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Referat Literaturblatt von Andreas und Mathew

literatur referate

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Literaturblatt

von Andreas und Mathew


Besuch der alten Dame

von Friedrich Dürrenmatt

Lebensbild FRIEDRICH DÜRRENMATTs:

Autor Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, Bern, geboren. Er kam aus einer ziemlich einfachen Familie. Sein Vater war protestantischer Pfarrer, seine Mutter Hausfrau. Ulrich Dürrenmatt, sein Großvater, war Redakteur einer Zeitung und Verfasser satirischer Gedichte. Von 1933 bis 1935 besuchte Dürrenmatt die Sekundarschule im Nachbardorf Großhöchstetten. 1935 zog seine Familie nach Bern um. Er war zunächst Schüler am freien Gymnasium, zweieinhalb Jahre später wechselte er in das Humboldtianum. Maturität: Studium 1941/42 Literatur und Philosophie in Bern, 1942/43 Philosophie in Zürich, 1943 - 1945 Philosophie in Bern. Studien über Kant, Aristoteles, Plato, Kierkegaard. Ein besonderes Interesse hatte er für G.E. Lessing. 1943 machte er erste schriftstellerische Versuche. Drei Jahre später, im Jahre 1946, heiratet er die Schauspielerin Lotti Geißler. 1950 schrieb Dürrenmatt seinen ersten Kriminalroman: Der Richter und sein Henker Ein Jahr darauf entstand der zweite Kriminalroman von Dürrenmatt: Der Verdacht. Die erste Dürrenmatt Aufführung in einer anderen Sprache, Les Fous de Dieu (Es steht geschrieben), fand 1952 im Pariser Thèatre des Mathurins statt. 1968 Beginn der Theaterarbeit in Basel. Im April 69 erkrankte Dürrenmatt und Differenzen mit der Direktion störten die Basler Theaterarbeit. Von November 69 bis Jänner 70 machte Friedrich Dürrenmatt eine große Anzahl von Reisen in die verschiedensten Länder. Im Dezember 1980 Werkausgabe in 30 Bänden, Diogenes Verlag Zürich. 1981 feierte Friedrich Dürrenmatt seinen 60. Geburtstag. Am 16.Jänner 1983 starb seine Frau Lotti und am 20. März bekam er den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. 1984 heiratet er die Filmemacherin, Schauspielerin und Journalistin Charlotte Kerr. 1990 verschenkt Friedrich Dürrenmatt seinen literarischen Nachlaß an die Schweiz. Turmbau-Stoffe IV - IX Mit 69 Jahren, am 14.Dezember, starb Friedrich Dürrenmatt an einem Herzinfarkt in Neuchatel. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise im In- und Ausland. Die wichtigsten Romane: - Der Richter und sein Henker (1952) - Grieche sucht Griechin (1955) - Die Panne (1956) - Das Versprechen (1958)


Inhaltsangabe:

In der Kleinstadt Güllen hat sich die amerikanische Ölmultimillionärin Claire Zachanassian, geborene Wäscher, zu Besuch angesagt. Die Stadt ist in den letzten Jahren immer mehr verarmt, und so sehen die Einwohner diesem Besuch mit einigen Erwartungen entgegen. Man erinnert sich zudem an eine alte Liebesgeschichte zwischen der jungen Claire Wäscher und dem Herrn Ill und hofft, daß die Multimillionärin dem Ort schon deshalb freundlich gesinnt ist.

Als nun Frau Zachanassian mit großem Gefolge im Ort eintrifft und sich weder von der Rede des Bürgermeisters noch durch die Erinnerungen des einstigen Liebhabers Ill beeindrucken läßt, begreift man bald, daß sich Claire in eine resolute, eigenwillige, unromantische Dame verwandelt hat, die nur nach Güllen gekommen ist, um ihren Racheplan auszuführen: Einst hatte Herr Ill - mit Hilfe falscher Zeugen - einen Vaterschaftsprozeß gegen sie gewonnen. An den beiden falschen Zeugen, die sie in verschiedenen Erdteilen aufzuspüren wußte, hat sie bereits Rache geübt: geblendet und entmannt begleiten sie die Millionärin, der Richter von einst ist zu ihrem Butler geworden.

