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Die Inflation
Inflation hat verschiedene Erscheinungsformen. Es gibt die Offene Inflation
(die Verschlechterung des Geldwertes ist für jedermann erkennbar, wie
Preissteigerungen), die Versteckte Inflation
(Verbesserung/Verschlechterung der Qualität bei gleichbleibenden Preis), die Zurückgestaute
Inflation (administratorische Maßnahmen gegen die freie Preisbildung durch
Preisstopp, Höchstpreise, Subventionen. Bei Zurücknahme dieser Maßnahmen löst
sich der Preisstau auf und die Inflation erfolgt schlagartig), die Schleichende
Inflation (regelmäßige Verschlechterung des Geldwertes ohne dessen
Funktionalität zu beeinträchtigen) und die Galoppierende Inflation
(beschleunigte Selbsverstärkung der Geldentwertung. Die Geldfunktionen können
nicht mehr uneingeschrenkt ausgeübt werden).
Ursachen der Inflation
Ursachen für den Preisanstieg:
- Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage- bzw. Angebotsverhältnisse
=> ANGEBOT UND NACHFRAGE REGULIEREN DEN PREIS
- Monopole erhöhen den Preis ihrer Produkte
- Kostenanstieg der hergestellten Produkte
Wenn ein Kostenanstieg nicht von der Ausweitung der finanziellen Mittel
(Geldversorgung) begleitet wird, steigen die Zinsen, die dadurch die Nachfrage
senken und damit dem inflatorischen Prozeß entgegenwirken.
_ Inflation kann nur entstehen, wenn sie auch finanziert wird.
Also entsteht Inflation wenn die Geldmenge schneller wächst als das Potenzial
einer Volkswirtschaft. (monitäre Seite)
Alle großen Inflationen wurden durch eine Überversorgung der olkswirtschaften
durch Geld ausgelöst.
Importierte Inflation
Durch Preissteigerungen im Ausland steigen die Forderungen nach vergleichbaren
Produkten des Inlandes, was eine Lohnsteigerung und dadurch ein verändertes
Angebot-Nachfrage-Verhätniss mit sich führt.
Durch Preissteigerung von Produkten im Ausland, die nicht durch heimische
Produkte ersetzt werden können (z.B. Öl) wird das Preisniveau im Inland erhöht.
(Angebotsinflation)
Durch den Erwerb von Banken an ausländischer Währungen kommt es zu einer
Erhöhung der Geldmenge im Inland.
Inhaltsverzeichnis
1. Begriff der ,,Inflation'
2. Arten der Inflation
2.1 Erkennbarkeit
2.2 Dauer
2.3 Tempo
3. Ursachen der Inflation
3.1 Angebotsinduzierte Inflationstypen
3.1.1 Kosteninflation
3.1.2 Gewinninflation
3.1.3 Steuerinflation
3.2 Nachfrageinduzierte Inflationstypen
3.2.1 Nachfrageinflation
3.2.2 Importierte Inflation
3.2.2.1 Auslandsnachfrageinflation
3.2.2.2 Exportüberschussinflation
3.3 Monetäre Inflationstheorie
3.3.1 Quantitätstheorie
3.3.2 Neoquantitätstheorie
3.4 Anspruchsinflation
4. Wirkungen der Inflation
4.1 Stagflation
4.2 Inflation und Einkommen
4.3 Inflation und Vermögen
4.4 Inflation und Schulden
4.5 Inflation und Staat
4.6 Inflation und Beschäftigung
4.7 Inflation und Außenwirtschaft
1. Begriff der ,,Inflation'
,,Inflation [l. ,,Aufblähung'], Zunahme der im Verkehr befindlichen Zahlungsmittel über den wirtschaftlich erforderlichen Bedarf hinaus; Folge ist Geldentwertung. u. Preissteigerung.'1
2. Arten der Inflation
Die Inflationsarten werden nach der Erkennbarkeit, der Dauer und dem Tempo des Inflationsprozesses unterschieden.
2.1 Erkennbarkeit
· Offene Inflation: Die Preissteigerung ist ,,offen' erkennbar. Sie
sorgt für eine unmittelbare Schwächung der Kaufkraft des Geldes und ist in
Statistiken ablesbar. Die Entwicklung der Preise wird vom Marktgeschehen
bestimmt, der Staat nimmt keinen Einfluss auf die Preise.
· Verdeckte (zurückgestaute, verklappte) Inflation: Die Preissteigerung ist nicht offen erkennbar. Der Staat hält die Preise durch Maßnahmen, wie Preis- und Lohnstops, Festlegung von Höchstpreisen, Subventionen usw., verhältnismäßig stabil.
Die Leute haben zwar Geld, können damit aber nichts anfangen, da das
Güterangebot zu gering ist, was zur Bildung von Schwarzmärkten für besonders
begehrte Güter führt.
2.2 Dauer2
· Temporäre Inflation: Diese Inflation tritt nur in einem kurzen
Zeitraum auf.
· Permanente Inflation: Diese Inflation tritt dauerhaft auf.
2.3 Tempo
Schleichende Inflation: Die Preissteigerung tritt über einen langen Zeitraum konstant niedrig auf. Die Preissteigerungsrate ist niedriger als der Zinssatz für langfristige Geldanlagen.
Trabende Inflation: Sie ist der Übergang zwischen der schleichenden zur galoppierenden Inflation. Die Preissteigerung ist mäßig.
