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Maria Callas - Chronologie
Die Chronologie basiert im wesentlichen auf dem Buch von Michael Brix - Maria Callas: Aufführungen/Performances, Schirmer/Mosel, 1994, ergänzt durch Herrn Giancarlo Tanzi und einigen anderen Callas Büchern. Die Chronologie besteht insgesamt aus drei Teilen.
2. Dezember: geboren in New York. Die Eltern Georges und Evangelia
Kalogeropoulos sind griechische Einwanderer.
In Athen Gesangsunterricht bei Maria Trivella. Stipendium am Nationalen
Konservatorium. Rückkehr mit der Mutter, Evangelia Kalogeroupoulos, nach
Griechenland.
Seit dem Sommer Unterricht bei Elvira de Hidalgo am Konservatorium. Die
international erfolgreiche Koloratursopranistin de Hidalgo war u.a. eine
gefeierte Rosina (IL BARBIERE DI SIVIGLIA) und Amina (LA SONNAMBULA) ihrer
Zeit. Maria Callas erinnert sich zeitlebens ihrer Lehrerin.
Offizielles Bühnendebut in Athen als Beatrice in Franz von Suppes BOCCACCIO.
Auftritte in Athen als Floria Tosca in Puccinis TOSCA.
Auftritte u. a. als Martha in Eugene d'Alberts TIEFLAND und als Leonore in
Beethovens FIDELIO im Athener Amphitheater Herodes Atticus.
Im September Abreise nach New York.
Rückkehr nach Europa. August: erster Auftritt in Italien als Gioconda in
Ponchiellis LA GIOCONDA in der Arena von Verona, dirigiert von Tullio Serafin.
Unter dessen Leitung singt sie im Dezember am Teatro La Fenice, Venedig, die
Isolde in Wagners TRISTAN UND ISOLDE. Bekanntschaft mit Giovanni Battista
Meneghini.
TURANDOT (Puccini) im Fenice. Auftritte in anderen Opernhäusern Italiens: u. a. TRISTAN
in Genua sowie TURANDOT in Rom, Verona und Genua. Im November singt sie am
Teatro Comunale Florenz ihre erste NORMA (Bellini). Diese ihre Lieblingsrolle
wird sie insgesamt 88 mal singen.
Im Januar singt sie kurz nacheinander die Brünnhilde in Wagners WALKÜRE und die
Elvira in Bellinis I PURITANI unter Serafins Leitung im Fenice, im Februar/März
die Kundry in Wagners PARSIFAL, ebenfalls unter Serafin, in Rom. Luchino
Visconti sieht eine PARSIFAL-Aufführung.
Am 21. April heiratet Sie den Ziegelfabrikanten Giovanni Battista Meneghini-
Mai, Juni, Juli: Auftritte in Buenos Aires in TURANDOT, NORMA, AIDA. November: erste
Schallplattenaufnahmen für Cetra, publiziert . »Casta Diva« (NORMA), »Morte di
Isotta« (TRISTAN) »Qui la voce sua soave« (I PURITANI). Im Dezember singt sie die Abigail
in Verdis NABUCCO im Teatro San Carlo, Neapel; der Mitschnitt ist die erste
überlieferte Operngesamtaufnahme mit der Callas.
April: Debut an der Mailänder Scala in Verdis AIDA. Maria Callas springt hier
als Gast für die erkrankte Renata Tebaldi ein, die in der Rolle einen
sensationellen Erfolg hatte. Mai/Juni: Auftritte in Mexico City, u. a.
Rollen-Debut als Leonora in Verdis IL TROVATORE- Bei dem Gastspiel in Mexico
letzte Begegnung mit Ihrer Mutter.
September: Begegnung mit Arturo Toscanini; eine geplante Aufführung von Verdis
MACBETH kommt nicht zustande- November: Zum letzten Mal singt Maria Callas eine
Wagner-Rolle, und zwar die Kundry in einer konzertanten PARSIFAL-Aufführung für
die RAI in Rom.
Januar: Rollen-Debut als Violetta in Verdis LA TRAVIATA im Teatro Comunale
Florenz. Franco
Zeffirelli sieht Aufführungen - Mai/Juni: Auftritte als Elena in Verdis I
VESPRI SICILIANI unter Leitung von Erich Kleiber im Rahmen des Maggio Musicale
Fiorentino. Dezember: Eröffnung der Saison der Mailänder Scala mit I VESPRI
SICILIANI; Maria Callas, die die Elena singt, ist jetzt Mitglied des
Scala-Ensembles.
Januar: NORMA an der Scala- April: DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL an der Scala;
die Constanze ist die einzige Mozart-Partie, die Maria Callas je auf der Bühne
gesungen hat. Im Teatro Comunale Florenz erringt sie einen außerordentlichen
Erfolg in der ausgegrabenen Rossini-Oper ARMIDA.
