Epeisodion: (Kreon - Wächter)
In der Szene tritt ein Wächter, der Polyneikes bewachen sollte, vor
Kreon. Er berichtet ihm, dass einer den Polyneikes bestattet hat. Dabei
bekräftigte er immer wieder, dass er es selbst nicht war. Die Szene beginnt mit
einem langen Monolog von Kreon. In diesem Monolog beschreibt er wie er des
Throns gewahrt wurde. Er erklärt die Situation um Ödipus und dessen Söhne. Er
hält eine Art Antrittsrede, in welcher er gelobt das Land zu schützen und sich
nie "einen Feind des Landes sich zum Freunde machen."(Z.187) In dem selben
Monolog spricht er auch das Begrabverbot für Polyneikes aus. Der erste Teil des
Monologen ist eher friedvoll geschrieben und mehr als eine Art Erzählung, doch
der letzte Teil ist ein absoluter Befehl des Herrschers an sein Volk. Durch
solche Aussprüche wie , "So lautet denn mein Wille"(Z.207) bekräftigen die
Überlegenheit des Kreon, der nicht vor seinem Volke spricht, sondern dem Volke
gebietet.
Auf diesen Monolog folgt ein kurzer Abschnitt als Stichomythie. Kreon gebietet
das Verbot und verkündet, dass er den Leichnam bewachen lässt. Der Chor fragt
"Wer ist so töricht, dass er sich zu sterben sehnt"(Z. 220), und stellt so die
absolute Macht des Herrschers dar.
Es erscheint einer der Wächter und es beginnt ein weiterer Dialog als
Stichomythie. Der Wächter tritt als relativ selbstbewusst, aber mit Furcht vor
den Herrscher. "..ich will nicht sagen, dass ich atemlos vor eile
komme"(Z.203-204) Kreon reagiert sehr ärgerlich, da der Wächter sich nicht
traut, das wichtige zu berichten. "Du zielst behutsam und verschanzest dich
geschickt ringsher"(Z.241.242)
Als der Wächter spricht, erbost Kreon und fragt: "Wer auf Erden hat
sich das erkühnt?" Darauf hin beginnt ein Abschnitt der Rhesis. Der Wächter
schildert genau der Vorfall, und verhält sich sehr unterwürfig, wie es sich vor
dem Herrscher schickt. Er schwört das er es nicht war. "Mit Händen fassen
wollten wie ein glühend Erz, durchs Feuer gehen, schwören bei den Göttern
selbst."(Z.263-265). Durch die bildhafte Darstellung (glühend Erz fassen) wird
der Leser