Galoppierende Inflation: Die Rate der Preissteigerung ist sehr hoch, nimmt laufend zu und liegt über dem Zinssatz für langfristige Geldanlagen (etwa 6 bis 8%). Liegt die Rate über 50%, dann spricht man von einer Hyperinflation.3
3. Ursachen der Inflation
Über die Ursachen der Inflation gibt es viele
Theorien und Ansätze, die sehr unterschiedlich ausfallen können.
Eine Möglichkeit sie zu unterscheiden, ist sie nach Angebot und Nachfrage zu
trennen, da die Marktpreise durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage
gebildet werden.4
3.1 Angebotsinduzierte Inflationstypen
Die Steigerung des Preisniveaus geht bei dieser Theorie von der Angebotsseite aus, wobei mindestens eins, der zur Bildung des Preises notwendigen Bestand- teile5 steigt. Nach diesen Bestandteilen, kann man noch einmal unterscheiden.6
3.1.1 Kosteninflation
Um ihre Kosten zu decken, erhöhen die Betriebe die Preise, wenn
- überhöhte Lohnforderungen durchgesetzt
- die Kostensteuern und die Lohnnebenkosten steigen
- die Zinsen erhöht
- bei gleichbleibender Kapazitätsauslastung die Stückkosten erhöht
- die Preise für ausländische Rohstoffe oder Vorprodukte erhöht werden.
3.1.2 Gewinninflation
Um ihre Gewinne zu steigern, erhöhen oligopolistische und monopolistische Unternehmen die Preise für ihre Güter auf Kosten der Nachfrager.7
3.1.3 Steuerinflation
Jedes Gut hat im Marktpreis auch Mehrwertsteuern enthalten. Werden diese erhöht, dann steigen auch die Preise.8
3.2 Nachfrageinduzierte Inflation
Die Steigerung des Preisniveaus geht bei dieser
Theorie von der Nachfrageseite aus. Es wird, gesamtwirtschaftlich gesehen,
davon ausgegangen, dass die
(Geld-) Nachfrage größer ist bzw. schneller steigt, als das (Güter-)Angebot.9
Auch hier kann man weiter differenzieren.
3.2.1 Nachfrageinflation
Wenn bei privaten Haushalte, den Unternehmen und
dem Staat die Sparneigung abnimmt und/oder sie Kredite Aufnehmen
(Geldschöpfung) um ihre Interessen zu finanzieren.10
3.2.2 Importierte Inflation
Im allgemeinen kann man sagen, das die importierte Inflation die Auswirkungen des Ausland auf das inländische Preisniveau.11Allerdings kann auch hier wieder unterschieden werden.
3.2.2.1 Auslandsnachfrageinflation
Die Auslandsnachfrageinflation besagt im Grunde nur, dass eine Steigung der Auslandsnachfrage auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöht.12
3.2.2.2 Exportüberschussinflation
Wenn der Export höher ist als der Import, dann besteht ein Exportüberhang. Die durch diesen Exportüberschuss eingenommenen ausländischen Zahlungsmittel (Devisen) werden nicht mehr für Importzwecke verwendet und in inländische Währung umgetauscht. Durch diesen Umtausch wird das inländische Geldvolumen erhöht, was zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führt, wodurch eine Preissteigerung herbeigeführt wird.13
3.3 Monetäre Inflationstheorie
Bei dieser Theorie werden nur Erhöhungen der Geldmenge für Veränderungen des Preisniveaus verantwortlich gemacht. Hierbei unterscheidet man zwischen einer alte und neuen Quantitätstheorie.14
3.3.1 Quantitätstheorie
Bei dieser Theorie ist Geld nur ein Tauschmittel für Güter. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes wird vernachlässigt.
3.3.2 Neoquantitätstheorie
Die Ansätze der Neoquantitätstheorie sind ähnlich wie die der alten Quantitätstheorie, nur berücksichtigt die neuere Theorie nicht nur das Geldangebot, sondern auch die Geldnachfrage.
3.4 Anspruchsinflation
,,Die ,,Anspruchsinflation' kann als Versuch einer Integration der zuvor
diskutierten Inflationstheorien gewertet werden.'15
4. Wirkungen der Inflation
Die Wirkungen der Inflation kann man im weitesten Sinne damit beschreiben, dass man für eine bestimmte Geldmenge immer weniger Güter eintauschen kann. Doch die Wirkungen nur dadurch zu beschreiben wäre zu ungenau, deshalb hat man sie in verschiedene Bereiche unterteilt.16
4.1 Stagflation
Die Stagflation, Stagnation mit Inflation, ist
wohl die schlimmste Folge der Inflation. Sie entsteht z.B. dadurch, wenn Unternehmen
ihre steigende Kosten aus Konkurrenzgründen nicht durch Preiserhöhungen
ausgleichen können. Sie führen dazu, dass die Unternehmen Verluste machen und
die Investitionen sinken17:
,,Die Güterproduktion stagniert, und es entsteht Arbeitslosigkeit bei
steigenden Preisen.'18
4.2 Inflation und Einkommen
Wer ein Einkommen bezieht und Kaufkraftverluste
durch die Inflation verhindern will, sollte sein Einkommen erhöhen und so der
Geldentwertung angleichen. Meist geschieht dies durch die Gewerkschaften, die
es schaffen wenigsten einen Inflationsaugleich durchzusetzen.
