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Die Esskultur
Eine
kurze Geschichte der Esskultur
Die schmackhafte Zubereitung der Speisen ist
allerdings nur die eins Seite der Esskultur, die andere wird durch die
Tischsitten bestimmt. Das selbst die herrschaftlichen Kreisen bis ins 15. Jahrhundert hinein und in einfacheren
Bevölkerungsschichten noch bedeutend länger die Finger als
einziges Essgerät dienten, bemühte man sich früh, zumindest in adeliger
Gesellschaft gemeingültige Benimmregeln bei Tisch einzuführen. Eine der
ältesten Schriften diese Art in deutscher Sprache ist
>>Des Tannhäusers Hofzucht<< aus dem 13. Jahrhundert.
In dem Text heißt es unter anderem, dass man die Hände und Fingernägel sauber
halten soll, damit der griff in die gemeinsame Schüssel bei den Tisch genossen
keinen Ekel hervorruft. Ebenso soll man sich während des Essens nicht Kopf oder Kragen kratzen, keine unziemlichen Töne von sich geben
und nur hinter vorgehaltener Hand in den Zähnen herumstochern. Von Essbestecken
war zu dieser Zeit jedoch noch nicht die Rede.
Essgeräte
allgemein
Wichtige Herstellungszentren in Europa
Namur (Belgien), Nogend, Langres Rouen (Frankreich), Solingen [das größte
Herstellungszentrum in Europa] (Deutschland), Urbino, Lumezzane, Schio, Forno
Canavese, Campobasso (Italien), Toledo (Spanien), Eskilstuna (Schweden), Aarau,
Basel, Bern, Schaffhausen (Schweiz), Berndorf (Österreich)
Essbesteck und Metalle
Gold: dient zur Verzierung der Griffe der Bestecke und der Klinge des
Messers.
Silber: wird außer für die Verzierung der Griffe auch für Klingen verwendet
(vor allem im liturgischem Bereich), den Löffel und auch für die Zinken der
Gabel.
Kupfer: Man nimmt an, dass Messer bereits 4000 v. Chr. aus Kupfer gefertigt
wurden, auch wenn sie nicht sehr robust waren und keine Spuren hinterlassen
haben.2200 v. Chr. exportierten trojanische Händler Kupferbestecke bis in die
Gebiete des heutigen Wiens und Böhmens.
Bronze: (Legierung aus Kupfer und Zinn): hatte auf Grund der einfachen
Legierung und optimalen Haltbarkeit (dem Eisen wesentlich überlegen) großen
Erfolg. Die Verwendung von Bronze führte zu einigen ökonomischen Veränderungen
großer Bedeutung. Die Abhängigkeit vom Zinn, das nicht überall aufzutreiben
war, führte zur Einrichtung großer Handelszweige. Ungefähr um 1500 v. Chr.
hatte Bronze alle großen Zentren Europas und Asiens erobert und bezeichnend
dafür ist, dass sich in Italien Bronze verbreitet
hatte, die mittels einer besonderen Technik mit Arsen verbunden war. Anfänglich
wurde Bronze mit einer Technik in offenen Matrizen geschmolzen (Das Metall
wurde in Hohlräume gegossen, die in Stein- oder
Tonblöcke eingegraben wurden). Erst später erfolgte das Schmelzen komplexerer
Gegenstände (im besonderen des Griffes) in "geschlossenen" Formen, die im
inneren hohl waren und die an die noch heute
gebräuchlichen Schmelzformen erinnern. Für modellierte Formen (für die
Essbestecke betrifft das vor allem die Griffe) wurde ebenfalls die Technik des
flüssigen Wachs angewendet. Diese Technik war schon 2000 v. Chr. gut etabliert.
So entwickelte sich der Übergang zum Beispiel vom primitiven Messer, dessen
Klinge und Zwinge gegossen wurde und dessen Knochen oder Holzgriff mit Nieten
an der Zwinge befestigt wurden, zum Messer, dessen Klinge und Griff beide aus
Bronze waren, die in einem einzigen Stück gegossen wurden. Was dem Gegenstand
eine bessere Robustheit verlieh.
Messing: (Kupfer und Zink): Römer entdeckten dies Legierung, die sich
hervorragend zum Formguss geeignet hatte und die aufgrund der nahen äußerlichen
Ahnlichkeit zu Gold sehr großen Anklang fand.
