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Referat Sport und Aggression - Grundzüge verschiedener Aggressionstheorien

psychologie referate

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Thema: Sport und Aggression


A.      Grundzüge verschiedener Aggressionstheorien

I.           Die Frustrations - Aggressions - Hypothese

Definition: Frustration = erzwungener Verzicht auf die Erfüllung von Strebungen und Bedürfnissen, Enttäuschung

Aggression ist immer die Folge einer Frustration

Aggression setzt Frustration voraus, Frustration führt zu Aggression

Unterdrückung von Aggression nur in einer befriedeten Zone EIGEN -

GRUPPE

Ersatzziele für aggressives Verhalten ( AGGRESSIONSVERSCHIEBUNG), z.B. die "Schurken" aus Filmen. Schaffung von Sündenböcken

Ersatzziele sind auch oft in der FREMDGRUPPE anzufinden.

Aggressionsverschiebung kann keine vollständige Abreagierung ( KATHARSIS) herbeiführen

Dollard, Miller u.a.

II.        Das triebtheoretische Modell

Innerartliche ( INTRASPEZIFISCHE) Aggression ist die schwerste aller Gefahren

Kämpfen ist arterhaltend, es ist für eine Art immer von Vorteil, wenn der Stärkere überlebt.

Wichtiger Bregriff: RANGORDNUNG. Jeder will der beste sei. Dafür würde man fast alles tun. Jeder weiß, mit wem er sich messen kann.

Große Spannung besonders zwischen den unmittelbar über - bzw. untereinander stehenden Individuen.

Es liegt in der Natur des Menschen, aggressiv zu handeln um seine Stellung

(Plazierung) zu verbessern, anzugeben oder sich zu profilieren.

Lorenz

III.     Die Theorie des Modell - Lernens

Bestrafung durch ein strafend - aggressives Modell erhöht, solange die Strafe nicht zu streng ist, Vorkommen und Ausmaß aggressiver Reaktionen.

Besonders Kinder ahmen das Verhalten ihrer Eltern nach.

Viele Versuche von Wissenschaftlern (z.B. BANDURA, HUSTON, ROSS), dieses Phänomen aufzuschlüsseln.

Kinder wurden nach nachgeahmten, aggressiven Verhalten frustriert.

Wird das aggressive Verhalten der Modellperson belohnt, wird noch eher nachgeahmt. Wird das aggressive Verhalten der Modellperson bestraft, wird das Verhalten zwar gelernt, aber selten angewandt.

Bandura

IV.     Ein physiologisches Modell der Aggression

Die neuralen Systeme im Gehirn aktivieren bei Bestimmten Reizen aggressives verhalten gegenüber diesen Reizen.

Es war im Versuch möglich, feindselige Gefühle und ihr aggressives Verhalten mit einem elektrischen Schalter abzuschalten.

Aggressivität des Menschen hängt von dessen Stimmung ab, d.h. vom jeweiligen Zustand des Nervensystems.

Zusammenspiel von Umwelt und Nervensystem ist der Schlüssel zu diesem Modell.

Höchster Schwellenwert: das System ist nicht erregbar, die Umweltreize, die gewöhnlich destruktives Verhalten auslösen, "zünden" die neuralen Systeme nicht.

Normaler Schwellenwert: nur eine schmale Bandbreite von Reizen kann die neuralen Systeme aktivieren.

Spontan aktiver Schwellenwert: viele Reize können neurale Systeme aktivieren.

Vererbung beeinflusst die Sensitivität des aggressiven Systems.

"Input" von anderen neuralen Systemen des Hirns beeinflusst . s.o.

Lernen beeinflusst .. s.o.

Der Mensch lernt sehr schnell, auch aggressives Verhalten.

Aggression kann nicht vollständig beseitigt werden.

Zuschauer beim Sport sind aggressiver bei aggressiven Sportarten.

Drei Möglichkeiten, die neurale Basis für Aggression auszuschalten:

Chirurgie: Manipulationen in bestimmten Hirnregionen

Manilpulierung der endokrinen Systeme, z.B. durch Hormone

Elektrische Stimulation der neuralen Systeme

B.       Aggression im Sport

I.           Sehweisen und Definitionen

Der Sportliche Wettkampf stellt Aggression in geregelter, sozial ungefährlicher Form dar.

Die aggressive Grundstruktur kommt zweifach zum Ausdruck: im HANDLUNGSABLAUF und in den HANDLUNGSFOLGEN

Verschiedene Formen aggressiven Verhaltens

Instinktive Aggression: sind artspezifisch und stereotyp, dienen einem bestimmten Zweck und werden durch Schlüsselreize ausgelöst. Kommt beim Menschen nicht vor.

