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Inhaltsverzeichnis
Was ist Aids?
Über unseren Umgang mit Aids
Der richtige Umgang mit HIV positiven- und Aids erkrankten Menschen
Wie steckt man sich an?
Beim Geschlechtsverkehr
Beim Fixen
In der Schwangerschaft
Wer ist besonders gefährdet?
Die Rechtslage
Was geht im Körper nach der Ansteckung vor?
Vermehrung des Aidsvirus
Bildung von Antikörpern
Schwächung des Immunsystems (Abwehrsystems)
Die Aidskrankheit
Die Latenzzeit
Krankheitszeichen (Symptome)
Prognose
Das Abwehrsystem des Körpers
Wie verteidigt sich der gesunde Körper gegen Krankheitserreger?
Das spezifische Abwehrsystem (Immunsystem)
Wie wird das Abwehrsystem des Körpers durch das Aidsvirus lahmgelegt?
Wie weit ist die Forschung?
Hilfe für HIV-Infizierte
Der HIV - Antikörpertest
Test 1
Test 2
Antikörper-negativ (testnegativ)
Antikörper-positiv (testpositiv)
Der Test ist sinnvoll
Beratung ist notwendig
Blutspenden werden getestet
Wie kommt man zu einem HIV-Antikörpertest?
Verhütung einer Ansteckung
Enthaltsam bleiben
Treu sein, treu bleiben
Keine Drogen spritzen
Risikosituationen meiden
Präservative benützen
Wie sicher sind Präservative?
Präservative richtig anwenden
Was sind Viren?
Wie ist das HIV aufgebaut?
Welche Folgen hat die Vermehrung der AIDS-Viren in einer infizierten Person ?
Wieso habe ich dieses Thema gewählt?
Meine Meinung zum Thema Aids
Interview
Quellenangaben
Aids ist die englische Abkürzung für Acquired Immuno-Deficiency Syndrome. Das heisst auf Deutsch: Erworbene Immunschwäche-Krankheit. Die französische Abkürzung lautet SIDA. Aids wird durch ein Virus hervorgerufen. Es wurde 1983 / 84 von französischen und amerikanischen Forschern entdeckt und trägt den Namen Human Immunodeficiency Virus, abgekürzt HIV; deutsch: Menschliches Immunschwäche Virus. Niemand weiss genau, woher das Aidsvisrus kommt und weshalb es gerade in unserer Zeit als todbringender Krankheitserreger auftritt. Fest steht jedenfalls, dass am Anfang der 80er Jahre die ersten Fälle von einer neuen unerklärbaren, tödlichen Krankheit aufgetaucht sind. Man fand nach kurzer Forschungszeit heraus, dass diese Krankheit eine katastrophale Schwächung des Abwehrsystems, des Immunsystems hervorrufen kann.
Es ist nur schwer zu erkennen, ob jemand Aids hat oder nicht. Aids hat nämlich tatsächlich kein eigenes Krankheitsbild, es gibt nämlich ca. 20 Krankheiten, die dieselben Dinge hervorrufen (z.B. Grippe, Lungenentzündung, Tumore).
Im Vergleich mit anderen Krankheitserregern ist Aids nicht besonders ansteckend. Im täglichen Umgang mit HiIV-Infizierten und Aids-Kranken besteht keine Ansteckungsgefahr. Das Aidsvirus wird durch Geschlechtsverkehr, durch virusverseuchtes Blut und vor allem beim Fixen verbreitet. Bis heute ist Aids nicht heilbar. Die Ansteckung mit dem Virus kann aber sicher vermieden werden, wenn man ganz einfache Grundsätze befolgt.
Das Aidsvirus ist winzig klein; aneinandergereiht hätten auf einem Millimeter 10'000 Aidsviren Platz. Somit ist das Aidsvirus etwa 1000 mal kleiner als eine menschliche T-Zelle. Obwohl es viel mehr Zellen gibt die etwas gegen Krankheiten unternehmen als es Aidsviren gibt, kann der Körper nichts gegen das Aidsvirus tun. Tag für Tag forschen Tausende von Forschern am Aidsvirus. Trotzdem können wir bis heute kaum etwas dagegen tun. Wir können den ganzen Prozess höchstens ein wenig verzögern. Man kann zwar immer wieder in den Zeitungen von Medikamenten, Impfstoffen usw. gegen Aids lesen, aber ob diese wirklich helfen. Es ist jedenfalls noch kein Medikament bekannt, das Aids mit hundertprozentiger Sicherheit heilen kann.
In Westafrika soll ein sogenanntes HIV-2 für die meisten Erkrankungen verantwortlich sein. Auch in Indien sind die Leute mittlerweile davon betroffen. Nach den bisherigen Forschungsergebnissen führen beide HIV-Typen (HIV 1+2) zum Ausbruch von Aids. Viele Forscher behaupten jedoch, das HIV-2 sei weniger aggressiv und der Zeitraum bis zum Ausbruch von Aids sei beim zweiten Virus länger. Sicher ist, dass das HIV-2 alle Aids-Symptome mit Todesfolge auslösen kann, also genauso wie das normale HIV-Virus.
Da Aids eine Krankheit ist, die in fast jedem Falle zum Tode führt, macht diese Krankheit praktisch jedem von uns Angst. Zu dieser Angst kommt oft die Unsicherheit hinzu, die aus Unwissen basiert. Durch Medienberichte werden wir meistens nur mit Schreckengeschichten konfrontiert, als sachlich aufgeklärt, so dass die Angst eher grösser wird und damit weitere Vorurteile aufgebaut werden.
Mit Aids zu leben, ist eine grosse Belastung für die Betroffenen und deren Mitmenschen. Plötzlich sehen sie sich vor Problemen und Gedanken an Behinderung, Liebesverlust, soziale Isolierung und Tod gestellt, die man sonst lieber beiseite schiebt. Warum musste das ausgerechnet mir passieren? Oder auch: Wie kann ich helfen und begleiten? Um mit der Krankheit selbst und ihren Folgen umzugehen und gegen das Misstrauen und die Vorbehalte in der Gesellschaft anzukämpfen, muss man immer wieder Kraft, Mut und Entschlossenheit zeigen. Ausserdem braucht man die Unterstützung von anderen Menschen, Menschen denen man vertrauen kann. Aidskranke und HIV-Positive können ihr Leid oft aus Angst vor ablehnenden Reaktionen niemandem erzählen.
Für den Arbeitgeber oder Arbeitskollegen stellen HIV-Infizierte Menschen keinerlei Risiko dar. Viele Betroffene berichten dennoch über Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, nachdem ihre Infektion bekanntgeworden war. Andererseits begegnen immer mehr Betriebe ihren HIV-positiven Mitarbeitern mit grosser Rücksichtnahme und Sensibilität. Die Reaktion am jeweiligen Arbeitsplatz ist meist nicht sicher vorhersagbar.