Eisen: Die ersten Werke, die aus Eisen meteoristischen Ursprungs geschmiedet wurden sind in Agypten und Mesopotamien zwischen 4000 und 3000 v. Chr. hergestellt worden. Der Nachteil ist, dass Eisen in feuchten Gegenden sehr schwer haltbar war. Da es sehr schnell rostet, kann der Verlauf weniger Jahrhunderte verschwinden. Deshalb sind antike Funde äußerst selten.
Für viele Jahrhunderte konnte es nur
bis zur Rötung erhitzt und mit dem Hammer (meist auf
Steinambossen) bearbeitet werden. Aus diesem Grund konnten
noch keine Essbestecke mit künstlerisch hohem Wert erzeugt werden. Das blieb dem Bronzeschmied vorenthalten, der auch der Ursprung
vieler Mythen und Legenden wurde.
Das
Messer
Die Geschichte
Wenn plötzlich ein Stier vor einer Gruppe völlig ausgehungerter Menschen tot
hinstürzen würde, und diese wären so wie unsere Vorfahren vor dem Paläolithikum
völlig ausgehungert aber ohne Hilfsmittel und Werkzeuge, so könnten sie diesen
großen Berg toten Fleischs nur betrachten, ohne sich zu sättigen. Fingernägel
und Zähne wurden ihnen nichts nützen, um die Haut des Tieres zu zerreißen,
dieses harte Leder, welches den Tierkörper umschließt.
Doch unsere Urahnen wussten sich zu helfen: zerbrochene Kiesel, scharfe Steine,
schneidende Obsidiane. Sie waren unbearbeitet, aber nützlich.
Und so wurde das Messer geboren.
Dolche und Schwerter zählen nicht zu den Messern. Dolche und Schwerter besitzen
an beiden Seiten der Klinge eine Schneide, das Messer
nicht. Außerdem sind Dolche und Schwerter Waffen, das
Messer hingegen gehört zu den Haushaltsgeräten. Was nicht ausschließt es als Waffe zu missbrauchen.
Das Messer ist eins der wenigen Objekte, die in allen
Kulturen vorhanden sind. Die Menschen haben schon immer die Gegenstände, die
ihnen am wichtigsten, die mit ihren Hauptbedürfnissen verbunden sind besonders gepflegt. Messer wurden vor
allem an Orten der Essenszubereitung gefunden. Außerdem galt es als beliebtes Tauschobjekt und Handelsgegenstand. Zum
Beispiel wurde das Obsidian der vulkanischen Inseln Süditaliens bis nach Dänemark und
Das Messer hat sich innerhalb der Geschichte kaum verändert.
Doch variiert seine Form hinsichtlich der Nutzung. Messer die
oft in Gebrauch sind, werden kaum verziert. Denn je
verzierter, desto weniger konnte es genutzt werden.
So wie die Form, hat sich auch das Material der Klinge fast nicht verändert. Doch der Griff wurde aus einer Vielzahl von Materialien
hergestellt. Wie zum Beispiel Holz, Glas, Keramik, Leder, Kristall,
Kochen, Metall,.
Es entwickelte sich ein neues Konzept der "Serien", und es entstanden
Essbestecke mit demselben Schmuck und derselben Verzierung. In diesem Fall erhielt das Besteck einen besonderen Charakter und
Objektwert. Es wurde mit den anderen Tischgegenständen
gesammelt und weiter vererbt. Das nicht nur auf Grund seines inneren
Wertes sondern auch aus dem psychologischen Konzept der "Weiterführung
familiärer Traditionen", vor allem wenn die einzelnen Teile mit dem
Familienwappen verziert waren.
Das Messer allgemein
Zu den Messern zählt die Gesamtheit aller Schneidewerkzeuge, die aus Messern,
aus Rasiermessern, Scheren, Streicheisen und einigen chirurgischen Instrumenten
besteht.
Die Nützlichkeit des Messers für verschiedene Gebrauchssituationen machten
seine Verwendung unabdingbar. Deshalb ist es seit den
antiksten Evolutionsepochen des Homo sapiens in jeder Kultur zu jeder Zeit und
an jedem Ort vorhanden.
