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Referat Erkenntnistheorie (Epistemologie)

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Erkenntnistheorie

(Epistemologie)

Die Erkenntnistheorie ist eine philosophische Grunddisziplin, die sich mit der Frage nach den Ursprüngen und Bedingungen, den Prinzipien und Methoden, den Zielen und Grenzen begründeten Wissens beschäftigt. In der zeitgenössischen Philosophie gilt die Erkenntnistheorie als relativ selbständiges Arbeitsgebiet, zu dem Disziplinen wie Logik, Sprachphilosophie, Wissenschaftstheorie oder auch Hermeneutik zählen.

Einteilung nach der Möglichkeit der Erkenntnis bzw. deren Grenzen:

Dogmatismus Verfechter des Dogmatismus haben ein blindes Vertrauen in unsere Fähigkeit, zur Erkenntnis zu gelangen.

Die Herleitung einer Ansicht oder Lehrmeinung folgt aus einer starren Position heraus. Dies kommt vor allem in zwei Aspekten zum Ausdruck: zum einen als Methode des unkritischen Entwickelns einer Idee oder einer Lehre ohne genaue Prüfung der Bedingungen und ohne Ansehen der Voraussetzungen, die zu diesem Ergebnis führten, oder ohne rationale Begründbarkeit; zum anderen als Festhalten an einem als grundlegend akzeptierten Sachverhalt ohne Berücksichtigung der spezifischen Umstände.

Standpunkt des Kindes

Skeptizismus Philosophen, die den Skeptizismus vertreten, zweifeln an der Möglichkeit daß die Menschen zu wahrer Erkenntnis kommen können. Viele Philosophen der Antike, wie die Sophisten, waren Skeptiker. Gorgias vertrat die Auffassung, daß alle Behauptungen über die Wirklichkeit falsch wären und daß sie, wenn sie tatsächlich wahr sein sollten, nie bewiesen werden könnten. Protagoras war der Meinung, der Mensch könne nur über die eigene Wahrnehmung der Dinge urteilen, nicht aber über die Dinge selbst. Einer der bedeutendsten Vertreter des neuzeitlichen Skeptizismus im

18. Jahrhundert war David Hume, der die Möglichkeit bezweifelte, daß die Realität der Außenwelt, Kausalität sowie Seele und Gott bewiesen werden könnten. Im Anschluss an Hume verneinte Immanuel Kant die Möglichkeit, die Dinge an sich zu erkennen.

Standpunkt des Jugendlichen

Kritizismus

Der Kritizismus ist ein von

Kant geprägter Begriff, der für alle philosophischen Ansätze benutzt werden kann, mit der Entwicklung eines eigenen philosophischen Systems auch dessen Bedingungen und Voraussetzungen, Umfang und Grenzen herausarbeiten zu wollen. Kant wollte nicht in den Fehler eines Dogmatismus verfallen, unkritische und spekulative Systeme zu errichten, ohne recht auf die Fundamente des Bauwerks zu achten, auf der anderen Seite war er daran interessiert, die Möglichkeit objektiver Erkenntnis nicht völlig preisgeben zu müssen und damit den Standpunkt eines Skeptizismus einzunehmen. Der Kritizismus gibt als zu, daß es Grenzen der menschlichen Erkenntnis gibt, sagt aber trotzdem, daß Erkenntnis mit Einschränkungen und unter kritischer Prüfung möglich ist. Der Kritizismus kann auch als die Synthese von Empirismus und Rationalismus gesehen werden.

Standpunkt des Erwachsenen

Seit dem späten 18. Jahrhundert unterscheidet man - je nachdem, ob eine vom Subjekt unabhängige Erkenntnis der Dinge für möglich gehalten wird oder ob der Ort der Wahrheit ganz in das erkennende Subjekt hineinverlegt wird - zwischen realistischer und idealistischer Erkenntnistheorie.

Einteilung nach dem Gegenstand der Erkenntnis:

Realismus

In der modernen Philosophie steht der

Terminus Realismus in der Regel für eine Lehre, die Objekten der Sinneswahrnehmung, z. B. Tischen oder Stühlen, eine von der Wahrnehmung unabhängige Existenz einräumt.

In seiner extremen Form, dem naiven Realismus, geht er davon aus, daß die mit den Sinnen wahrgenommenen Dinge genau so sind wie sie erscheinen. Reflektiertere Modelle wie der kritische Realismus bemühen sich, das Verhältnis zwischen Gegenstand und Betrachter zu klären, das die Möglichkeiten der Illusion, Halluzination und anderer Sinnestäuschungen einschließt.

Idealismus

In der Philosophie steht der Begriff als

objektiver Idealismus für die auf den griechischen Philosophen Platon zurückgehende Auffassung, daß die wahrnehmbare Wirklichkeit das schattenhafte Abbild der die Dinge in ihrem Wesen kennzeichnenden Urbilder (der Ideen) sei. Der irische Philosoph und Geistliche des

18. Jahrhunderts, George Berkeley, vertrat die Auffassung, daß jeder Aspekt jedwelcher Daseinsform, derer sich das Individuum bewußt werde, auf die im Geiste vorhandene Idee reduziert werden könne. Dabei würde die Existenz der Dinge der Außenwelt nicht vom Beobachter heraufbeschworen, vielmehr rufe Gott selbst die Ideen von den Dingen unmittelbar im menschlichen Bewußtsein hervor. Nach der Lehre des kritischen Idealismus Immanuel Kants kann über die Dinge nichts weiter erfahren werden als die Art und Weise, in der sie in der Welt der Erscheinungen auftreten. Es gibt keine Möglichkeit herauszufinden, was sie in ihrem innersten Wesen darstellen.

Naiver Realismus

Die Dinge sind wirklich,

und zwar so, wie ich sie wahrnehme.

Krit. Realismus

Es gibt eine reale, von

unserem Bewußtsein unabhängige Außenwelt, die wir aber nur symbolisch erfassen können.

Subj. Idealismus

Alles Sein existiert nur im

Bewußtsein der Menschen. Wir erzeugen die Welt.

Solipsismus

Die Welt und die

Mitmenschen existieren nur in meiner Vorstellung.

Auch nach den Erkenntnisquellen und -methoden kann eine Einteilung gemacht werden:

 
Einteilung nach den Methoden der Erkenntisfindung

Empirismus

(Erfahrung)

Die Erkenntnis beruht auf unserer Sinneserfahrung.

Rationalismus

(Vernunft)

Nur die Vernunft führt zu Erkenntnissen, die Sinne Täuschen uns oft.

Irrationalismus (Emotion, Intuition) Die wesentliche Erkenntnis kommt durch Gefühle, Intuition, Wesensschau oder

Offenbarung zustande.

Kritizismus (Erfahrung, Vernunft) Wirklichkeitserkenntnis ist nur durch kritisch- rationale Verarbeitung empirischer Daten möglich.

Leonhard Rathner (webmaster@referate.heim.at)



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