Tschaikowsky, Peter Iljitsch
Der russische Komponist Peter Iljitsch Tschaikowsky wurde am 7. Mai
1840 in Wotkinsk im westlichen Ural geboren. Er studierte zunächst Jura in St.
Petersburg und später auch Musik am Petersburger Konservatorium, unter anderem
bei dem russischen Komponisten und Pianisten Anton
Rubinstein. Von 1866 bis 1878 war er Lehrer für Musiktheorie am Moskauer
Konservatorium. Aus dieser Zeit stammen auch die Opern Undine (1869) und Opritschnik
(1872) sowie das Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll (1875), die Sinfonien Nr. 1 g-Moll (1866, "Winterträume"), Nr. 2 c-Moll (1872; 2. Fassung
1879) und Nr. 3 d-Dur (1875, die "Polnische") und die Orchesterfantasie Romeo
und Julia (1869).
1878 machte Tschaikowsky die Bekanntschaft der wohlhabenden Witwe
Nadeschda Filaretowna von Meck, mit deren finanzieller Unterstützung er als
freischaffender Komponist und Dirigent leben konnte. Tschaikowskys Produktivität
war in dieser Zeit äußerst groß, er schuf die Opern Eugen Onegin (1878), Die Jungfrau
von Orleans (1879), Mazeppa (1883) und Die Zauberin (1887)
sowie das Ballette Schwanensee (1876) und Dornröschen (1889),
außerdem die Serenade für Streichorchester (1880) und die Sinfonie Nr. 5
e-Moll (1888).
1877 heiratet Tschaikowsky die Studentin Antonia Miljukowa. Die Ehe
stand allerdings von Beginn an unter unglücklichen Vorzeichen und das Paar
trennte sich bald wieder.
Von 1887 bis 1891 unternahm Tschaikowsky mehrere äußerst erfolgreiche
Konzertreisen, auf denen er seine Werke in Hauptstädten Europas und Amerikas
dirigierte. Seine wohl bekannteste Oper Pique Dame enstand 1890. Im
Frühjahr 1893 nahm der Komponist die Arbeit an seiner Sinfonie Nr. 6 h-Moll Pathétique auf. Die Uraufführung dieses Werkes am 28. Oktober
1893 in St. Petersburg unter Tschaikowskys Leitung freilich war ein Mißerfolg.
9 Tage später, am 6. November, starb Tschaikowsky als Opfer einer
Choleraepidemie.
Tschaikowsky gilt als der große Sinfoniker Rußlands. In seiner Musik
gelang ihm eine Synthese (=Verschmelzung) zwischen der nationalen russischen
Musiksprache und dem kompositionstechnischen Formen der westeuropäischen
Romantik. Viele seiner Kompositionen zeichnen sich durch reiche, melodische
Passagen mit Abschnitten tiefster Melancholie aus, die von
fröhlich-tänzerischen Abschnitten mit Nähe zur Volksmusik unterbrochen werden.
In seinen großen Opern Eugen Onegin und Pique Dame zeigt sich
eine faszinierende Gestaltung ausdrucksstarker, hochdramatischer Charaktere und
Szenen. Tschaikowskys berühmteste Ballette nehmen aufgrund ihrer melodischen
Intensität und instrumentalen Brillanz bis heute einen Spitzenplatz im Bereich
des klassischen Repertoires ein.