Primäre Aggression: Reaktion auf Störreize, z.B. Schmerz. erhöhte Adrenalin-Ausschüttung. Braucht nicht erlernt zu werden, kann aber modifiziert werden.

Pseudoaggression: Überreaktion, die das Erscheinungsbild der Aggression aufweist.

Instrumentelle Aggression: ist meist erlernt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sie ist es, wenn wir von der Aggression als eines der wesentlichen Probleme der Menschheit sprechen.

II.        Unsportliches Verhalten als Ausdruck von Aggressivität

Auf Überforderung folgt eine aggressive Reaktion (Theorie von MIERKES)

Auf Frustration folgt eine aggressive Handlung (Frustrations-Aggressions-Hypothese nach DOLLARD)

Beide Theorien bestehen nebeneinander und ergänzen sich:

Überforderung Frustration Aggression

Diese Zusammenhänge wurden in verschiedenen Studien zum Thema "Fußball und Aggression" verdeutlicht. So wurde z.B. untersucht, ob eine Mannschaft, die verloren hat, aggressiver reagiert als eine, die gewonnen hat.

Aggressive Handlungen in Fußballspielen sind soziologisch oder sozialpsychologisch normale Erscheinungen.

Vier Variablen, die Aggressivität bei Fußballspielen beeinflussen:

Sieg oder Niederlage

Heim - oder Auswärtsspiel

Leistungsunterschied (Tordifferenz)

Rangsystem

Aggression ist Ausdruck der Dynamik innerhalb eines konkurrenzorientierten sozialen Systems.

III.     Konflikt und Leistung

Mit der Entwicklung oder Verstärkung eines Konfliktes kann Leistungssteigerung erzielt werden.

Eine Sportmannschaft kann trotz starker innerer Konflikte Höchsleistungen vollbringen, Der Konflikt muß nicht leistungsmindernd wirken.

Die These, nur konfliktarme Gruppen könnten hohe Leistungen vollbringen, ist nicht allgemeingültig.

IV.     Manipulation der Aggression

Sport kann als Mittel zum gezielten Aggerssionsabflusses benutzt werden.

Freud'sche Sublimationstheorie

Es ist ein legitimes Mittel, so ADAM, Aggressionen künstlich zu steigern, und bessere Ergebnisse zu erzielen.

V.        Gesellschaftliche Bedingungen der Aggressivität

Sport als Flucht aus der Alltagswelt

Sport als Ersatzbefriedigung, um Problemen im Alltag, z.B. Arbeitslosigkeit, auszuweichen.

Im Sport kann man eher den Sprung nach vorne schaffen als in der Arbeitswelt.

Eintauchen in  eine Welt die einem das gibt, was die Alltagswelt einem nicht gewährt.

Gruppenerlebnis wird ausgelebt. "Wir-Gefühl"

Identifikation mit Stars gibt einem Befriedigung

Die Leute suchen Selbstauslöschung und Identifikation mit dem Sieger

Die industrielle Arbeitswelt züchtet das Bedürfnis nach Aggression, die dann im Sport ausgelebt wird.

VI.     Ventilfunktion des Sports

Sportliche Betätigung ist eine Ventilsitte zur Befriedigung elementarer Verhaltenstriebe

Auch durch andere Verhaltensweisen ist Abreagierung möglich

3 Triebe nach WIEMANN:

Spiel- und Explorationstrieb: veranlaßt den Menschen zu einem Neugier- und Entdeckerverhalten

Unspezifische Bewegungstriebe

Intraspezifische Aggression: Körperlicher Kampf wurde zur lustbetonten Triebreduzierung ohne Bezug auf die Rangordnung. Er wurde Selbstzweck. Der sportliche Kampf in seiner Urform war geboren. Später entwickelten sich diese sportlichen Handlungen zu Strategien mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Körperübungen sind nur sekulär durch Verhaltenstriebe motiviert.

VII.          Kritik an der triebtheroetischen Funktion des Sports

Wenn Aggression nach LORENZ schon nicht eliminierbar ist, so kann sie wenigstens ins Harmlose, Spielerische oder Unschädliche abgelenkt werden.

Es ist nicht nur an Einzelpersonen gedacht, sondern auch an Mannschaften oder Gruppen.

Werden aggressive Kräfte durch den Sport nicht gedämpft, sondern eingeübt?

Ausdruck "die Nerven verlieren" als Umschreibung für den Wegfall humaner Hemmungen.

Menschen mit langer geübter sportlicher Aktivität sind unleidig, ja aggressiv!

Wechsel des vitalen Lebensstils kann zu Kriminalität führen.

Frustration des Bewegungstriebes ist auch Ursprung von Aggressivität.

Sexuelle Enthaltung erhöht nicht die Leistungsfähigkeit, aber die Brutalität.



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