Wenn Irgend jemand aus deinem Freunden -oder Bekanntenkreis mit HIV angesteckt ist oder sogar bereits an AIDS erkrankt ist, solltest du dich möglichst normal verhalten. Es besteht keine Gefahr für dich, dass du dich auch ansteckst, wenn du die Vorsichtsmassnahmen einhältst. z.B.
Niemals ungeschützten Geschlechtsverkehr betreiben.
Keine gebrauchten oder verschmutzten Spritzen verwenden.
Jeglichen Blutkontakt oder Blutaustausch vermeiden.
Einer erkrankten Person hilfst du am meisten, wenn du sie so akzeptierst wie sie ist.
Das Aidsvirus kann nur dann in den menschlichen Körper eindringen, wenn es direkt in die Blutbahn gespritzt wird, oder wenn es auf eine virusdurchlässige Schleimhaut gelangt. Aidsviren sind im Blut, im Sperma, in der Scheidenflüssigkeit, in der Muttermilch und sogar im Speichel, sowie in den Tränen virusinfizierter Menschen. Die gesunde, unverletzte Haut ist für das Virus undurchlässig. Nach einer Ansteckung gelangt das Virus in die Blutbahn des anderen Menschen. Somit ist die andere Person infiziert. Zu einer Ansteckung kann es vor allem in den folgenden Situationen kommen:
Beim Geschlechtsverkehr mit einem HIV-infizierten Partner, wenn dessen Samen- oder Scheidenflüssigkeit mit Körperstellen in Kontakt kommt, die mit Schleimhaut überzogen sind. Die Virusdurchlässigkeit der Schleimhaut in verschiedenen Organen ist unterschiedlich: Am grössten sind sie im Enddarm, weniger durchlässig ist die Schleimhaut der Scheide, und am wenigsten durchlässig ist diejenige des männlichen Gliedes und des Mundes. In jedem Falle aber ist eine entzündete oder verletzte Schleimhaut um vieles virusdurchlässiger als die gesunde Schleimhaut. Das heisst mit anderen Worten: Die wichtigsten Eintrittspforten für das Aidsvirus sind Enddarm, Scheide und Glied.
Beim Fixen, wenn virushaltiges Blut oder Blutreste aus gebrauchten Spritzen und Nadeln direkt in die Blutbahn gespritzt werden.
In der Schwangerschaft, wenn das Aidsvirus von der infizierten Mutter auf das Kind übertragen wird. Bemerkenswert ist, dass nicht alle Neugeborenen von HIV-positiven Müttern angesteckt sind. Neuerdings weiss man, dass nur etwa 15-25% der neugeborenen von Aidskranken Müttern mit Aids angesteckt werden. Die Gründe hierfür sind aber noch nicht bekannt. Ausnahmsweise kann das Aidsvirus auch über die Muttermilch auf den Säugling übertragen werden.
Im Urin, Kot, Speichel und Tränen befinden sich nur geringe Virusmengen. Daher kann über diese Körperflüssigkeiten, nach allem, was man bis heute weiss, keine Ansteckung erfolgen. Bei Bluttranfusionen besteht bei vorschriftsmässiger, ärztlicher und pflegerischer Arbeitsweise nur ein äusserst niedriges Risiko, mit HIV infiziert zu werden. Dieses Risiko folgt aus der sogenannten "Diagnostischen Lücke": Hat sich ein Blutspender kurze Zeit vor der Blutspende infiziert, so wird der HIV-Test, der natürlich von jedem Transfusionsblut durchgeführt wird, seine Neu-Infektion nicht erfassen, da der Mensch noch keine Antikörper gebildet hat.
In Deutschland z.B. gibt es zur Zeit um 70'000 HIV-Infizierte. Man sagt, dass es viel mehr homo- und bisexuelle Männer gibt, die mit Aids angesteckt sind. Es gibt viele Gründe, wieso es mehr homosexuelle Männer als andere Männer gibt, die mit Aids infiziert werden. Da die Darmschleimhaut besonders verletzlich ist, kann beim Analverkehr leicht eine Ansteckung erfolgen. Es gibt ausserdem Überlegungen, die den hohen prozentualen Anteil bei homo- und bisexuellen Männern auf einen unvorsichtigen Lebensstil zurückzuführen. Besonders gefährdet sind Einwohner jener Länder, in denen HIV sehr verbreitet ist, zu denen die Aufklärung über die Infektionswege und -gefahren jedoch nicht vordringt, wie z.B. in Afrika, Südamerika, Südostasien. Drogenabhängige setzen sich natürlich einem sehr grossen Risiko aus, wenn sie nicht saubere Spritzen benutzen.
Diagnostische Lücke: Erst vier bis sechs Monate nach der Infektion kann festgestellt werden, ob ein Mensch HIV-positiv oder -negativ ist. In dieser Zeit steigt die Viruskonzentration. In dieser Zeit ist die Gefahr, dass der Virus übertragen wird ganz besonders gross. Danach folgt die sogenannte "asymptomatische Phase", die Jahre anhalten kann. In dieser Zeit halten das Immunsystem und das Virus eine Art Gleichgewicht. Warum diese Phase bei einigen Infizierten länger anhält, als bei anderen, wissen wir im Moment noch nicht.
Niemand darf einen Menschen zwingen, einen Aids-Test zu machen. Niemand muss seinem Arbeitgeber erzählen, dass er oder sie HIV-positiv ist. Arzte dürfen ohne Einverständnis des Patienten keinen Aids-Test durchführen (obwohl dies trotzdem vorkommt). Arzte dürfen sich nicht weigern, einen HIV-Positiven zu behandeln. Zur Offenheit sind HIV-Infizierte nur demjenigen gegenüber verpflichtet, der im Kontakt mit dem Betroffenen ansteckungsgefährdet ist.
Die meisten Menschen, die sich mit Aids angesteckt haben können viele Jahre beschwerdenfrei leben. Obwohl die Krankheit noch nicht zu erkennen ist, kann der Infizierte bereits andere Leute anstecken. Trotzdem noch keine Beschwerden vorhanden sind , erfolgt bald nach und nach die Schwächung des Immunsystems. Es ist aber möglich, dass bereits einige Tage bis wenige Wochen nach der Ansteckung gelegentliche grippenähnliche Beschwerden (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen usw.) auftreten, die in der Regel rasch vorübergehen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich das Virus im Körper vermehrt und ausgebreitet hat. Nach dieser Phase bleibt die Infektion während Jahren scheinbar stumm und von aussen nicht erkennbar (Latenzzeit). Infizierte fühlen sich in dieser Phase völlig gesund und leistungsfähig. Die Gefahr, das Virus weiterzuverbreiten, ist in der Latenzphase besonders gross, denn die meisten Infizierten ahnen nicht, dass sie Virusträger sind und als solche bereits andere Leute anstecken können.
