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Ich möchte euch heute etwas kraft die Atomkraftwerke erzählen.
In drei Wochen und 2Tagen (insgesamt 23Tagen) jährt sich zum 15. Mal PAUSE der große
Supergau von Tschernobyl. Noch heute leiden mehrere Menschen in
aller Welt an den Folgen wie Leukämie oder Schilddrüsenkrebs.
In unserer Zeit benutzt jeder in der zivilisierten Welt tagtäglich den
Strom aus der Steckdose, ob nun im Haushalt oder in seiner Freizeit,
zum Staubsaugen oder zum Musikhören. Um diese Energie erzeugen zu
können, betreiben wir heute unter anderem ca. 20 Atomkraftwerke in
unserem Nachbarland Deutschland mit unterschiedlich vielen
Reaktorblöcken. Die sich zur Zeit im Betrieb befindlichen
Atomkraftwerke erzeugen ungefähr ein Drittel der dort benötigten
elektrischen Energie.
Erklärung der Atomspaltung:
Kernspaltung wird herbeigeführt, wenn man Uranatom (2) mit einem Neutron (1) beschießt. Diese Atomgeschosse durchdringen die Atomhülle und zertrümmern den Atomkern (2) in einzelne Bestandteile (3). Dadurch werden weitere Neutronen frei (1), die wiederum andere Atomkerne (2) spalten. Bei dieser Kettenreaktion entstehen radioaktive Spaltprodukte.
Kernkraftwerke auch Atomkraftwerke genannt (AKW), wandeln Kernenergie in elektrischen Strom um. Im Kernreaktor (5) entsteht durch Kernspaltung Hitze, die Wasser im Dampferzeuger (6) zu Wasserdampf verwandelt. Damit wird die Dampfturbine mit dem angeschlossenen Generator (7) betrieben. Der elektrische Strom wird in das Netz eingespeist (8). Das Wasser wird im Kühltrum (9) gekühlt und erneut durch den Kernreaktor geleitet.
Ende 1938/Anfang 1939 entdeckte Otto Hahn in Berlin zusammen mit Fritz
Straßmann die Spaltung des Uran-Atomkerns.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Arbeiten als geheim erklärt und in die Verantwortung des Herreswaffenamtes in Berlin gelegt und von Kurt Diebner betreut. Diebner setzte auch das Kaiser-Wilhelm-Institut
für Physik ein. Die Leitung übernahm Werner Heisenberg.
Auf einer Sitzung im Herreswaffenamt im Februar 1942 antwortete Heisenberg auf die Frage, ob innerhalb eines dreiviertel Jahres eine kriegsentscheidende Waffe produziert werden könne, mit einem klaren Nein. Daraufhin verloren die Nazis ihr Interesse an dem Projekt und das ganze Unternehmen wurde dem Heereswaffenamt entzogen und dem Reichsforschungsrat unterstellt. 1944 übernahm Walther Gerlach dessen Leitung.
Über Spionagekanäle wurde die Möglichkeit eine Bombe zu bauen, den deutschen Kriegsgegnern bekannt und verstze diese in großen Schrecken. Mit dem Einsatz großer Mittel wurde daher in Amerika die Atombombe entwickelt, welche später in Hiroshima eingesetzt wurde.
Die Kernenergie stellt hierbei eigentlich eine sehr umweltfreundliche und effiziente Art der Stromgewinnung dar. Zu den gravierenden Nachteilen kommen wir später
1Bq =1Becquerel das heißt 1 Zerfall pro Sekunde
Wie immer wieder von der Atomlobby dargestellt soll sie eine saubere,
zukunftsweisende und billige Energiequelle sein. Schaut man aber etwas
genauer auf die Finanzierung und ebenso auf die Verwertung oder
Beseitigung des Mülls, so stellt man folgendes fest:
Sie wird, um sie für die Verbraucher bezahlbar zu machen, mit 80% aus
Steuergeldern subventioniert, d.h. der Verbraucher, ob Industrie oder
Privathaushalt, bezahlt nur 20% der tatsächlichen Kosten.
