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Thema: Verhalten
T Definition: Wechselwirkungen mit der Umgebung, Körperhaltung und Lautäußerungen
werden als Verhalten bezeichnet.
Beim Menschen ist die Verhaltensforschung sehr schwierig, weil gelernte Reaktionen den ursprünglichen
Ablauf der natürlichen Reaktion beeinflussen können.
Säugling sind stark Reflex - gesteuert.
Reiz - Reaktions - Schema (Black Box):
T Ererbtes Verhalten
Der Ablauf dieser Verhaltensweisen ist weitgehend festgelegt. Er beruht nicht auf Erfahrungen, die ein
Lebewesen in seiner Umwelt macht, sondern ist das Ergebnis einer langen Stammesgeschichte.
Methoden zum Nachweis ererbten Verhaltens
T Attrappenversuche
Natürliche Reize, die ein Verhalten auslösen, werden auf möglichst einfache Art künstlich nachgebildet und
auf ihre auslösende Wirkung hin überprüft. Reagiert ein Tier auf besonders einfache Attrappen, deutet dies
auf ein ererbtes Verhalten.
T Aufzucht unter Erfahrungsentzug
Die Versuchstiere werden von ihren Artgenossen isoliert aufgezogen und auf ihr Verhalten hin untersucht.
Findet man bei ihnen Verhaltensweisen, die mit denen ihrer Artgenossen übereinstimmen, so kann man
daraus schließen dass diese angeboren sind, weil sie diese von Niemandem lernen konnten. Bei den meisten
sog. Kaspar - Hauser - Experimenten stellt man fest, dass die Grundlage für das Verhalten zwar vorhanden
ist, Erfahrung und lernen aber auch eine bedeutende Rolle spielen.
T Kreuzungsexperimente
Werden bei Kreuzungsexperimenten unterschiedliche Verhaltensweisen den Mendelschen Gesetzten
entsprechend vererbt, so ist bewiesen, dass diese im Erbgut gespeichert sind.
T Instinktverhalten
Bei einer Instinkthandlung kann man drei Abschnitte unterscheiden:
ungerichtetes Appetenzverhalten: richtungslose Aktivität (das wie suchen nach
Beute aussieht)
gerichtetes Appetenzverhalten: gerichtete Annäherung an das erspähte Objekt
(Beute); Dies wird auch als Taxis bezeichnet.
instinktive Endhandlung: Vollendung der Taxis (z.B. Ergreifen, Töten und
Verzehrung der Beute)
T Motivation (Handlungsbereitschft)
Eine Instinkthandlung läuft nur ab, wenn eine gewisse Bereitschaft des Organismus vorliegt. Diese kann
durch verschiedene Faktoren bestimmt werden (z.B. Glukosemangel als innerer Faktor;
Jahreszeit/Temperatur als äußerer Reiz). Nach Ablauf der instinktiven Endhandlung kann die
Handlungsbereitschaft bis auf Null absinken.
T Schlüsselreiz und Auslöser
Eine Instinkthandlung wird in der Regel von einem Außenreiz ausgelöst. Dieser Reiz heißt Schlüsselreiz.
Geht dieser von einem anderen Lebewesen aus, nennt man ihn auch Auslöser. Oft werden
Instinkthandlungen durch eine Kombination von Schlüsselreizen ausgelöst.. Als Schlüsselreiz können alle
Reize gelten, die von den Sinnesorganen aufgenommen werden. Welche Reize als Schlüsselreize wirken
kann man anhand von Attrappenversuchen feststellen. Geht der Schlüsselreiz von einem Artgenossen aus,
so nennt man ihn Auslöser.
T Angeborener Auslösender Mechanismus (AAM)
Die Auslösung einer Instinkthandlung erfordert einen nervösen Mechanismus, einen neurosensorischen
Filtermechanismus, der den Schlüsselreiz von anderen Reizen unterscheidet. Man nennt einen solchen
Mechanismus des ZNS, der den Schlüsselreiz von allen anderen Reizen unterscheidet den angeborenen
auslösenden Mechanismus, kurz AAM.
T Reizsummenregel
Es gibt Verhaltensweisen, die durch verschiedene Schlüsselreize ausgelöst werden können. Werden die
Reize kombiniert, so ist die Gesamtwirkung größer. Dies bedeutet aber nicht, daß die einzelnen Reize streng
additiv wirken, sondern nur, daß sie in Kombination eine stärkere Wirkung ausüben.
T Doppelte Quantifizierung einer Instinkthandlung
Manche Verhaltensweisen können mit unterschiedlicher Stärke ausgeführt werden. Man kann beobachten,
daß die Stärke des Verhaltens von der Reizstärke und von der Höhe der Motivation abhängig ist. Das
folgert man aus der Tatsache, daß die gleiche Stärke einer Reaktion entweder bei stark auslösendem Reiz
und geringer Motivation oder bei schwacher Reizintensität und starker Motivation auftritt.
T Handlungsketten
Handlungsketten sind eine Folge sich anschließender Schlüsselreize, wobei jeder Schlüsselreiz einen
Auslöser für die nächste Tat ist. Eine Handlungskette kann nicht in der Mitte beginnen. Brechen die Reize
ab, so hört die Handlungskette an dieser Stelle ab.
T Leerlaufhandlung
Wird eine Instinktive Endhandlung längere Zeit nicht ausgelöst, kann ihr Antrieb immer stärker werden.
Bleibt selbst ein schwacher Reiz aus, so läuft die instinktive Endhandlung ausnahmsweise ohne Schlüsselreiz
ab.
T Prägung
Prägung bedeutet das schnelle Erlernen einer Reizsituation, durch die ein bestimmtes angeborenes Verhalten
ausgelöst wird. Sie weißt bestimmte Ahnlichkeiten mit der bedingten Konditionierung auf, jedoch
unterscheidet sie sich in folgenden Punkten:
Prägung ist nur in einer zeitlich begrenzten, der sensiblen Phase im Leben des Tieres
möglich.
Prägung ist irreversibel.
Eine unmittelbare 'Belohnung' ist nicht notwendig.
T Lernen
Lernen ist im allgemeinen die individuelle Anpassung des Verhaltens an die Gegebenheiten der Umwelt,
wobei die Lernphase als Verschränkung von angeborenen und erworbenen Verhaltensweisen aufzufassen
ist.
T Konditionierung
Das Erlernen eines bestimmten Reiz - Reaktions - Musters: Auf eine bestimmten Reiz hin, erfolgt eine
bestimmte Reaktion. Die Konditionierung kann erfolgreich bei einer Therapie angewandt werden.
T Übersprungverhalten
Wenn die Motivationen zweier Reize gleich groß sind und diese in Konflikt treten (z..B. Kämpfen oder
fliehen), so springt diese Motivation auf einen dritten, völlig anderen Reiz über und wird abgespult.
Thema: Neurologie
Begriff
Funktion
Neuron (Nervenzelle)
Informationsverarbeitung
Soma
Nimmt Information auf und verarbeitet sie
Dendrit
Leitet Informationen zum Soma
Neurit (Axon)
Sendet Informationen, die vom Soma kommen zu anderen Zellen
Markscheide
Isolierungsschicht des Axons
Schwannsche Zellen
Bilden die Markscheide und ernähren die Zellen
Synapsen
Reizweiterleitung
T Definition: Als Reiz bezeichnet man eine physikalische oder chemische Einwirkung, die von
einem Organismus aufgenommen werden kann, d.h. für die er Sinneszellen besitzt. (Außen-,
Innenreiz)
Reizweiterleitung
T Membranpotential
Zwischen dem Zellinneren (Axon) und dem Außenmedium liegt eine elektrische Spannung. Sie kann mit
Hilfe zweier Elektroden gemessen werden. Dazu hält man die eine Elektrode in das Medium, die andere
sticht man in die Zelle ein. Auf dem Oszillographen kann man eine Spannung von ca. -30 mV beobachten.
T Ursachen für das Membranpotential
Das Membranpotential beruht auf der unterschiedlichen Verteilung von Ionen im Innen- und Außenmedium
sowie der unterschiedlich großen Permeabilität der Zellmembran für gewisse Ionen.
Die positiv geladenen Kaliumionen können sich ungehindert durch die Membran hindurch bewegen,
während die großen, negativ geladenen Moleküle in der Zelle festgehalten werden. Die ebenfalls positiv
geladenen Natriumionen werden durch einen aktiven Transportvorgang aus der Zelle entfernt.