Februar: LUCIA DI LAMMERMOOR erste Operngesamtaufnahme der Callas für EMI
(publiziert im Januar 1954). Der Welterfolg der Platten trägt entscheidend zum
Ruhm der Callas und zum Revival der Belcanto-Oper bei- Mai: Der Maggio Musicale
Fiorentino bringt als Ausgrabung Cherubinis MEDEA mit Maria Callas in der
Titelpartie heraus. Das Beispiel macht sofort Schule. Im Dezember folgt eine
MEDEA-Produktion der Scala mit der Callas, dirigiert von Leonard Bernstein.
Januar: LUCIA DI LAMMERMOOR an der Scala mit der Callas, inszeniert und
dirigiert von Herbert von Karajan- April: Scala-Erstaufführung der ALCESTE von
Gluck mit Maria Callas in der Titelpartie. Dezember: Eröffnung der Scala-Saison
mit Gasparo Spontinis LA VESTALE. Maria Callas singt die Giulia, Regie führt Luchino
Visconti. Es
ist die erste Zusammenarbeit beider Künstler.
März: LA SONNAMBULA von Bellini an der Scala mit Maria Callas als Amina.
Regisseur ist Luchino Visconti, Dirigent Leonard Bernstein- April: IL TURCO IN
ITALIA von Rossini an der Scala mit Maria Callas als Fiorilla, in der Regie von
Franco Zeffirelli.
Mai: LA TRAVIATA von Verdi an der Scala mit Maria Callas als Violetta, in der Regie von Luchino Visconti, Bühnenbilder und Kostüme von Lila de Nobili. Nicht nur die Interpretation der Callas, sondern auch die gleichermaßen minuziöse Regie und Dekoration machen die Produktion zu einem Meilenstein des modernen Musiktheaters- September: Gastspiel mit LUCIA DI LAMMERMOOR (Scala) in Berlin, dirigiert von Herbert von Karajan- Dezember: Eröffnung der Scala-Saison mit Bellinis NORMA; Maria Callas in der Titelpartie.
Februar/Mai: An der Scala singt Maria Callas so unterschiedliche Rollen wie die
Rosina in Rossinis IL BARBIERE DI SIVIGLIA und die Fedora in Luca Giordanos
FEDORA. Oktober: Debut an der Metropolitan Opera New York mit Bellinis NORMA.
April: ANNA BOLENA von Donizetti an der Scala mit Maria Callas in der
Titelpartie, in der Regie von Luchino Visconti. Die auch sonst hochkarätig
besetzte Produktion, mit Gianandrea Gavazzeni als Dirigent, kommt einer
Neuentdeckung der Donizetti-Oper gleich- Juni: IFIGENIA IN TAURIDE von Gluck an
der Scala mit Maria Callas in der Titelpartie, in der Regie von Luchino
Visconti. Es ist die letzte Zusammenarbeit der beiden Künstler. Juli: Gastspiel
der Scala mit LA SONNAMBULA in Köln- August: Gastspiel der Scala mit LA
SONNAMBULA in Edinburgh. Der Vertrag der Scala mit Maria Callas sieht vier Aufführungen
vor, angekündigt sind jedoch fünf Aufführungen. Maria Callas pocht auf ihrem
Vertrag, willigt aber ein, daß ihr Nicht-Auftreten in der letzten Aufführung
mit ihrem prekären Gesundheitszustand begründet wird; an ihrer Stelle singt die
junge Renata Scotto.
Wenige Tage später erscheinen weltweit in den Zeitungen Photos, die Maria Callas als Gast einer mehrtägigen Party der Kolumnistin Elsa Maxwell in Venedig zeigen. Gast dieser Party ist auch der griechische Reeder Aristoteles Onassis- Dezember: Eröffnung der Scala-Saison mit Verdis UN BALLO IN MASCHERA; Maria Callas singt die Amelia.
Januar: sogenannter Skandal um die römische NORMA-Aufführung. Maria Callas ist
erkältet, läßt sich jedoch zum Auftritt überreden, weil Staatspräsident
Giovanni Gronchi anwesend sein würde. Nach der Arie »Casta Diva« bricht Maria
Callas die Vorstellung ab, weil ihre Stimme sie verlasse. Sie verfaßt sofort
einen Entschuldigungsbrief an den Staatspräsidenten. Die zweite Aufführung am
4. Januar singt Anita Cerquetti. Maria Callas äußert den Wunsch, die beiden
nächsten Aufführungen zu singen; der Intendant lehnt jedoch ab, u. a. weil er
Ausschreitungen des feindselig gestimmten Publikums fürchtet- Februar/März:
Auftritte an der Metropolitan Opera New York in LA TRAVIATA, LUCIA DI
LAMMERMOOR und TOSCA sowie am Teatro Sao Carlos, Lissabon, in LA TRAVIATA-
April: Wiederaufnahme von Donizettis ANNA BOLENA an der Scala. Vor dem
Opernhaus ist Polizei aufgeboten. Das durch den sogenannten Rom-Skandal
voreingenommene Publikum reagiert zunächst kühl, bringt aber nach dem zweiten
Akt der Callas stürmische Ovationen dar. Mai: IL PIRATA von Bellini an der Scala mit Maria
Callas als Imogene. Es ist die letzte neue Rolle ihrer großen Zeit- Juni: LA TRAVIATA am Royal
Opera House at Covent Garden, London, mit Maria Callas in der Titelpartie. Am
Pult steht Nicola Rescigno, der am Ende der großen Zeit der Callas der Dirigent
ihrer Wahl ist- Oktober/November: LA TRAVIATA an der Dallas Opera mit Maria
Callas in der Titelpartie, in einer Neuproduktion von Franco Zeffirelli. MEDEA
an der Dallas Opera mit Maria Callas in der Titelpartie, in einer Neuproduktion
von Alexis Minotis. Beide Opern dirigiert Rescigno. Die Unterzeichnung eines
Vertrags mit der Metropolitan Opera New York über 26 Aufführungen steht aus. Am
Tag der MEDEA-Premiere in Dallas telegraphiert der Intendant Rudolf Bing ein
Ultimatum. Maria Callas geht nicht sofort darauf ein, woraufhin Bing den
Vertrag annuliert. »Bing feuert Callas« geht als Schlagzeile um die Welt. In
der mit Rekord-Aufwand vorbereiteten MACBETH-Produktion springt Leonie Rysanek
für Maria Callas ein-
Dezember: Debut an der Opera Paris. Die erste Hälfte des Gala-Abends bestreitet Maria Callas mit verschiedenen Arien, die zweite Hälfte mit einer halbkonzertanten, halb szenischen Aufführung des zweiten TOSCA-Aktes.