Wie bei jeder anderen konventionellen Art der Energieerzeugung so
entsteht auch bei der Spaltung von Uran Abfall. Die eingesetzten
Brennstäbe müssen nach ihrem Verbrauch ausgewechselt und entsorgt
werden. Dies kann auf zweierlei Weise geschehen: Zum Einen werden
die lange gekühlten Brennstäben auseinandergeschnitten und in Fässer
verpackt in sogenannte Zwischenlager gebracht. Die andere Möglichkeit
besteht darin, die Brennstäbe chemisch in ihre Bestandteile aufzulösen
und sozusagen wieder aufzubereiten und in sogenannten “Schnellen
Brüter” wiederzuverwenden.
Sieht man sich nun das Problem der Entsorgung der radioaktiven
Abfälle an, für welche in keinem Land dieser Welt ein Endlager besteht,
so kann man aus diesem Grund zu der Meinung kommen, daß wir
aufhören müßten weiterhin Abfälle zu produzieren, für welche wir keine
“Müllkippe” haben.
Weiter sind die Eigenschaften dieses Mülls so, daß wir uns Menschen ein
großes Problem für die nächsten paar Jahrtausende aufhalsen. Die
Halbwertzeit, also die Zeit in welcher sich die Strahlung von z.B.
Plutonium halbiert, ist 20 mal so lange, wie die letzte Eiszeit in Europa
her ist, also 200.000 Jahre. Wer von uns Menschen ist in der Lage für
diesen Zeitraum die Verantwortung zu übernehmen? Keiner, denn es
wird zu dieser Zeit keiner von uns mehr auf dieser Erde leben.
Abgesehen davon wissen wir gar nicht was in dieser Zeit
erdbiographisch geschehen wird und dadurch ist dieses Risiko nicht im
geringsten abzuschätzen.
Selbst wenn wir ein “Endlager” hätten, könnten wir diese Frage, dieses
Risiko nicht abschätzen.
Die meisten dieser AKWs wurden in den 60er und 70er Jahren gebaut
und haben in naher Zukunft ihre geplante Laufzeit erreicht, d.h. es ist
nicht nur der Müll, den wir entsorgen müssen; sondern es sind ebenso
die kontaminierten, d.h. die radioaktiv verseuchten Bauteile der AKWs.
Sehen wir uns z.B. den Abbruch des Atomkraftwerks Nierdeaichbach
an, so wird einem sehr schnell deutlich mit welchen Schwierigkeiten und
mit welcher Hilflosigkeit wir diesem Problem gegenüberstehen. Der
Reaktor wurde zuerst als Modell nachgebaut, um an diesem Geräte und
Roboter zu entwickeln und zu erproben, welche die Demontage
ausführen sollten. Ein Abriß in der herkömmlichen Art und Weise ist
nicht möglich gewesen, da die Strahlung des Stahls und des Betons die
Arbeiter zu sehr gefährdet hätte. Dieser Abriß, des nur 18,3 Tage voll in
Betrieb gewesenen AKWs ist mit dem Verpacken des Bauschrottes in
Container “abgeschlossen” gewesen. Doch wohin mit diesem?
Wie jeder von uns weiß, hat es vor inzwischen 15 Jahren den ersten
Supergau Welt in Tschernobyl /Ukraine gegeben. Seit diesem Unfall, der
theoretisch höchsten einmal in 10.000 Jahren vorkommen soll, gibt es
eine große Unsicherheit bezüglich der Atomkraft. Noch immer haben
sowohl wir Europäer, als auch ganz besonders die Menschen in
Weißrußland und der Ukraine unter den Folgen, z.B. dem Krebs oder
der Leukämie, zu leiden. Hier am Beispiel des Unglücksreaktors der (bis jetzt) größten Atomkatastrophe in Tschernobyl im Jahre 1986. Dabei wurden weite Teile Europas strahlenverseucht
Die Reaktoreinheit 4 des AKW Tschernobyl war von Typ RBMK-1000. Sie hatte eine thermische Leistung von 3200 MW sowie eine elektrische Leistung von 1000 MW. Sie wurde im Dezember 1983 in Betrieb genommen.
