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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Am 28. August 1749 wird Johann Wolfgang Goethe als ältester Sohn eines angesehenen Anwalts in Frankfurt am Main geboren. Der Wohlstand seiner Eltern ermöglichte ihm schon in den Kinderjahren eine gute und vielseitige Erziehung. Obwohl in Goethe schon früh der Wunsch einer dichterischen Laufbahn geweckt wird, geht er 1765 in das Leipzig um dort auf Drängen seines Vaters Jura zu studieren. Im März 1770 nimmt er sein Jurastudium in Straßburg wieder auf und beendet .
Bis 1773 sammelt Goethe bei kurzen Aufenthalten in Frankfurt und Wetzlar praktische Erfahrungen als Jurist. Im gleichen Jahr wird er wieder in Frankfurt seßhaft, und beginnt ernsthaft sich mit seiner großen Leidenschaft, der Literatur, zu beschäftigen und verfaßt erste bedeutende Werke, darunter auch die Urfassung des "Faust".
Im November 1775 wird er vom Herzog von Sachsen - Weimar , an dessen Hof eingeladen. Gegen den Widerstand der Beamtenschaft wird er 1776 geheimer Legationsrat. 1779 steigt er zum Geheimrat auf, somit wird er Mitglied in der Regierung. 1782 wird er zum Präsidenten der Finanzkammer ernannt. Aufgrund seiner herausragenden Arbeit wird er im gleichen Jahr vom Kaiser geadelt und darf sich von nun an Johann Wolfgang von Goethe nennen.
Seines Regierungspostens wird er jedoch bald überdrüssig, und auch die zahlreich geknüpften Weimarer Freundschaften erfüllen ihn nicht dauerhaft. So reist er 1786 nach Italien.
1788 kehrt Goethe als Künstler im umfassenden Sinne nach Weimar zurück. Noch im gleichen Jahr verliebt er sich in Christiane Vulpius, welche ihm 1789 seinen Sohn August gebärt. 1791 übernimmt Goethe die Leitung des Hoftheaters in Weimar und verhilft dieser Bühne zu Weltruhm.
1794 entwickelt sich eine tiefer gehende Freundschaft zwischen dem Lyriker Goethe und dem Dramatiker Schiller. Im Jahre 1805 erkrankt Goethe an einer schweren Nierenkrankheit. Im gleichen Jahr stirbt Schiller nach langem Lungenleiden frühzeitig. Im darauffolgenden Jahr heiratet Goethe seine langjährige Lebensgefährtin Christian Vulpius und beendet 1807 sein Werk "Faust I". 1816 stirbt seine Frau und ein Jahr später gibt er die Leitung des Hoftheaters auf. 1823 leidet Goethe unter einer schweren Erkrankung. 1825 nimmt Goethe die Arbeit an seinem Werk Faust II auf, welches er 1831, ein Jahr nach dem Tod seines einzigen Sohnes August, beendet. Am 22.März 1832 stirbt Goethe an den Folgen einer schweren Erkältung 82-jährig.
Inhalt:
Werther ist ein äusserst intelligenter, gebildeter junger Mann der mit der Kleinlichkeit des Bürgertums überhaupt nicht zurechtkommt. Er beführwortet ein freies, zügelloses Leben und ist ein Mensch der sich sehr stark von seinen Gefühlen leiten lässt. Deswegen kommt er mit der Realität nur sehr schwer zurecht, weil er ein Mensch ist für den Gefühle das wesentliche im Leben darstellen.
Auch sein Liebesleben ist nicht glücklich: er will die Liebe Leonores nicht erwiedern, da er mit ihr nicht glücklich ist. Daher verlässt er seinen Heimatort und zieht in eine andere Stadt.
In der neuen Stadt lernt er Lotte kennen. Sie ist mit Albert, einem Freund Werthers, schon so gut wie verlobt. Da Albert auf Reisen ist, verliebt sich Werther in Lotte, die seine Liebe erwiedert. Doch als Albert von seiner Reise zurückkehrt, ändert sich alles grundlegend. Werther muss Albert als Verlobten Lottens anerkennen. Doch er leidet stark, da er mit Lotte zusammenkommen will, jene aber Albert scheinbar auch liebt. Deshalb verlässt er Lotte fluchtartig. Der Versuch, der hoffnungslosen Liebe in einem Amt fern von Lotte zu entfliehen, scheitert am Hochmut der adeligen Gesellschaft und an Werthers Empfindlichkeit. Wegen Unstimmigkeiten mit seinen Mitmenschen, kehrt er wieder zum anderen Ort zurück. Die Liebe wird dadurch wieder stärker, obwohl sie in der Zwischenzeit Albert geheiratet hat. Er trifft sich von neuem mit ihr. Diese wiederholten Treffen stossen ihn immer weiter in den Abgrund, und er kommt auf die Idee sich, Lotte oder Albert umzubringen. Mit der Zeit beginnt er ernsthaft darüber nachzudenken. Verzweifelt durch die aussichtslose Liebe zieht er sich immer weiter zurück. Werther erschiesst sich in der Nacht des 22. auf den 23. Dezember.
Das Thema des Romans ist die Selbstzerstörung eines ursprünglich edlen, aber willensschwachen, innerlich sehr vereinsamten jungen Mannes; Werther sucht zu seinem Unglück in einer Frau, die für ihn unerreichbar ist, Erlösung. In diesem Roman verarbeitete Goethe weitgehend eigene Erlebnisse. In der Gestalt des Werther verschmolzen Goethe selbst und ein unglücklicher Bekannter Goethes, den die Zurücksetzung in der vornehmen Gesellschaft und eine unglückliche Liebe zur Frau seines besten Freundes zum Selbstmord getrieben haben.
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