Ohne Umschweife fordert sie nun vom Bürgermeister den Tod Ills und ist dafür bereit, der Gemeinde eine größere Geldsumme zu überlassen. Zunächst reagieren die Einwohner von Güllen mit Entsetzen, doch im Laufe der Zeit rechnet jeder schon mit der ihm zufallenden Geldsumme, wenn gleich auch die Harmlosen vielleicht hoffen, die alte Dame noch von ihrem Vorhaben abbringen zu können. Herr Ill sieht sich durch die Kauflust der Leute in seinem Todesurteil bestätigt. So kommt es, daß Ill am Schluß den Tod erleiden muß, an dem eigentlich alle beteiligt sind. Der Arzt schreibt 'Herzschlag' auf den Totenschein und die alte Dame reist, mit dem Objekt ihrer Rache im Sarg, den sie bereits mitgebracht hat, ab. Im Ort wird sie wegen ihres Geldregens als Wohltäterin gepriesen.

Charakteristik:

Klara Wächter (Claire Zachanassian):

Klara, die Tochter des Baumeisters Gottfried Wächter, hatte 45 Jahre vor der Gegenwart der Handlung des Stückes eine Liebesaffäre mit Alfred III. Sie wird schwanger und klagt ihn in einem Vaterschaftsprozeß, doch er entzieht sich seiner Verantwortung. Sie muß gedemütigt Güllen verlassen und verkommt zur Dirne in einem Hamburger Bordell. Dort fand sie der armenische Ölmilliardär Zachanassian und machte sie zu seiner Frau und Erbin. Anfangs sehen die Güllener in ihr eine Wohltäterin, die Spitäler, Kirchen und Kinderkrippen spendet, deren hilfreiche Millionen ihnen sicher sind, wenn sie nur alles geschickt und psychologisch inszenieren. Doch Zachanassian enttäuscht alle Illusionen; sie bringt nicht Güte, sie will Rache. In allen Komplimenten und Reden erkennt sie die Lüge sofort und stellt sie ungeniert, auch wenn sie sich selbst damit blamiert, richtig. Nach Auto- und Flugzeugunfall verstümmelt, scheint sie nur noch aus Prothesen zu bestehen, was sie einem Kunstmenschen, einer gefühllosen Maschine ähnlich macht. Sie weiß, dass die Güllner materialistisch sind und das Geld dringend benötigen und somit steht sie gewissermaßen über den Dingen und ist durch ihr Wirken fähig, diese zu Fall oder zur Erfüllung ihrer Wünsche zu bringen.

Alfred Ill:

Er ist der Krämer der Stadt und anfangs ganz gleich im Wesen, wie seine Güllener Mitbürger. Durch seine einstige Beziehung zu Klara Wächter traut man ihm am ehesten zu, der Heimatstadt die Millionen zu holen. Seiner Schuld ist er sich nicht mehr bewußt; er glaubt, das Leben hätte das Problem von selbst gelöst. Doch er wird nur all zu bald von der Vergangenheit eingeholt. Da die moralischen Grundsätze der Mitbürger langsam verfallen, fängt Ill an, um sein Leben zu bangen. Als er, von wachsendem Mißtrauen beunruhigt, beim Pfarrer, Polizisten und beim Bürgermeister Hilfe sucht, wird von jedem enttäuscht. Da Alfred bald merkt, dass die Bürger sich langsam gegen ihn "verschwören",versucht er zu fliehen, was ihm aber misslingt, worauf sein Schicksal eine Wende nimmt. Tagelang von Angst gequält, erkennt er seine Schuld - und ist bereit seinen Tod als Sühne zu akzeptieren. Sowohl Alfred als auch die Güllener wissen, dass sein Tod der einzige Weg ist, die Stadt zu retten und aus ihrer ausweglosen Situation zu befreien. Er lehnt den Selbstmord ab und beweist durch sein selbstloses Handeln, sich zu stellen, Größe, denn gleichzeitig mit seinem Tod erlangt er eine moralische Persönlichkeit, die man dem Krämer nie zugetraut hätte. Zwar stirbt der Krämer als tapferer Mensch, dennoch zeigt sich aber das Mißverhältnis zwischen Schuld und Sühne. Alfred hätte sich seiner Schuld  bewusst werden müssen, und Claire erkennen sollen, dass eine Schuld nicht durch Tod bzw. "Mord" gesühnt werden kann.

