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Indianer in Nordamerika
Als die Indianer es zuließen, daß sich Franzosen, Engländer und Holländer nach der Entdeckung Amerikas 1492 ansiedeln, ahnten die Indianer nicht, daß diese versuchen würden, in ihre Wohngebiete einzudringen und ihnen ihr Land wegzunehmen.
Zahlreiche Kämpfe der Indianer gegen die Weißen endeten aussichtslos. Sie verloren ihre Jagd- und Wohngebiete durch profitgierige Konzerne. Sie lebten von da an in Reservaten, die ihnen von der Armee zugeteilt wurden. Dort konnten sie den schlechten Boden nicht bearbeiten und waren daher auf die Lebensmittelversorgung von Hilfsorganisationen angewiesen.
Gründe für die schlechte Situation:
des gesamten Urans befindet sich auf indianischen Gebiet. Die Industriekonzerne lösen durch unmenschliche Arbeit die schlechte Situation aus, indem radioaktiver Abfall in das Wasser kommt und dadurch Wasser zur Todesquelle wird. Das selbe gilt für Gold und Kohle im Colorado Plateau auf dem Gebiet der Hopi-Indianer. Der Lärm der deutschen Luftwaffe in Labrador auf dem Gebiet der Innu verjagt das Wild. Daher kommt es immer wieder zu Hungersnöten. Probleme ethnischer Minderheiten werden militärisch gelöst.
Im 20. Jahrhundert zwang die menschenwürdige Situation der Indianer sie dazu, daß sie selbst aus Eigeninitiative die Amerikaner zu Verbesserungen der Gesetze zwangen. 1924 erhielten die Indianer das amerikanische Bürgerrecht und 1934 bekamen sie bestimmte Indianergebiete wieder zurück und hatten in diesen Reservaten Recht auf Selbstverwaltung.
Heute sind die Indianer der Vereinigten Staaten und Kanadas - 1,5 Millionen insgesamt - immer noch die ärmsten und ungebildetsten Bürger des Kontinents, die in 244 Reservaten leben. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 46 Jahre (US-Durchschnitt 71 Jahre), die Kindersterblichkeit ist um 50% höher als bei den Weißen und die Selbstmordrate liegt 15mal höher als der US-Durchschnitt. Ein großes Problem ist auch noch der Alkoholmißbrauch. 25% der männlichen Erwachsenen sind alkoholsüchtig.
Navajo Indian Reservations ist mit 200.000 Angehörigen der bevölkerungsreichste Indianerstamm der USA. Die einzige Einkommensquelle ist hauptsächlich der Tourismus. Einige wenige arbeiten in Restaurants, Supermärkten oder als Fremdenführer. Dennoch ist jeder zweite Navajo arbeitslos. Grund: mangelnde bzw. fehlende Bildung. Doch in den letzten Jahren gab es eine positive Wendung der jüngere Gerneration ð Schulbesuch, Englisch lernen und später Studium an der eigenen Universität (Navajo Community College).
AIM ist eine selbst von Indios gegründete Hilfeorganisation. Mit der Gründung des AIM im Jahre 1968 trat die Politik der Indianer in den USA in eine neue Phase ein. Die Gründung dieser Organisation erfolgte für Indianer sowohl in den Städten als auch in den Reservaten mit dem Ziel, die verschiedensten bestehenden Organisationen zusammenzuführen, um so die Schlagkraft indianischer Politik zu erhöhen.
Indianer in Südmexiko (Konfliktherd: Bundesstaat Chiapas)
Nach der Unabhängigkeit Mexikos von Spanien kauften die Reichen (Großgrundbesitzer) Ländereien der Kirche oder der Indios. Man versuchte ihre Kultur zu verbieten, ihre Mythen zu zerstören, ihre Identität und Würde zu rauben.
Militarisierung durch paramilitärische Banden und durch die Regierung:
In den Zonen, in denen paramilitärische Banden operieren, ist die Präsenz der mexikanischen Streitkräfte dabei deutlich geringer. Das läßt eine gewisse Arbeitsteilung vermuten. Diese paramilitärischen Banden setzen sich aus Soldaten, Polizisten und Kleinbauern zusammen und werden von Großgrundbesitzern und PRI-Mitgliedern (Regierungspartei) finanziert und von den staatlichen Sicherheitskräften mit Waffen versorgt und trainiert. Sie genießen weitgehende Straffreiheit. Die Banden sollen den teilweise auch rechtlich umstrittenen Landbesitz der Großgrundbesitzer und die Machtverteilung in Chiapas mit Waffengewalt sichern. Sie erpressen Ernten und Schutzgelder, plündern und zerstören die Hütten der Oppositionellen und verursachen enorme Flüchtlingsströme.
