Ein fliehendes
Pferd
Lange ist es her, als
das Theaterstück 'Ein fliehendes Pferd' Martin Walsers Feder
entsprang. Es stellt das Aufeinandertreffen zweier sich von Grund auf
gegenteiligen Paaren dar. Das eine ist monoton und im Laufe der Zeit verrostet,
das andere Paar lebensfreudig und spontan.
Es handelt sich um
die Ehepaare Halm und Buch. Sabine und Helmut Halm sind einmal mehr auf ihrem
Urlaubsaufenthalt am Bodensee. Dort wird er von einem alten Schulkollegen seit
über zwei Jahrzehnte wiedererkannt. Sabine und Helmut, die gemütlich in ihrer
Einsamkeit zu zweit dahinleben, werden von Klaus und der etwas jüngeren Helene,
die gesund leben, Sport betreiben und nicht trinken oder rauchen,
wachgerüttelt. Wegen Klaus aufgeweckter Art, kann Klaus ihn nicht ausstehen.
Während eines Beisammenseins schlägt Helmut Klaus eine Segelbootsfahrt vor, der
diese jedoch, aufgrund des sich annähenden Sturms, ablehnt. Im Laufe des Abends
betrinkt sich Klaus, und es tritt seine Verliererseite an die Oberfläche, die
sonst von der sportlichen und perfekten Erscheinung gut verdeckt wird. Trotz
Sturmwarnung stimmt letztlich der alkoholisierte Klaus der Bootstour zu, von
der jedoch nur Helmut zurückkehrt. Nach langem Warten taucht auch Klaus auf,
der Helene abholt und schweigend wieder geht. Ungewiß ist, ob es ein Unfall
oder Helmuts Verschulden der Grund war, daß Klaus längere verschollen war.
'Im Alkohol
steckt die Wahrheit.' Diese Weisheit kommt auch im Falle von Klaus zu
tragen, doch nicht viele Verlierer wissen ihr wahres Gesicht so Gut zu
verstecken.