Schon bald nach der Ansteckung beginnt der Organismus mit der Bildung von Abwehrstoffen (Antikörpern) gegen das Aidsvirus. Diese können erst ein bis vier Monate nach der Infektion im Blut des Infizierten nachgewiesen werden. Sie zeigen dann aber zuverlässig an, dass eine Infektion stattgefunden hat. In Ausnahmefällen kann der Zeitabschnitt zwischen der Infektion und dem Erscheinen der Antikörper auch länger als vier Monate dauern. In dieser kritischen Phase ("Antikörperfenster") sind Virusträger zwar noch Antikörper-negativ, aber trotzdem schon ansteckend. Jeder, der sich in den ersten vier Monaten nach einer möglichen Ansteckung auf HIV-Antikörper testen lässt, muss wissen, dass trotz eines negativen Testresultates eine Ansteckung nicht ausgeschlossen werden kann. Wohl ist heute der direkte Virusnachweis im "Antikörperfenster" technisch möglich, doch sind die Laborverfahren so aufwendig und kompliziert, dass sie vorerst nur selten angewendet werden.
7.3) Schwächung des Immunsystems (Abwehrsystems)
In der Latenzzeit befindet sich das Aidsvirus nicht in einem "Winterschlaf", wie man vielleicht vermuten könnte. In einem Teil der Wirtszellen geht die Virusvermehrung weiter. So kommt es über die Jahre zu einer langsam zunehmenden Schädigung des Abwehrsystems. Betroffen sind in erster Linie die T-Helferzellen, die bei der Immunabwehr eine zentrale Rolle spielen. Wenn ihre Zahl im Blut unter eine kritische Grenze absinkt, kommt es zum endgültigen Zusammenbruch des Abwehrsystems und zur Invasion des wehrlosen Körpers durch unzählige Krankheitserreger. Damit beginnt die eigentliche Aidskrankheit.
Der Zeitabschnitt zwischen Infektion und Ausbruch der Aidskrankheit (Latenzzeit) ist von Mensch zu Mensch verschieden. Im ersten und zweiten Jahr nach der Ansteckung erkrankt durchschnittlich einer von 100 Infizierten, nach 5 Jahren sind es 10%, und nach zehn Jahren ist ungefähr die Hälfte der Virusträger an Aids erkrankt. Ob alle HIV-Infizierten jemals krank werden, ist noch nicht bekannt. Ebensowenig kennt man die Gründe, weshalb die Latenzzeit in einem Falle verhältnismässig kurz, im anderen sehr lang ist. Arzte vermuten, dass gewisse Krankheiten und Verhaltensweisen, welche die Immunabwehr des Körpers zusätzlich schwächen (wie Tuberkulose, Geschlechtskrankheiten, Drogenkonsum, gewisse Medikamente), den Ausbruch der Krankheit beschleunigen könnten.
8.2) Krankheitszeichen (Symptome)
Erste Anzeichen der Aidskrankheit sind: schmerzlose Schwellungen der Lympknoten an verschiedenen Körperstellen, unerklärliches, wiederholtes Fieber, nächtliche Schweissausbrüche, andauernder Durchfall und rasche Gewichtsabnahme.
Wochen bis Monate nach dem Auftreten dieser ersten Symptome entwickelt sich bei den meisten der Betroffenen das Vollbild der Aidskrankheit: Wiederholt kommt es zu schweren Erkrankungen der Lunge, des Darms, der Hirnhäute und des Gehirns. Auch die Haut und die Schleimhäute sind fast immer befallen. Hervorgerufen werden diese Krankheiten durch verschiedenartige Bakterien, Viren, Pilze und andere Kleinstlebewesen, die für den gesunden Menschen mit intakter Immunabwehr meistens harmlos sind. Einige dieser Mikroben sind normale Besiedler der Haut und der Schleimhäute des Menschen.
Für Aids ebenso charakteristisch sind bestimmte Krebsarten des Menschen, insbesondere das Kaposi-Sarkom. Ursprünglich handelte es sich bei dieser Krebsart um einen langsam wachsenden Tumor, der fast nur bei älteren Männern beobachtet wurde. Beim abwehrgeschwächten Aidspatienten kann sich das Kaposi-Sarkom jedoch als bösartiger Krebs entwickeln, der sich rasch im ganzen Körper ausbreitet. Im Endstadium der Aidskrankheit leiden die Patienten oft an mehreren Infektionen und Krebsleiden gleichzeitig.
Ist die Aidskrankheit einmal ausgebrochen, führt sie nach den bisherigen Erfahrungen immer zum Tode. Ohne Behandlung ist ein Jahr nach Ausbruch der Krankheit die Hälfte der Patienten verstorben, nach einem weiteren Jahr sind es 80%, und nach 5 Jahren leben nur noch 2 von 100 Patienten. Mit neuen, wirksamen Medikamenten gelingt es heute, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, das Auftreten von opportunistischen Infektionen weitgehend zu unterdrücken und das Leben zu verlängern. Mittel- bis langfristig ist Aids jedoch immer noch eine tödliche Krankheit.
Zum Schutze vor eindringenden und zur und zur Beseitigung bereits eingedrungener Krankheitserreger verfügt der Organismus über verschiedene Abwehrsysteme.
9.2) Das spezifische Abwehrsystem (Immunsystem)
Die spezifischen Abwehrvorgänge sind nicht angeboren. Sie werden - unter dem Einfluss einzelner Krankheitserreger - erst allmählich im Verlaufe des Lebens erlernt. Ihre Wirkung ist gezielt gegen den betreffenden Erreger gerichtet.
Die Monozyten im Blut und die Makrophagen im Gewebe greifen eingedrungene Krankheitserreger auf, verdauen sie oder geben sie ganz oder stückweise an die T-Helferzellen weiter. Diese leiten hierauf eine gezielte Abwehrreaktion gegen den betreffenden Erreger ein. Sie überwachen auch den weiteren Verlauf der Auseinandersetzung. T-Helferzellen (T, weil sie von der Thymusdrüse abstammen) mobilisieren die T-Killerzellen, welche virushaltige Körperzellen aufspüren und vernichten. Sie regen auch die Makrophagen zu vermehrter Mitarbeit im Kampf gegen den Krankheitserreger an. Die Makrophagen präsentieren den Krankheitserreger den B-Zellen (B, weil sie vom Knochenmark, englisch: bone marrow, abstammen) "zum Massnehmen". Passende B-Zellen teilen und vermehren sich unter dem Einfluss von T-Helferzellen und verwandeln sich in Plasmazellen. Plasmazellen haben die Aufgabe, dem Erreger angepasste Antikörper herzustellen und freizusetzen. Die Antikörper sind in der Lage, "ihren" Erreger zu finden und zu blockieren, bis zu Hilfe kommende Makrophagen den Eindringling samt Antikörper verschlingen. Auch die Uferzellen sind bei der endgültigen Beseitigung der Krankheitserreger behilflich. Andere T-Zellen, die sogenannten Unterdrückzellen (Suppressorzellen, sind ebenfalls den T-Helferzellen unterstellt. Diese bewirken den Rückzug der körpereigenen Abwehrkräfte, die Entsorgung des Gewebes von Zelltrümmern und abgetöteten Erregern und schliesslich die Wiederherstellung normaler Verhältnisse.