Da Rentner auch ein Einkommen haben, muss auch das angepasst werden. Die
Rentner waren also immer benachteiligt und um diese Benachteiligung aufzuheben,
gilt seit 1957 die dynamische Rentenregel, welche die Renten automatisch
anpasst.19
4.3 Inflation und Vermögen
Ist der Zinssatz kleiner als die Inflationsrate, dann nimmt das Geldvermögen ab, da Geldvermögen durch Zinsen wachsen. Anders sieht die Sache bei Sachver- mögen aus, sie wachsen durch Wertsteigerungen. Da die Steigerungsrate meistens über der Inflationsrate liegt, werden Sachvermögensbesitzer kaum benachteiligt, und so lässt sich auch die Flucht in Sachwerte erklären, wobei hier das Geldver- mögen in Sachvermögen umgewandelt wird.20
4.4 Inflation und Schulden
Bei Schulden gilt das Nominalprinzip, das heißt, dass auch bei einer hohen Inflationsrate 100 DM Schulden 100 DM Schulden bleiben. Schuldner werden also begünstigt und Gläubiger benachteiligt.
4.5 Inflation und Staat
Durch Inflation erhöht sich das Einkommen des Staates, da seine Haupteinnahme- quellen die einkommensabhängigen Steuern und die Mehrwertsteuer sind. Steigt die Inflationsrate erhöhen sich auch die Einkommen, wodurch mehr Steuern eingenommen werden können. Und da die Mehrwertsteuern vom Nettopreis erhoben werden, erhöhen sich die Mehrwertsteuereinnahmen durch inflationsbe- dingte Güterpreissteigerungen. Aus diesem Grund wird der Staat auch als Inflationsgewinner bezeichnet. Diese Aussage ist aber nicht ganz richtig, denn auch der Staat hat Ausgaben. Erhöhen sich die Güterpreise, muss auch der Staat diese erhöhten Preise zahlen, und auch seinen Beschäftigten höhere Löhne zahlen.21
4.6 Inflation und Beschäftigung
Der Zusammenhang zwischen Inflation und
Beschäftigung ist nicht ganz klar. Oft kann man beobachten das bei steigender
Inflationsrate auch die Beschäftigung zu nimmt, was aber nicht heißt, das sie
in irgendeinem Zusammenhang stehen.
Darstellen kann man diesen etwas undurchsichtigen empirischen Zusammenhang mit
Hilfe der PHILLIPS-Kurve.22
4.7 Inflation und Außenwirtschaft
Wie man bei der importierten Inflation erkennen kann, beeinflussen die außenwirtschaftlichen Beziehungen die Inflation, auf der anderen Seite kann man sagen, dass die Inflationsrate Einfluss auf Export und Import hat.23
Die Inflation
1.) Was versteht man unter Inflation? Unter Inflation versteht man ein anhaltendes
Steigen des Preisniveaus, ohne das sich das Gut in Qualität oder Quantität
verändert. Das Preisniveau ist der Durchschnitt aller wichtigen Güter in
einer Volkswirtschaft. Kaufkraft = 1 / Preisniveau. 2.) Wie berechnet man die Inflation? Üblicherweise wird der Anstieg des
Preisniveaus durch Preisindizes gemessen. Der in der Bundesrepublik
bekannteste ist der der Lebenshaltung privater Haushalte. P = _p1 * q0 p1 = Preis im Berichtsjahr
q0 = Gewichtung im Basisjahr (entsprechend der
gesamten Beispiel: Prüfung 2001 Darüber hinaus lässt sich die Inflation auch über das Bruttoinlandsprodukt berechnen. Üblicherweise wird aber der Preisindex für Lebenshaltung herangezogen, da es für Konsumente unerheblich ist ob sich die Export- oder Investitionspreise ändern.
3.1) Unterscheidung nach der Erkennbarkeit 3.2) Unterscheidung nach der Dauer 3.3) Unterscheidung in Ausmaß und
Geschwindigkeit
Ursachen der Inflation Die Preise für ein Gut bilden sich durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Da bei der Preisbildung beide Marktseiten beteiligt sind können Preissteigerungen auch von beiden Seiten ausgehen. Entsprechend wird zwischen nachfrageinduzierten und angebotsinduzierten Inflationsursachen unterschieden. 5.)Nachfrageinflation 5.1) Monetaristische Inflationserklärung Aus monetaristischer Sicht geht der Inflationsimpuls von einer zu starken Erhöhung der Geldmenge aus. Die monetaristische Inflationsursache weicht nicht stark von Nachfrageinflation ab. Durch die Erhöhung der Geldmenge kommt es zu einer stärkeren Nachfrage nach Konsumgütern oder Investitionsgütern, dadurch verschiebt sich die Nachfragekurve nach rechts und es kommt zu einer Preissteigerung.
