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Wie euch sicher bekannt ist, befinden wir uns mitten im chinesischen Jahr des Drachen. Doch während die chinesische Drachen aus allen Winkeln lachen, geraten die österreichischen an den Rand der Vergessenheit. Dabei gibt es auch in Österreich zahlreiche Drachensagen und angebliche Drachensichtungen aus vergangenen Zeiten.
Wenn man an österreichische
Drachen denkt, dann erinnern sich die meisten Menschen an die Sage vom Wiener
Obelisken oder an die des Klagenfurter Lindwurm. Weniger bekannt sind Sagen wie
die des Lindwurms vom Kahlenberg, der Riesenschlange von Güssing, dem Ungeheuer
von Forchtenstein und unzähligen weiteren.
Eine einheitliche Darstellung bekamen Drachen in Europa in den Erzählungen des
Mittelalters.
Das Wort Drache stammt vom lateinischen 'draco', das dem griechischen Wort 'drákon' oder 'dérkesthai' für scharf dreinblickend gleichzustellen ist. Der Tazzelwurm als österreichischer 'Urdrache' besteht im Allgemeinen aus einer Mischung von Salamander-, Schlangen- oder Echsenleib, breitem Kopf und zwei Stummelfüßen. Drachen sollen in Wald, Höhle, Sümpfen, Quellen oder Wasserläufen wohnen. In den europäischen Erzählungen waren Drachen eine Verkörperung des Bösen.
Wenn Drachen nicht
gerade Dörfer zerstörten oder mit ihrem Blick Menschen versteinerten, dann
entführten sie unschuldige Jungfrauen und hüteten Schätze. Das Töten eines
solchen Ungeheuers machte einen zum Helden. Auch wenn die Figur des Drachen nur
in Geschichten erscheinen mag, so fühlte in früheren Zeiten so Mancher eine
reale Bedrohung von diesem Tier befürchten zu müssen.
Heute tauchen die Drachen wieder auf. Sowohl in Fantasygeschichten als auch in
Filmen, Kindergeschichten, als Spielzeug oder als begehrte Sammelobjekte.
Im asiatischen Raum haben Drachen einen anderen Ursprung als in Europa. Dem Qui
Xing (das Buch der Wandlungen) zufolge kommt das Aussehen des chinesischen
Drachen aus einer Zeit als China noch von verschiedenen Clans besiedelt wurde,
die jeder ihr eigenes Totem hatten. Diese Totems waren in der Regel Tiere wie
Büffel, Pferd, Tiger, Hirsch oder Schlange. Im Laufe der verschiedenen
Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Clans haben sich die jeweiligen
Totems verändert. So könnte es sein, dass der Schlangen Clan, nach seinem Sieg
über den Adler Clan, der Schlange die Krallen des Adlers hinzugefügt hat, nach
einem weiteren Sieg über den Hirsch Clan, dieser noch ein Geweih aufgesetzt
hat, etc. und so ein neues Tier, der Drache, entstanden ist.
Im chinesischen Glauben gibt es die verschiedensten Drachen. Wasserdrachen, Erddrachen, Feuerdrachen . Im Großen und Ganzen hat der chinesische Drache jedoch folgendes Aussehen: sein Kopf ähnelt einem Kamel, seine Hörner Hirschgeweihen, seine Augen jenen des Hasen, seine Ohren denen des Büffels, der Hals dem der Schlange, sein Bauch einer Echse, die Schuppen dem Karpfen, die Krallen dem Adler und seine Pfoten dem Tiger. Drachen hatten und haben noch heute eine wichtige Bedeutung im chinesischen Alltagsleben.
+: Gute allgemeine Einleitung und schöner historischer Abriss.
-: Der Teil über die chinesischen Drachen könnte ausführlicher sein.
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