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Der erste Akt des berühmten Stücks Felix Mitterers spielt in der Stube der Möllinger-Bauernfamilie. Plattl-Hans, ein alter Mann, ist zu Gast bei der Bauersfamilie und nimmt zum ersten Mal in seinem Leben ernsthaft Notiz vom geistig behinderten Sohn der Möllingers. Dieser ist gezwungen, ein erbärmliches, von Furcht erfülltes Leben zu führen, denn er gilt als minderwertig, als nichtsnutzig. Nicht nur die Tatsache, dass ihn seine Mutter, die Möllinger-Bäuerin, seit dem Tag, als er auf die Welt kam, beinahe täglich schlägt, macht dem Jungen schwer zu schaffen: Er wird auch verspottet, verleugnet und wie ein Tier behandelt. Machte er ins Bett, so wurde er geschlagen, was natürlich dazu führte, dass er umso öfter ins Bett machte usw.
Der alte Plattl-Hans beschließt schließlich, sich des Jungen anzunehmen. Er bringt dem "Deppen" Lesen und Schreiben und letztendlich sogar die Kunst des Flötenspiels bei.
Der zweite Akt erzählt von einem Wirtshaus. Der alte Plattl-Hans und der Junge essen dort und verhalten sich absolut unauffällig, doch allein deren Anwesenheit erregt bei einigen Gästen derartiges Unbehagen, dass der Wirt dem jungen Sebastian Möllinger schließlich Lokalverbot erteilt.
Der dritte Akt erzählt vom Geburtstag des Jungen. Die Beiden hören gerade Radio und trinken Kakao, als ein Freund des alten Plattl-Hans plötzlich hereinstürmt. Er erzählt eine unangenehme Geschichte: Der Junge soll versucht haben, ein Mädchen des Dorfes zu vergewaltigen. Als Vergeltung dafür soll er nun ins ,Narrenhaus' eingeliefert werden. Schnell stellt sich heraus, dass der Junge das Mädchen ,bloß' beim Baden gesehen hatte und ihm zeigen wollte, dass er zwischen den Beinen anders aussah als sie Doch sämtliche Beteuerungen des Jungen, nicht absichtlich seine Tat begangen zu haben, kommen jetzt zu spät, denn der Entschluss steht bereits unverrückbar fest: Der Junge muss ins ,Narrenhaus' eingeliefert werden. Einige Minuten später ist es soweit: Der Dorfgendarm und zwei Wächter holen den Jungen ab. Für eine "Zeitlang", wie sie sagen
Der 2. Gast im Wirtshaus ist ein Menschenfeind. Er ist offenbar mit sich und seinem Leben nicht zufrieden und vermutet den Grund dafür in seinem Umfeld. Er sucht förmlich nach Gelegenheiten, bei denen er seinen Unmut kundtun kann: Zuerst ärgert er sich über die Kellnerin, die ihm viel zu langsam arbeitet, dann hat er es auf den alten Plattl-Hans und den Jungen abgesehen. In seinen Augen gehört der Junge bloß in ein ,Narrenhaus', aber ganz bestimmt nicht in dieses Wirtshaus, wo er Gäste verschrecken könnte.
Buchkritik: "Kein Platz für Idioten" von Felix Mitterer ist ein spannend geschriebenes Stück, dass sehr gut in unsere Zeit passt. Der Autor will uns mit seinem Werk zeigen, wie grausam und brutal sich die Gesellschaft gegenüber Außenseitern verhalten kann. Er zeigt uns, dass Vorurteile und Intoleranz gegenüber Außenseitern die Saat einer Ernte sind, die wir alle aus der Vergangenheit unseres Landes kennen. Wer mit dem Gedanken spielt, Außenseiter auszugrenzen, ist nicht mehr weit davon entfernt, was man als Tötung "unwerten Lebens" bezeichnet. Und was auf den ersten Blick sehr weit entfernt scheint, ist in Wahrheit viel näher, als viele von uns denken.
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