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Bodenkunde - Pedologie
Zusammensetzung: .Bsp.: Wiesenboden: 45%
mineralische Substanz
25%
Luft
23%
Wasser
7%
Organische Substanzen
(Humus
u. lebende Organismen)
- mineralischer Anteil: >liefert mineral. Pflanzennährstoffe (z.B.:
Stickstoff, Phosphor, Kalium,.)
>ursprüngliche
Minerale: Quarz, Silikate wie Feldspat, Glimmer; Kalk
>neu
gebildete Mineralien: >Tonminerale. aus Silikaten, v.a. Feldspat
entstanden
~
< 2 cm enorme Oberflächenvergrößerung
~
größere Quellfähigkeit plastisch
~
können Ionen binden und austauschen
- Wasser: >wichtig für Bodenbildung, Pflanzenernährung, Tätigkeit der
Mikroorganismen
>Lösungsmittel
für Mineralstoffe
>stammt
hauptsächlich von Niederschlägen!
>tritt
als: ~Oberflächenwasser
~Sickerwasser.(wenn festes Gestein im Weg ist,
sammelt sich als
~Grundwasser.an)
~Stauwasser: .vorübergehende
Wasseransammlungen
~Haftwasser (Adsorptions- oder
Kapillarwasser): .entw. Wasser, das in
Bodenkrümeln
gespeichert ist oder es füllt
Zwischenräume aus, die
nicht von Bodenluft
erfüllt sind!
Luft: >von 0-40%
>Lebensraum
für viele Bodenorganismen
>sehr
hoher CO2 Gehalt durch Wurzelatmung (1/3) und Bakterienatmung (2/3)
>Gasaustausch
notwendig!besser bei feinporigen Böden; ansonsten schlechte
Durchlüftung!
- organische Substanz: >Humus: ~Reste abgestorbener Pflanzen, Tieren
und Mikroorganismen
~wird in und auf dem Boden immer weiter
zersetzt
~für Güterklasse des Bodens spielt er
Humusgehalt wesentl.
Rolle
>Bodenlebewesen: dazu gehören sowohl
pflanzliche, als auch tierische
Organismen;
gegliedert
in
-Bodenflora:
Bakterien, Pilze, Algen (pro dm3 1 Mrd!)
~Bakterien:
-sehr wichtig beim Abbau von Stoffen
-
organischer Abfall=Nahrungsquelle
-"Strahlungspilze"
(bes. Bakterien)
verursachen Erdgeruch
~Pilze:
-helfen auch beim Abbau v. org. Stoffen
-spezielle Arten ernähren sich von
Fadenwürmern
~Algen:
-spielen b. Beginn des Verwitterungs-
Prozess und b. Bodenbildung eine Rolle
-Bodenfauna:
wird in Gruppen eingeteilt
~permanente
Bodentierchen: bleiben ständig im
Boden
~temporäre
Bodentierchen: verbringen nur einen
Teil
ihres Lebens im
im
Boden
(z.B.:
Insektenlarven)
~periodische
Bodentierchen: verlassen den Boden,
suchen ihn aber
immer wieder auf
(z.B: versch. Säuge-
Tiere)
~alternierende
Bodentierchen: bodenlebende
Generation wechselt
sich mit einer ober-
irdischen ab
(z.B.: Reblaus)
~transitorische
Bodentierchen: "haften" an den
Wänden der Boden-
Zwischenräumen
>weitere
Einteilung auf Grund der Fortbewegung in:
~Bodenhafter
(Bakterien u. Strahlenpilze)
~Bodenschwimmer
(Rädertierchen)
~Bodenkriecher
(Tausendfüßer, Spinnentiere,
Fadenwürmer)
~Bodenwühler
(Regenwürmer, Ameisen, Maulwürfe)
>wichtigsten
Gruppen:
~Tierische
Einzeller: ernähren sich von org. Abfall
(Detritus) Bakterien u. anderen
mikroskopisch kleinen
Organismen
~Fadenwürmer:
fressen Detritus, Kot, Bakterien und Pflanzen
~Ringelwürmer:
wesentlich an Bodenbildung beteiligt;
fressen Kot anderer Tiere und
pflanzliche Materialien
~Milben:
ernähren sich von zersetzter, organischer
Substanz oder räuberisch (andere
Milben)
~Asseln:
fressen Laub u. Holz; weiden Algenrasen ab
~Hundertfüßer:
ernähren sich räuberisch!
~Doppelfüßer:
wichtige Zersetzer;
~Springschwänze:
wichtig für Bodenbildung
(zerkleinern Kotballen größerer
Tiere u. durchmischen sie mit
Mineralteilchen)
~Ohrwürmer:
fressen Pflanzenteile; lichtscheu!
