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Egmont - Goethe Johann Wolfgang von
Trauerspiel in fünf Aufzügen von
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) - erschienen 1778/79
Das Werk entstand in vier zeitlich (1775, 1778/79, 1782, 1787) und entwicklungs-
Geschichtlich (Sturm und Drang - Klassik) weit auseinanderliegenden Zeitepochen.
Das Drama spielt im 16. Jahrhundert zur Zeit des Freiheitskampfes der Niederländer gegen die Spanier. Schauplatz ist Brüssel. Zu dieser Zeit regiert der spanische Habsburger Philipp II, Sohn Karl V., in den von spanischen Truppen besetzten Niederlanden. Als Regentin setzt er seine Halbschwester Margarethe von Parma ein. Die überwiegend calvinistischen Bürger sind zwar mit ihrer milden Regentin zufrieden, wehren sich aber heftig gegen die Katholisierung der Spanier. Ein Mann, den das Volk als Helden aus den Schlachten gegen die Franzosen kennt und dem es wegen seiner Offenheit vertraut, ist Egmont, ein wahrer Volksheld. Doch als die Regentin auf Grund der überhandnehmenden Tumulte der Niederländer von dem Tyrannen Alba abgelöst wird, ist die Stimmung des Volkes gedrückt.
Durch Teilung der Habsburgerischen Hausmacht unter den Enkeln Maximilians, Karl und Ferdinand, sind die Niederlande an die spanische Linie der Habsburger gekommen.
König Philipp II. , der Sohn des Kaisers Karls V., will als absolut regierender Herrscher mit aller Gewalt in den Niederlanden den Katholizismus durchsetzen
Der überwiegend calvinistisch gesinnte Teil der Niederländer kämpft vor allem um die bedrohte religiöse Freiheit. Ihre Führer sind der weltgewandte und weit vorausblickende Graf Wilhelm von Oranien und der sorglose, jugendlich strahlende Graf Egmont. Solange Margarethe von Parma Statthalterin in den Niederlanden ist, herrscht relativ Ruhe. Doch der Bildersturm der evangelischen Bürger veranlasst König Philipp, seine Halbschwester Margarethe durch den eiskalt berechnenden Feldherrn Herzog Alba zu ersetzen. Mit einem großen Heer und besonderen Vollmachten ausgestattet sendet er ihn in die Niederlande, um mit allem Nachdruck die Rekatholisierung durchzuführen.
Während Wilhelm von Oranien, ein guter Freund von Egmont, sich rechtzeitig in Sicherheit bringen kann, bleibt Egmont trotz Warnungen seiner Freunde im Land. Er glaubt, mit den vom König versehenen Privilegien von früher mit Alba verhandeln zu können. Das ist aber unmöglich, denn jeder von ihnen verkörpert ein anderes politisches System. Beide prallen entgegengesetzt aufeinander: Egmont ist der Vertreter der Freiheit des Volkes gegen Unterdrückung, Alba dagegen der Repräsentant des krassen Absolutismus, der keinerlei Widerspruch duldet.
Die ritterliche Denkungsart Egmonts kennt keine Hinterlist. In seiner Arglosigkeit geht er dem Herzog in die Falle. Es wird ihm der Prozess gemacht, und er wird auf dem Hauptplatz in Brüssel hingerichtet.
Die Liebe des Volkshelden Egmonts zu dem einfachen Bürgermädchen ist eine Erfindung Goethes. Sie unterstreicht den sanften, fröhlichen Charakter des Helden. Als Klärchen von der Verurteilung Egmonts erfährt, nimmt sie Gift, um ihm im Tod voranzugehen. In der letzten Nacht erscheint ihm im Traum die Göttin der Freiheit. Sie trägt die Gesichtszüge Klärchens, die ihm den Endsieg seines Volkes verkündet. In letzter Stunde erlebt Egmont noch die innere Genugtuung, dass der Sohn Albas ihn im Gefängnis besucht und ihn als echten Helden und nachahmungswertes Vorbild bewundert.
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