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Außenwirschaft-Exporte
Das ökonomische Prinzip geht zunächst in der Regel von einer geschlossenen Wirtschaft aus, also von einer Volkswirtschaft ohne wirtschaftliche Außenbeziehungen. In Wirklichkeit aber besitzt jedes Land eine Außenwirtschaft (offene Wirtschaft). Eine offene Wirtschaft wird dadurch gekennzeichnet, dass Waren und Dienstleistungen zwischen Inland und Ausland getauscht werden. Österreich ist eine "kleine" Volkswirtschaft. "Klein" deshalb, da sich das Wort auf die Fläche und die Einwohnerzahl bezieht. Wenn ein Land über Ressourcen oder einen hohen Bildungsstandard (wie Österreich) verfügt ist das Charakteristikum "klein" falsch.
1.) Das österreichische Außenhandelsregime :
In Österreich gilt grundsätzlich das Prinzip des freien Außenhandels. Alle Bestimmungen zur Regelung des Außenhandels werden als Außenhandelsregime bezeichnet. Dieses Regime umfasst in Österreich Regelungen des Warenverkehrs, des Devisenverkehrs, der Wechselkurspolitik und alle Zollbestimmungen.
1.1) Regelung des Warenverkehrs :
Das Außenhandelsgesetz bestimmt die Freiheit des Warenverkehrs, der nur durch Beschränkungen eingeengt wird. Diese Beschränkungen betreffen Waren, deren Ein- bzw. Ausfuhr der Staat kontrollieren will.
1.2) Devisen- und Wechselkursregime :
Wechselkurse haben im Außenhandel eine große Bedeutung, denn sie erleichtern alle Import- und Exportgeschäfte. Der österreichische Schilling ist eine der stabilsten Währungen der Erde.
1.3) Zollbestimmungen :
Für Einfuhren industriell-gewerblicher Produkte aus EU-Staaten wurden die Zölle vollständig abgeschafft. Zölle werden nur für einen relativ kleinen Teil der Einfuhren angewendet. Aus nicht der EU angehörenden Staaten (sogenannte Drittstaaten) nach Österreich eingeführte Waren werden durch die Einfuhrumsatzsteuer (Mehrwertsteuer) belastet.
2) Länder- und Warenstruktur des Außenhandels :
Die prozentuellen Anteile der Handelspartner (Staaten) an allen Importen und Exporten werden als Länderstruktur des Außenhandels bezeichnet. Der österreichische Außenhandel ist traditionell auf Westeuropa konzentriert. Dabei kommt den EU-Ländern die größte Bedeutung zu. Deutschland ist der eindeutig dominante Handelspartner : 35% der Exporte und 42% der Importe werden mit Deutschland abgewickelt. (Der Grund : aus Deutschland werden viele Autos wie BMW, Mercedes oder VW importiert.) Der Außenhandel mit den Industriestaaten in Übersee ist hingegen relativ gering. Seit der Erdölkrise 1973 expandierte der Außenhandel mit den Entwicklungsländern. Innerhalb der Entwicklungsländer haben noch die Schwellenländer für Österreichs Außenwirtschaft Bedeutung : Textilien, Spielwaren und Elektronik sind wichtige Importprodukte vor allem aus Asien.
Warenexporte : Als kleines und industriell gut entwickeltes Land ohne große Rohstoffvorkommen kann sich Österreich nur auf den Export von Industriewaren stützen.
In den letzten Jahren konnte der Export von Maschinen und Verkehrsmitteln jener anderer Industrieprodukte überholen. Dies sind "intelligente Produkte", da zu deren Herstellung hochentwickelte Technologie und qualifizierte Arbeitskräfte notwendig sind. Sie sind dem internationalen Preiswettbewerb viel weniger ausgesetzt als andere Waren.
Ein noch immer bestehendes Problem der österreichischen Außenwirtschaft ergibt sich aus der Tatsache, das eine Kluft zw. der Nachfragestruktur in Österreich (die jener hochentwickelter Industrieländer entspricht) und der österreichischen Angebotsstruktur (die diesem Stand noch nicht ganz entspricht) besteht. Lange Zeit hindurch war es nur durch große Leistungsbilanzdefizite möglich, via Importe denselben Lebensstandard zu ermöglichen, wie ihn große, entwickelte Industriestaaten genießen. Erst in den letzten Jahren konnte dieses Defizit abgebaut werden.
3) Die Zahlungsbilanz :
Die Zahlungsbilanz ist die systematische Erfassung aller wirtschaftlicher Transaktionen zwischen Ländern in einer bestimmten Periode. Beim Warenexport werden österreichische Produkte ausgeführt. Die wahrscheinlich wichtigste Bilanz ist die des Reiseverkehrs. Dabei spielt der Überschuss aus dem Tourismus eine entscheidende Rolle. Wenn ein Nichtösterreicher in unser Land kommt und verschiedene Sachen konsumiert (Hotelbetten, Museen, Gastronomie,), trägt er dazu bei, dass die Bilanz des Reiseverkehrs positiv wird. Wareneinfuhr und Auslandsreisen österreichischer Bürger haben natürlich den umgekehrten Effekt.