Bemerkenswert ist die Beobachtung, dass spezielle T- und B-Zellen ein Gedächtnis besitzen, mit dem sie noch nach Jahren einen früheren Krankheitserreger wiedererkennen und sofort unschädlich machen können. Dank ihrer Anwesenheit ist der Körper gegen diesen Krankheitserreger immun.
Das Aidsvirus kann nur "überleben", wenn es das Abwehrsystem des befallenen Organismus überlistet. Es geht dabei äusserst raffiniert vor. Damit es nicht durch Antikörper ausgeschaltet wird, ändert es dauernd seine Oberfläche und wird dadurch für "seinen" Antikörper bei der Bekämpfung des Aidsvirus keine nachhaltige Wirkung haben.
Besonders heimtückisch geht das Virus vor, wenn es gilt, die Kommando-und Kontollstelle der Immunabwehr auszuschalten. Zuständig für diese wichtigen Aufgaben sind die T-Helferzellen und deren "Zubringer", die Makrophagen. Als Wohnsitz hat das Aidsvirus nun ausgerechnet diese beiden Wirtszellen ausgesucht. T-Helferzellen, in welchen sich das Virus vermehrt, bersten und gehen zugrunde. Virusbesiedelte Makrophagen überleben die Infektion, verschleppen aber das Aidsvirus im ganzen Körper, auch ins Gehirn. Da die T-Helferzellen durch spezielle Botenstoffe mit allen Stationen des Immunsystems in dauernder Verbindung stehen, hat ihr Ausfall tiefgreifende Folgen:
Die Makrophagen sind nicht mehr in der Lage, Krankheitserreger aufzunehmen und zu verarbeiten. Die B-Zellen und ihre Abkömmlinge, die Plasmazellen, geraten ausser Kontrolle: Unaufgefordert produzieren sie Unmengen zweckloser, gelegentlich sogar schädlicher Antikörper. Gleichzeitig sind sie nicht mehr fähig, neue, vor Erkrankung schützende Antikörper zu bilden. Auch die verschiedenen Killerzellen sind vom Ausfall der T-Helferzellen betroffen: Ihre Vermehrung und Ausreifung sind gestört, sind nicht mehr in der Lage, virusbesiedelte Körperzellen zu zerstören. Schliesslich verlieren die Gedächtniszellen ihr Erinnerungsvermögen und die T-Suppressorzellen ihre Kraft. Logische Folge dieser tiefgreifenden und vielschichtigen Schädigungen des Immunsystems sind lebensdrohende Infektionen und Tumore.
Seit der Entdeckung des Aids-Viruses hat die Forschung auf dem Gebiet der Grunlagenwissenschaften unglaubliche Fortschritte gemacht, und ständig treffen Meldungen über neue, erfolgversprechende Forschungsergebnisse ein. Weltweit sind gegenwärtig über 10'000 Personen in der Aidsforschung tätig. Die finanziellen Aufwendungen der Öffentlichkeit, der Industrie und unzähliger privater Institutionen und Personen sind gewaltig. In vielen Staaten wurde Aids zum Gesundheitsproblem Nr. 1 erklärt.
Dank diesen enormen Anstrengungen sind auch in der Behandlung der HIV-Infizierten und Aidskranken Fortschritte erzielt worden. Untersuchungen bei erkrankten, aber auch bei gesunden HIV-positiven Personen haben ergeben, dass gewisse Medikamente in der Lage sind, die Virusvermehrung in den Wirtszellen zu hemmen. Dadurch konnte der Verlauf der HIV-Infektion günstig beeinflusst und deren Ausbruch deutlich verzögert werden. Eine Heilung der HIV-Infektion steht jedoch noch nicht in Aussicht. Bis heute gibt es nur ein einziges, sicher wirksames Mittel gegen Aids: Vorbeugung.
Die Kosten für einen Test, die Kosten für die medizinische Betreuung eines HIV-Infizierten und die für gewöhnlich sehr hohen Kosten bei AIDS-Erkrankung wird von den Krankenkassen oder den Sozialämtern übernommen. Es gibt jedoch nebst den staatlichen auch nicht-staatliche Organisationen, die versuchen AIDS-erkrankten Menschen zu helfen. Diese organisieren oft Gruppentreffen oder Sportveranstaltungen, auf denen sich die Betroffenen frei, und nicht diskriminiert fühlen sollen. Solche Angebote sind anonym und kostenlos. Das dort arbeitende Team ist genau wie ein Arzt an die Schweigepflicht gebunden. Die Finanzierung solcher Institutionen sind häufig nur durch Spenden und Wohltätigkeitsveranstaltungen möglich.
13.1) Test 1
Nachweis von Antikörpern gegen die Proteine des HIV. Das Immunsystem eines Infizierten reagiert auf die Anwesenheit von HIV mit der Bildung von Antikörpern gegen die Oberflächenproteine oder auch die Kapsidproteine und Enzyme des Virus. Durch die Bindung dieser gegen Virusproteine gerichteten Antikörper an gentechnisch hergestellte HIV-Proteine und eine anschließende Färbung kann eine Infektion nachgewiesen werden. Dies sind die sogenannten Suchtests. Sie müssen aber in jedem Fall durch einen zweiten Test, den Bestätigungstest, überprüft werden.
13.2) Test 2
Nachweis von HIV-Erbgut. Mit dieser Nachweismethode, der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion, kann man eine Infektion mit AIDS-Viren durch den Nachweis des Viruserbguts feststellen. Die Polymerase-Kettenreaktion beruht auf einer spezifischen Vervielfältigung von Nukleinsäuren, hier denen des Viruserbguts. Je mehr Erbgut man auf diese Weise findet, desto mehr AIDS-Viren waren im untersuchten Blut oder Gewebe vorhanden. Diese Methode ist trotz ihrer sehr hohen Empfindlichkeit viel komplizierter und teurer.
