Zusammenfassung
"Minna von Barnhelm" von Gottfried
Ephraim Lessing
Major von
Tellheim befindet sich nach dem Krieg in einer misslichen Lage: Er hat seinen
Abschied erhalten, besitzt kein Geld mehr und fühlt sich wegen einer
Verleumdung in seiner Ehre gekränkt. In sein Unglück verstrickt, nimmt er es
gleichmütig hin, dass der geschäftstüchtige Wirt seines Gasthofs ihn in ein
miserables Zimmer umquartiert. Um seine Schulden zu begleichen, beauftragt er
seinen treuen Diener Just, einen teuren Ring zu versetzten.
Tellheims ehemaliges Zimmer hat Minna von Barnhelm bekommen, eine sächsische
Adlige, mit der er sich, obwohl er auf der anderen Seite kämpfte, während des
Krieges verlobt hat und die nun nach ihm sucht. Überglücklich identifiziert sie
den Ring, den der Wirt von Just erhalten hat und ihr jetzt zum Kauf anbietet,
als ihren Verlobungsring, den ihr Tellheim geschenkt hat und lässt sogleich
nach dem Major suchen. Doch Tellheim fühlt sich verpflichtet, aufgrund seiner
augenblicklichen Notlage und seiner verletzten Ehre von der Verlobung Abstand
zu nehmen und denkt daran Minna von Barnhelm zu verlassen.
Tellheim will Minna seine Gründe brieflich erklären, doch sie besteht auf einer
persönlichen Unterredung. Ihre Kammerdienerin Franziska freundet sich
unterdessen mit Tellheims ehemaligen Wachtmeister Werner an.
Minna hat sich in Tellheim verliebt, weil er den sächsischen Ständen die
Kontributionszahlung ausgelegt hat. In seiner Ehre fühlt sich der Major
verletzt, weil die preußische Regierung ihm dies nicht glaubt. Da sie trotz
scharfsinniger Argumentation Tellheims starre Haltung nicht aufbrechen kann,
gibt sie ihm den Verlobungsring zurück. Was Tellheim nicht bemerkt ist, dass es
sich bei dem Ring um seinen Verlobungsring handelt und nicht wie er glaubt um
den seiner Verlobten Minna von Barnhelm. Doch dann eröffnet ihm Franziska, die
Kammerdienerin der Minna von Barnhelm, dass das Fräulein von Barnhelm von ihrem
Vater enterbt worden sei und das jenes Fräulein und ihre Bediensteten sich nun
auf der Flucht befänden.
Da offenbar auch sie ins Unglück gestürzt ist, will Tellheim nunmehr seine
Verlobte sofort heiraten. Er leiht sich, obwohl er dies vorher stets abgelehnt
hat, von seinem ehemaligen Wachtmeister Geld, um seiner Verlobten all das
bieten zu können, was sie sich durch ihre Enterbung nicht mehr leisten kann,
aber das Fräulein weigert sich den Verlobungsring wieder an sich zu nehmen.
Doch dann trifft ein Handschreiben des Königs ein, mit dessen Inhalt er nicht
gerechnet hat: Alle seine Vorschüsse und Auslagen, die er großzügig während des
Krieges anderen gewährt hatte, sollen ihm vollständig erstattet werden,
außerdem hat er noch die Option sein Offiziersamt in den Reihen des preußischen
Regiments wieder aufzunehmen. Der Major fühlt sich nun nicht mehr in seiner
Ehre gekränkt und ist wild entschlossen seine Minna zu heiraten. Minnas Trick
mit dem Ring und die Lüge, dass sie von ihrem Vater enterbt worden sei, droht
das Paar jetzt endgültig zu entzweien. Erst als sie ihm alles beichtet und
beide keine Geheimnisse mehr voreinander haben, steht ihrem gemeinsamen Glück
nichts mehr im Weg.