dem Brand.lassen wir doch Tacitus dazu Stellung nehmener schrieb:" Als Trost für die obdachlose, umherirrende Bevölkerung gab er (hiermit ist Nero gemeint) das Marsfeld und die Bauwerke des Agrippa frei und ließ Behelfsbauten errichten, die die hilflose Menge aufnehmen konnten; man schaffte Lebensmittel aus Ostia und den benachbarten Landstädten herbei, und der Preis für das Getreide wurde bis auf drei Sesterzen heruntergesetzt (was 1/16 des normalen Preises war)"

Jetzt frage ich michhandelt so ein Wahnsinniger??

Wer hat Rom nun angezündet?

Wahrscheinlich war der Brand durch Fahrlässigkeit entstanden. Es war Hochsommer und katastrophale Brände waren nicht nur in Rom an der Tagesordnung. Auch Rom hatte bereits früher schon mehrmals gebrannt. Dank Neros rationalem Städtebau kann es später nicht mehr zu Großbränden.

Seit sich die Geschichtsschreibung der Brandkatastrophe angenommen hat, bildete sich die unausrottbare Legende, Nero habe Rom angezündet. Das Interessante dabei ist, dass die Behauptungen der verschiedenen Chronisten immer bestimmter, immer unumstößlicher werden, je später sie nach dem eigentlichen Ereignis aufgestellt wurden.

Tacitus schrieb:" Es ist ungewiß, ob die Katastrophe durch Zufall oder die Hinterlist des Kaisers veranlaßt wurde - die Geschichtsschreiber haben beides berichtet."

Sueton (2 Jahrzehnte nach Tacitus):" Nero behauptete, der Anblick der häßlichen alten Häuser und der engen gewundenen Gassen beleidigte sein Auge, und ließ daraufhin die Stadt in Brand stecken."

Cassius (100 Jahre später):" Nero wollte einen Plan ausführen , der ihm schon immer vorgeschwebt hatte, er wollte zu seinen Lebzeiten ganz Rom und das Reich zerstören."

..hört sich komisch an, oder? Ein Kaiser wollte sein Reich zerstören???

Selbst wenn Nero vorgehabt hätte, seine Hauptstadt anzuzünden, um sie später neu aufzubauen, hätte er bestimmt nicht seinen eigenen Kaiserpalast und den Circus Maximus angezündet beziehungsweise er hätte zumindest seine römischen und griechischen Kunstschätze in Sicherheit gebracht.

Falls es aber doch Brandstiftung war, wer kam in Frage? Einige renommierte Historiker halten den Brand für Vorboten der Verschwörung gegen Nero.

Allerdings würden nur Verrückte, entschlossene Fanatiker ausgerechnet bei hellem Vollmond, der damals herrschte, einen Brand legen.

Solche Fanatiker gab es, und zwar bei extremistischen Gruppierungen der christlichen Bewegung.

Es ist möglich, dass einige extreme Glaubensbrüder bewusst das Märtyrertum suchten und wirklich das "verdorbene Rom" abfackeln wollten.

Dazu ein Zitat der Bibel (Lukas):" Ich bin gekommen, dass ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, als es brennete schon!

Einem Christ, der das falsch verstehtnämlich nicht symbolisch liest, sondern so wie es da steht für richtig hält, wäre das schon zuzutrauen.

Von den 3000 Mitgliedern der Christengemeinde wurden 200-300 angeklagt. Es wurden nicht alle Angeklagten zum Tode verurteilt. Es gab auch Freisprüche und geringe Strafen.

Jedenfalls gilt Nero zu Unrecht als erster Christenverfolger, das will ich hiermit noch einmal festhalten, denn nur wegen der schweren Straftat wurden die Beschuldigten angeklagt, nicht wegen ihres Glaubens!

Dem römischen Volk im Allgemeinen waren die Christen suspekt, denn es glaubte die Christen seien Kannibalisten.. so wurde die Eucharistie mißverstanden.

Die Pisonische Verschwörung gegen Nero:

Im Frühjahr 65 schien alles ruhig zu sein. An den Grenzen des Reiches herrschte Frieden, Rom war wiederaufgebaut. Doch im Senat gab es Unruhen. Dort erwartete man von einem Kaiser, dass er ausschließlich die Interessen des Adels vertrat. Doch dazu war Nero nicht bereit. Die Verschwörer versammelten sich hinter dem reichen Anwalt Piso, der dem Neuadel angehörte.