Diesen Test setzt man aber noch nicht für den Routineeinsatz bei Blutspenden. Dieser Test kann nämlich in seltenen Fällen negative Werte anzeigen, obwohl eine Infektion vorliegt. Dann ist einfach zu wenig Virus im Blut vorhanden, weil noch sehr wenig davon produziert wurde. Da die Konzentration an AIDS-Viren im Blut kurz nach einer Infektion recht hoch ist und nach etwa einem Monat stark absinkt, können dann selbst mit dieser sehr empfindlichen Methode nur sehr wenige AIDS-Viren nachgewiesen werden. Danach steigt die Konzentration der Viren im Lymphgewebe und im Blut wieder an.
13.3) Antikörper-negativ (testnegativ)
Atikörper-negativ sind Menschen, in deren Blut keine oder noch keine HIV-Antikörper nachgewiesen wurden. Das bedeutet im einen Falle, dass der betreffende Mensch noch nie mit dem Aidsvirus in Kontakt gekommen ist, also nicht angesteckt ist (HIV-negativ). Im anderen Falle ist der betreffende Mensch wohl angesteckt (HIV-positiv), zur Zeit des Testes sind in seinem Blut jedoch noch keine HIV-Antikörper nachweisbar. Das bedeutet: Ein negativer Antikörpertest schliesst eine Infektion mit dem Aidsvirus nicht sicher aus, weil eine Ansteckung, die erst kurze Zeit vor dem Test erfolgt ist, nicht erkannt wird. Natürlich schützt ein negativer Antikörperstest nicht vor Ansteckung.
Ein Antikörper-positives Testresultat ist ein sicherer Hinweis auf eine Infektion mit dem Aidsvirus. Ausgenommen sind Neugeborene von HIV-positiven Müttern, die von diesen regelmässig die Antikörper, nicht aber immer auch das Aidsvirus übertragen erhielten.
Heute sind Testverfahren bekannt, die das Virus direkt erfassen. Vor kurzem wurde eine Methode entwickelt, die es sogar ermöglicht, das Viruserbgut in der Wirtszelle aufzuspüren. Wohl kann mit diesen neuen Testverfahren eine Aidsinfektion sicher und früher festgestellt werden als mit dem Antikörpertest, doch sind diese Methoden gegenwärtig noch so aufwendig und teuer, dass sie erst in ganz bestimmten Fällen angewendet werden.
für Personen, die sich seit 1979 irgendeinmal risikoreich verhalten haben.
für Personen, die eine feste Beziehung eingehen wollen, aber aufgrund ihrer bisherigen Partnerschaften ein Ansteckungsrisiko nicht ausschliessen können
für Paare, die ein Kind haben wollen und eine frühere Ansteckung nicht ausschliessen können.
Wer sich einem HIV-Antikörpertest unterziehen möchte, braucht zuvor Rat von seinem Hausarzt, der Aids-Hilfe oder einer anderen Beratungsstelle. In einem persönlichen Gespräch wird nicht nur geklärt, ob ein Test sinnvoll oder notwendig ist, sondern auch, wie der Betreffende mit einem möglichen positiven Testresultat und den dadurch ausgelösten Angsten umgehen kann. Fällt der Test tatsächlich positiv aus, muss in weiteren Gesprächen beraten werden, wie sich der Betroffene in Zukunft gegenüber sich selbst und gegenüber seiner Umgebung verhalten soll. Jeder Testpositive braucht Verständnis, Rat und oft auch Hilfe.
Aids-Hilfe Luzern, Postfach 2004, 6002 Luzern
Hauptnummer:041 / 410 69 60
anonyme Beratung:041 / 410 68 48
13.7) Blutspenden werden getestet
Seit dem 1. November 1985 werden in der Schweiz alle Blutspenden auf HIV-Antikörper getestet. Das gilt auch für Blut, das für die Herstellung von Blutpräparaten verwendet wird. Hinzu kommt, dass Blutspender vor der Blutentnahme schriftlich aufgefordert werden, vom Spenden abzusehen, falls sie sich dem Risiko einer Ansteckung ausgesetzt haben könnten.
Das Blut von testpositiven Spendern wird vernichtet. Damit ist die Übertragung des HIV durch infiziertes Blut oder durch Blutpräparate praktisch ausgeschlossen.
Blutspenden ist kein Gratis-HIV-Antikörpertest! Wer sich angesteckt haben könnte und trotzdem Blut spendet, handelt verantwortungslos!
Ein Beispiel:
Peter ist 23. In den letzten Jahren hat er mehrere sexuelle Erfahrungen gemacht. Er fühlt sich unsicher und möchte seine neue Freundin nicht gefährden. Peter entschliesst sich zum Test. Er lässt sich bei der Aids-Hilfe beraten und erfährt, dass es zwei Möglichkeiten gibt: entweder beim Hausarzt oder anonym im Spital. Er zieht den anonymen Test vor. Peter meldet sich telefonisch an und erscheint zum vereinbarten Termin im Spital. Peter berichtet:
Die Sekretärin der HIV-Sprechstunde war gerade am Telefon. So konnte ich mich noch ein wenig umsehen. Ein war ein freundlich ausgestatteter Raum. An der Wand stand ein Gestell mit vielen Heftchen und Prospekten. Es hatte sogar ein Körbchen mit Präservativmustern. Die Sekretärin gab mir eine Broschüre über Aids, zwei Fragebogen und eine persönliche Nummer. Sie bat mich, den einen Fragebogen sogleich auszufüllen. Wenn mir etwas unklar sei, dürfe ich sie ohne weiteres fragen.
Ich setzte mich hin und begann mit dem Ausfüllen. Zuerst wird nach Geburtsjahr, Nationalität, Wohnkanton und Zivilstand gefragt. Dann geht es um Drogenkonsum und Sexualkontakte, z.B.: "Haben Sie in den Jahren seit 1980 Drogen gespritzt? Weisen einer oder mehrere Ihrer Sexualpartner ein besonderes Risiko auf, das Aidsvirus in sich zu tragen? Hat sich Ihr Sexualverhalten seit 1986 im Hinblick auf eine mögliche Ansteckung mit dem Aidsvirus verändert?" Schliesslich wird gefragt, ob man seit 1980 Bluttranfusionen erhalten habe. Zum Schluss konnte ich noch mein persönliches Codewort bestimmen. Nach meinem Namen fragte mich niemand. Die Sekretärin sagte mir, ich könne das Testresultat in einer Woche abholen. Wenn ich verhindert sei, persönlich vorbeizukommen, könne ich auch telefonieren. Dann bezahlte ich 30 Franken für die Durchführung des Tests.
Nach kurzer Zeit betrat ein Arzt das Sekretariat. Er stellte sich vor und führte mich in einen Raum, wo wir allein und ungestört waren. Wir setzten uns an ein Tischchen, und der Arzt übertrug meine Angaben auf den Fragebogen des Bundesamtes für Gesundheitswesen. Zwischendurch stellte er die eine oder andere ergänzende Frage. Zum Schluss fragte er mich, warum ich den Test machen lasse. Wir sprachen auch darüber, wie ich mit einem positiven Testresultat leben könnte. Das hat mich sehr beschäftigt.