T Das Aktionspotential
Ein AP ist eine kurzfristige Spannungsumkehr in der Zelle. Zunächst strömen Kaliumionen in die Zelle, so
dass die negative Ladung geringer wird. Daraufhin ändern sich die Membraneigentschaften so, dass Natrium
in die Zelle eindringen kann. Das geschieht so schnell, so dass sich im Zellinneren insgesamt eine Positive
Ladung aufbaut.
Wenn ein Aktionspotential entstanden ist an einer Zelle, wandert es durch Ionenaustausch an bestimmten
Stellen - den Ranvier’schen Schnürringen - am Axon entlang. Das Aktionspotential begrenzt sich in
seiner Höhe von selbst, denn wenn zu viele Natriumionen in die Zelle eindringen, werden erst die Kalium-
später auch die Natriumionen aus der Zelle befördert, so dass sich wieder eine negative Spannung aufbaut.
Damit ist das Neuron wieder korrekt polarisiert. Dieser Vorgang ist so schnell, dass an der Axonmembran
erst nach der refraktär Phase ein weiteres Aktionspotential entstehen kann.
T Elektrotonische Weiterleitung (nur bei Marklosen Fasern)
Reizt man mit einem unterschwelligen Stromimpuls ein Axon einer marklosen Faser, so kann man an den
benachbarten Ableitungen eine schlagartige Ausbreitung der Depolarisation über einige Millimeter nach
beiden Seiten beobachten, deren Grad rasch mit der Entfernung von der Reizstelle abnimmt. Diese Art von
Potentialausbreitung nennt man passiv oder elektrotonisch.
T Saltatorische Erregungsleitung (bei markhaltigen Fasern)
Durch die Schwannschen Zellen wird das Axon von der Na+ haltigen Gewebsflüssigkeit isoliert. Nur an den
ranvierschen Schnürringe besteht Kontakt zwischen dem Axon und der leitenden Flüssigkeit.
T Strömchentheorie der Erregungsleitung
Reizt man mit einem überschwelligen Stromimpuls, so entsteht ein Aktionspotential. Betrachtet man die
Ionenverteilung an der Membran, so wird deutlich dass die Membran an dieser Stelle umgepolt ist. Positive
und negative Ladungen grenzen an einander, ohne dass sich eine Membran dazwischen befindet.
Ausgleichsströmchen sind die Folge. Diese ernidrigen das Membranpotential der benachbarten Stellen, so
dass auch hier ein Aktionspotential erzeugt wird.
T Reizweiterleitung an der Synapse
Ein ankommendes AP erregt die Kalziumporen an der Membran des Endknöpfchens T
Die Poren öffnen sich und Ca2+ strömt ein.
Die synaptischen Bläschen, welche Acetylcholin (Ach) enthalten, verschmelzen mit der
präsynaptischen Membran (PSM) T ACh strömt in den synaptischen Spalt.
ACh Moleküle besetzten die Rezeptoren an der subsynaptischen Membran (SSM) für
ca. Eine Millisekunde
Na + Ionen können aus dem synaptischen Spalt ins Innere der (Muskel-) Zelle gelangen;
weitaus mehr als K+ Ionen raus.
Der Spannungsunterschied bewirkt eine Depolarisation
Diese Depolarisation breitet sich elektrotonisch auf der SSM aus und löst dort - wenn
überschwellig - ein AP aus.
Die ACh Moleküle verhalten sich im synaptischen Spalt wie Pingpong Bälle: Sie können
mehrere Rezeptoren besetzten und werden danach wieder abgestoßen. Trifft das
Molekül aber auf das Enzym Cholinesterase, so wird es in Acetat - Ionen und Cholin
gespalten. Dies verhindert eine Dauererregung. Die einzelnen Ionen diffundieren wieder
in den Endknopf und werden dann wieder zu ACh umgewandelt.
T Das Endplatten Potential
Die postsynaptische Membran (PSM) besitzt wie Neuronen ein Ruhepotential. Werden wie
bei der Reizweiterleitung an der Synapse ACh Moleküle in den synaptischen Spalt
ausgeschüttet, dann treffen sie auf die Ionenporen mit den ACh - Rezeptoren. Werden diese
besetzt, öffnen diese sich und Na+ - Ionen treten in die Zelle ein, viel mehr als K+ - Ionen in
den synaptischen Spalt hinein. Es entsteht eine Depolarisation, d.h. das Potential verringert
sich. Die Depolarisation breitet sich elektrotonisch auf der PSM aus
T Zeitliche Summation
Kommen an einer Zentralen Synapse kurz hintereinander mehrere AP an, so überlagern sich
die durch diese AP ausgelösten postsynaptischen Depolarisationen zu einem
postsynaptishcen graduierten Potential , dessen Höhe von der Impulsfrequenz abhängt.
Das graduierte PSP breitet sich elektrotonisch auf der Somamembran bis zum Axonhügel aus
und löst dort als postsynaptisches Generatorpotential - wenn überschwellig - ein AP aus.
T Räumliche Summation
Kommen an einem zentralen Neuron gleichzeitig über verschiedene Axone mehrere AP an, so
überlagern sich die durch diese AP ausgelösten postsynaptischen Depolarisationen zu einem
postsynaptischen graduierten Potential, dessen Höhe von der Impulsfrequenz abhängt. Das
graduierte PSP breitet sich elektrotonisch auf der Somamembran bis zum Axonhügel aus und
löst dort als postsynaptisches Generatorpotential - wenn überschwellig - fortgeleitete AP aus.
T Erregende interneurale Transmitter
Die Synapsen zwischen zwei Neuronen (interneurale -) arbeiten grundsätzlich wie motorische
Endplatten. Neben ACh findet man hier aber auch andere Transmitterstoffe . Auch diese
Stoffe werden im synaptischen Spalt von Enzymen abgebaut (keine Dauererregung). Das AP
das an einer erregenden Synapse ankommt, erzeugt in der postsynaptischen Zelle eine
kurzzeitige Depolarisation. Es heißt erregendes postsynaptisches Potential, kurz EPSP. Bei
der Summation wirken erregende AP addierend.
T Hemmende interneurale Synapsen
An einer hemmenden Synapse erzeugt ein ankommendes AP hingegen eine
Hyperpolarisation der Folgezelle. Es heißt inhabitatorische postsynaptisches Potential, kurz
IPSP. Bei der Summation wirken hemmende AP subtrahierend.
Gifte
Wirkungsort des Giftes
Auswirkung für den Körper
ACh - Rezeptor der Ionenporen im synaptischen Spalt
Die Ionenpore bleibt geschlossen T Tod durch Atemlähmung,
Herzstillstand etc
ACh Rezeptor in synaptischen Spalt
Die Ionenporen bleiben geöffnet T Dauererregung, Tod
Cholinesterase
ACh wird nicht mehr abgebaut und kann so nicht mehr insEndknöpfchen
gelangen, kein ACh Nachschub
Calciumporen am Endknöpfchen
Schlagartige Entleerung der synaptischen Bläschen
Synaptische Bläschen
Sie können nicht mehr ausgeschüttet werden T tödliche Atemlähmung
Thema: Muskulatur
T Aufbau von Muskeln
Muskelbestandteil
Beschreibung
Muskelzellen
Spindelförmig
Cytoplasma besteht aus Muskelfibrillen, diese können sich
zusammenziehen
Muskelfaser
Vielkerniges Gebilde (Syncytium)
viel länger als Muskelzellen
durchziehen den ganzen Muskel
Fibrillen
in Muskelfasern und Muskelzellen
2 Ausbildungsformen:
glatt und
quergestreift
Quergestreifte Fibrillen arbeiten viel schneller
Fibrillen der Quergestreiften Muskulatur besteht aus
Sakromeren
Herz- und Skelettmuskulatur sind quergestreift
Sakromere
wird durch zwei Z - Scheiben begrenzt
Innen:
dünne Filamente: Aktinfilamente
dicke Filamente: Myosinfilamente
Aktinfilamente ragen von den Z - Scheiben ins Sakromer
Die Myosinfilamente liegen in der Mitte
Bei Kontraktion überlappen sich die Filamente stärker
Die Filamente sind bei quergestreifter Muskulatur regelmäßig
angeordnet, bei glatter unregelmäßig
T Muskelkontraktion
Ein einzelnes AP oder ein einzelner elektronischer Impuls löst eine Zuckung des Muskels aus. Bei einer
einzelnen Muskelfaser ist die Stärke der Zuckung von der Stärke des Impulses unabhängig. Bei einem
ganzen Muskel ist die Stärke der Kontraktion von der Stärke des Reizes abhängig.