Im ukrainischen "Lenin"-Kernkraftwerk Tschernobyl wird ein Experiment gestartet: Es soll geprüft
werden, wie lange die Turbine mit der Restwärme des abgeschalteten Reaktors weiterläuft. Der Reaktor wird zuerst zur Leistungsspitze gebracht und soll dann heruntergefahren werden. Damit der Probelauf des Reaktors nicht unterbrochen wird, werden die Sicherheitssysteme mit Absicht außer Funktion gesetzt.
26. April, 1 Uhr, 23 Minuten, 40 Sekunden: Es kommt zum Turbinenstillstand. Der Kühlwasserzufluß ist eingeschränkt, die automatische Abschaltung unterbrochen, es entwickelt sich ein Hitzestau. Innerhalb von Sekunden steigt die Leistung des Meilers um ein Vielfaches an. 6 Sekunden nach der Notabschaltung ereignet sich der größte anzunehmende Unfall (GAU)=größter anzunehmender Unfall. Der Block 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl explodiert. Die 256 Arbeiter der Nachtschicht dürfen das Kraftwerk nicht verlassen. In der unmittelbaren Umgebung des Reaktors und in der benachbarten Stadt Pripjat ahnt die Bevölkerung nichts von dem Ausmaß des Feuers im Kraftwerk.
Natürlich ist der Reaktor von Tschernobyl, wie noch mehrere andere,
ein sowjetischer Typ, doch sagt dies nur bedingt etwas über die
Sicherheit aus. Einige Jahre zuvor hat es einen großen Unfall in
Harriesburg/ USA gegeben. Auch in den deutschen Reaktoren kommt
es immer wieder zu Unfällen oder Störfällen (Biblis, Phillipsburg).
. Österreich besitzt keine Atomkraftwerke, da dies unter
der Ara Kreisky abgelehnt wurde. Jedoch ein Test AKW in Seibersdorf.
Europaweit sind derzeit in 17 Ländern 218 Kernkraftwerke (weltweit 434) mit einer installierten Leistung von 178 Millionen Kilowatt in Betrieb. 151 dieser Anlagen werden in den Staaten West- und Südeuropas sowie in Skandinavien zur Nuklearstromerzeugung eingesetzt. Die GUS-Länder (einschl. Armenien und Kasachstan) betreiben 49, die mittel- und osteuropäischen Länder insgesamt 18 Kernkraftwerke.
Spitzenreiter in Europa ist im Ländervergleich Frankreich mit 56
Kernkraftwerken, die rund 75 Prozent des Strombedarfs decken. Deutschland
erzeugt in 20 Anlagen rund ein Drittel des benötigten Stroms mit Kernenergie.
Europaweit sind 25 Kernkraftwerke in Bau. In 15 der 17 europäischen Staaten mit
eigener Kernenergiewirtschaft stammt mehr als 20 Prozent der Stromproduktion
aus Kernenergie; in sieben Ländern liegt der Anteil sogar über 40 Prozent.
Das Atomkraftwerk Temelín
besteht aus zwei Blöcken vom sowjetischen Typ WWER-1000/320.
Block 1 befindet sich zur Zeit im Status der energetischen Inbetriebnahme,
Block 2 ist noch nicht fertiggestellt.
Baubeginn war in den Jahren 1984 bzw. 1985. Der Reaktortyp WWER 1000 wurde in
den 70er Jahren entwickelt.