Man muss auch auf die Vielzahl seiner Einsatzgebiete hinweisen. Einer seiner
Hauptverwendungszwecke war im Bereich der Künste: zum zuschneiden des
Gänsekiels, zum Abkratzen falscher Schriftzeichen auf Pergament, zum
einschneiden des Holzes, für Holzschnitte,
Bestandteile des Messers
Die Klinge besteht aus Metall wobei in den meisten Fällen Eisen oder Stahl
verwendet wurde. Der Griff (das Heft) kann aus verschiedensten Materialien
bestehen (Holz, Glas, Keramik, Knochen, Metall )Einteilung
Es gibt verschiedene Arten von Messern. Die gebräuchlichsten sind
unbeweglich (mit festem Griff), andere zusammenklappbar oder mit Klappgriff
(die Schneide dieser Messer tritt beim Zusammenklappen in den Griff ein),
Die Geschichte wird vor allem von zwei Arten des Messers bestimmt: dem
Unbeweglichen und dem Zusammenklappbaren.
Außerdem teilt man sie nach ihrer Verwendungsweise und
Nützlichkeit ein. So spricht man dann von Taschenmessern, Jagdmessern,
Küchenmesser, Tischmesser Kunst und Symbolgehalt
Das erste Auftreten der menschlichen Kultur hat uns ein einziges materielles
Zeugnis hinterlassen: abgebrochene Steine (im allgemeinen auch Messer).
Das Messer ist also das erste und hauptsächliche
Instrument der gesamten Menschheit.
Man könnte annehmen, dass der Gebrauch des Messers, da es notwendig zum
überleben war, die Evolution der gesamten Spezies beeinflusst hat und zur gleichen
Zeit die Vernunft entwickelte und ständige Anpassungen oder sogar Selektionen
vonnöten machte.
Der Übergang von der dekorativen zur künstlerischen Form vollzog sich zumindest
in europäischen Gegenden nicht aufgrund einer Entwicklung in der Verwendung des
Gebrauchsgegenstandes, sondern aufgrund der Einsicht, dass auch er Zeugnis von
Prunk, Reichtum und Besitzkultur ablegen konnte. Und so wurde
das Messer zu einer Art Statussymbol, das mit künstlerischen werten beladen
wurden, auch wenn sein Gebrauch und seine Form es nicht verlangten.
Das Messer wird nur sehr selten in der Literatur gefunden, das Konzept ist folgendes: so wie das Messer das Brot schneiden kann,
ist es auch in der Lage, das Böse zu teilen, Verbindungen - gut oder schlecht -
zu trennen. Es ist ein Symbol der Gewalt und repräsentiert den männlichen Teil
der Erde, des häuslichen Wohlstandes, der Frau und in Fruchtbarkeitsriten.
Im 17. Jahrhundert. Erscheint
das Messer manchmal als Symbol botanischer Veredelung
auf Abbildungen in alchemistischen Büchern. Als Emblem bezeichnet Cesare Ripa
in der "Iconologia" die Verleumdung mit einem Messer in der rechten Hand (Er
hält das Messer in der rechten Hand, und deshalb ist der Verleumder furchtbar),
die Zwietracht und ebenfalls die Verzweiflung dagegen mit einem Messer in der
Brust. Die Niedertracht wird mit dem Messer in der rechten Hand symbolisiert.
(Er hält das Messer in der rechten Hand, um die Natur
des Niederträchtigen als bösartig darzustellen. Er ist
grausam, da die hauptsächliche Bedeutung des Messers als hieroglyphisches
Zeichen von der Grausamkeit abstammt. Es waren die Agypter,
die Ocho, den König der Perser mit diesem Zeichen benannten. Er herrschte
grausam über alle und veranstaltete in jedem Teil Agyptens, in dem er
auftauchte, Mordgelage. (So wird es von Pietro Valeriano in
seinem 42. Buch der Hieroglyphen erzählt.)
Aber auch Sigmund Freud erwähnt das Messer nur einmal, im
Zusammenhang mit Waffen.
Die Szenographie von Banketten
Viele Völker kannten den Genuss des Essens, der sich in prunkvollen Banketten
manifestierte und viele verschiedene Formen der Kunst hervorbrachte. Seit Griechenland und Rom waren sie prunkvoll, im hohen Mittelalter
genügsam, in der Renaissance prunkvoll, üppig, unnachahmbar. Die Messer
wiesen vor allem in der byzantinischen und islamischen Welt je nach Verwendung
immer mehr Charakteristiken auf.
