Dix, Otto (1891-1969),
Maler und Graphiker. Vom Expressionismus und Dadaismus ausgehend, schuf er ein sozialkritisches Werk
zwischen Realismus und Neuer Sachlichkeit
Nach einer Lehre als Dekorationsmaler in Gera studierte Dix zwischen 1909
und 1914 an der Dresdener Kunstgewerbeschule, von 1919 bis 1925 dann an den
Kunstakademien von Dresden und Düsseldorf. Bereits während dieser Zeit entstand
u. a. das schonungslos-desillusionierende Bildnis der
Eltern (1921, Kunstmuseum Basel) sowie die aufsehenerregende Radierfolge Der
Krieg (1923-1924), die die Erfahrungen des Künstlers als Frontsoldat
reflektiert. In diesem Kontext entstand später das Triptychon Der Krieg
(1929-1932, Gemäldegalerie, Dresden). Weitere Themen seines Werkes sind Armut,
Gewalt, Tod und existentielle Sinnlosigkeit, bevorzugt dargestellt im Kontext
der großen Stadt (so auf dem veristischen Triptychon Großstadt, 1928,
Museum Folkwang, Essen). Dabei verzerrte Dix seine Figuren häufig bis zur
Groteske und bediente sich einer stark überzeichnenden Farbigkeit.
1927 erhielt Dix eine Professur in Dresden, wurde aber 1933 nach der Machtergreifung
Hitlers entlassen. In seiner letzten Werkphase schuf er vorwiegend
Landschaften, Stilleben und Landschaftsbilder in spätexpressionistischer
Manier. Dix starb am 25. Juli 1969 in Singen (Hohentwiel)