Sind die Bilanzen ausgeglichen, spricht man von einem außen-wirtschaftlichen Gleichgewicht.
Als Abschluss möchte ich noch eine Pressemeldung zeigen:
Trendumkehr der österreichischen Exportdynamik ab 2000 zu erwarten
Sechs Prozent Gesamtexportplus im kommenden Jahr laut
Prognosemodell des IHS
Wien (APA) - Die österreichische Exportwirtschaft hat sich im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich abgeschwächt, Grund genug für das Wirtschaftsministerium das Institut für Höhere Studien (IHS) mit der Entwicklung eines Prognosemodells für die regionale und sektorale Entwicklung des österreichischen Warenhandels zu betrauen. Demnach habe Österreichs Exportdynamik im ersten Halbjahr einen Wendepunkt erreicht, im zweiten zeichne sich eine Erholung ab und im ersten Halbjahr 2000 schließlich setze die Trendumkehr voll ein, erwartet Andreas Wörgötter vom IHS.Ausgelöst durch die Verbesserung der internationalen Konjunktur, der fortschreitenden Stabilisierung in Krisenregionen sowie der steigenden Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Exporteure und den weiterhin niedrigen Inflationsraten soll das Gesamtexportplus nach 4,3 Prozent im zweiten Halbjahr 1999, im Jahr 2000 um sechs Prozent steigen, was aber immer noch unter 1998 ist (8,4 Prozent). Dem stehen ein Importplus durch das Wiedererstarken der heimischen Nachfrage und den Ölpreisanstieg von 5,3 Prozent für 1999 und von 8,6 Prozent im Jahr 2000 gegenüber. Die Handelsbilanz werde sich daher bis 2000 um rund 45 Mrd. S verschlechtern, führte Wörgötter am Donnerstag im Rahmen der Pressekonferenz des Wirtschaftsministeriums zum Thema 'Österreichs Außenhandel im neuen Jahrtausend' weiter aus. Anlass zu makroökonomischer Besorgnis biete dies jedoch nicht, da der Großteil - mehr als 30 Mrd. S allein auf den Handel mit der EU entfallen. Das Handelsbilanzdefizit beziffert Wörgötter mit 85 Mrd. S (6,17 Mrd. Euro) für 1999 und 112,5 Mrd. S für 2000.
Das IHS-Prognosemodell unterscheide sich von anderen Export- und Importmodellen, wo nur die Gesamtentwicklung berücksichtigt werde, darin, dass nach Länder- und Produktgruppen aufgeschlüsselt wurde, betonte Wirtschaftsminister Hannes Farnleitner. Diese Differenzierung lasse die Stärken und Schwächen der Exportwirtschaft sowie die länderweisen Unterschiede in der Handelsbilanzentwicklung zu Tage treten. Die Wachstumsmotoren seien die Exportentwicklung mit den mittel- und osteuropäischen Ländern, wo das Exportplus 2000 8,5 Prozent ausmachen werde, sowie die Belebung der Exporte in die Länder der Währungsunion - die um einen halben Prozentpunkt schneller als die Exporte in die EU und beinahe einen Prozentpunkt schneller als die Gesamtexporte wachsen werden. Die spezifischen Integrationseffekte nach dem EU-Beitritt Österreichs seien abgeschlossen, die kommenden Verflechtungen durch die EU-Osterweiterung verleihe neue Dynamik, so Farnleitner. Österreich zeige von allen EU-Ländern vor allem mit seinen vier östlichen Nachbarländern die offensivste Marktanteilsentwicklung, lediglich in Polen sei die Präsenz in mittleren und nördlichen Regionen gegenüber der Deutschlands und Skandinaviens schwach. Man wolle über Joint Ventures mit deutschen Unternehmen - über das deutsche Tor nach Polen Brandenburg - Nord- und Mittelpolen verstärkt penetrieren, stellte Farnleitner in Aussicht. Neben Polen wiesen innerhalb der Union noch Frankreich und Großbritannien großes Potenzial auf. Eine Exportoffensive sei angeraten, so Wörgötter. Als Maßnahmen kündigte Farnleitner beispielsweise die Eröffnung einer Außenhandelsstelle in Toulouse an.
EXPORTENTWICKLUNG
Exporte von Waren und Dienstleistungen: reale Veränderung (in %)
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Luxemburg |
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Die wichtigsten 3 Handelspartner von Österreich sind : (Exporte)
1. Deutschland mit rd. 35%
2. Italien mit rd. 9%
3. Schweiz mit rd. 5%
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