Berühmtheit erlangte das Bankett, das Papst Johannes XXII 1324 in
Eine wiederkehrende Sensibilisierung für Antikes bereichert die Messer im 17. Jahrhundert mit symbolischen Werten. Die Messergriffe wurden
mit Edelsteinen und wertvollen Glasuren verziert. Dieser
Geschmack des Adels wurde dann vom Bürgertum imitiert, das im 13. Jahrhundert entstand und sich immer mehr Macht und Einfluss
eroberte und das sich mit der Französischen Revolution endgültig etabliert
hatte.
Das Messer in verschiedenen Kulturen
Zunächst eine allgemeine und nützliche Vorbemerkung: der ferne Osten hat auch
hinsichtlich des Messers von denen des Westens sehr unterschiedliche
Gewohnheiten. Fleisch und Gemüse werden immer in der Küche
zugeschnitten, bevor sie auf den Tisch gebracht werden. Daher fallen die Tischmesser in dieser Kultur weg. Es werden Stäbchen zum,
Es wurden eine Reihe von Ritualmessern aus Jade, deren Ursprung in
Schwarzafrika
Allerdings wird das Messer nicht nur in
Die Periode Tang (618-907 v. Chr.) war hier vielleicht die wichtigste
hinsichtlich der Silberbearbeitung. Das Silber wurde mit großer Fähigkeit und
großem Geschmack für die Ausführung der Messergriffe (Messer die nur als Zeichen der Macht oder für Zeremonien dienten, niemals
jedoch für den alltäglichen Gebrauch) genutzt.
Japan
Die Metallverarbeitung, die von China nach
In
Mit der Periode Muromachi (1338-1573) wird das Schwert nicht mehr an den Gürtel angebracht, sondern in ihn hineingesteckt, und
das führte zu einer Veränderung der Accessoires. In die feste, lackierte
Holzhülle des Schwertes wird ein schmächtiges, fast zerbrechliches Messer
gesteckt, das die Form eines kleinen Dolches hat. Es gehörte
zu jedem mittleren Schwert. Es ist sehr
unwahrscheinlich, dass diese Messerchen zum kämpfen gedacht waren.
Die Küchenmesser hatten eigene Charakteristiken. Es gibt je
nach Zubereitung der Speisen verschiedene Typen, und für jede Speise gibt es
eine spezielle Klinge, ohne dass es einen Austausch in den Formen geben könnte.
Man könnte sagen, dass jede japanische Stadt ihre eigenen Küchenmesser hat. Dem
ist hinzuzufügen, dass jeder spezialisierte Koch beim
Meister der Messerhersteller Werkzeuge bestellt, die seiner eigenen Hand und
seinem eigenen Gewicht angepasst sind. Aus diesen Gründen finden wir in
Indien
In Indien hat das Messer wie auch andere Gebrauchsgegenstände
künstlerischen Wert aufgrund der eleganten Form und der reichhaltigen
Verzierung, die in harmonischen Proportionen zueinander standen.
Die Verzierung des Griffs mit Edelsteinen, Lackierungen, Überzügen oder Zisilierung ist nicht selten. Eine besondere
Verfahrensweise Indiens stellt die eigene Herstellung des Damaszenerstahls,
genannt Bidri, dar. Hierbei wird das
Silber mit einer Legierung aus Blei, Zink und Zinn überzogen und dann chemisch
geschwärzt. Die Messer wiesen schmächtige Griffe aus Jade auf und waren
mit Edelsteinen und Zeichnungen aus Goldfäden verziert. Wichtig für diese
traditionelle Fähigkeit waren auch die Elfenbein- oder
Knochengriffe. Gewöhnlicher, aber nicht weniger bearbeitet waren auch die
Holzgriffe mit Elfenbeinintarsien. Besonders in Kashemir wird
noch heute Sandelholz verarbeitet.
Der
Löffel
Die Geschichte
Mindesten ebenso alt wie das Messer, wenn gar nicht älter, ist der Löffel. Der älteste Löffel und wohl das
ursprüngliche Schöpfungsgerät ist die hohle Hand, mit
der man in grauer Vorzeit aus der Quelle schöpfte. Schon bald traten dann an Stelle der Hand natürliche Schöpfgeräte wie Muschel,
Schneckengehäuse, Kürbisschälchen oder auch die Gelenkpfannen eines großen
Tieres. Aus Holz und Bein wurde mit dem Feuersteinmesser zunächst die ältesten
künstlichen Löffel geschnitzt. Diese Schöpfgeräte führte man wie die hohle Hand
an den Mund, um sie mit den Lippen, den Laffen,
auszuschlürfen (auszulaffen). So übertrug sich die Bezeichnung
>>Laffe<< auf den Schöpfteil des Geräts. Unsere Bezeichnung
"Löffel" ist aus dem Althochdeutschen entlehnt, wo er
>>leffil<< heißt. Dieses Wort leitet sich vom althochdeutschen Wort
Verb >>laffan<< ab, was >>lecken<< bedeutet. Während
der Begriff "Löffel" aus der Funktion entwickelt hat, verweist das englische
Wort >>spoon<<, verwandt mit dem deutschen Span, noch auf das Holz als ursprüngliches Material zur Löffelherstellung.