Die Variante 1000/320 weist gegenüber früheren Modellen gewisse Verbesserungen
bei den Sicherheitssystemen auf. Sämtlichen Modellen vom Typ WWER-1000 ist es
jedoch gemeinsam, dass ihre thermische Trägheit und ihre anderen
Sicherheitsreserven geringer sind als beim Vorgängertyp WWER-440 .
In Temelín wurden gegenüber der ursprünglichen Auslegung verschiedene Anderungen durchgeführt. Im Rahmen des UVP-Verfahrens zu den Bauänderungen an Block 1, die seit dem 01. Juli 1992 durchgeführt wurden, wurden insgesamt 78 Anderungen behandelt . Von besonderer Bedeutung sind dabei Modifikationen des Reaktorkerns und der Steuerelemente, sowie der Einbau einer neuen Leittechnik (beide durch Westinghouse).
In einem Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)
aus dem Jahre 1996 werden
84 sicherheitstechnische Problembereiche für Reaktoren vom Typ WWER-1000/320
angeführt, davon elf in der Kategorie mit hoher Bedeutung für die Sicherheit
Das Kernkraftwerk Temelín ist eine Anlage, von der besondere Gefahren ausgehen und die in einer Reihe von Punkten, die hier lediglich beispielhaft angesprochen werden konnten, deutlich hinter dem modernen Standard in der Europäischen Union zurückbleibt.
Schwere Unfälle mit großen,
frühzeitigen Freisetzungen können bei keinem der heute weltweit betriebenen
kommerziellen Kernkraftwerke ausgeschlossen werden.
Ihre Wahrscheinlichkeit ist, gemessen an der alltäglichen Erfahrung, gering;
dies gilt auch für Temelín. Jedoch ist im Atomkraftwerk Temelín die
Unfallgefahr, verglichen mit dem aktuellen Stand der Technik in der EU und weltweit,
aus den hier dargestellten Gründen eindeutig überdurchschnittlich hoch.
Derartige Unfälle können weiträumige Auswirkungen haben, auch auf Österreich,
das von der radioaktiven Wolke innerhalb weniger Stunden erreicht werden kann.
Weite Gebiete in Österreich könnten so stark radioaktiv kontaminiert werden,
dass zumindest ein Aufenthaltsverbot im Freien erforderlich wäre.
Insbesondere das Land Oberösterreich kann von schweren Unfällen in Temelín stark berührt werden. Abhängig von der Wetterlage, können beispielsweise im Raume Linz Bodenkontaminationen im Bereich von 1.500 bis 5.000 kBq Cäsium-137 pro Quadratmeter auftreten. Die Bevölkerung von Gebieten mit einer Belastung über 1.500 kBq/m2 wurde in Weißrussland 1986 nach dem Unfall in Tschernobyl umgesiedelt .
Diese Gefährdung macht es erforderlich, dass in Österreich umfangreiche Vorkehrungen für den Katastrophenfall getroffen werden (die die Folgen allerdings selbst im besten Falle nur abmildern können). Die Risiken, die vom Atomkraftwerk Temelín ausgehen, stellen damit offensichtlich keine interne Angelegenheit der Tschechischen Republik dar.
Kommt man aber trotz all dieser Tatsachen zu dem Schluß oder der
Meinung man könne dies verantworten, so ist die Atomkraft eine zwar
teure und risikoreiche aber immerhin eine Alternative.
Sieht man sich aber in der Verantwortung für zukünftige Generationen,
so ist das Abschalten der Atomkraftwerke der dringendste Schritt in
unserer Zeit. Diese Unterlassung wird um so unverständlicher, wenn
man weiß, daß laut mehreren wissenschaftlichen Studien ein
Sofort-Ausstieg finanziell, wirtschaftlich und gesellschaftlich möglich ist.
Doch das Gegenteil bewies sich in Deutschland, wo man in den letzen
Wochen darüber diskutiert, ob ein Sofort-Ausstieg aus der Atomenergie
möglich wäre, doch laut mehreren Studien erwies sich, dass ein
Sofort-Ausstieg in Deutschland unmöglich ist.
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