Thema: Reflexe
Definition Reflex: Unter einem Reflex versteht man eine stets gleichbleibende (stereotype),
vorhersehbare, direkt eintretende Reaktion auf einen Sinnesreiz.
T Monosynaptischer Reflex
Wenn der Rezeptor im Erfolgsorgan liegt (s. Patellarsehnenreflex), und die Verschaltung nur über eine
Synapse läuft, spricht man von einem Eigen- oder monosynaptischen Reflex.
T Polysynaptischer Reflex
Im Gegensatz zu monosynaptischen Reflexen, welche aus je einer efferenten- und einer afferenten
Nervenzelle (folglich auch nur einer Synapse) geschaltet werden, werden polysynaptische Reflexe über
mehrere Synapsen geschaltet. In den meisten Fällen erreichen die Verschaltungswege nur bis zum
Rückenmark. In einzelnen Fällen werden Reflexe im sog. Rautenhirn verschaltet.
T Eigenreflex
Wenn der Rezeptor im Erfolgsorgan liegt (s. Patellarsehnenreflex), und die Verschaltung nur über eine
Synapse läuft, spricht man von einem Eigen- oder monosynaptischen Reflex.
T Fremdreflex
Wenn der Rezeptor eine Reaktion an einer anderen Stelle des Körpers auslöst, erfolgt die Verschaltung
über mehrere Neurone und man spricht von einem Fremd- oder polysynaptischen Reflex.
Thema: Rezeptoren
Rezeptoren sind im einfachsten Fall, marklose Endigungen von Nervenfasern oder spezialisierte Zellen, die
Reize aufnehmen und in Erregungen (AP) umwandeln. Der Rezeptor antwortet auf einen Reiz erst, wenn
dieser eine bestimmte Intensität aufweist. Dann allerdings nach dem Alles - oder - Nichts - Gesetz.
Man kann verschiedene Typen von Sinneszellen unterscheiden:
phasische Sinneszellen: Bei gleichbleibender Reizung fällt die Impulsfrequenz schließlich
auf Null ab.
tonische Sinneszellen: Sie ändern ihre Impulsfrequenz bei der gleichen Reizstärke fast
nicht
phasisch - tonische Sinneszellen: Am Anfang ist die Impulsfrequenz sehr hoch, sie fällt
jedoch bei gleicher Reizintensität auf einen niedrigen Wert herab.
Thema: Bakterien
T Bakterien - Einführung
Unter dem Begriff Bakterien faßt man eine Menge recht unterschiedlicher Organismen zusammen. Es sind
Zellen, die biologisch verschieden reagieren und chemisch verschieden aufgebaut sind. Sie ähneln sich nur in
anatomischen Eigenschaften:
Eucyte (echte Zelle)
Procyte (o. Protocyte)
Pflanzen: Zellwand (Zellulose) + Plasmamembran
Tiere: Plasmamembran
Bakterien: Murein (-sacculus)
Zellkern mit Membran (welche mit Poren versehen ist
DNA schwimmt frei im Cytoplasma, ist ringförmig angeordnet (Bakterien
- Chromosom)
Mitochondrien
Mesosomen (evtl. Vorstufen der Mitochondrien)
Pflanzen: Thylakoide in Organellen (T Chloroplasten)
Thylakoide frei im Plasma
Geißeln mit Basalkörper
Geißeln ohne Basalkörper
80 - S Ribosomen
70 - S Ribosomen
Besonderheiten:
Extrachromosomale DANN - Anteile = Plasmide
Sexual Pili
T Wachstum von Bakterien in flüssigen Medien
Man kann Bakterien in flüssigen Medien z.B. Bouillon züchten. Diese müssen dann aber mit einer
Energiequelle (z.B. Glucose) angereichert sein.
Bakterien vermehren sich durch Teilung, d.h. sie schnüren nach einer bestimmten Zeit ein Teil ihres Körpers
ab, aus dem dann eine neue Bakterie wird. Dieser Vorgang hat keinerlei Ahnlichkeit mit der Mitose oder
Meiose. Dieser Vorgang geschieht auch viel schneller als die Mitose oder die Meiose. Außerdem ist das
Wachstum der Bakterien exponentiell.
Überimpft man eine kleine Menge von Bakterien in ein frisches Medium, brauchen diese eine Gewisse
Anlaufzeit, bis die Teilung der Zellen beginnt (engl. Lag - Phase). In der lag - Phase werden die neuen
Nährstoffe aufgenommen und der Stoffwechsel auf die entsprechenden Enzyme zur Verwertung der
Nährstoffe umgestellt. Danach beginnt die Phase der exponentiellen Vermehrung (log - Phase). Ist eine
gewisse Abundanz erreicht, stagniert der Titer. In dieser Phase werden zu viele wachstumshemmende Stoffe
von den Bakterien ins Medium gegeben. In dieser stationären Phase halten sich die Teilungsrate und die
Sterberate der Bakterien in der Waage. Einige Tage nach erreichen der stationären Phase sterben die
Bakterien ab. Sie vergiften sich mit ihren eigenen Stoffwechselprodukten. Es geschehen zwar noch
vereinzelt Teilungen, jedoch überwiegt die Sterberate.
T Wachstum auf festem Medium
Bakterienkolonien können auch auf festen Agrarnährböden wachsen. Verdünnt man eine flüssige
Bakterienkultur bis zu einem Titer von einigen Hundert Bakterien pro m l und verstreicht davon einige
Tropfen auf der Agraroberfläche, findet man am nächsten Tag (bei 37 °C) auf der Platte einzelne Kolonien
mit einem Durchmesser von 1 - 5 mm. Jedes Bakterium hat sich zu einer Kolonie vermehrt. Streicht man
10.000 Bakterien oder mehr auf einer Petrischale aus und wartet ab, so entsteht ein Bakterienrasen.
T Zur Ernährungsweise von Organismen
Grüne Pflanzen: autotroph (PS)
Tiere: heterotroph (organische Stoffe müssen aufgenommen werden)
Bakterien:
Wildtyp: prototroph: Sie wachsen auf einem Minimalmedium mit Zucker und
Stickstoffhaltigen Salzen T Sie können alle Aminosäuren synthetisieren
Mutanten: auxotroph: Sie können auf einem Minimalmedium nicht wachsen, da sie einen
bestimmten Syntheseschritt nicht durchführen & deshalb auch nicht eine der (ca. 20)
Aminosäuren bilden. Diese Mutanten heißen Aminosäuremangelmutante.
T Isolation biochemischer Mangelmutanten
Eine Bakterienkultur wird (im Vollmedium) mit Röntgenstrahlen bestrahlt und anschließend für ca. 24 h
unter günstigen Bedingungen gezüchtet. So ist sichergestellt, daß sich nicht nur die prototrophen, sondern
auch die auxotrophen Bakterien sich vermehren. Jetzt werden die Bakterien aus dem Vollmedium getrennt
(durch Zentrifugation) und auf ein Minimalmedium mit Stickstoffmangel gesetzt. Die Mutanten gehen nach
Verbrauch der Reservestoffe in den Ruhezustand über. Um die nicht mutierten Bakterien zu isolieren bringt
man die Zellen auf ein Minimalmedium mit Salz (NH4SO4) als Stickstoffquelle. Bei Anwesenheit von
Stickstoff können die nicht mutierten Bakterien ihren Stoffwechsel wieder aufnehmen, während die
Mutanten im Ruhezustand verharren. Durch den Zusatz von Penicillin wird der überwiegende Teil der sich
teilenden Zellen abgetötet, die ruhenden (mutierten) Zellen hingegen werden vom Penicillin nicht angegriffen.
Dann plattet man geringe Mengen dieser Suspension auf einem Vollmedium aus, auf dem sowohl die
mutierten- als auch die nicht mutierten Zellen wachsen. Dadurch wird eine Anreicherung der Mutanten
bewirkt. Danach verfährt man nach den Replikaplattierungsverfahren: Mit Hilfe eines sterilen
Samtstempels werden nun Abdrücke der Ausgangsplatte auf Voll- sowie Minimalnährböden gedrückt.