- Bei unterbeschäftigter Wirtschaft wird eine Erhöhung der nachfragewirksamen Geldmenge zur Anhebung des Angebots bei mäßigen Preissteigerungen führen. -- Bei Vollbeschäftigung verhindert die Kapazitätsgrenze ein Ansteigen von H, so dass eine Anhebung des Preisniveaus erfolgt. 5.2) nicht monetäre Nachfrageinflation
Bild 2
Bild 3 Aufgrund von Angebot und Nachfrage ergibt sich das Preisniveau p1. Durch die Erhöhung der Nachfrage kommt es zu einem neuen höheren Preis p2 . Der dabei entstandene Nachfrageüberhang wird auch als ,,inflatorische Lücke' bezeichnet. Sind die Kapazitäten nicht voll ausgelastet wird die Angebotsseite ihre Güterproduktion nach und nach anpassen, so dass sich nach einer zeitlichen Verzögerung die ursprünglichen Preise wieder bilden. Geht der Nachfrageschub von den 3 Binnenfaktoren aus (Bild 2) wird auch von Binnennachfrage gesprochen. Die Nachfrager sparen zu wenig oder nehmen Kredite auf um ihre Ansprüche zu finanzieren. 5.3) importierte Nachfrageinflation 5.4) Bekämpfung der Nachfrageinflation 6.) Angebotsinflation 6.1) Kostendruckinflation
Dadurch verschiebt sich die Angebotskurve nach
links, wodurch die Preise steigen. * Wenn die Löhne schneller steigen als die
Produktivität, erhöht sich die Lohnkostenbelastung der Unternehmen. Dadurch
kommt es aufgrund des Kostendrucks zu Preissteigerungen Bei der Angebotsinflation gibt es 2 Möglichkeiten:
Stagflation
6.1) Gewinninflation Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Inflation nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden kann. Vielmehr ergänzen sich die verschiedenen Erklärungsansätze gegenseitig. 7.) Wirkungen der Inflation Bei jeder Inflation gibt es immer Gewinner sowohl als auch Verlierer. Auch wenn der eine oder andere in Deutschland nur mit Schrecken an Inflation denkt. Die Inflation kann auf unterschiedliche soziale Schichten auch unterschiedliche Konsequenzen haben. In den folgenden Erläuterungen werde ich versuchen die Konsequenzen zu erörtern. 7.1) Beschäftigungswirkungen 7.2) Einkommens und Vermögensverteilung 7.3) Vermögen 7.4) Schulden 7.5) Staat 7.6) Negative Allokations- und Wachstumseffekte In einer Marktwirtschaft übernehmen die Preise eine Steuerungs- und Signalfunktion. So sorgt der Preismechanismus dafür dass die nachgefragten Güter produziert werden und die Produktionsfaktoren in ihren effizientesten Einsatzort gelenkt werden. Steigen jetzt aber die Preise stark an, so
wird nicht mehr erkennbar, welche Güter wirklich knapp sind. Insbesondere bei
hoher Inflation können die Anbieter und Nachfrager nicht mehr zutreffend
beurteilen, ob die Güter deshalb teuer geworden sind, weil das Angebot
gemessen an der Nachfrage zu knapp ist oder ob die Preissteigerungen
lediglich Ausdruck der Inflation sind. Die Preise verlieren also ihre
Signalfunktion. Die Folge sind fehlerhafte Investitions- und
Produktionsentscheidungen, also eine Fehlallokation der Produktionsfaktoren.
Dies bedeutet eine Hemmung des Wachstums der Wirtschaft und somit auf Dauer
eine geringere Beschäftigung. 7.7) Beeinträchtigung der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit Zusätzliches Material für Folien: I. Inflationsberechnungen Aufgabe 1.) Verbrauchsindex
Inflation im Jahre 2000 = prozentuale Veränderung zum Vorjahr 103,8 = 100 Aufgabe 2.) a.) BIP in jeweiligen Preisen 3.784,2 Mrd.
3.877,1 Mrd. Prozentuale Veränderung zum Vorjahr a.) 3.784,2 = 100 % b.) 3.678,6 = 100 % Inflation = nominales Wachstum - reales Wachstum · 1 %
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Hausarbeit zum Thema:
Inflation, Ursachen und Wirkungen
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Definition des Begriffes Inflation
1. Was ist Inflation und wie berechnet man sie?
2. Unterscheidung der Inflation zur Deflation bzw. Stagflation
a. Arten der Inflation
1. Unterscheidung nach der Erkennbarkeit
2. Unterscheidung nach Dauer
3. Unterscheidung in Ausmaß und Geschwindigkeit
4. Unterscheidung nach der Herkunft
IV Ursachen der Inflation
1. Nachfrageinflation
2. Angebotsinflation
a.) Kosteninflation
b.) Gewinninflation
3. Anspruchsinflation
V Wirkungen der Inflation
1. Zusammenhang zwischen Inflation, Beschäftigungsgrad und Wirtschaftswachstum
2. Wirkung auf Einkommensverteilung
3. Wirkung auf Vermögensverteilung
4. Wirkung der Inflationserwartung
5. Das Problem der Segniorage
I. Einleitung
Unsere heutige Marktwirtschaften sind zugleich auch Geldwirtschaften, in denen
das Geld bzw. der Preis eines Gutes den objektiven Tauschwert eines Gutes
wiederspiegelt. Das heißt, der Geldwert wird bei uns dadurch bestimmt das man
einer bestimmten Geldmenge eine bestimmte Gütermenge zuordnet. Dies nennt man
die Kaufkraft des Geldes. Dieses System des wirtschaftens mit Geld stellt die
Basis für eine mögliche Inflation.
Denn die Kaufkraft unterliegt ständigen Veränderungen, so dass man mit ein und
dem selben Geldbetrag immer wieder unterschiedliche Gütermengen zu
unterschiedlichen Zeitpunkten erhält.
