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Geschichten aus dem Wiener Wald:
Der Autor:
Ödön Edmund von Horváth wurde am 9. Dezember 1901 im italienischen Fiume als Sohn eines Diplomaten aus ungarischem Kleinadel geboren. 1923 begann er ein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften in München, lebte anschließend als freier Schriftsteller in Murnau am Staffelsee und in Berlin. In Berlin kam Horváth unter anderem mit Max Reinhardt und Gustav Gründgens in Kontakt. 1931 erhielt er für Geschichten aus dem Wiener Wald den Kleist-Preis. 1933 emigrierte Horváth zuerst nach Wien, 1938 dann nach Frankreich. Er starb am 1. Juni 1938 nach einem Unfall in Paris. In seinen sozialkritischen Dramen versuchte er, dem Wiener Volksstück in der Tradition Johann Nepomuk Nestroys und Ferdinand Raimunds neue Impulse zu verleihen. Seine berühmtesten Werke sind:
Bergbahn (1929)
Geschichten aus dem Wiener Wald (1931)
Der ewige Spießer (1930)
Jugend ohne Gott (1938)
Ein Kind unserer Zeit (1938)
Revolte auf Côte 3018 (1927)
Figaro läßt sich scheiden (1937)
Der jüngste Tag (1937)
Zum Stück:
In diesem seinem reichsten und poetischsten Stück, für das er 1931 den Kleistpreis erhielt, hat Ödön von Horvàth die Atmosphäre der Wiener Vorstadtwelt treffsicher eingefangen - jene Muffigkeit und sentimentale Heurigen Seligkeit des Kleinbürgertums, den schmierigen Charme der Krämer und kleinen Ganoven und den verstaubten Flitter billiger Nachtlokale.
Horvàth beschreibt im besten Sinne des Wortes eine melodramatische Geschichte, den Schicksalsweg der Marianne, der freundlichen und liebenswürdigen Tochter eines kleinen Spielwarenhändlers. Marianne ist dem gutmütigen Metzgermeister Oskar versprochen, verliebt sich aber in Alfred, einen eleganten Strizzi, der von Rennwetten lebt und eigentlich der Geliebte der Nachbarin - der Trafikantin Valerie - ist.
Horvàth weckt Mitgefühl mit seinen an ihrer Sehnsucht nach ein wenig Glück sich aufreibenden Gestalten, indem er ihre Wirklichkeit genau durchzeichnet und feinfühlig beschreibt, ohne jedoch den Anteil ihrer eigenen Schuld an ihrem Mißgeschick zu beschönigen.
Der Inhalt:
Marianne ist von ihrem Vater, dem Inhaber der Spielzeughandlung ,,Zum Zauberkönig', dem Fleischhauer Oskar versprochen. Die beiden sind Nachbarn und kennen sich seit ihrer Kindheit. Wenige Tage vor der offiziellen Verlobung aber verliebt sich Marianne in den Strizzi Alfred, dem sie zumindest nicht gleichgültig ist. Auf der Verlobungsfeier im Wiener Wald kommt es zum Eklat. Daraufhin verstößt der Vater seine Tochter.
Ein Jahr später hat Marianne von Alfred ein Kind, und gemeinsam leben sie in einem armselig möblierten Zimmer. Alfred ist ihrer überdrüssig. Er drängt sie, das Kind zu seiner Mutter und Großmutter in die schöne frische Luft der Wachau zu geben und einem Erwerb nachzugehen. Marianne, die nichts gelernt hat, wird von Alfreds Freund, dem Hierlinger Ferdinand, an eine Baronin weitervermittelt, die internationale Tanzgruppen zusammenstellt. Durch die Baronin erhält sie Arbeit in einem Nachtlokal.
Ihr Vater, der Zauberkönig, der nach einem Heurigen mit Leuten aus der Nachbarschaft in das Nachtlokal ,,Maxim' gerät, entdeckt sie dort. Der Mister, ein aus Amerika auf Besuch heimgekehrter Wiener, der im ,,Maxim' mit Geld nur so um sich wirft, verwickelt Marianne am selben Abend in einen Skandal und behauptet, sie habe ihm Geld gestohlen.
Leseprobe Seite 73!
Marianne wird verhaftet. Nach ihrer Entlassung kehrt sie in die stille Straße
im achten Bezirk zurück Die Tabak-Trafikantin Valerie, die Alfred damals an
Marianne verloren hat und sich mit dem deutschen Jurastudenten Erich tröstete,
will nun alle miteinander versöhnen. Der Oskar würde die Marianne auch noch
nehmen, wenn nur nicht das Kind da wäre. Aber daran kümmert sich schon Alfreds
Großmutter. Dorthin, zu ihr fahren dann alle, nach ,,draußen in die
Wachau'.
Interpretation:
Ödön von Horväth umreißt, in scharfen und Zügen, in geradezu filmischen schnellen und heftigen Wechseln und Schnitten eine Gesellschaft in ihrer Zeit. Es ist ein Beschreibungsversuch von Menschen, in ihrem vermeintlich normalen tagtäglichen Zusammenleben und im gegenseitigen Erleben. Menschen mit ihren Sehnsüchten und Träumen, eingebettet in ihrer banalen Alltäglichkeit. Menschen, die in ihrer ganzen
Menschlichkeit ertappt werden, die erschrecken und faszinieren.
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