Referat Brennweite, Bildwinkel und Aufnahmeformat - Bildwinkel

Brennweite, Bildwinkel und Aufnahmeformat

Der Ausschnitt einer Szene, die eine Kamera von beliebigen Standorten aufnimmt,

hängt von der Objektivbrennweite und dem Aufnahmeformat ab. Die Konstrukteure von Kameras mit Fixfokus - Objektiv streben einen Kompromiß an. Ein zu weiter Aufnahmewinkel würde alles zu klein und zu weit weg erscheinen lassen, und ein zu kleiner Bildwinkel würde zu wenig von der Szene auf das Bild bringen. Es hat sich eingebürgert, die Formatdiagonale als Normal - oder Standardbrennweite für jedes Format vorzusehen. Wenn auch Kameras mit unterschiedlichen Formaten unterschiedlich lange Standardbrennweiten aufweisen, so wird doch damit jeweils ungefähr der gleiche Bildwinkel erfaßt.

Ein ugige Spiegelreflex - und Großformatkameras erlauben, das Normalobjektiv gegen andere Objektive mit längerer oder kürzerer Brennweite auszutauschen. Der Wechsel der Brennweite führt zu einem breiteren oder engeren Bildwinkel. Aber das Objektiv muß in jedem Fall die gesamte Bildfläche mit einem Bild gleichmäßiger Qualität auszeichnen. Es wäre sinnlos, das Normalobjektiv einer Kleinbildkamera als Weitwinkelobjektiv auf eine 6 x 6 - Kamera zu setzen, obwohl die Brennweite durchaus stimmen würde. Aber das Kleinbildobjektiv ist eben nur dafür konstruiert, eine Fläche von 4 x 6 mm scharf auszuzeichnen. Auf einer größeren Kamera würde das gleiche Objektiv ein Bild liefern, das an den Rändern zu dunkel und unscharf wäre.

Bildwinkel

Der Bildwinkel eines Objektivs hängt von seiner Brennweite und dem in der

Diagonalen gemessenen Bildformat ab. Zum Beispiel liefert ein 0 mm Objektiv für das Kleinbildformat einen Bildwinkel von 3 . Strenggenommen gilt die Angabe immer für die Entfernung Unendlich, denn das Objektiv bringt bei starkem Auszug im Nahbereich einen etwas kleineren Bildwinkel. Eine kürzere Brennweite oder ein größeres Format führen zu einem breiteren Bildwinkel. Umgekehrt bewirken längere Brennweite oder kleineres Format einen engeren Bildwinkel.

Brennweite und Bildwinkel

Die Brennweite eines Normalobjektivs entspricht in etwa der Formatdiagonalen. Objektive mit längerer oder kürzerer Brennweite zeichnen ihr Bild in größerer bzw. kürzerer Entfernung zur Filmebene und liefern einen engeren bzw. weiteren Bildwinkel.

Normalobjektive liegen in einem Bereich von bis 45 . In gewisser Weise entspricht dieser Winkel dem Erfassungswinkel der Augen. Betrachtet man einmal den Sucher einer einäugigen Spiegelreflexkamera im Hochformat, und hält beide Augen offen, dann sehen die Gegenstände im Sucher ungefähr genauso groß wie mit bloßem Auge. Für den gleichen Bildwinkel braucht das 6 x 6 - Format ein 0 mm 0bjektiv, während für das Großformat von 9 x 2 cm ein Objektiv von 50 mm notwendig ist.

Alle drei Kameras können trotz der sehr unterschiedlichen Formatgröße den gleichen

Szenenausschnitt aufnehmen. Der wesentliche Unterschied liegt in der Schärfentiefe.

0 - 1 00 mm

N tzlich bei unzugänglichen Objekten die den Einsatz weniger stark vergrößernder Objektive verbieten. Größe, Gewicht, Risiko der Kameraersch tterung, geringe Lichtstärke und Schärfentiefe engen die Verwendbarkeit stark ein.

- 300 mm

Diese Objektive sind gut tragbar, relativ leicht, und ihre Lichtstärke erlaubt bei g nstigen Lichtverhältnissen das Arbeiten aus der Hand mit kurzen Belichtungszeiten. Je länger die Brennweite, desto geringer die Schärfentiefe und desto komprimierter die Perspektive. Diese Eigenschaften lassen sich kreativ nutzen.

50 mm

Wird als Normalbrennweite für das Kleinbildformat betrachtet. Die Bildgröße im Sucher entspricht in etwa der natürlichen Wahrnehmung des Auges. Diese Objektive bieten die größte Lichtstärke.

- 35 mm

Dank ihrer großen Schärfentiefe lassen sich Weitwinkelobjektive ideal in beengten Verhältnissen oder im Nahbereich einsetzen. Je kürzer die Brennweite, desto stärker machen sich die Verzerrungen , vor allem zum Bildrand hin, bemerkbar.

6 - 8 mm

Sogenannte Fisheye - Objektive haben einen weit größeren Bildwinkel als das menschliche Auge. Außer in der Bildmitte werden senkrechte und waagerechte Linien dramatisch verzerrt. Ihre kreative Verwendbarkeit ist indessen sehr begrenzt.

Nutzbarer Bildkreisdurchmesser

Wenn man ein Kameraobjektiv so vor ein Blatt Papier halten, daß es ein Bild entwirft, so wird das Objektiv ein kreisförmiges Bild zeichnen. Dieser Bildkreis muß größer als das Kameraformat sein, denn sonst würden die Bildecken abgedunkelt und unscharf.

Bildkreisdurchmesser

Der Bildkreisdurchmesser (Kreis) zeichnet das Filmformat zwar aus (Rechteck), muß bei Verstellungen aber größer sein.

Jedes Objektiv liefert also einen Bildkreis, in den das eigentliche Bildformat gut hineinpaßt, vorausgesetzt, daß das Objektiv in der Bildmitte verbleibt.

Soll es auch noch außerhalb der Bildmitte scharf zeichnen, so wird ein erheblich größerer nutzbarer Bildkreisdurchmesser verlangt.

Auf den nachfolgenden Seiten sind einige Beispiele zum Thema Bildwinkel.