II. Definition des Begriffes Inflation
1) Was ist Inflation und wie berechnet man sie?
Allgemein ausgedrückt bedeutet Inflation eine Preisteuerung eines Gutes ohne
das sich das Gut in Qualität und oder Quantität verändert. Sprich eine
anhaltende Preisteuerung bei der die Kaufkraft des Geldes sinkt.
Dadurch das wir als Konsumenten eine Vielzahl von Gütern konsumieren, kann es
vorkommen, das manche Güter teuerer und andere günsterer werden. Die
Inflationsrate bzw. auch Preisteuerungsrate genannt, soll ein repräsentativer
Durchschnitt für die Gesamtheit aller konsumierten Güter darstellen. Dazu hat
das statistische Bundesamt, welches monatlich die Inflationsrate per anno
ermittelt und veröffentlicht, ein Verfahren entwickelt mit dem dieser
Durchschnitt als gegeben angenommen werden kann.
Das System beruht auf dem sogenannten ,,Warenkorb', welcher alle Güter und
Dienstleistungen die wir täglich konsumieren beinhaltet. Dieser
,,Warenkorb' stellt eine Basis zur Bildung eines Preisindexes dar. Das
statistische Bundesamt ermittelt verschiedenene Preisindizes, welche benutzt
werden um eine tendenzielle Entwicklung der Preise im Warenkorb über einen
Zeitraum von fünf Jahren zu beobachten und zu analysieren.Einer dieser
Preisindizes ist zum Beispiel der Preisindex für die Lebensshaltungskosten. Mit
diesem Indizes, die alle fünf Jahre durch einen neuen Warenkorb ermittelt
werden, kann man letztendlich die Kaufkraft des Geldes ableiten.
Es ist zu Beobachten, dass über die Jahre hinweg der Preisindex für die
Lebenshaltungskosten stetig gestiegen ist. Dies wiederum kann nur bedeuten,
dass die Konsumenten immer mehr Geld aufwenden mußten um die selben Mengen von
Gütern zu bekommen. Damit kann man sagen das die Kaufkraft stetig gesunken ist
und es eine Inflation gegeben hat.
2) Unterscheidung der Inflation zur Deflation bzw. zur Stagflation
In dem selben bereits genannten Zeitraum stellte man aber auch ein stetig
einhergehendes Wirtschaftliches Wachstum fest, so das man früher bei den ersten
Beobachtungen zu dem Trugschluß kam, das Inflation ein normales Phänomen des
Wirtschaftwachstums ist. Tätsächlich gibt es aber keinen systematischen
Zusammenhang der beiden betrachteten Faktoren, welches nachweislich in der
Vergangenheit erwiesen ist. Denn es war auch in naher Vergangenheit sehr wohl
möglich, ein positives Wirtschaftswachstum zu erzielen ohne das es auch
Inflation zur selben Zeit gab.
Auch eine Stagflation wiederleget dieses These eindeutig. Denn eine Stagflation
beschreibt eine Situation, in der ein stagnierenendes oder negatives
Wirtschaftswachstum gleichzeitig mit Inflation einhergeht. Diese Situation gab
es beispielsweise in der BRD zur Zeit der Wiedervereinigung mit der ehemaligen
DDR.
In der Deflation kann man das genaue Gegenteil der Inflation
beobachten. Das bedeutet, das die Kaufkraft zur Zeiten der Deflation steigt.
Diese ist für Industrieländer, die ohnehin bereits eine sehr hohe Produktivität
und Wohlstand genießen, eine eher unwahrscheinliche Situation.
III Arten der Inflation
1) Unterscheidung nach der Erkennbarkeit
Bei der Erkennbarkeit lassen sich zwei Typen unterscheiden. Die sogenannte
,,offene' Inflation, die sofort und offentlich bemerkt wird. Statistiken
und Nachrichten berichten meistens über sie.
Weiterhin gibt es noch eine ,,zurückgestaute' oder auch ,,verdeckte'
Inflation, welche nicht ersichtlich ist. Sie wird vom Staat reguliert, und
entsteht durch staatliche Eingriffe in die Wettbewerbsmärkte. Diese Eingriffe,
zum Beispiel Preislimits, sollen dazu dienen eine Preisstabiltät zu
gewährleisten. Denn die Eingriffe regulieren die freie Preisbildung der Märkte
und verhindern so eine Inflation.
Die Wirkungen und Ursachen der Inflation, welche in den folgenden Kapiteln noch
beschrieben werden, werden dadurch nicht beseitigt sondern nur zurückgestaut.
2) Unterscheidung nach der Dauer
Bei den zeitlichen Aspekten unterscheidet man nach ,,temporärer' und
,,permanenter' Inflation.
Die temporäre Inflation ist eine kurzfristige Preisteuerung die sich nur auf
einen Konjunkturzyklus beschränkt. Ihre Ursachen und Wirkungen sind von so
kurzer Dauer, das sie zu vernachlässigen sind.
Bei einer permanenten Inflation gibt es eine beständige Preissteigerung, die
über mehrere Konjunkturzyklen hinweg besteht und daher zu bekämpfen gilt.
3) Unterscheidung in Ausmaß und Geschwindigkeit
In diesem Punkt unterscheiden wir vier Inflationsgeschwindigkeiten, welche das
Ausmaß der Inflation beschreiben.