Nach diesem recht ausführlichen Gespräch führte mich der Arzt in ein Zimmer, wo mir eine Krankenschwester Blut entnahm. Mit einem kleinen Pflaster am Arm und beunruhigenden Gedanken im Kopf verliess ich das Spital. In einer Woche werde ich wieder vorbeigehen, damit mir der Arzt mitteilen kann, wie der Test ausgefallen ist.
Im Gegensatz zu anderen ansteckenden Krankheiten kann man sich vor einer Ansteckung mit dem Aidsvirus zuverlässig schützen.
Es gibt verheiratete und nichtverheiratete Erwachsene, die keine geschlechtlichen Beziehungen mit anderen haben. Sie leben enthaltsam und können sich somit nicht durch Geschlechtsverkehr anstecken.
Es gibt aber auch junge Menschen, die auf Geschlechtsverkehr vor der Ehe bewusst verzichten. Sie tun das in der Regel nicht aus Angst vor einem unerwünschten Kind oder aus Angst vor der Ansteckung mit einer Krankheit. Sie haben andere Gründe: Sie möchten warten, weil sie sich noch nicht reif fühlen oder weil sie nur mit ihrem Lebenspartner sexuelle Beziehungen haben möchten. Viele sind überzeugt, dass die körperliche Vereinigung nur in die Ehe gehört. Vielleicht verzichtet jemand darauf auch aus Rücksicht auf den Partner, der eine solche Einstellung hat.
Ehegatten, die einander treu sind, haben eine Ansteckung mit dem Aidsvirus beim Geschlechtsverkehr nicht zu befürchten, sofern sie sich früher nie einer Risikosituation ausgesetzt haben. Das gilt auch für Paare, die in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft zusammenleben.
Den meisten Menschen ist die Treue sehr wichtig. Sie meinen damit aber nicht nur die sexuelle Treue, die geschlechtliche Beziehungen ausserhalb der Ehe oder Partnerschaft nicht zulässt. Sie wollen sich in erster Linie auf jemanden verlassen können. Sie wünschen sich einen Partner, der zu ihnen steht und sie nicht im Stich lässt. Sie möchten, dass der Partner offen ist und die Wahrheit sagt.
Es ist nicht immer einfach, einander, unabhängig von Stimmungswechseln, Launen und äusseren Verhältnissen, treu zu sein. Treue hat man auch nicht, wie man ein Ding haben kann. Sie ist nicht selbstverständlich und muss immer wieder neu gewonnen werden. Auch wenn Treue einmal verletzt wird, so muss nicht alles zu Ende sein, denn sie ist gehalten von der Liebe, welche Treue erneuert, aufrechterhält und lebendig macht.
Das Spritzen von Drogen stellt noch kein Ansteckungsrisiko dar, wenn jedesmal eine saubere Spritze verwendet wird. Wer aber eine Spritze benützt, die schon von anderen Fixern gebraucht worden ist, setzt sich einem sehr grossen Ansteckungsrisiko aus, denn etwa die Hälfte der Drogenfixerinnen und -fixer ist heute HIV-infiziert. Es ist ratsam, sich nie zu einem Schuss "nur so zum Probieren" überreden zu lassen. Das Risiko, abhängig zu werden oder sich dabei anzustecken, ist allzu gross.
Schon kleine Mengen von Alkohol und anderen Rauschmitteln wirken auf die meisten Menschen zunächst entspannend: Die Sorgen des Alltags treten in den Hintergrund, und die Welt erscheint für den Augenblick in einem rosigen Licht. Ein Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit kann sich einstellen. In diesem Zustand ist es schwierig, einen klaren Kopf zu bewahren. So kann es durchaus sein, dass jemand Ansteckungsrisiken eingeht, die er im nüchternen Zustand nicht auf sich nehmen würde. Man darf die eigene Widerstandskraft nicht überschätzen. Deshalb ist es besser möglichen Risikosituationen aus dem Weg zu gehen.
Manchen Menschen gelingt es nicht, ihrem Partner die sexuelle Treue immer zu halten. Sexuelle Beziehungen ausserhalb einer festen Partnerschaft stellen ein erhöhtes Risiko dar. Deshalb müssen in solchen Situationen immer Präservative benützt werden. Andere empfängnisverhütende Mittel schützen nicht vor einer Ansteckung.
Für junge Menschen, die noch auf der Suche nach dem "richtigen" Partner sind, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder verzichten sie auf Geschlechtsverkehr, oder sie schützen sich immer mit einem Präservativ, auch wenn es im Vorleben der beiden Partner scheinbar keine Risikosituationen gab.
Ideal ist es, wenn die beiden Partner in einer neuen Freundschaft zuerst offen über ihre Erfahrungen mit Geschlechtsverkehr und mit Drogen sprechen können, bevor sie sich auf sexuelle Kontakte einlassen. Die Erfahrung zeigt aber, dass ein solches Gespräch oft nicht geführt wir, vielleicht weil sich jemand zu sehr schämt, vielleicht auch, weil er oder sie glaubt, die neue Beziehung mit einem solchen Geständnis zu gefährden.
Präservative von guter Qualität bieten nur dann einen Schutz vor Aids und anderen Geschlechtskrankheiten, wenn sie richtig angewendet werden. Das scheint zwar kein Problem zu sein, und doch passieren immer wieder Fehler.
Beim Kauf von Präservativen ist es wichtig, auf eine gute Qualität zu achten. Es ist sehr ratsam, nur Präservative bekannter Marken in Apotheken, Drogerien, Selbstbedienungsgeschäften und Warenhäusern zu kaufen. Weiterhin können sie auf das Qualitäts-Gütesiegel achten. Von Präservativen aus Automaten und von Billigangeboten ist abzuraten. Präservative bewahrt man am besten kühl und trocken auf und achtet zudem auf das Haltbarkeitsdatum, das auf der Packung angegeben ist. Präservative, die sich hart oder brüchig anfühlen, dürfen nicht verwendet werden. Feuchte Präservative (mit Beschichtung) sind wegen ihrer Gleitfähigkeit besonders gut geeignet.
Ausser den Präservativen gibt es keine Schutzmittel, die vor einer Ansteckung mit Aids oder einer anderen Geschlechtskrankheit schützen. Pille, Spirale, samenabtötende Verhütungsmittel usw. können zwar eine Schwangerschaft verhüten, gegen eine Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit nützen sie aber nichts.