~Käfer:
jagen Insekten, Schnecken, Würmer; Aas- u.
Laufkäfer zersetzen direkt
organische
Produkte
~Zweiflügler:
ernähren sich je nach
Entwicklungsstand räuberisch oder als
Pflanzenfresser
~Wirbeltiere:
durchwühlen den Boden; meist Räuber!
(z.B.: Maulwurf)
Die
verschiedenen Lebewesen sind, wie in jedem Ökosystem
voneinander abhängig!
Bildung: 4
Grundvorgänge: > Verwitterung des Gesteinsmaterials:
-
physikalische Verwitterung: durch Temperatur-
einflüsse und mechanische Zerkleinerung
(Schwerkraft, Wind, Wasser), aber auch durch
Druckveränderungen (tektonische Vorgänge)
-
chemische Verwitterung: durch Lösungsvorgänge
(z.B.: Kalk durch kohlensäurehältiges
Wasser),
Hydrolyse (Spaltung durch
Wasseranlagerungen),
und Oxidation; es entstehen Tonminerale,
Oxide und
Hydroxide
>
Verrottung: von pflanzlichen und tierischen Rückständen;
entweder völliger Abbau
(Mineralisierung) oder es wird
Humus gebildet (Humifizierung)
>
Verlagerung: mechanische Bodendurchmischung von Tieren
>Bildung
einer Bodenstruktur: durch Verbindung festerer
Bodenteilchen zu größeren Einheiten
Hohlraumsystem (Krümelstruktur -siehe unten)
Faktoren: >Ausgangsgestein:
- durch Gefüge (Locker- oder Festgestein, Porosität,
Härte)
- durch Mineralbestand (Kalk, Silikat)
>Klima:
- durch Klimabedingungen (tropisches Klima, gemäßigtes Klima)
bilden sich aus Muttergestein
unterschiedlichste Böden
- Wetter: Regen durchfeuchtet Böden und ist
Transportmittel für
Nährstoffe und Schadstoffe
>Vegetation:
durch Wurzeln schützt sie den Boden (besonders b.
Hanglagen)
>Wassergehalt:
abfließendes Wasser u. Schwerkraft verlagern Bodenmaterial hangabwärts
>Mensch: bei Bodennutzung hemmen oder beschleunigen
der
Bodenentwicklung
>Zeit:
2cm Boden 200 Jahre!
Eigenschaften: Temperatur: - Auswirkungen auf Keimung-, Spross- u. Wurzelwachstum der
Pflanzen, Aktivität der Bodentierchen
steigt an, Löslichkeit
der Salze im Boden nimmt zu
- mindestens 5°C; Optimum 25°C
- Sonneneinstrahlung bringt Energie bis in
tiefere
Bodenschichten (Wärmeleitung!)
Bodenreaktion: - darunter versteht man die Menge der im Bodenwasser
enthaltenen Wasserstoff-Ionen
- wird durch ph-Wert ausgedrückt
- wenn ph-Wert steigt, nimmt Konzentration
der H+-Ionen ab
- versch. Pflanzen bevorzugen einen
anderen Säuregehalt Bodengefüge: - räumliche
Anordnung der festen Bodenteilchen = Bodenstruktur
-
bestimmt das Hohlraumvolumen des Bodens
-
beeinflusst Wasser-, Luft-, Wärme- und Nährstoffhaushalt der Pflanzen
-
wichtiges Kriterium für Bodenqualität
-
Krümelprofil: >bietet beste Voraussetzungen für Wachstum der
Pflanzen
>weist
die wichtigsten Bodenbestandteile in
ausgewogenen Verhältnis auf
Bodenarten:werden durch mineralische
Zusammensetzung eingeteilt Muttergestein
(Bodenskelett)
-
Tonböden: >dicht; nur wenig Wasser und Luft durchlässig
>unbeliebt als Ackerböden, da sehr
schwer zu bearbeiten
- Sandböden:
>locker; lassen Wasser und Luft durch, können aber H2o schwer
speichern
>gut zu bearbeiten, aber
nährstoffarm und erosionsgefährdet
- Lehmböden:
>sandhaltiger, durch Eisen gelb, braun gefärbter Ton
>locker u.A. durch Quarz- und
Glimmerkörner
>gute Ackerböden
- Kalkböden:
>Kalkanteil über 10%
>oft trocken und heiß; biologisch
stark aktiv
- Schotterböden:
>Geröllböden mit durch Wassertransport abgerundete Steinen
>besiedelt von Wärme liebenden Organismen
Bodentypen:.abhängig von Ausgangsgestein und
Klima;
- Bodenhorizonte (Profil): ~A-Horizont:
Humusschicht; entsteht durch Zersetzungs-
fähigkeit der Bodenorganismen
~B-Horizont:
Verwitterungsschicht; entsteht durch
Verwitterung des Gesteins
~C-Horizont: Gesteinsschicht;
Ausgangs- und Muttergestein
Landböden: - Rohböden: >besitzt fast keinen Humus
>liegt
ganz seichtgründig über Ausgangsgestein; A-Horizont nut schwach
ausgebildet
- Ranker:
>AC-Profil; meist flachgründig
>auf silikat- oder quarzreichem
Ausgangsgestein (Granit, Gneis)
>wenig entwickelt jung), trocken,
schwach sauer bis sauer, mäßig
nährstoffreich
>Vorkommen(Ö): Zentralalpen,
Böhmisches Massiv
-
Rendzina: >AC-Profil; dunkler Humus auf Karbongestein (Kalk, Dolomit, Gips,
Mergel)
>meist flachgründig, kalk- und
nährstoffreich
>reiches Bodenleben
>Vorkommen(Ö): nördl. und südl.