Als da über lange Zeit hauptsächlichste Essgerät - vor
allem im bäuerlichen Haushalt - ist es auf vielfältige Weise in Brauchtum und
Sprache eingedrungen. Neben der Verwendung als
Schimpfwort (Laffel), ursprünglich als Metapher für die "unartig" Essenden, die
schlürfenden und laffen den Leute, taucht der Löffel in vielen, heute
vergessenen Redensarten auf. >>Mit einem Löffel zwei Suppen
versuchen<< steht gleichbedeutend für >>sich zwischen zwei Stühle
setzten<<. Hinter der Wendung >>einen Löffel aufheben und die
Schüssel zerbrechen<< steht das Bild des Holzlöffels als
wertlose Kleinigkeit (1471) betrug der Preis von 100 Löffel 15 Groschen).
Bekannter ist hingegen noch >>der Löffel, über den ,man
balbiert* wird<<. Diese Redensart zeugt von einem sehr ungewöhnlichen
Gebrauch des Löffels, nämlich der Praxis der Barbiere, beim Rasieren der Wangen
älterer Kunden mit erschlaffter Gesichtsmuskulatur mit einem in den Mund
gesteckten Löffel zu spannen. Man macht sich also viel Umstände, versucht die
Natur zu überlisten, woraus verschärft die Bedeutung dieser Redensart für
>>übervorteilen, betrügen<< herrührt. Und die Redensart man
>>hätte die Weisheit mit Löffeln geschluckt<<, bedeutet, man
>>dünkt sich sehr weise<<.
Im Laufe der Geschichte wurde der Löffel aus den unterschiedlichen Materialien
angefertigt und hat dabei die verschiedensten Formen angenommen. Die ältesten
Löffel in Syrien und Palästina bestanden aus einer Muschelschale mit
angenietetem Stiel. Die jüngere Steinzeit kannte neben Holzlöffel auch solche
mit einer Laffe aus Ton, die mit einer Tülle zum Einstecken eines hölzernen
Stiels versehen war. Spät, zum Teil erst in hellenistischer Zeit, treten Löffel
und Bronze, Silber oder Elfenbein in Erscheinung.
Während die römischen Löffel eine ovale Laffe besitzen, bevorzugte man im
Mittelalter eine runde Form. Der Stiel variiert in seiner
Länge, ebenso der Winkel, in dem er von der Laffe abbiegt. Während die
knopfförmige Verdickung am Ende de Stiels zunächst als
Eichel, Granatapfel oder Pinienzapfen gestaltet wurde, verwendete man in der
Folgezeit auch winzige Ganzfiguren als Abschluss, die oft der religiösen
Vorstellungswelt entstammten. Bekanntestes Beispiel hierfür sind
die sogenannten Apostellöffel. Ende des 17 Jahrhunderts wurde der Stiel
breiter, da man durch veränderte Tischsitten ihn nur zwischen drei Fingern
griff und nicht mehr wie bisher mit der Faust umfasste. Die Achse verlief nun
in einer geschwungenen Form, die sich harmonisch der geänderten Handhabung
anpasste. Damit war in der Entwicklung die heutige
Grundform erreicht.
Bestandteile des Löffels
Einteilung
Es gibt verschieden Arten von Löffeln.
Am gebräuchlichsten sind vor allem der Suppen- bzw. der Boullion- und der Kaffeelöffel. Den
Zweck der Löffel verrät schon ihren Namen. Zum Beispiel: Zuckerstreu-
oder Zuckerwasserlöffel, Salz-, Senf-, Sodawasserlöffel, Grog-, Mark-,
Marmelade- und Kompottlöffel, Mokkalöffel, Rahmlöffel. Weiters die oft
reichverzierten Oliven-, Thunfisch- und Eierschöpflöffel. Für den Gebrach in
der Küche: Schöpflöffel in verschiedenen Formen und für vielerlei Verwendung.