Der Mord an Nero wurde lange und genau geplant, Nero sollte am 19. April 65 sterben:

Als Ort hatte man den Tempel des Sonnengottes beim Circus Maximus ausgesucht,

der Täter sollte ein Mann aus dem Senatorenstand namens Scaevinus sein und die Tatwaffe ein im Tempel der Ceres deponierter Dolch.

Die Hintermänner des Komplotts waren Adelige, Senatoren und Soldaten unter der Führung von Gaius Piso. Letzterer war auch als Nachfolger Neros designiert.

Es war wirklich alles bis ins Detail geplant, aber einer der Verschwörer benahm sich am Vortag so auffällig, dass alles aufflog.

Nero rief über Rom den Ausnahmezustand aus und lies die Stadt nach den Verschwörern durchsuchen. Piso beging Selbstmord, als er sich entdeckt sah.

Auch Seneca wurde von Nero zum Selbstmord gezwungen. Insgesamt 70 Personen wurden beschuldigt, aber der Prozess endete nicht mit einem allgemeinen Blutbad. Es gab 20 Todesurteile und 13 Verbannungen. 4 Offiziere wurden aus dem Dienst entlassen, 19 Angeklagte freigesprochen, einige Anklagen wurden sofort wieder fallengelassen.

Die Reise Nach Griechenland:

Im Herbst 66 reiste Nero nach Griechenland, ein Wunsch , den er schon als Kind hegt. Ein Jahr wollte er dort bleiben. So lange war noch kein Kaiser von Rom fortgeblieben.

Vor der Abreise verweigerte Nero dem Senat die traditionellen Abschiedsküsse.

Die Reise nach Griechenland sollte der krönende Abschluss der hellenistischen Kulturrevolution werden. Die Länge der Reise sollte die Gleichberechtigung der östlichen Länder des Reiches betonen, Nero startete seine künstlerischen Auftritte bei Korfu (karte!)

In Korinth (karte!) nahm er ein großes Projekt in Angriff: der Durchstich der Landmenge um die Handelsbeziehungen zu erleichtern. Das Vorhaben wurde aber nach Neros Tod nicht zu Ende geführt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Kanal in genau der Form gebaut, wie bereits Neros Ingenieure ihn geplant hatten.

Im November 67 erklärte Nero Griechenland für unabhängig, ein Novum für das römische Reich, das noch niemals zuvor einer ganzen Provinz die Unabhängigkeit verliehen hatte. Die Freiheit Griechenlands verursachte wenig Kosten, brachte ihm aber die Treue der östlichen Völker ein: ein intelligenter politischer Schachzug!!

In Rom war die Stimmung allerdings weniger gut. Der Adel nutzte Neros Abwesenheit, das Volk war unzufrieden. Im Jänner 68 reiste Nero überstürzt nach Rom zurück.

Neros Ende:

Im März 68 traf die Nachricht ein, dass der Statthalter von Gallien, Iulius Vindex, sich erhoben hatte. Die Revolte war zwar von den Provinzen ausgegangen, das geistige Zentrum aber war der Senat. Die Aristokratie wollte sich den unbequemen Kaiser endlich vom Hals schaffen.

Am Ende war es außer seiner volksfreundlichen Politik vor allem die Kulturrevolution, die Nero zu Fall brachte. Damit waren in ihrer römischen Mentalität sogar ihm wohlgesinnte Kreise überfordert.

Im April schloss sich Galba, der Statthalter von Spanien, der Revolte an und bezeichnete sich als Vertreter des Senats und des Volkes. Nero schickte Truppen aus und übernahm allein das Konsulat. Vindex Truppen wurden von dem germanischen Statthalter Rufus geschlagen. Doch Nero reagierte nicht entschlossen und war voller selbstmörderischer Unsicherheit.

Nero hatte den Kontakt zur Realität verloren. Alle noch unschlüssigen Statthalter schlossen sich der Revolte an. Der Kaiser hatte fast alle gegen sich: den Adel, die Intellektuellen und auch große Teile des Heeres. Nero hatte die Truppen nie besucht und nach seiner militärischen Ausbildung keine Waffe mehr angerührt. Schließlich ließen ihn auch die Prätorianerpräfekten im Stich. Nero wurden Gerüchte zugetragen, dass mittlerweile das gesamte Heer gegen ihn sei. Den Präfekten wiederum wurde die Nachricht überbracht, dass Nero geflohen sei. Alles gefälscht. Aber sie riefen Galba zum neuen Kaiser aus.

Im alter von 30 Jahren nahm sich Nero das Leben.



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