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Gerhart Hauptmann
*15.11.1862 † 6.6.1946
Gerhart Hauptmann wird am 15.11.1862 in Ober-Salzbrunn ( Schlesien ) als Sohn eines wohlhabenden Gastwirtes geboren. Hier verlebt er eine glückliche Kindheit, in der er stark von der Liebe zur Heimat , in die er im Laufe seines Lebens immer wieder zurückkehren wird, geprägt wird. Die Naturschönheiten und Sagen Schlesiens nähren zeitlebens seine Inspirationen und Kreativität in Bezug auf seine Werke.
Im Alter von nur 14 Jahren muß G. Hauptmann aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten seines Vaters die von ihm besuchte Realschule in Breslau verlassen.
Er ist fortan einige Zeit in der Landwirtschaft tätig. Was seine berufliche Zukunft angeht, verhält er sich lange Zeit unschlüssig.
Da Hauptmann sich zunächst zum Bildhauer berufen fühlt, studiert er von 1880 bis 1882 an der königlichen Kunst- und Gewerbeschule Breslau Bildhauerkunst.
Im Oktober 1883 geht er nach Rom und schafft dort unter dem Künstlernamen
“Gherardo Hauptmann, Scultore” in seinem Atelier zahlreiche Reliefentwürfe, Statuen, Büsten und Tonmodelle.
Im März 1884 kehrt Hauptmann jedoch nach Deutschland zurück. In Berlin und Jena studiert er jetzt Naturwissenschaften, Philosophie und Geschichte. Fasziniert vom Berliner Theatherleben und den gesellschaftskritischen Stücken von Hendrik Ibsen nimmt er fortan dramaturgischen Schauspieluntericht bei Alexander Heßler – dem Urbild seiner später geschaffenen Romanfigur Harro Hassenreuter aus “Die Ratten”. Erst jetzt erkennt Hauptmann, daß seine besondere künstlerische Begabung im Bereich der Dichtung liegt und beginnt eigene Dramen zu schreiben und zu inszenieren.
Die Uraufführung seines ersten Dramas “Vor Sonnenaufgang” am 20.10.1889 im Lessing - Theater in Berlin bedeutet eine literarische Revolution, da es von den Merkmalen der neuen Epoche des Naturalismus, der die sozialen Probleme der Gesellschaft realitätsnah schildern soll, geprägt ist.
Mit diesem und weiteren bühnenwirksamen sozialen Milieu- und Familiendramen, wie z.B. “Das Friedensfest” (1890) , “Die Weber” (1892) , “Bahnwärter Thiel” (1892), der Diebeskomödie “Der Biberpelz” (1893) und der Tragikomödie “Die Ratten” (1911) wurde Hauptmann zum deutschen Hauptvertreter des Naturalismus.
Als wahrer Dichter ließ sich Hauptmann jedoch nicht auf die einmal eingeschlagene Richtung des Naturalismus festlegen und blieb nicht im “Zeitgemäßen” stecken.
In einige Werke bezog er außerdem die Welt des Traumes und der Geister und Dämonen ein, z.B. “Hannele” ( 1894 ), “Die versunkene Glocke” ( 1897 ), “Und Pippa tanzt” ( 1906 )
Im Alter wandte er sich - ähnlich wie sein Vorbild Goethe – immer stärker dem antiken Griechenland zu und erschuf daraus seine Dichtungen, z.B. “Der Bogen des Odysseus” ( 1914 ) und die “Atriden – Tetralogie” ( 1941 – 1946 ).
Menschliches Schicksal ist das Grundthema von Hauptmanns Dichtungen
Durch ihren wirklichkeitsgetreuen, emotionalen Inhalt sind seine Werke zeitlos.
Gerhart Hauptmann erhält den Literatur Nobelpreis für sein Lebenswerk.
Am 6.6.1946 stirbt Hauptmann 84 - jährig in Agnetendorf (Schlesien), seinem letzten Wohnsitz, kurz bevor aus dem von Polen besetzten Land ausgewiesen werden sollte.
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