Neben der richtigen Anwendung ist auch die Einstellung zum Gebrauch von Präservativen wichtig. Für viele Verliebte ist es gerade am Anfang einer neuen Beziehung schwierig, sich den Geschlechtsverkehr mit einem Präservativ vorzustellen. Trotzdem ist es nötig, darüber zu reden und bei jedem Geschlechtsverkehr ein Präservativ zu benützen, zum Schutz für beide. Manchmal lassen Alkohol und andere Drogen die guten Vorsätze vergessen.
Es gibt Männer, die sich dagegen wehren, Präservative zu benützen. Sie sagen: "Ich empfinde nichts mehr", "Präservative engen mich ein", "Präservative sind sowieso nicht hundertprozentig sicher". Mit solchen Behauptungen versuchen sie, ihre Partnerin zum Geschlechtsverkehr ohne Präservativ zu überreden. Da muss die Frau unnachgiebig bleiben: Entweder mit oder gar nicht!
Als Freier sind Männer sogar bereit, einer Prostituierten das Doppelte und Dreifache zu bezahlen, um "ohne Gummi" bedient zu werden. Sie setzen damit die Frau unter Druck. Das ist fahrlässig und verantwortungslos.
14.7) Präservative richtig anwenden
Bei der Verwendung von Präservativen müssen die folgenden Punkte beachtet werden:
Das Glied soll nie ohne Präservativ in die Scheide eingeführt werden, weil manchmal auch unbemerkt Samenflüssigkeit austritt und es so zu einer Ansteckung kommen kann.
Die Verpackung des Präservativs nicht mit spitzen Gegenständen (Schere, Messer) öffnen und den hauchdünnen Gummi beim Auspacken nicht verletzen. Vorsicht mit langen Fingernägeln und Schmuckringen. Das Präservativ nicht unnötig dehnen und nicht aufblasen.
Das Glied muss steif und trocken sein, damit das Präservativ nicht abrutschen kann.
Die Spitze des Präservativs zusammendrücken, um Luftpolster zu vermeiden und Platz für den Samen freizuhalten. Die Vorhaut zurückziehen und das Präservativ gleichmässig und vollständig über das Glied abrollen. Es dürfen keine Luftblasen entstehen.
Fetthaltige Cremen und Öle (Baby-öl, Hautlotion usw.) dürfen nicht als Gleitmittel verwendet werden. Sie greifen den Gummi an und beschädigen das Präservativ. Dadurch geht seine Schutzwirkung verloren. Geeignete wasserlösliche Gleitmittel gibt es in Apotheken und Drogerien.
Das Glied soll nach dem Samenerguss und vor dem Erschlaffen aus der Scheide gezogen werden. Das Präservativ dabei am Gummiring festhalten, damit es nicht abrutschen und keine Samenflüssigkeit ausfliessen kann.
Das gebrauchte Präservativ in ein Papiertaschentuch einwickeln und in den Abfalleimer werfen (nicht in die Toilette).
Präservative immer nur einmal benützen!
Viren sind selbständig nicht lebensfähig. Sie benötigen einen Organismus, der über einen eigenen Stoffwechsel verfügt und sich selbst vermehren kann, denn Viren haben keinen Stoffwechsel und vermögen sich nicht selbst zu vermehren. Sie benutzen für diese Vorgänge lebende Zellen, in die sie eindringen. Dabei befallen sie nicht jede beliebige Zelle. Vielmehr hat jedes Virus ganz bestimmte Zellen, in denen es sich vermehrt. Diese werden als Wirtszellen bezeichnet. Da Viren zu ihrer Vermehrung viele Bestandteile der Wirtszellen verwenden, müssen sie wenig eigene mitbringen. Deswegen sind Viren auch meist recht einfach, wenngleich überaus raffiniert aufgebaut und haben ein sehr kleines Erbgut - etwa den millionsten Teil dessen, was eine höhere Zelle besitzt. Viren bestehen grob gesehen aus ihrem Erbgut und einer Verpackung. Das Erbgut enthält die Informationen für Bauplan und Vermehrung. Die Verpackung kann eine einfache Eiweiß- oder Proteinhülle sein oder - wie beim HIV - zusätzlich aus einer Lipidhülle bestehen, die der Hülle der Wirtszelle entspricht. Diese Verpackung muß zwei Grundlegende Funktionen erfüllen :
Sie schützt das Erbgut des Virus vor Zerstörung.
Sie ermöglicht es dem Virus, sich an seine Wirtzelle anzuheften.
Die äußere Hülle des Virus besteht aus Fettsäuren oder Lipiden. In die Lipidhülle sind Virusproteine eingelagert. Sie sind die 'Anker', mit denen sich das Virus den Wirt anheftet. Ohne sie kann es nicht in die Wirtzelle eindringen. Der Lipidhülle schließt sich eine Proteinschicht an. Sie umschließt die weiter innen liegenden Bestandteile wie eine Kapsel und wird daher als Viruskapsid bezeichnet. Eine weitere, Proteinhülle enthält das Erbgut des AIDS-Virus. Es besteht aus zwei identischen Ribonukleinsäure-Molekülen (RNA). Neben dem Erbgut befinden sich in dieser Proteinhülle noch einige Moleküle Reverse Transkriptase und Transfer RNA (kurz TRNA) sowie andere Bestandteile aus des Cytoplasma der Wirtszelle. Im wesentlichen ist das Virus aus nur sechs verschiedenen eigenen Proteinen aufgebaut.
17) Welche Folgen hat die Vermehrung der AIDS-Viren in einer infizierten Person ?
Die Verbreitung dieser Viren bewirkt - wenige Monate oder viele Jahre nach der Infektion - unter anderem die bereits erwähnten Schädigungen der Nerven sowie schwere Immunschwäche und damit den Ausbruch von AIDS. Das Immunsystem der Patienten ist dann selbst harmlosen Infektionen nicht mehr gewachsen. Eine Ansteckung mit Pneumocystis carinii (eine sonst relativ harmlose Krankheit) z.B. kann bei AIDS - Patienten zum Tode führen. Auch eine Infektion mit Cytomegalie (im Normalfall ebenfalls keine schlimme Krankheit)- Viren oder Reaktivierung von latenten Viren aus früheren Infektionen, die bei gesunden Menschen nur kurzzeitig Krankheitsymptome hervorruft, führt bei AIDS - Patienten zu schweren Lungenentzündungen. Man spricht hier auch von 'opportunistischen Infektionen'. Die Hauptursache für die Schwächung des Immunssystems bei AIDS ist die starke Abnahme der Anzahl von T-Helferzellen durch die Vermehrung der Viren.
Im gesunden Menschen finden sich neben den T-Helferzellen auch T-Suppressorzellen, die eine Immunantwort beenden, und zwar in einem Verhältnis von 2 : 1 .Dieses Verhältnis ist bei einem AIDS-Patienten genau umgekehrt. Kurz vor dem Tode hat die Anzahl der T-Helferzellen oft auf nahe Null abgenommen.
