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Minna von Barnhelm
Geschichtliche Hintergründe und die Vorgeschichte zur konkreten Handlung.
Die Geschichte spielt kurz nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges, der von 1756 bis 1763 dauerte. In diesem Krieg standen sich Sachsen und Preußen gegenüber. Sachsen war dann schließlich der gedrillten und starken preußischen Armee unterlegen. Dies hat insofern was mit dem Stück zutun, da der preußische Major Von Tellheim, der eine der Hauptfiguren des Werkes ist, dem besiegten Sachsen eine sehr hohe Summe an Kriegskontributionen vorgeschossen hat. Damit hat er in Sachsen nicht nur eines sehr guten Eindruck gemacht, sondern gewann auch die Liebe von der schönen Minna von Barnhelm. Über einen Wechsel, den die sächsischen Stände ihm ausgestellt haben, sollte er sein Geld wiederbekommen. In Berlin aber hat man ihm seinen Wechsel und somit sein Geld entzogen, weil man dachte, die Sachsen hätten ihn damit bestochen. Damit ist er in seiner Ehre als Offizier verletzt und wurde verabschiedet, also entlassen.
Inhaltsangabe
Nun lebt Von Tellheim bei einem Wirten in Berlin. Durch die Ankunft einer wichtigen Dame, wird er jedoch in ein schlechteres Zimmer verlegt und beschließt verärgert zu gehen, nichtsahnend dass es sich um Minna von Barnhelm handelt. Diese ist in die Stadt gekommen um ihren Verlobten, also Tellheim, zu suchen , da sie ihn nach dem Ende des Krieges aus den Augen verloren hat. Nun erfährt der Leser über Tellheims Zustand: Er ist finanziell am Boden und hat absolut nichts mehr. Obwohl er in einer solchen Geldnot steckt, nimmt er keine Spenden oder sonstige Hilfen an. Er bleibt stolz und edel, indem er sich seine Armut nicht anmerken läßt. Niemand vermutet seine Armut und nur zu seinem zuverlässigen und treuen Diener Just ist er ehrlich was seine prekäre Lage angeht. Trotzdem möchte Tellheim ihn kündigen, da er ihm nichts schuldig bleiben will, doch Just überredet ihn und löst daraufhin den Verlobungsring von Tellheim beim Wirt ein um an etwas Geld zu kommen. Etwas später kommt der Wirt ins Gespräch mit seinen neuen Gästen, Minna von Barnhelm und ihrer Kammerjungfer Franziska. Er zeigt ihnen den erworbenen Ring, den Minna sofort als den von Tellheim erkennt und ist jetzt kurz vor ihrem Ziel, den Major zu finden. Sie erfährt nun von seiner schlechten Lage und sieht dies als eine Begünstigung ihres Schicksals, da sie hofft ihm mit ihrer Person alles Glück wiederzugeben. Minna ist ganz ausser sich und kann es kaum erwarten. Dies merkt man als sie sagt: "Nun habe ich ihn wieder, Franziska! Siehst du, nun habe ich ihn wieder! Ich weiß nicht, wo ich vor Freuden bin!". Als Minna nun zufällig Just trifft, bestellt sie sich den Major zu sich. Bei der Begegnung, will Von Tellheim Minna so freudig begrüßen wie sie ihn, doch er wird dann reserviert und förmlich.
LESEPROBE S37 è 38
Gerade weil er nur ihr Glück will, zögert Tellheim, reißt sich von ihr los und geht Sein Verantwortungsbewußtsein und sein Ehrgefühl lassen ihn denken er sei ihrer Liebe nicht würdig. Er sieht sich als Krüppel und Bettler. Nun hat Minna einen Plan entwickelt: Sie will so tun als sei sie enterbt, damit Tellheim denkt sie sei unglücklich und verlassen. Somit wäre seine Liebe dann gerechtfertigt. Nun erscheint Riccaut de la Marlinière, ein Spieler der die Nachricht bringt, Von Tellheim sei wieder rehabilitiert und er hätte sein soziales Ansehen wieder. Nun kommt es zur zweiten Gegenüberstellung der beiden: Minna versucht, Tellheim mit vernünftiger Argumente seine Ideen auszureden. Sie sagt, daß weder Verkrüppelung noch Armut eine Beziehung zerstören könne. Von Tellheim gerät ganz außer sich und will nicht einmal an sein Rehabilitierung glauben. Er sagt Minna als Frau verstehe nichts von Ehre. Zum Abschluß betont er noch daß es ein Skandal ist wenn ein Mann sein verlortenes Glück durch eine Frau wiederbekommen zu versucht.
"Es ist ein nichtswürdiger Mann, der sich nicht schämet, sein ganzes Glück einem Frauenzimmer zu verdanken."
Wenig später erfährt der Major jedoch, daß Minna enterbt wurde. Dies ändert alles: Tellheim ist nun wieder frei, stark und bereit alles für Minna zu tun. Sofort, läßt er sich Geld beschaffen und bemüht sich die beleidigte Minna zu trösten. Die treibt ihr Spiel aber noch immer weiter und bleibt stur.
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