Anschließend züchtet man die Kolonien in einem Wärmeschrank (die Anordnung der Kolonien ist dieselbe
wie beim 'Original'). Nach einiger Zeit untersucht man die Medien: Nur die Kolonien der auxotrophen
Zellen fehlen auf dem Nährboden, während sie auf dem 'Original' vorhanden sind. Sind die Nährböden
durch ihre fehlenden Aminosäuren gekennzeichnet, so kann man die Art von Mangelmutante feststellen.
Thema: Viren
T Was sind Viren?
Viren sind winzige Teilchen, die aus einem Nukleinsäurefaden (DNA o. RNA) und einer Kapsel
unterschiedlicher Form die aus Eiweißen besteht und noch Anhänge trägt. Sie sind lichtmikroskopisch nicht
sichtbar.
T Temperente Phagen und Virulente Phagen
Virulente Phagen: Bei Befall eines Bakteriums durch einen virulenten Phagen läuft sofort der
T lytische Zyklus ab.
Temperente Phagen: Bei Befall eines Bakteriums durch einen temperenten Phagen wird die
DANN des Phagen als Prophage in die Bakterien - DNS eingebaut und mit - vermehrt. Das
Bakterium ist vor einer Neuinfektion durch andere Phagen geschützt. Durch Bestrahlung mit
UV - Licht oder einem Temperaturschock löst sich der Prophage und geht in den lytischen
Zyklus über.
T Lytische Phagenvermehrung
Der Zyklus, der mit der Auflösung der Wirtszelle endet wird als lytischer Zyklus bezeichnet.
Adsorbtion: Zufälliger Kontakt mit der Bakterienzelle (strenge Wirtsspezifität)
Injektion: Lysozym 'fräst' ein Loch in das Rezeptorprotein und löst die Zellwand auf. Kontraktion
des Schwanzstiftes und Injektion der Virus DNS.
Latenzphase und Synthesephase: Außerlich ist keine Veränderung zu beobachten, im Innern bilden
sich aber die Bauteile der Phagen (unter Verbrauch der B. - DNS)
Self - Assembly oder Reifung: Phagenbestandteile lagern sich durch chemische Anziehung zusammen.
Lyse: Auflösung der Bakterienwand durch das Enzym Lysozym. Die neu gebildeten Phagen treten
aus.
T Lysogene Phagenvermehrung
Der lysogene Zyklus ist dem lytischen Zyklus sehr ähnlich: Der Unterschied ist nur, daß vor der Latenzphase
der Nukleotidfaden in die Bakterien - DNS eingliedert und so die Zelle (vorerst) nicht zerstört.
T Transduktion
Ein das Erbgut verändernder Prozeß bei Bakterien. Dabei übertragen Bakteriophagen Merkmale von ihrem
letzten Wirtsbakterium auf die neu infizierte Zelle. So werden kleine Stücke des Bakteriengenoms überführt,
was zu einer Rekombination führt.
T Transformation
Die Aufnahme von reiner DNS durch Bakterien bezeichnet man als Transformation. Das aufgenommene
Material wird so in das Genom des Bakteriums integriert, daß die Information abgelesen werden kann und
zu einer Veränderung der Eigenschaften führt.
Thema: Das genetische Material
T Chemischer und räumlicher Aufbau der DNS
Die DNS (Desoxyribonukleinsäure) ist der chemische Träger unserer Erbinformation. Sie ist
im Zellkern lokalisiert. Am chemischen Aufbau der DNS sind 4 Basen beteiligt: Adenin (A),
Thymin (T) [bei RNS ist es Uracil (U)], Cytosin (C) und Guanin (G).Diese Basen sind an einem
Zuckermolekül [bei der DNS ist es Desoxyribose, bei der RNS Ribose] verknüpft. Die
Zuckermoleküle sind mit Phosphorsäuremolekülen verbunden.
Die Basen können sich nur in bestimmten Kombinationen zusammentun: Adenin zu Thymin
und Cytosin zu Guanin. Verknüpft werden die Basen durch Wasserstoffbrücken. Bei A - T sind
es 2, bei C - G sind es 3.
Nach physikalischen Untersuchungen der Wissenschaftler Watson & Crick 1953 hat besteht
die DNS aus zwei langen Polynukleotidsträngen, die über die Basen verknüpft sind. Es ist ein
Doppelstrang, der zudem noch schraubig gedreht ist, auf jede Windung kommen 10
Nukleotidpaare. Man spricht dann von einer Doppelhelix - Struktur. Die beiden Stränge sind
komplementär gebaut, d.h. durch die Basensequenz des einen Strangs ist auch die des
anderen festgelegt. Zudem verlaufen die Stränge antiparallel. Zu erkennen ist dies an den
Phosphatbrücken zwischen den Zuckern (vom 3. Zum 5. C - Atom) in den beiden Strängen in
unterschiedlicher Richtung.
T Replikation der DNS (Forschungsergebnisse an E. Coli)
Entwindung der DNS und öffnen des Doppelstrangs durch Entwindungsenzyme
(Helicasen), sowie Stabilisierung der Einzelstränge durch spezielle Eiweiße
Die Neusynthese der Tochterstränge mit Hilfe der DNS - Polymerase (kann nur in
5’ - 3’ Richtung verlaufen, da die Polymerase ein neues Nukleotid jeweils
nur an der 3’ - OH - Gruppe der Desoxyribose anlagern kann)
Leitstrang: Auf einer Seite läßt sich der Tochterstrang kontinuierlich
synthetisieren
Folgestrang: Im neu geöffneten Bereich der Replikationsgabel existiert kein
3’ - OH Ende des Zuckers
Anlagern von RNS - Primern (wenig Nukleotide) mit freiem
3’ - OH - Ende alle ca. 10 Tripletts plus Okazaki-Stücke
(5-6 Tripletts); Synthese eines DNS Stückes mit Hilfe der DNS
Polymerase (Bis zum nächsten Primer)
Herausschneiden der Primer
Synthese von DNS im Bereich der herausgeschnittenen Primer -
Stücke
Schließen der Lücken durch DNS - Ligase
T Die Eigenschaften des genetischen Codes
Der genetische Code ist universell, d.h. er gilt für alle Lebewesen, er ist gleich codiert (vgl. Code -
Sonne)
Der genetische Code wird Komma- und überlappungsfrei abgelesen (vgl. Code Sonne)
Der genetische Code ist degeneriert, d.h. die Aminosäuren werden oft durch verschiedene Codons
bestimmt, so daß man nicht eindeutig bei Kenntnis der Aminosäure auf das Codon rückschließen
kann.
Der genetische Code wird in 5’ - 3’ - Richtung abgelesen.
Die Proteinbiosynthese
Die Proteinbiosynthese (PBS) dient dem Aufbau und Erhalt unserer Körpersubstanz besteht aus zwei
Vorgängen:
Transkription (Umschreiben), hier wird die DNS in die mRNS umgeschrieben.
Translation, (Übersetzen), hier wird die mRNS abgelesen und Proteine werden
gebildet.
T Transkription
Die Transkription ist der Replikation der DNS sehr ähnlich: Der Doppelstrang wird entwunden und
getrennt. Dann wird der Leitstrang durch ein Enzym (RNS - Polymerase) mit dem komplementären
Elementen der Ribonukleinsäuren verknüpft. Der entstandene Doppelstrang (Polynukleotid) heißt mRNS,
wird wieder gespalten, die Ribonukleinsäure wandert (bei Eukaryoten) ins Cytoplasma). Die Transkription
ist nötig, weil nur der Code der RNS außerhalb des Nukleus abgelesen werden kann. Der der DNS nicht.
T Translation
Der Ort der Translation sind die Ribosomen, welche die erforderlichen Enzyme besitzen.
Im Cytoplasma bindet eine bestimmte tRNS die für sie 'bestimmte' Aminosäure und heftet sich im Ribosom
an die mRNS.