Ich habe für die Biologie-Facharbeit dieses Thema gewählt, weil das ein sehr aktuelles und sicher auch spannendes Thema ist. Es ist bestimmt vorteilhaft, wenn man über dieses Thema Bescheid weiss. Schliesslich muss man zumindest über die Ansteckungsrisiken ein wenig Bescheid wissen. Dank dieser Facharbeit weiss ich jetzt bestimmt auch, wie ich mich gegenüber einer infizierten Person verhalten müsste.
19) Meine Meinung zum Thema Aids
Natürlich bin auch ich der Meinung, dass Aids eine sehr schlimme und tragische Krankheit ist. Es ist wahnsinnig, wie viele Menschen an dieser Krankheit bereits gestorben sind. Leider können wir aber nicht verhindern, dass weiterhin Menschen an dieser Krankheit leiden müssen. Das einzige was wir dagegen tun können ist uns dagegen zu schützen. Immerhin kann man sich vor Aids schützen, was man von den meisten anderen Krankheiten ja wohl nicht behaupten kann. Trotzdem ist es so, dass sich nach wie vor sehr viele Menschen mit dieser Krankheit infizieren (zwei bis drei Menschen pro Tag). Wieso passiert das? Wahrscheinlich kommt das sooft vor, weil wir es nicht wahr haben wollen, dass wir uns einer Gefahr aussetzen. Gerade wenn man Alkohol getrunken hat, ist dies einem nicht mehr bewusst. Aber auch dann muss man hart bleiben und sich korrekt gegen Aids und andere Geschlechtskrankheiten schützen. Behauptungen wie z.B. "Ich empfinde dann nichts mehr", "Präservative engen mich ein" oder "Präservative sind sowieso nicht hundertprozentig sicher" sind unverantwortlich.
Selbstverständlich bin auch ich nicht positiv gegenüber Drogen eingestellt. Wenn nun jemand aber Drogen nimmt, kann man aber meist nicht viel dagegen tun. Das einzige was man tun kann ist davon abzuraten. Vielleicht kann man einen Drogensüchtigen auch zu einer Therapie überzeugen. Falls dies aber nicht hilft kann man eigentlich nur noch versuchen den süchtigen davon zu überzeugen, ungebrauchte Spritzen zu verwenden!
Wenn eine Frau Aids hat, finde ich es unverantwortlich, wenn sie ein Baby austrägt. Schliesslich ist es gut möglich, dass dieses Kind dann auch infiziert ist. Deshalb finde ich, sollten aidskranke Frauen Verhütungsmittel benutzen und keine Kinder gebären.
Ich finde es z.B. auch sehr wichtig, dass man sich infizierten Personen gegenüber möglichst normal verhält. Es kann zwar sein, dass manche Personen, die sich mit Aids angesteckt haben darüber reden möchten. Dies würde ich aber nur tun, wenn diese Person dies eindrücklich wünscht.
Wenn jemand befürchtet, dass er sich mit Aids angesteckt haben könnte, sollte es meiner Meinung nach "praktisch obligatorisch" sein, einen Aidstest machen zu lassen. Schliesslich gefährdet diese Person ansonsten höchstwahrscheinlich andere Menschen. Falls man dann ein positives Testresultat erhalten würde, ist es bestimmt sehr wichtig, dass man nicht nur noch "schwarz" sieht. Schliesslich kann man mit dieser Krankheit oft noch mehrere Jahre leben. Man kann dieses schlechte Testresultat dann sicher nicht einfach in sich hineinfressen. Es ist sicher wichtig, dass man mit einem Arzt, einer anderen betroffenen Personen oder einer Vertrauensperson darüber sprechen kann.
Interview mit Frau Silvia Hausammann, Beraterin bei der Aids-Hilfe Luzern
FH: Seit wann existiert die Aids-Hilfe Luzern?
SH: Die Aids-Hilfe Luzern existiert seit rund 11 Jahren.
FH: Von was wird die Aids-Hilfe Luzern finanziert?
SH: Die Aids-Hilfe Luzern wird vor allem durch die Stadt Luzern finanziert. Nebenbei gibt es aber auch noch Spenden und Eigenleistungen.
FH: Wie ist Ihre persönliche Einstellung zum Thema Aids?
SH: Ich kann selbst oft nicht glauben, wie wenig sich manche Menschen über diese Krankheit Gedanken machen. Dies kann man sich heute nicht mehr ohne Risiko erlauben. Schliesslich stecken sich nach wie vor zwei bis drei Menschen pro Tag mit Aids an. Es gibt deshalb nur eine Lösung, nämlich die Verwendung von Kondomen!
FH: Führen Sie auch Aids-Tests durch?
SH: Nein, wir haben hier ausschliesslich eine Beratungsstelle und kein Labor. Wir arbeiten aber mit einer anderen Firma zusammen, bei der man einen Aids-Test machen lassen kann. Das Testresultat kann man dann auf Wunsch bei uns abholen.
FH: Wie versuchen Sie diesen Patienten zu helfen?
SH: Wir versuchen diesen Menschen vor allem mit Beratung zu helfen. Wir versuchen ihnen z.B. zu helfen, damit umgehen zu können, geben ihnen Empfehlungen für neue Medikamente usw.
FH: Wie können diese Menschen mit ihrer Krankheit umgehen?
SH: Das ist ganz verschieden. Die einen können sich wirklich fast nicht vorstellen, mit dieser Krankheit zu leben. Andere nehmen es wie es ist und versuchen das Beste daraus zu machen.
FH: Wieso glauben Sie, stecken sich nach wie vor so viele Leute mit dieser Krankheit an?
SH: Das ist eine sehr schwierige Frage. Eigentlich müsste jetzt ja so ziemlich jeder begriffen haben, wie schnell man sich mit Aids angesteckt hat. Offenbar ist das aber nicht so. Viele denken wahrscheinlich, mich wird es ja wohl nicht gleich erwischen, oder so. Das einzige was wir tun können ist, noch mehr darauf aufmerksam zu machen.
FH: Wird es in Zukunft eine Heilmethode gegen Aids geben?
SH: Leider ist im Moment immer noch keine Heilmethode in Sicht. Es gibt zwar nun wieder neue Medikamente, diese können aber höchstens die Krankheit etwas bremsen. Man nimmt jedenfalls an, dass Aidskranke mit diesen Medikamenten länger leben können als sonst. Da es diese Medikamente aber noch nicht lange gibt, können wir dies nicht mit Sicherheit sagen.
FH: Vielen Dank, Frau Hausammann. Sie haben mir sehr geholfen!
Das Material für diese Facharbeit habe ich aus Büchern, Broschüren, von der Aids-Hilfe Luzern und aus dem Internet bezogen.
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