Juni: MEDEA in Covent Garden, London. Maria Callas singt in der Inszenierung
von Alexis Minotis, die das Royal Opera House aus Dallas übernommen hat. Mit
den Londoner MEDEA-Aufführungen beendet Maria Callas ihre bis dahin
kontinuierliche Präsenz auf der Opernbühne-
Dezember: POLIUTO von Donizetti an der Scala mit Maria Callas als Paolina. Für
die Regie war Luchino Visconti vorgesehen, der jedoch jede weitere Mitarbeit an
staatlichen Theatern verweigerte, nachdem sein Film Aocco und seine Brüder
sowie seine Inszenierung von Giovanni Testoris Theaterstück ZMrialda zensiert
worden waren. Die Paolina ist die letzte neue Rolle, die Maria Callas auf einer
Opernbühne riskiert.
Im Dezember 1961 singt Maria Callas an der Scala die MEDEA in einer neuen
Produktion von Alexis Minotis, die dirigiert von Thomas Schippers. Weitere
Aufführungen dieser MEDEA im Mai/Juni 1962; am 3. Juni tritt Maria Callas zum
letzten Mal in der Scala auf. Seitdem singt sie zunehmend Konzerte in aller
Welt. Im Konzertsaal und im Schallplattenstudio versucht sie sich im
Mezzosopran-Fach, riskiert aber keine entsprechende Rolle auf der Bühne.
Januar/Februar: Auftritte in Franco Zeffirellis Neuproduktion der TOSCA in Covent
Garden, London. Dieses Bühnen-Comeback wird von der Kritik als solches
enthusiastisch gewürdigt- Mai/Juni: Auftritte in Franco Zeffirellis
Neuproduktion der NORMA an der Opera Paris; Dirigent ist Georges Pretre- Juli:
Studio-Gesamtaufnahme der CARMEN von Bizet, unter Georges Pretre.
Februar/März: Auftritte in TOSCA an der Opera Paris; die Produktion ist aus
London übernommen- Mai: Wiederholungen der NORMA an der Opera Paris. In der
letzten Vorstellung bricht Maria Callas nach Beendigung des dritten Teils der
Oper zusammen; der vierte Teil kann nicht aufgeführt werden. Juli: Wiederholung
der TOSCA in Covent Garden, London. Es ist der letzte Auftritt der Callas auf
einer Opernbühne.
Trennung von Aristoteles Onassis. Er heiratet am 20.11.1968 Jacquelin Kennedy,
die Frau des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy.
Maria Callas spielt die Titelrolle in Pier Paolo Pasolinis Film Medea. Sie
spricht nur spärliche Dialoge; auf weite Strecken bleibt der Film stumm.
Maria Callas gibt Kurse in den Meisterklassen der Juilliard School of Music,
New York. Die Kurse sind in einem Buch von John Ardoin dokumentiert und ab 1996
als Theaterstück interpretiert.
Maria Callas führt am Teatro Regio, Turin, die Regie in einer Neuproduktion von
Verdis I VESPRI SICILIANI, jener Oper, in der sie als festes Ensemblemitglied
die Mailänder Scala erobert hatte.
Große Abschiedstournee mit Giuseppe di Stefano, 1973 in England (London),
Italien (Turin. Mailand), Japan (Osaka) , Deutschland (Hamburg, Berlin,
Düsseldorf, München, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart), Spanien (Madrid),
Frankreich (Paris), Niederlande (Amsterdam) und 1974 große USA, Japan, Korea
Tournee (Programm der Tournee - siehe Seite 'Aufnamen'). In Sapporo
hat die Callas Ihren letzten Bühnenauftritt.
16. September: Maria Callas stirbt in Paris.
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