Die Synthese der Proteine
Die Aminosäuren werden im Cytoplasma an eine tRNS gebunden. Jeder tRNS Typ kann nur eine
bestimmte Aminosäure binden (mit Hilfe eines spezifischen Enzyms). Die tRNA Moleküle haben einen
bestimmten Bau: Ein Teil der Basen ist gepaart; an vier Stellen treten jedoch Schleifen mit ungepaarten
Basen auf. An einer Schleife des Moleküls befindet sich ein bestimmtes Basen - Triplett, das mit dem
komplementären Codon der mRNS in Wechselwirkung treten kann. Man nennt dieses Triplett der tRNS
daher Anticodon. Am 3’ - Ende der tRNS, an dem die Aminosäure angeheftet wird, findet sich stets
die Basenfolge CCA. Die von tRNS mitgebrachten Aminosäuren werden am Ribosom zum Polypeptid
geknüpft. Die tRNS Moleküle sind mit Dolmetschern vergleichbar, welche die Sprache der DNS in die
Sprache der Proteine übersetzen.
Zur Synthese eines Polypeptids treten an die mRNS die beiden Untereinheiten eines Ribosoms heran und
bauen ein funktionsfähiges Ribosom auf. Die mRNS wandert dann durch das Ribosom hindurch. Beim Start
der Synthese lagert sich eine mit der Aminosäure Methionin beladene tRNS an das Start - Codon der
mRNS an, da diese tRNS das passende Anticodon trägt. Auf dem Ribosom befinden sich zwei
Bindungsstellen für beladene tRNS Moleküle, die als P - und A - Bindungsstellen bezeichnet werden. Die
Bindung der Start - Methionin tRNS erfolgt an der P - Bindungsstelle. An der noch freien A -
Bindungsstelle bindet dann eine weitere beladene tRNS, deren Anticodon zu dem Codon paßt, das in der A
- Bindungsstelle liegt. Nun erfolgt die Verknüpfung der Aminosäuren; dabei wird die tRNS der P -
Bindungsstelle aminosäurefrei und löst sich ab. Die mRNS wird nun um ein Codon verschoben, und die
tRNS der A - Bindungsstelle, an der die beiden verknüpften Aminosäuren (das Peptid) gebunden sind, muß
daher in die frei gewordene P - Bindungsstelle überwechseln. Die dadurch frei gewordene A -
Bindungsstelle, in der nun das nächste Codon liegt, bindet eine neue, beladene tRNS. Dann kann die
nächste Verknüpfung zwischen dem schon vorhandenen Peptid in der P - Bindungsstelle und der
Aminosäure in der A - Stelle stattfinden. Der ganze Vorgang geht weiter, bis ein Stop - Codon erreicht ist.
T Raumstruktur der Proteine
Schon während der Synthese des Polypeptids beginnt sich dessen Raumstruktur auszubilden; sie ist die
Folge von Bindungskräften zwischen den Seitenketten der verknüpften Aminosäuren. Die Raumstruktur
wird nach Ablösung vollendet also nicht speziell in der DNS codiert. Damit liegt ein funktionsfähiges Protein
(meist ein Enzym) vor.
Primärstruktur: Die Reihenfolge der Aminosäuren in einer Polypeptidkette heißt
Aminosäuresequenz oder Primärstruktur.
Sekundärstruktur: Sich wiederholende Strukturelemente der Polypeptidkette nennt man
Sekundärstruktur (Bsp. a - Helix b - Faltblatt)
Tertiärstruktur: Spezifische Raumgestalt.
Quartärstruktur: Wechselwirkungen einzelner Polypeptidketten in einem Proteinmolekül.
Genregulation
T Ein Gen, ein Enzym Hypothese
Jeweils ein Enzym ist auf einem Gen kodiert. Zu diesen Ergebnissen kam man nach der Erforschung von
Stoffwechsel - Reaktionsketten. Am Anfang steht ein Ausgangsstoff (Substrat) A, welcher nach der
Reaktionskette in den Stoff E umgewandelt werden soll. Bei der Proteinbiosynthese wird nach der Substrat
Induktion durch das Gen 1 das Enzym 1 gebildet. Dieses Enzym 1 tritt nun in Wechselwirkung mit dem
Substrat und wandelt es in Substrat B. Nun wird das Gen 2 abgelesen, in der Proteinbiosynthese wird das
Enzym 2 gebildet was dann wieder mit B in Wechselwirkung tritt und es in C umwandelt. Dann wird das
Gen 3 abgelesen usw.
Ist ein an der Reaktionskette beteiligtes Gen defekt (durch Mutation) so wird die Reaktionskette an dieser
Stelle unterbrochen.
T Substrat - Induktion
Bei Bakterien findet man zwar keine Chromosomen vor, jedoch haben sie DNA Fäden die die gleichen
Aufgaben. An Ihnen konnte man folgendes beobachten: Danach sind einzelne Gene zu einem Operon
zusammengefasst. Ein Operon enthält mehrere Strukturgene, Operator und einen Promotor. An dem
Operator lagert sich bei der Translation die RNS - Polymerase an. Dieser kann aber auch durch einen
Repressor blockiert sein.
Bei der Substrat Induktion dient das Substrat als Induktor, der den Repressor hemmt, d.h. er kann nicht
mehr mit dem Operator in Wechselwirkung treten. So kann auch die Proteinbiosynthese im Bereich des
Operons ablaufen. Die Substratinduktion findet vor allem bei der Synthese von Enzymen für abbauende
Stoffwechselreaktion.
T Endprodukt Repression
Bei der Endprodukt - Repression hemmt das aus der Stoffwechselkette produzierte (End-) Produkt den
Operator was zur Folge hat, dass die Gensequenz nicht ein weiteres Mal abgelesen wird.
Chromosomen
T Chromosomen
Mutationen
Genmutationen
Punktmutation: Austausch einer Base bzw. eines Nukleotids in der DNA
Rastermutation: (Leserasterverschiebung; Frameshift) Einschub (Insertion) oder Wegfall
(Deletion) eines Nukleotids, oder einer Gruppe von Nukleotiden, die kein Vielfaches
von drei ist. Ab dem Mutationsort liegt ein verrücktes Leseraster vor.
Chromosomenmutation
Dies sind Mutationen die die Struktur eines oder mehrerer Chromosomen betreffen. Sie sind
mikroskopisch faßbar
Deletion: Ein oder mehrere Chromosomenstücke gehen verloren
Inversion: Ein Chr. - Stück ist infolge Schleifenbildung und Bruch wieder umgekehrt
wieder eingefügt worden
Duplikation: Ein Chr. - Stück ist infolge eines (falschen) Chiasmas zwischen
Chromatiden homologer Chromosomen an nicht homologer Stelle verdoppelt worden.
Translokation: Ein Chromosomenstück ist infolge eines falschen Chiasmas zwischen
Chromatiden verschiedener Chromosomen auf ein anderes Chromosom übertragen
worden.
Genommutationen
Genommutationen sind eine Veränderung der Chromosomenzahl
Euploidie: Veränderung des ganzen Chromosomensatzes (x2; x3)
Aneuploidie: Veränderung der einzelnen Chromosomenzahl
z.B. Trisomie der Autosomen è Down Syndrom (Trisomie 21)
Trisomie der Heterosomen:
è Klinefelder - Syndr. xxy
è Triplo - X xxx
è Diplo - Y xyy
Monosomie: Turner - Syndrom x_
Ökologie
T Einführung
Alle Lebewesen sind von Ihrer Umwelt und beeinflussen sie ihrerseits. Die Einflüsse, die die Umwelt auf den
Organismus hat, kann man in zwei bereiche Einteilen:
T Abiotische Umweltfaktoren: Dies sind Faktoren, die aus der unbelebten Natur stammen, z.B. Licht,
Temperatur oder Wasserbeschaffenheit und
T Biotische Umweltfaktoren: Dies wiederum sind Faktoren, die von der lebenden Natur stammen, z.B.
Wasserpflanzen, Feinde oder Artgenossen
In einem bestimmten Lebensraum, dem Biotop, bilden Pflanzen und Tiere eine Lebensgemeinschaft, die
Biozönose. Die Einheit von Lebensraum und -gemeinschaft mit allen Wechselbeziehungen bezeichnet man
als Ökosystem.
Umwelttoleranzen
Es gibt zwei verschiedene Umwelttoleranzen in der biotischen Umwelt:
Euryökie: Eine Art mit einer breiten Umwelttoleranz bezeichnet man als eurypotent oder
euryök.
Stenökie: Eine Art mit einer engen Umwelttoleranz bezeichnet man als stenopotent oder
stenök.