Der Löffel in verschiedenen Kulturen
In Agypten
-waren Löffel aus Stein, Holz oder Elfenbein bereits
5000 v. Chr. bekannt. dass diese auch der
Nahrungsaufnahme dienten, ist durchaus anzunehmen. Wie später bildlich
Darstellung zum Beispiel in Gräbern oder an
Tempelwänden zeigen, dient besonders reich verzierte Löffel - übrigens oft in
Form einer verlängerten Hand - auch als Opferspender bei rituellen religiösen
Riten.
In
Wie in den meisten anderen Kulturen waren auch hier die Löffel aus Holz und
Stein. Später aus Porzellan.
Dieses Essgerät wurde jedoch ausschließlich zum austeilen der
Nahrung verwendet.
Die
Gabel
Die Geschichte
Die Gabel ist da jüngste Glied des Bestecks. Dennoch hat auch sie sehr alte Ursprünge. Ein Vorläufer von
ihr ist zweifellos der Bratspieß, mit dem man ein Stück Fleisch über dem Feuer
braten, aber auch zum Mund führen konnte, als einzinkige Gabel gewissermaßen.
Diese zwei- oder mehrzinkigig zu machen, ergab sich
dann aus praktischen Erfahrungen mit diesem Gerät. Der Weg zur Essgabel wird
wohl vom Bratspieß über die zweizinkige Fleisch- und Küchengabel, weiter über
die Tranchier- und Vorlegegabel geführt haben. Im einzelnen ist
es für ältere Zeit sehr schwierig zu sagen, welche Phase diese
Entwicklungslinie man eine aus dieser Zeit erhaltene Gabel zurechnen muss.
Bereits in
In Rom gab es jedenfalls neben der Gabel zum Zerlegen
des Bratens bereits kleine Tischgabeln, und in Byzanz scheinen Essgabeln dann
bereits zum Gebrauch der vornehmen Leute gehört zu haben. Im allgemeinen blieb
die Gabel aber bei Tisch und in der Küche Tranchier- und Vorlegegabel und
konnte sich als Essgabel nur schwer und langsam
durchsetzen. Erst am Ende des Mittelalters verbreitete sie sich in Frankreich
und Brachte noch mehr als ein Jahrhundert, um auch in
Deutschland Eingang zu finden. So ereiferte sich auch Martin
Luther gegen ihren Gebrauch. Im Jahre 1518 soll er einmal gesagt haben:
>>Gott behüte
Bestandteile der Gabel
Einteilung
Die vierzinkige Gabel ist Bestandteil des
Fischbestecks, wobei Dreizinkige als Hauptspeis- oder Fleischgabel bevorzugt
werden. Des Weiteren bekannt sind die etwas kleineren
Kuchen-, Früchte- und die länglich geformte Konfektgabel. Am Hofe sehr beliebt
waren die Brötchengabeln, Sardinen-, Mixed-pickles- und Gurkengabeln.
Kunst und Symbolgehalt
Ab dem 16. Jahrhundert war die Gabel zwar schon im heutigen Sinn in Verwendung,
aber ihr Gebrauch galt in der Gesellschaft als "unsittlich und lächerlich". Besonders von der Kirche wurde sie verpönt. Nicht nur, weil die vornehmen Damen zweifelhaften Rufs sie zum Essen
von Konfekt benutzten. Nein sie verkörperte das "Böse".
Die Zinken werden mit dem Teufel in Verbindung gebracht.
Die Gabel in verschiedenen Kulturen
In diesen Ländern werden die Speisen anstatt mit Gabel und Messer mit Stäbchen
zum Mund geführt. Diese Stäbchen bestehen meist aus Bambus, Holz, Elfenbein oder Edelmetallen, von denen manche mit Gravuren und
Einlegearbeiten verziert sind. Die frühesten bekannten, dieser Essgeräte
stammen aus der chinesischen Shang-Dynastie (um 1766-1122 v. Chr.) von wo sie sich wahrscheinlich auf die anderen ostasiatischen
Länder ausgebreitet haben. Bis heute isst man im
fernen Osten mit Stäbchen. Der Unterschied zwischen chinesischen und
japanischen Stäbchen: Die Chinesischen sind länger und
haben eine rundere Spitze als die Japanischen.
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