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Eduard Mörike wurde 1804 in Ludwigsburg geboren. Als Sohn eines Arztes besuchte er nach dem frühen Tod seines Vaters (1817) widerwillig das evangelische theologische Seminar in Urach. Die Ausbildung zum Pfarrer vollzog M. nur aus finanziellen Gründen und somit bestand er die Klosterschule auch nur mit mäßigem Erfolg.
1826 beendete er seine theologische Ausbildung und trat in das Amt des Vikars. Diese Zeit war für M. keine erfreuliche, obwohl er für seine literarische Entwicklung bedeutende Freundschaften schloß. In der Zeit als Vikar schrieb M. zwei - wahrscheinlich die bekanntesten - Gedichte "Septembermorgen" und "Er ist's" .
Die beengenden Verhältnisse im Tübinger Stift, die Erlebnisse in den literarischen Freundesgruppen, Glaubenszweifel und Schicksalsgläubigkeit und die Erfahrung einer verbotenen Liebe zu der vagabundierenden Kellnerin Maria Meyer prägte M.'s dichterisches Schaffen.
Mit 19 Jahren begegnete er Maria Meyer das erste Mal. Nach der Liebe mit Maria Meyer entstanden M.'s berühmte "Peregrina"-Gedichte. Im Alter von 25 Jahren lernt M. Louise Rau kennen. Mit ihr war er 4 Jahre lang verlobt. Aus der Liebe mit Louise entstand das Gedicht "Das verlassene Mädchen" . Während seines Vikariats an verschiedenen Orten Württembergs versuchte er vergeblich, dem Pfarrdienst zu entgehen, in den er 1834 nach Cleversulzbach berufen wurde. Nach der vorzeitigen Pensionierung widmete sich M. voll und ganz seiner dichterischen Arbeit.
1851 heiratete er die Katholikin Maragrethe von Speeth. Er wohnte mit seiner Frau und seiner Schwester Klara zusammen in einem Haus, was zu vielen Konflikten führte. Klara erwies sich als die Stärkere und so trennte sich M. 1873 von seiner Frau.
1851-66 wirkte M. als Lehrer für Deutsch Literatur an einem Stuttgarter Mädchenstift. "Die Novelle - Mozart auf der Reise nach Prag" (1856) zeigt M. auf dem Höhepunkt seines Prosaschaffens. Viel Beachtung erfuhren auch seine späten Verserzählungen.
*** Der fabulierfreudige M., der sich in sämtlichen literarischen Gattungen, außer der Tragödie, sicher fühlte und vor allem die lyrischen Formen vom - Volkslied bis zum - Distichon meisterhaft beherrschte, gestaltete auf sehr eigene Art Ausbruchsversuche, die meist mißlangen. Harmonie und Idyllen erfuhren nicht selten eine komische Brechung oder tragische Wendung. Mit psychologischem Scharfsinn erfaßte M. die prägende Wirkung früher Erlebnisse. Mehr als ein Drittel seiner Lyrik gehört zu dem Genre des Komischen an, das vom liebevollen Humor bis zum bitteren Sarkasmus, zum Skurrilen und zur Unsinnspoesie reicht. Seine Fluchtwellen entstammen häufig der Märchenphantasie und lebendigen romantischen Einbildungen. Der kritisch-spielerische, eigenwillige und souveräne Umgang mit der literarischen Tradition vom Barock über die Aufklärung und die Klassik, den Sturm und Drang und die Romantik bis zum Realismus ist typisch für M.s Werk, das zwischen Spätromantik und frühem Realismus steht. Die Frage, inwiefern die Kunst selbst in M.s Werk zum eigentlichen Thema wird, beschäftigt bis heute die Forschung. Die Rezeption von M.s Werken beschränkte sich lange auf seine romantisch gefühlvolle Lyrik, auf seine klassischen Themen und humorvollen Genrebilder.
***In den letzten 20 Jahren seines Leben verstummt Mörike. Sein ganzes Leben war von Armut geprägt - er war nur dreimal verreist - jedoch hat er beachtenswerte Leistungen zu Papier gebracht. Mörike verstarb im Alter von 70 in Stuttgart.
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