Diese Bezeichnung euryök und stenök lassen sich auf alle biotischen Faktoren anwenden. So kann ein
Fisch z. B. stenök im Bezug auf die Wassertemperatur sein, aber euryök auf den Salzgehalt im Wasser.
Wechselbeziehungen zwischen Tieren und ihrer Umwelt
Viele Tiere können nur in bestimmten Temperaturbereichen ihre Lebenstätigkeit voll entfalten. Vögel und
Säuger sind durch ihre Fähigkeit zur Temperaturregulation weniger temperaturabhängig. Sie werden als
homöotherm klassifiziert. Zur Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur benötigen sie jedoch sehr viel
Energie; deshalb begrenzt auch (nur) das Nahrungsvorkommen die Verbreitung dieser Klassen.
Hingegen gebt es Tierarten, deren Körpertemperatur weitgehend der der Umwelt anpasst. Diese Tiere nenn
man dann poikilotherm. In kälteren Zeiten breiten sie ihren Körper so aus, dass möglichst viel Sonne auf
ihn scheint. Hat die Temperatur annähernd 37 °C erreicht, meiden sie die Sonne. Bei weiterer erwärmung
würde sonnst der Hitzetod eintreten.
T Überwinterung bei wechselwarmen Tieren
Wechselwarme Tiere überwintern auf eine besondere Art und Weise: Sie suchen sich eine möglichst
frostfreie Stelle und fallen dort in eine reversible Kältestarre. Dort überwintern sie dann. Sollte ein strenger
Frost doch die Stelle erreichen, tritt der Kältetod ein.
T Überwinterung bei gleichwarmen Tieren
Viele gleichwarme Tiere besitzen zur Isolierung ihres Körpers ein Fell oder ein Federkleid. Dieses schützt
sie im Winter vor einer zu starken auskühlung bzw. einem zu hohen Energieverlust. In Gebieten, in denen die
Nahrungsvorräte im Winter knapp werden, fallen die Tiere in eine Winterruhe oder in einen Winterschlaf:
Winterruhe: Viele Säuger und Vögel schalten im Winter auf Sparflamme, d.h. sie
bewegen sich so wenig wie möglich und halten sich an kältegeschützten Orten auf.
Zudem legen sie lange schlafpausen ein. Diese Variante des Überwinterns nennt man
Winterruhe (Bär, Dachs)
Winterschlaf: Einige Tiere senken hormonell gesteuert ihre Körpertemperatur herab,
verringen gleichzeitig Herzschlag und Atemfrequenz. So schlafen sie dann den Winter
über. Sollte es zu kalt werden erfolgt ein Kälteweckreiz: Hier werden für kurze Zeit
Stoffwechselaktivitäten wieder aufgenommen. Manche Tiere wachen dabei sogar auf.
T ALLENsche Regel
Tiere in kalten Klimaten haben kleinere Körperfortsätze als verwandte Arten in warmen.
T BERGMANNsche Regel
Mit wärmer werdenden Klima nimmt die Körpergröße verwandter Tiere ab.
Populationen
T Definition
Unter Population versteht man die Gesamtheit alle Individuen einer Art oder Rasse in einem geographisch
abgegrenzten Raum, wobei alle Individuen sich uneingeschränkt mit einander kreuzen können. Diese
Individuen besetzten alle dieselbe ökologische Nische und treten, falls die Abundanz sehr hoch ist, in hohe
Konkurrenz mit einander.
T Konkurrenz
Es gibt zwei verschiedene Arten von Konkurrenz:
Innerartliche Konkurrenz: um z.B. Nahrung, Gattungspartner, Nistplätze, etc.
(intraspezifische K.)
Zwischenartliche Konkurrenz:Diese kommt zum Vorscheinen wenn zwei Arten einen
Lebensraum bewohnen: Sie stehen in Konkurenz um Nahrung, Nistplätze, etc. Ist eine
Art nicht so fit so wird sie aus dem Lebensraum verdrängt
(Konkurenzausschlußprinzip).
T Räuber - Beute Beziehung
Als Räuber wird der Organismus bezeichnet, der sich von den (getöteten) organischen Verbindungen seiner
Beute ernährt. An einer Kurve kann man folgendes erkennen: Auf eine Zunahme der Abundanz der Beute
folgt eine phasenverschobene Zunahme der Abundanz des Räubers und dies führt zu einer Abnahme der
Abundanz der Beute, welches eine phasenverschobene Abnahme der Abundanz des Räubers bedingt.
T Symbiose
Symbiose ist das Zusammenleben zweier artverschiedener Organismus zum gegenseitigen Vorteil.
T Die Volterra’schen Gesetzte
Gesetz der schwankenden Bevölkerungsdichten Bei Nahrungsbeziehungen zweier
Arten ergeben sich periodisch schwankende, phasenverschobene Abundanzkurven
Gesetz der konstanten Bevölkerungsdichten: Die Abundanzen schwanken um ein
festes Mittel.
Gesetz der Störung der mittleren Bevölkerungsdichten: Gleichsinnige äußere
Einflüsse auf beide Arten wirken auf den Feind nachhaltiger als auf die Beute.
T Populationsdynamik
Populationsdynamiken werden in sog. Kybernetischen Regelkreisläufen dargestellt. Die Beziehungen
werden mit Pfeifen dargestellt, an denen noch entweder ein (+) oder ein (-) angehängt wird. Das Plus
bedeutet so viel wie 'Je mehr, desto mehr, oder je weniger, desto weniger'. Das Minus bedeutet so viel wie
' Je mehr, desto weinger, oder je weniger, desto mehr.'
Parasiten
T Definition
Parasitismus (Schmarotzertum) ist das Ausnutzen eines Organismus durch einen anderen Organismus. Er
tritt häufiger bei Bakterien und Pilzen auf als bei Samenpflanzen. Man unterscheidet zwischen Innen (Ento-)
Parasiten und Außen (Ekto-) Parasiten und Halb- und Vollschmarotzer.
T Halb- und Vollschmarotzer
Es gibt zwei verschiedene Arten von Parasiten. Einmal Halbschmarotzer und die Vollschmarotzer.
Halbschmarotzer: sind Grüne Pflanzen, die vorwiegend Wasser und Nährsalze
von Ihrem Wirt nehmen. Sie haben ein verkümmertes Wurzelwerk und zapfen mit
ihren Haustorien die Leitungsbahnen des Baums an.
Vollschmarotzer: haben reduzierte oder keine Blätter; sie sind Chlorophyll frei
und somit unfähig zur Photosynthese. Sie entziehen ihrem Wirt neben Wasser und
Nährsalzen auch noch organische Stoffe.
Das Ökosystem See
T Einführung in das Ökosystem See
Untersucht man einen See genauer, so muß man ihn in verschiedene Bereiche aufteilen. Zunächst muß man
zwischen der Uferregion, dem Litoral, und dem Pelagial, also der Wasserzone unterscheiden. Das Litoral
gliedert sich wiederum in drei Bereiche: Der Schlifrohrzone, der Schwimmpflanzenzone und der
Unterwasserpflanzenzone. Zudem unterscheidet man zwischen Litoral (Uferregion) und Profundal
(Tiefenregion); zusammen ergeben sie das Benthal, den Bodenbereich.
Das Pelagial kann man nun in drei Abschnitte unterteilen: Erstens die Oberflächenschicht (Epilimnion), das
Metalimnion und das Hypolimnion. Diese Schichten unterscheiden sich in Nährstoffgehalt, Sauerstoff und
Tiere, die diesen Bereich bewohnen.
T Nahrungsbeziehungen im See
Bei der Untersuchungen der Nahrungsbeziehungen im See muß man zwischen Produzenten Konsumenten
und Destruenten unterscheiden:
Produzenten sich in der Regel autotrophe Phytoplanktonarten. Da sie
Photosynthese betreiben brauchen sie nur Licht, welches ihnen die nötige Energie
liefert um das CO2 in O2 umzuwandeln. Das Phytoplankton wird von
heterotrophen Tierchen, dem herbivoren Zooplankton gefressen.
Das Zooplankton stellt den Primärkonsumenten dar. Das folgende Glied in der
Nahrungskette, den Sekundärkonsumenten, wird vom carnivoren Zooplankton gebildet.