Mehr als zwanzigtausend interne Flüchtlinge sind das Ergebnis dieser Gewalttaten und einer gezielten Vertreibungspolitik. Die Vertriebenen verschanzen sich in den Bergen oder leben unter äußerst prekären Bedingungen in improvisierten Camps oder in Dörfern. In den Flüchtlingslagern gibt es keine sanitären Einrichtungen. Alle Flüchtlinge leiden an Unterernährung, die wiederum das Krankheitsbild der Bevölkerung bestimmt. Die Indianer inszenierten Aufstände, um gegen die menschenwürdigen Lebensbedingungen und die Mißachtung der Menschenrechte aufmerksam zu machen. Anfang 1994 begannen im Bundesstaat Chiapas die Indios eine soziale Rebellion. Die Ureinwohner forderten ein Ende der jahrhundertelangen Diskriminierung. Die Rebellion kam dem Regime äußerst ungelegen: Just zu der Zeit, wo sich die Regierung ihrer Wirtschaftserfolge brüstete und gerade auf dem Sprung von der dritten in die erste Welt war, machten die Ureinwohner des Landes gewaltsam auf ihre Misere aufmerksam.
Heute: immer wieder Friedensgespräche zwischen der EZLN (= Guerilla-Armee Zapatistische Nationale Befreiungsarmee; rekrutiert sich aus Angehörigen verschiedener indianischer Völker; Subcommandante Marcos ist der Anführer; werden von der Opposition PRD unterstützt) und der mexikanischen Regierung. Einig ist man sich darüber, daß die Rechte der Indios festgeschrieben werden müssen. In Chiapas haben die mexikanischen Streitkräfte nach Schätzungen zwischen 40.000 und 70.000 Soldaten stationiert, die meisten auf dem Aufstandsgebiet der EZLN. Die Forderungen der Indianer bestehen darin, daß sie unabhängige landwirtschaftliche Kooperativen gründen und alternative Netzwerke für die Vermarktung ihrer Produkte errichten wollen.
Weitgehend von jeder Zivilisation abgeschieden lebten die Yanomami jahrhundertealten Tradition folgend vom Wanderfeldbau, Fischen und Jagen. Mitte der 80er Jahre: Abenteurer drangen ins Gebiet des Indianervolkes ein, getrieben von der vagen Hoffnung aufs schnelle Glück. Die Yanomami leben in einem rohstoffreichen Gebiet, in dem mittlerweile mehrere Industrieunternehmen Bodenschätze abbauen und Holzeinschlag betreiben. Goldgräber schleppten Krankheiten von Grippe über Malaria bis hin zu Aids ein und rotteten viele der dort Lebenden aus, da sie gegen diese Krankheiten keine Abwehrkräfte besaßen. Andere wurden getötet oder sterben an Hunger, da der Fluglärm das Wild vertreibt. Große Flächen werden zum Bau von Flugpisten gerodet. Vergiftetes, verschmutztes Wasser und verseuchte Böden durch die Goldwäscherei stellen ebenfalls große Gefahren für die Yanomami dar. Dazu kommt noch der Kampf gegen die Großgrundbesitzer, die ihnen immer mehr Land für die Rinderwirtschaft abknüpfen und sich dabei der Paramilitärs bedienen. Die Indianer brauchen ihr Land, denn der Boden ist nach einigen Jahren der Bewirtschaftung erschöpft und darum müssen sie nach einiger Zeit weiterziehen, um neuen Boden zu bewirtschaften. Ahnliche Probleme haben alle Tieflandindianer. Die brasilianische Regierung ist weder willens noch fähig, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Am härtesten sind für die Guarani (= das zweite bedeutende Indianervolk in Brasilien) Situationen, in denen der Mangel an Land mit massiven Umweltzerstörungen einhergeht. Der südliche Mato Grosso ('Großer Wald') in Brasilien wurde in den letzten 20 Jahren für die Rinderwirtschaft der Großgrundbesitzer fast vollständig abgeholzt. Die Guarani leben in zu kleinen Reservaten inmitten von aus Afrika importiertem Weidegras. Trotzdem haben die Guarani ihren Widerstand gegen 'das Übel' nicht aufgegeben. Nach wie vor konzentrieren sie ihre Kraft im Bemühen, ausreichend Land für ihre Existenz zu sichern.
In Guatemala leben von 800.000 Indigenas zur zeit der Conquista nur noch 100.000 In Ecuador kämpfen die Indianer gegen die Erdölkonzerne, die vom Staat aufgefordert werden, Bohrtürme aufzustellen, denn der Staat ist sehr schwer verschuldet. In Paraguay konnte man vor 20 Jahren Jagdgesellschaften sehen, die auf Menschen schossen. Als damals die Zivilisation mit ihren Maschinen den Dschungel zu konsumieren begann, war der dort lebende Ache-Indio im Weg. Er wurde von weißen Siedlern oder von hauptberuflichen Menschenjägern wie ein Tier erlegt. Man schickte "gezähmte" Aches in den Wald, um ihre scheuen Stammesbrüder anzulocken. Die Kinder der getöteten Aches wurden auf den Haziendas (Landgut) als Sklaven gehalten. Die restlichen Aches wurden in Reservate gebracht, aber dort war der Boden unfruchtbar und daher sind sie wieder in den Dschungel zurückgeflüchtet. Wenn heute noch ein Weißer einen Ache sieht, schießt er ihn einfach ab.
Die Hochlandindianer hätten zwar Land und andere Indianervölker bekommen von der Regierung Land im Gebirge zugewiesen, doch was sollen sie schon mit dem kargen Land anfangen.
Im Großen und Ganzen ist die Lage der Indianer gegenüber den vorhergegangen Jahrhunderten doch besser geworden, da sie das Selbstbewußtsein steigern konnten und somit langsam durch Reformen zu fairen Gesetzen kommen.
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