-,,schleichende' Inflation (5 - 10 % Preisteuerung)
-,,beschleunigte' Inflation 10 - 20 % Preisteuerung)
-,,galoppierende' Inflation (20 - 50 % Preisteuerung)
- Hyperinflation (über 50 % Preisteuerung)
Bei dieser Einteilung ist allerdings zu beachten, das die Grenzen fließend
verlaufen.
4)Unterscheidung nach der Herkunft der Impulse
Es gibt zwei unterschiedliche Impulse für eine Inflation. Einmal kann sie
,,hausgemacht', sprich durch interne Impulse verursacht worden sein. Die
Ursachen sind dann innerhalb Deutschlands zu finden.
Da unsere Wirtschaft nicht autark aggiert, kann es auch externe Impulse geben,
welche dann bei uns eine Inflation hervorrufen. Dann spricht man auch von
,,importierter' Inflation.
Die Ursachen und Wirkungen sind allerdings identisch, unabhängig von der Art
des Impulses.
IV. Ursachen der Inflation
Die nun folgenden Theorien zur Entstehung bzw. Ursachen der Inflation sind sehr umstritten. Einer den bedeutensten Ansätze ist der Keynanische Ansatz, der nun in den folgenden Seiten erläutet wird. Nebenbei gibt es auch weitere bedeutende Ansätze wie die ,,monetaristische Inflationstheorie' von J.Tobin 1987,oder die ,,systemimmanente Inflation' der auf O.Eckstein 1981 zurück zuführen ist, oder Friedmanns Ansatz des ,,Monetarismus' 1956, auf die hier nicht weiter eingegangen wird.
Für die Inflation werden folgende Ursachen gekannt:
1) Nachfrageinflation (demand pull)
Bei dieser Ursache sind die Nachfrager der auslösende Impuls. In dieser
Situation ist die Nachfrage in dem gesamten Markt größer als das Güterangebot.
Dadurch entsteht eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, welche auch als
sogenannte ,,inflatorische Lücke' bezeichnet wird. Da der Markt immer
versucht einen Gleichtgewicht zu erreichen und die Produzenten diese
Angebotslücke erst nach einer gewissen Reaktionszeit in der Lage sind diese zu
schliessen, steigen die Preise, um wieder ein Gleichgewicht des Marktes
herzustellen.
Nun stellt sich die Frage wodurch dieser Nachfrageschub ausgelöst wurde. Die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage wird gebildet durch das Produkt aus Geldmenge
und der Umlaufgeschwindigkeit dieser (G x U). Die Umlaufgeschwindigkeit des
Geldes kann als konstant angesehen werden. Ferner kann man schlußfolgern das
die Geldmenge, die variable Größe ist, welche als Ursache des Nachfrageschubs
gestiegen sein muß. Möglich wird dies durch die Indikatoren für das
Geldmengenwachstum.
-Zinsen (sinkend)
-Sparquote (sinkend)
-Investitionsquote (steigend)
-etc.
Dadurch kommt eine größere Geldmenge in Umlauf die die o.g. inflatorische Lücke
ergibt. Denn diese Differenz zwischen dem Wachstum der Nachfrage und der
Güterproduktion ergibt die Preisteuerung -Inflation.
Ein weiterer wichtiger Konsument ist der Staat, der ebenfalls durch die
Nachfrage der öffentliche Haushalte eine inflatorische Lücke bedingen kann.
Dies kann dadurch geschehen, dass die staatliche Nachfrage durch Geldschöpfung,
sprich durch drucken von Geld, finanziert wird.
Zu guter letzt fragt natürlich, und gerade in Deutschland, das Ausland nach und
erzeugt einen ,,Exportüberschuß', wenn die Nachfrage im Inland nicht durch
Importe ausgeglichen werden kann.
2) Angebotsinflation
Bei der Angebotsinflation geht der entscheidene Impuls als Ursache der
Inflation von den Anbietern aus. Dies ist der Fall wenn kein Nachfrageüberhang
besteht und trotzdem die Preise am Markt steigen. Auch hierfür ist schnell eine
Ursache auszumachen, da es ebenfalls wie bei der Nachfrageinflation eine
Funktion für die Angebotsseite gibt:
Endpreis eines Gutes = Kosten + Gewinn + indirekte Steuern.
Deshalb kann man die Ursachen für die Angebotsinflation wie folgt
untergliedern:
a) Kosteninflation (cost-push)
Die Ursache für die Inflation ist, wie das Wort schon besagt, die Kosten.
Steigen die Kosten für ein Gut, so steigt ebenso der Preis. Die Erhöhung der
Kosten kann widerum verschiedene Gründe haben:
-Erhöhung der Stückkosten bei geringer Auslastung (der Gegenteilige Effekt der
Fixkostendegression)
-Erhöhung der Lohnnebenkosten
-Lohnerhöhung /Lohnkosten (wage-push)
-Erhöhung der Kosten für Steuern (tax-push)
-Zinserhöhung (steigende Zinsen)
-Preissteigerungen der Rohstoffe oder von Zulieferbetrieben
-etc.