Diese werden wiederum von Fischen (Tertiärkonsumenten) gefressen, usw. Am Ende
dieser Nahrungsketten stehen meist Raubfische. Durch vielfältige Verknüpfungen der
Nahrungsketten untereinander entstehen sog. Nahrungsnetze, die eine gewisse Stabilität
beweisen.
Stirbt ein Mitglied der Nahrungskette so sinkt er zum Grund des Sees und wird von den
Destruenten abgebaut. Beim Tod des Tieres werden in jeder Zelle Enzyme frei die die
Autolyse einleiten: die Zelle baut sich sozusagen selbst ab. Die kleinen einzelnen
organischen Stücke werden von den Destruenten in ihre ursprüngliche Bestandteile
abgebaut.
T Der See im Wechsel der Jahreszeiten
Ein See durchläuft vier Veränderungen im Verlauf eines Jahres. Beim Winter angefangen, verläuft es
folgendermaßen ab: 1. Winterstagnation 2. Frühjahrs(voll)Zirkulation 3. Sommerstagnation 4.
Herbst(voll)Zirkulation.
Durch kühlere Außentemperaturen im Winter kühlt sich auch das Wasser an der Oberfläche (im Epilimnion)
des Sees ab und bildet eine Eisdecke. Da Eis aufgrund der Dichteanomalie des Wassers eine geringere
Dichte und somit leichter ist, sinkt es nicht ab sondern bleibt an der Oberfläche. Unter dem Eis bildet sich
eine Schichtung aus, die mit steigender Tiefe wärmer und damit auch schwerer wird (s. Dichteanomalie).
Das Tiefenwasser (Metalimnion) hat immer eine Temperatur um 4 °C, so ist sichergestellt, daß unter der
schützenden Eisdecke der Lebensraum für Organismen erhalten bleibt. Der Sauerstoffgehalt des Wassers
sinkt mit zunehmender Tiefe weil sich dort die Organismen, die Sauerstoff zum überleben brauchen,
aufhalten.
Im Frühjahr steigt bekanntlich die Außentemperatur und damit auch die Außentemperatur. Das Eis schmilzt
und das kalte Wasser sinkt in Schichten gleicher Dichte ab. Zusätzlich erzeugt der Wind der
'Frühjahresstürme' eine zusätzliche Strömung welche das gesamte Wasser durchmischt. So wird dem
Wasser u. A. durch Diffusion Sauerstoff hinzugefügt, welcher so auch ins Tiefenwasser gelangt.
Im Sommer stagniert wieder die Schichtung des Wassers. Im Epilimnion erwärmt sich das Wasser auf
ungefähr 20 °C. In dieser Schichtung halten sich viele Organismen wie das Phytoplankton auf. Das
Phytoplankton trägt durch seine photosyntetischen Aktivitäten maßgeblich zum Sauerstoffgehalt des
Wassers bei. Unter dem Epilimnion befindet sich das sog. Metalimnion. Diese Sprungschicht isoliert das
warme Obeflächenwasser vom kalten Tiefenwasser. In dieser Schicht fallen Temperatur und
Sauerstoffgehalt drastisch ab. Das Tiefenwasser im Hypolimnion hat wiederum eine Temperatur von ca. 4
°C. Da das Hypolimnion durch das Metalimnion vom Epilimnion getrennt bleibt und somit auch kein
Austausch von Nährsalzen oder Sauerstoff geschehen kann, entsteht im Verlauf eines Sommers
Sauerstoffreiches und nährsalzarmes Oberflächenwassers und Sauerstoffarmes, dafür aber nährsalzreiches
Tiefenwasser.
Im Herbst tritt ein ähnliches Phänomen auf, wie im Frühjahr: Das Oberflächenwasser kühlt ab und sinkt in
Schichten des gleichen Drucks. Die dadurch entstehenden Zirkulationen werden durch Wettereinflüsse
verstärkt.
T Nährsalz- und Sauerstoffgehalte im See und ihre Auswirkungen
Im mitteleuropäischem Raum kommen drei verschiedene Typen von See vor:
Oligotropher See: Er besitzt in der Regel ein tiefes Becken und ein schmales
Litoralgebiet. Er besitzt wenig Nährsalze und wenig Biomasse.
Eutropher See: Typisch für diesen Seetyp ist ein relativ flaches Becken mit einer breiten
Uferregion und einer dicht bewachsenen Verlandungszone. Er ist reich an Nährsalzen
und somit auch reich an Biomasse.
Hypertropher See: Ein hypertropher See weißt einen sehr hohen Nährsalzgehalt auf und
damit automatisch eine sehr große Biomasse. Ein hypertropher See ist kurz vor dem
umkippen.
Evolution
T Einführung in die Evolutionsbiologie
Die Evolution befasst sich mit der Herkunft und Entstehung des Lebens. In der Geschichte gab es immer
wieder Versuche die Herkunft des Lebens zu bestimmen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ging man von
der Unveränderlichkeit der Arten aus. Carl von Linné vertrat diese Ansicht und ordnete die Lebewesen
aufgrund von Bauähnlichkeiten. Am Ende des 18. Jahrhunderts begründete der Franzose Geoges Cuvier die
Paläanthologie. Er verglich die Anatomie der einzelnen Tiere und fand so z.B. heraus dass der
Grundbauplan vierfüßiger Lebewesen ungefähr gleich. Er erklärte die Artenvielfalt und die Herkunft der
Tiere mit seiner Katastrophentheorie: Sie besagte dass es immer wieder Katastrophen auf der Erde
gegeben hatte, die alle Tiere auf der Erde tötete und danach wieder neue Tiere entstanden. Der Engländer
Lyell vertrat die Ansicht dass die kontinuierlichen Veränderungen auf der Erde auch die Tierwelt verändert
hat. Lamark ging davon aus, dass es am Anfang nur ein Paar Tiere gab, diese alle verschiedene Interessen
hatten und durch ihren 'inneren Drang nach vervollkomnung' verändert haben (Giraffenhals).
Charles Darwin verfasste in Jahr 1859 sein Buch 'On the origin of spicies by the means of natural selection'.
Er war der Ansicht dass die Natur diejenigen Tiere selektiert die nicht fit genug für das Überleben waren.
Ihre Fittness äußerte sich in der Zahl der Nachkommen.
T Darwin’s Selektionstheorie
Die Lebewesen erzeugen viel mehr Nachkommen als zur Arterhaltung notwendig wären.
Die Nachkommen des Elternpaares sind nicht alle gleich, sie variieren in ihren Erbmerkmalen.
Die Lebwesen stehen in einem ständigen Konkurenzkampf um günstigt Lebensbedingungen, Nahrung
und Geschlechtspartner.
Die Synthetische Theorie der Evolution
Die (heute gültige) synthetische Theorie der Evolution begründet das Vorkommen der verschiedenen Tier-
und Pflanzenarten anhand fünf sog. Evolutionsfaktoren:
Mutationen
Selektion
Gen - Drift
Genetische Rekombination
Isolation
T Mutationen
Mutationen sind zufallsbedingte Veränderungen des genetischen Materials, ausgelöst durch Mutagene. S.o.
T Selektion
Selektin ist die natürliche Auslese durch die Umwelt. Sie erfolgt durch zwei verschiedene
Selektionsfaktoren:
Abiotische Selektionsfaktoren: Dies sind z. B. trockenheit, Luftfeuchte, Wärme,
Salzgehalte, Lichtmangel, etc.
Biotische Selektionsfaktoren: Dies sind andere Lebewesen in der Umwelt, wie z. B.
Parasiten, Feinde, Artgenossen die um Nahrung oder Geschlechtspartner konkurieren.
Den Einfluß den die Selektionsfaktoren auf das Lebewesen haben bzw. Ausüben nennt man
Selektionsdruck.
T Selektionsdynamik
Die Selektion kann drei verschiedene Auswirkungen auf die Populationen haben. Sie kann
stabilisierend wirken: Hierbei werden nachteilige Mutionen ausgemerzt.
transformierend wirken: Durch eine Umweltveränderung wird ein anderer Phänotyp von
der Selektion bevorzugt, so dass die Population im Mittel einen anderen Phänotypen
aufweißt.
oder aufspaltend wirken: Greifen z. B. Parasiten das Populationsmittel an, so werden
diese eliminiert und die Randgruppen kommen besser zurecht weil sie nicht angegriffen
werden.
