Buchvorstellung "Ein
Volksfeind" von Henrik Ibsen
Personen:
Doktor Stockmann, Frau Stockmann, Petra, Ejlif, Morten, Peter Stockmann
(Stadtrichter), Morten Kiil, Hovstad, Billing, Horster, Aslaksen, Bürger
Die Hauptperson in dem Buch "Ein
Volksfeind" ist Dr. Stockmann. Er ist die zentrale Figur, um den sich die
Geschichte dreht. Er hat die Idee eines Stadtbad zu errichten und sein Bruder
Peter setzt sie um. Er arbeitet in dem hiesigen Stadtbad, das neu gebaut wurde
und der Stadt Wohlstand bescheren soll. Stockmann überprüft routinemäßig das
Wasser der Anlage, wobei er feststellt, dass das Wasser verseucht ist und für
den Badbetrieb ungeeignet ist. Stockmann will seine Erkenntnisse an die
Öffentlichkeit weitergeben, stößt aber bei einigen Leuten auf Widerstand (zB
Stadtrichter). Bei einer öffentlichen Gegenüberstellung wird der Fall publik
und die Aktien der Badeanstalt sinken rapide. Stockmann bleibt beinhart hinter
seinen Forderungen und verliert dann auch Haus und Anstellung. Dennoch will er
weiterhin seinen Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit führen.
Interpretation:
Stockmann
macht das Richtige und bringt den Fall an die Öffentlichkeit. Eigentlich hilft
er der Stadt; währen zB Erkrankungen an Badbesuchern aufgetreten, wäre die
Stadt noch mehr in Bedrängnis gekommen. Dennoch hat der Bau viel Geld gekostet
und da ein Umbau wieder viel Geld kosten würde, kommt dieser nicht in Frage.
Die Stadt will statt dessen den Dr. Stockmann mundtot machen und die
Veröffentlichung verhindern. Kennen wir das nicht? Darf man in Ö wirklich alles
sagen? Kann man unbeschränkt Behauptungen aufstellen, auch wenn sie wahr sind?
Ambitionierte Leute werden oft in die Schranken verwiesen, da sie mit gewissen
Meinung und Außerungen Politiker oder machtvollen Personen vor den Kopf stoßen.
Aktuelles Beispiel Proporz: Man kann in einem Fachgebiet noch so gut sein, wenn
man kein "Parteibücherl" einer bestimmten Fraktion besitzt oder negative
Aussagen über wichtige parteieigene Politiker tätigt, wird man nie höhere
Beamtenpositionen erreicht. Die Bürger haben im Buch keine eigene Meinung. Sie
hören ihre Volksvertreter und stellen sich auf ihre Seite, wenn sie auch beim
Hören der Anklagepunkt laut aufschreien. Dieses Buch behandelt ein sehr
aktuelles Thema und es hat mir gut gefallen. Ibsen verwendet hat einen sehr flotten
und angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es, die Fakten in einer
attraktiven Geschichte zu verpacken.