Bei den Ursachen die durch die Kosteninflation entstehen können die Produzenten
meistens nur auf die Gegebenheiten reagieren. Ganz im Gegensatz zur
b) Gewinninflation (Profit-push)
Hier wird durch Steigerung des Gewinnanteils am Marktpreis eines Gutes ein
Ungleichgewicht im Markt hervorgerufen. Das können sich allerdings nur
Unternehmen erlauben, die eine ausreichend große Marktmacht besitzen. Denn
sonst ist dieses Unterfangen der Gewinnmaximierung über den Preis nicht zu
realisieren (make-up pricing). Solch eine Marktmacht kann begründet sein mit:
-unzureichendem Wettbewerb (Quasi-Monopole)
-geringe Preiselastizität auf der Nachfragerseite
Weiterhin können Preis-bzw. Inflationsimpulse auch aus strukturellen Anderungen
auf der Nachfrage-bzw. Angebotsseite resultieren. Die sogenannte Nachfrageverschiebung
(demand-shift-Inflation). Basis hierfür ist die unterschiedliche
Produktivitätsentwicklung zweier Bereiche. Dadurch das allerdings einheitliche
Lohnpolitik der Gewerkschaften betrieben wird, werden die Lohnstückkosten im
einen Sektor zunehmen und gleichzeitig im anderen Sektor fallen. Damit werden
sich auch in beiden Bereichen die Preise unterschiedlich verändern. Der eine
Bereich wird seine Preise senken, da auch seine Lohnstückkosten gesunken sind.
Der andere Bereich, in dem die Lohnstückkostengestiegen sind, wird die Preise
halten müssen, obwohl bei ihm die Kosten noch gestiegen sind. Nichts desto trotzt
wird sich ein Anstieg des gesamtwirtschaftlichen Preisniveaus feststellen
lassen. Verursacht wird dieser Inflationsimpuls durch die Preisstarrheit des
einen Sektors.
3) Anspruchsinflation
In den verschiedenen bereits angesprochenen Ursachen der Nachfrage bzw.
Angebotsinflation offenbart sich der Wunsch der sozialen Gruppen nach einer
Erhöhung ihres Anteils am Sozialprodukt. Die Anspruchsinflation faßt die
hieraus resultierenden Inflationsursachen einer Situation zusammen in der die
Summe aller durchgesetzten Ansprüche an das Sozialprodukt schneller steigt als
die reale Produktion. Das heißt im Klartext, das die Erwartungen jedes
Einzelnen zu mehr Wohlstand zukommen, schneller steigen als die Produktivität
der Wirtschaft. Diese unterschiedlichen Anspruchshaltungen sind ins-besondere
in Industriestaaten sehr ausgeprägt und von sehr großer Bedeutung. Deshalb gibt
es immer wieder die Appelle an die ,,soziale Vernunpft' oder sogenannte
,,Stillhalteabkommen'.
V. Wirkungen der Inflation
Bei jeder Inflation gibt es immer Gewinner sowohl als auch Verlierer. Auch wenn
der ein oder andere in Deutschland nur mit Schrecken an Inflation denkt, hat
das Phänomen der Inflation bei uns bei weitem an Bedeutung verloren, da es bei
uns eine unabhänige Notenbank gibt, welche für eine stabile Währung sorgt. Aber
gerade jetzt im Vollzug der einheitlichen Währung in Europa stellt sich bereits
wieder die Frage der Geldwertstabiltät und wie diese zu erhalten ist.
Die Inflation kann auf unterschiedliche soziale Schichten auch unterschiedliche
Konsequenzen haben. In den nun folgenden Erläuterungen wird ein versucht, eine
Einblick auf die Konsequenzen jedes Einzelnen von uns zu geben.
1) Zusammenhang zwischen Inflation, Beschäftigungsgrad und
Wirtschaftswachstum
Die Stabilität des Geldwertes steht neben den anderen Zielen des magischen
Vierecks im Gegensatz. Denn die anderen Ziele wie:
-Vollbeschäftigung
-ausgegliche Zahlungsbilanz
-befriedigendes Wirtschaftswachstum
schliessen sich fast förmlich aus.
a) Vollbeschäftigung vs. Preisstabiltiät
Dazu gibt es eine empirische Untersuchung von A.W.Phillips welche einen
Zusammenhang zwischen den Anderungen der Nominallöhne und der Arbeitslosigkeit
in England von 1861 bis 1957 untersuchte. Er fand dabei heraus, dass mit
steigender Arbeitslosigkeit die Erhöhung der Nomianllöhne abnehmen.
Lohnerhöhungen wirken allerdings nur dann inflatorisch wenn sie höher sind als
der Produktivitätsfortschritt. So hat man die Phillipskurve erweitert und die
Zunahme der Produktivität korrigiert. Dabei erhält man die modifizierte
Phillips-Kurve. Bei der Korrektur setzt man eine konstante Produktivität von 3%
zugrunde. In der unten gezeigten Skizze kann man sehr gut sehen, das sich die
Geldwertstabilität und die Vollbeschäftigung sich ausschliessen.
Phillips-Kurve
b) Wirtschaftswachstum vs.Inflation
Wie bereits in dem voran gegangen Kapitel ,,Unterscheidung
Inflation-Deflation' beschrieben, gibt es keine gesicherten Zusammenhang
zwischen diesen Faktoren. Doch bei einem sind sich die Experten einig, eine
extrem hohe Inflationsrate ist sicherlich nicht förderlich für das
Wirtschaftswachstum einer Wirtschaft, da es zu erheblichen Verzerrungen der
Preisrelationen kommt und es somit zu Fehlentscheidungen (Fehlallokationen) der
Resourcen führt.