T Beispiele der Selektion anhand der Mimirky
Mimikry ist Tarnung durch Täuschung: Der Organismus 'belügt' andere Organismen durch das Nachahmen
von anderen Organismen, die sich durch ihren schlechten Geschmack, Geruch, etc. verteidigen. Diese
Nachahmung kann sich sowohl auf das Aussehen (Schwebefliegen - Wespen) als auch auf das Verhalten
beziehen (Putzerfische - Schleimfisch). Nachahmung von Körperbau- und Verhaltensmerkmalen einer
Spezies durch eine andere zu deren Vorteil oder manchmal auch zum Nutzen beider Arten. Manche Arten
wehrloser Fliegen, etwa die Wollschweber, schützen sich beispielsweise vor räuberischen Vögeln, indem sie
die gelbschwarze Körperzeichnung stechender Insekten nachahmen. Die Art, deren Eigenschaften
nachgeahmt werden, ist meist in großer Individuenzahl vertreten, so dass ihre Wehrhaftigkeit vielen
natürlichen Feinden des betreffenden Gebiets bekannt ist. Anstatt sich also vor Fressfeinden zu tarnen,
zeigen Lebewesen, die diese Form von Mimikry einsetzen, die gleichen offenkundigen Warnzeichen oder
ein ähnliches Verhalten wie gefährliche Arten. Mimikry kommt bei einer sehr großen Zahl verschiedener
Tiere und Pflanzen vor.
Mimikry wurde 1862 von dem britischen Naturforscher Henry Walter Bates entdeckt. Er fand im
brasilianischen Urwald zwei Familien ähnlich gezeichneter, aber nicht verwandter Schmetterlinge. Nachdem
er festgestellt hatte, dass eine der beiden Familien für Vögel giftig war, lieferte er eine einleuchtende
Erklärung: Die fressbaren Schmetterlinge waren geschützt, weil sie in der Evolution ähnliche Warnzeichen
entwickelt hatten. An diesem Mechanismus, Bates’sche Mimikry genannt, zeigt sich das Prinzip der
natürlichen Selektion, das Charles Darwin formulierte. Danach erzeugen die Vögel einen Selektionsdruck,
indem sie genießbare Schmetterlinge ausmerzen, die den giftigen Arten weniger ähneln.
Eine andere Art der Mimikry, Müller’sche Mimikry genannt, findet man vor allem bei
Insektenarten, die alle gleichermaßen giftig sind und als Schutz ähnliche Zeichnungen entwickelt haben: So
braucht nicht jede Insektenart eigene Warnzeichen zu entwickeln und viele Artgenossen zu opfern, bis die
Vögel lernen, sie zu meiden: Mehrere Arten besitzen das gleiche abschreckende Muster, so dass Vögel, die
mit diesem Muster einmal negative Erfahrungen gemacht haben, die ganze Gruppe meiden.
Müller’sche Mimikry gibt es z. B. bei manchen Tagfaltern. Im Gegensatz zur Bates’schen
Mimikry werden die Nahrungsfeinde in diesem Fall nicht getäuscht.
Eine dritte Form der Mimikry, die Peckham’sche Mimikry, gibt es beispielsweise bei Orchideen,
die Insekten anlocken, indem ihre Blüten die Gestalt von Insektenweibchen nachahmen. Hier soll sich der
Empfänger des Signals nicht abwenden, sondern sich dem Sender des Signals zuwenden.
Peckham’sche Mimikry zeigt sich auch bei Armflossern wie dem Seeteufel, der Beutefische mit
einem wurmähnlichen Hautauswuchs anlockt.
T Mimese
Tarnung durch Nachahmung der belebten oder unbelebten Umwelt. Sie verschmelzen mit ihrer Umwelt.
Mimese, täuschende Nachahmung (griechisch mimesis) von Gegenständen oder Lebewesen, die für einen
Fressfeind oder ein Beutetier (anders als bei Mimikry) uninteressant sind, durch Tiere oder Pflanzen. Die
Nachahmung bezieht sich in Form und Farbe auf Tiere (Zoomimese), Pflanzen oder Pflanzenteile
(Phytomimese) oder leblose Gegenstände (Allomimese).
T Somatolyse
Wenn eine bestimmte Schattierung sich auf die Gliedmaßen eines Tieres in Ruheposition fortsetzt, sodaß die
Umrisse verschwinden, nennt man das Somatolyse.
T Gen - Drift
Gen - Drift ist eine zufällige Veränderung des Gen Pools nach z.B. einer Naturkatastrophe nachder Träger
von seltenen Merkmalen überleben oder auswandern.
T Rekombination
Rekombination ist einfach die Vermischung von Erbmaterial bei der geschlechtlichen Fortpflanzung.
T Isolation
Es gibt fünf verschiedene Isolationsmechanismen:
Geographische Isolation
Fortpflanzungsbiologische Isolation
Ökologische Isolation
Genetische Isolation
Postzygote Isolation
Die geographische Isolation tritt ein wenn z. B. sich das Klima ändert und der Lebensraum einer
Population sich verändert (z.B. Versteppung) und aufgrund dessen die Population in verschiedene
Richtungen abgedrängt wird. Ein weiteres Beispiel ist wenn ein teil einer Population auswandert und
schwer zugängliche Gebiete (Inseln) besiedelt. Diese Individuen heißen dann Gründerindividuen.
Die fortpflanzungsbiologische Isolation tritt ein wenn durch Mutationen andere Balz- und
Paarungsgewohnheiten bei bestimmten Individuen auftreten. Diese Paaren sich dann nicht mehr mit
den anderen Individuen. Auch unterschiedliche Paarungszeiten gehören zur fortpflanzungsbiologischen
Isolation.
Die ökologische Isolation wird wirksam wenn in einem Lebensraum andere ökologische Nischen
besetzt werden. Die Individuen die eine neue Nische besetzten sind dann z.T. der innerartlichen
Konkurrenz entzogen, so wirken sich wieder Mutationen und Selektion anders aus.
Bei der genetischen Isolation liegt bei den Individuen oft eine Polyploidie vor. Polyploide können sich
nur untereinander Paaren, so findet dann kein Austausch des Gen Pools mehr statt.
Es kommt vor dass sich zwei Individuen paaren können, es zu einer Befruchtung kommt und sich
daraus ein Lebewesen entwickelt. Diese Bastarde sind aber entweder steril wie das Maultier oder
vermindert Lebensfähig.
T Belege für die Evolution aus der Anatomie
Die Anatomie liefert zahlreiche Belege für die Evolution, hier sind einige Beispiele:
- Organrudimente: Organrudimente sind Rückbildungen eines einst funktionsfähigen
Organs. Beim Menschen sind das Steißbein und die funktionslosen Muskeln in den
Ohrmuscheln Organrudimente.
- Atavismus: Von Atavismus spricht man wenn zufällig Merkmale bei einem Individuum
auftreten die Stammesgeschichtlich bereits verschwunden waren. Das Auftreten dieser
Organe beweißt dass die Information dafür noch in unserem Erbgut vorhanden ist.
- Homologie: Sind Organe in ihrem Grundbauplan gleich oder ähnlich so sind sie
homolog.
1. Homologiekreterium der Lage: Wenn gewisse Organe, z. B. die
Knochen o.ä. (in den Extremitäten) in gleicher Anzahl und in relativ
gleicher Lage angeordnet sind, sind die Organe als homolog anzusehen
2. Homologiekreterium der spezifischen Qualität von Strukturen: Wenn
bestimmte Strukturen in speziellen Merkmalen auffallend übereinstimmen,
gelten sie als homolog (Bsp. Haifischschuppen = Zähne der Säugetiere).
3. Homologiekreterium der Stetigkeit: Wenn sich eine Struktur in einer
Zwischenform befindet, sich also ein allmählicher Übergang von einer
Struktur zur anderen, spricht man von Homologie.
T Konvergenz
Übernehmen verschiedene Organe die gleiche Aufgabe, sind aber nicht gleich aufgebaut, so sind sie
konvergent.
T Analogie
T Beleg für die Evolution aus der Verhaltensforschung
Nach dem Körperbau verwandte Tiere zeichen oft überraschend ähnliche Verhaltensweisen, so dass auch
das Verhalten Verwandtschaftsbeziehungen aufdecken kann.
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Roddy Körner
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