Die Güllener:

Im Prinzip sind die Güllener von guter Natur und stellen eine typische Bevölkerung eines kleinen Dorfes dar. Durch jahrelange finanzielle Schwierigkeiten können sie dem verlockenden Angebot von einer Millarde der Claire Zachanassian auf Dauer nicht widerstehen. Keiner will selbst den Mord begehen, jedoch hoffen sie, dass "ein anderer" es tut.

Die Güllener sind nicht böse, nur schwach. Bald nimmt die Gier von ihnen Besitz und aufgrund der erwarteten "Geldzuschusses", wächst der Wohlstand in Güllen. Schlußendlich muss Ill für das Wohl der Güllener sterben.

Aufbau und Sprache:

"Der Besuch der alten Dame" ist ein Drama und in Prosa verfasst. Im allgemeinen ist das Buch sehr verständlich geschrieben und leicht zu lesen. In seinem dramatischen Werk setzt Dürrenmatt gekonnt die Stilmittel des epischen Theaters ein. Das Werk ist in drei Akte gegliedert. Im ersten Akt werden die Personen und der Ort der Handlung vorgestellt; am Schluß kommt es durch das Milliardenangebot zu Aufregung, was schon auf einen künftigen Konflikt hindeutet. Im zweiten Akt spitzt sich der Konflikt zu, die Güllener stürzen sich in Schulden, während Alfred bereits Schlimmes ahnt. Im dritten Akt erfolgt die Wende. Alfred Ill wird sich seiner Schuld bewusst und es gibt keine Rettung für ihn. Sehr auffällige epische Elemente, die Dürrenmatt in sein Werk einbringt, sind, dass die Schauspieler auch als Bühnendekoration (Bäume, etc.) dienen, oder, dass die Umbauten grundsätzlich auf offener macht werden.

Grundprobleme:

T  Wie eine Seuche greift die Gier nach Geld und die Bereitschaft zu Mord um sich, scheint jeden zu erfassen und keiner, auch nicht der Lehrer, der ihm am längsten widersteht, gewappnet ist.

T  Claire Zachanassian und Alfred haben ein Mißverständnis von begangener Schuld und zu leistender Sühne.

Gegenwartswert:

Dieses Stück ist sicherlich heute noch aktuell, allein weil es von Friedrich Dürrenmatt verfasst wurde.

Die Problematik der Käuflichkeit der Menschen währt auch in unserer Zeit fort. Anstatt zumindest den moralischen zu folgen, dreht sich das ganze Leben nur um Profit.

Die Sprache ist nicht in allzu hohem Niveau, was das Werk für Jung und Alt verständlich macht, und die teilweise vulgären Ausdrücke bereiten (besonders der Jugend) gewissen Spaß am Lesen.

Eigene Meinung:

Martin P. (Mr.Universum):

Im Grunde genommen war ich von diesem Werk nicht unbedingt begeistert, da die darin vorkommende Handlung bei mir -leider- auf kein Interesse gestossen ist.

Mein hoher Intelligenzquotient war davon nicht sehr angetan, da es nicht meine potentielle Niveaugrenze erreicht hat. Ich hoffe für Andi und Mathew dass sie bald ein modernenes Werk lesen.

Andreas:

Mir gefällt dieses Werk nicht so sehr, weil mich die Handlung der Erzählung nicht wirklich anspricht. Ich hätte dieses Stück aber auf alle Fälle bald gelesen, da ich schon sehr viel von Dürrenmatt gehört habe.

Trotz des Missfallens an dem Stück, werte ich die anderen Werke Dürrenmatts in keiner Hinsicht ab.

Mathew:

Im Gegensatz zu Andreas gefällt mir das Stück sehr gut, genau wegen dieser Handlung. Anfänglich sprach mich der Titel des Werkes "Der Besuch der alten Dame" nicht an, und ich erwartete bei weitem nicht so ein spannendes und aktuelle Themen behandelndes Stück. Am meisten reizte mich die langsame Steigerung des Wohlstands der Güllener, die das Werk sehr spannend machten.



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