2) Wirkungen auf Einkommensverteilungen
Bei der Einkommensverteilung gibt es folgende Aspekte:
Es gibt es zum einen die Lohn-Lag Hypothese, die besagt, das sich
Unternehmen sich viel besser gegen Inflationsfolgen schützen können.
Preiserhöhungen können sehr viel schneller vollzogen werden, als
Lohnerhöhungen, die erst durch die Laufzeit der Tarifverträge festgelegt sind.
Zum anderen die Zinseinkommen welchesich negativ auswirken, wenn
der Nominalzins nicht der Preissteigerungsrate entsprechend erhöht wird. Dabei
sind die Zinsbezieher natürlich schlecht gestellt.
Am schlechtesten sind die Renter gestellt, da ihre Renten durch
politische Entscheidungen bzw. gesetzliche Regelungen bestimmt sind. Diese
Wirtschaftsobjekte haben von sich aus überhaupt keine Möglichkeit sich der
Preissteigerung anzupassen. Ferner muß man auch noch ein time-lag hinnehmen
wenn denn die Rente überhaupt angepasst werden.
Zusammengefasst schlagen sich natürlich die Inflationsverluste der anderen bei
den Vorteilen der Gewinnbezieher nieder, welche auch die meisten Möglichkeiten
der ,,Aktionsfähigkeit' haben. Eines dieser Objekte die daran massgeblich
profitieren ist natürlich der Staat. Denn durch die nominelle
Einkommenssteigerungen kommen die Einkommensbezieher in die sogannte ,,kalte
Progression' das heißt, dass sie nach Abzug von Steuern sogar real
weniger aufgrund dieser inflationellen Effekte weniger Einkommen haben.
3) Wirkungen auf Vermögensverteilungen
Verschiebungen in der Einkommensverteilung ergeben sich immer dann, wenn die
verschiedenen Einkommensarten den allgemeinen Preissteigerungen in
unterschiedlichem Ausmaß und Tempo angepaßt werden. Dies kann sich natürlich
auch im Vermögensbereich abspielen und läßt sich folgerndermaßen unterscheiden:
a) Inflation begünstigt die Besitzer der Aktiva (Sachvermögen), da deren Werte
inflationsbedingt schneller steigen. Diese können auch wieder unterschiedlich
zu Aktiva (Wertanlagen) sein, aber auch dort steigt der Wert schnell.
b) Schuldner von Nominalwerten werden ebenfalls begünstigt, da sie bei der
Rückzahlung ,,nur den bereits entwerteten Betrag' zurückzahlen müssen.
Benachteiligt sind in diesem Fall die Gläubiger der Nominalkredite.
4) Wirkungen auf Inflationserwartungen
Eine entscheidene Rolle spielt die Inflationserwartung der betroffen
Wirtschaftsobjekte. So stellt sich zum Beispiel etwa ein positiver Effekt der
Inflation auf die Beschäftigung ein, wenn die Preissteigerungen den
Lohnerhöhungen vorrauseilen. Wird hingegen in den Tarifverträgen die erwartete
Inflation bereits vorweggenomen, bleibt ein Beschäftigungsanstieg aus. Das
heißt der kurzfristige trade-off zwischen Inflation und Arbeitslosenquote
resultiert aus einer unerwarteten Preissteigerung. Ahnliche Überlegungen gelten
auch für die möglichen Wachstums- und Verteilungswirkungen der Inflation.
Bei der Art der Erwartungsbildung haben sich im wesentlichen drei Formen
entwickelt:
Extrapolative Erwartungen sind Erfahrungen die mit der Inflation
aus der Vergangenheit in die Zukunft projeziert werden. Das heißt, wenn die
Inflation in der Vergangenheit stetig gestiegen ist, das man diese Tendenz auch
in der Zukunft weiter fortsetzten wird.
Adaptive Erwartungen sind Erwartungen in denen die
Wirtschaftsobjekte aus fehlerhaften Prognosen aus der Vergangenheit gelernt
haben und diese für die zukunftige Prognose mit berücksichtigen.
Rationale Erwartungen sind Erwartungen bei denen die
Wirtschaftsobjekte alle ihnen möglichen Informationen sammeln und daraus
versuchen mit wissenschaftlichen Theorien auf die Inflationsrate in der zukunft
zu schliessen.
Welche Erwartungen die Wirtschaftsobjekte befolgen sind elementare
Vorraussetzungen für die Wirtschaftspolitik. Dies bestimmt die
Einflußmöglichkeiten der Wirtschaftspolitik.
5) Das Problem der Segniorage
Unter Segniorage versteht man die Erträge, die der Staat bzw. die Notenbank
dank des Notenbankmonopols aufgrund der Tatsache erzielen können, daß Private
freiwillig zinslos Zentralbankgeld halten.
Diese bestimmt die Wachstumsrate der nominellen Geldmenge. Will oder muss die
Notenbank die nominelle Geldmenge erhöhen, um die Inflation im Rahmen zu
halten, so muss sie Ihre Segniorage erhöhen.
Dies hat zur Folge, das es eine stetige Inflation gibt mit einer höheren
Inflationsrate.Dies bringt höhere Nominalzinsen hervor. Jene widerum erhöhen
die Opportunitätskosten der Kassenhaltung, so das die Geldnachfrage und die
reale Geldmenge sinkt.
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