Kalkalpen
-
Schwarzerde: >auch Tschernosem; Steppenböden; trocken-warmes Klima
>fruchtbarste Böden; nährstoff- und
tonreich; ertragsfähig; aus
feinem, kalkhaltigem Lockermaterial
>Vorkommen(Ö): Weinviertel,
Wienerbecken, nördl. Burgenland
-
Braunerde: >typischster Boden Ö; "Brauner Waldboden"; Färbung durch Eisen
>sowohl
auf kalkhältigem, als auch kalkfreiem Ausgangsmaterial (meist
Sand oder schluffreicher Lehm)
>fruchtbar;
darauf gedeihen meist Mischwälder; auch guter Ackerboden
>Vorkommen(Ö):
OÖ, Salzburg, Oststeiermark, Flyschzone (Wienerwald,
nördl. Alpenrand, Bregenzerwald), z.T.
Waldviertel
-
Podsole: >Rohhumusböden (Bleicherde); In Gebieten mit vielen Niederschlägen
>sehr sauer, nährstoffarm; durch
Auswaschung von Eisen Bleicherhorizont
(heller gefärbt)
>Vorkommen(Ö): nur gelegentlich;
Semipodsole
(abgeschwächte Form) in regenreichen
Lagen
der Zentralalpen und Böhmischen Masse
Stau- und Grundwasserböden: -
Pseudogley: > "gley"
"schlammiger, nasser Boden"
>Stauwasserböden;
je nach Jahreszeit entw. ausgetrocknet
oder wasserstauend
>Humusgehalt
je nach Vegetation verschieden
>niedriger
ph-Wert, nährstoffarm, geringe biol. Aktivität
>Vorkommen(Ö):
West- und Oststeiermark, Süd-
burgenland, nördl. Alpenvorland
-
Gley- & Auböden: >Gleye treten
vorwiegend in Mulden, Gebieten mit
hoch
stehendem Grundwasser auf;
grünliche
bi bläulich schwarze Farbe
>Auböden entlang von Gerinnen, besonders
großen Flüssen;
hoher Humusgehalt
Moorböden: >unter Wasserüberschluss und
Luftabschluss entstandene Böden, deren mineralischer
Untergrund von einer mind. 30cm
dicken Torfschicht überlagert ist
Salzböden: >sind aus tonhaltigen Gesteinen
unter Einfluss von salzhaltigem Grund- und Oberwasser
entstanden
>Vorkommen: Gebiet rund um den
Neusiedlersee
Bodengefährdung und - schutz:.der Boden
unterliegt vielen physikalischen und chemischen Einflüssen
Physikalische Einwirkungen: ~Erosion: >Abtragung von
Bodenmaterial entlang der Oberfläche durch
Wind (flachen Ebenen) und Wasser
(Gefällen)
>dabei geht wertvolles Bodenmaterial
verloren
>besonders gefährdet durch Wassererosion:
-
Böden mit geringem Wasseraufnahmevermögen (Löß-
und Lehmböden)
-
Böden mit starker Hangneigung
-
Böden, die nur teilweise mit Pflanzen bedeckt sind
(Weinbau in Hochkulturen
-
Böden, die nur eine begrenzte Zeit des Jahres eine
geschlossene Pflanzendecke aufweisen (Mais-
und
Rübenfelder)
>Schutz: bei Wassererosion.geschlossene
Pflanzendecke
bei WinderosionAnpflanzen von
Windschutzgürtel
~Bodenverdichtung:
>besonders bei hoher Bodenfeuchtigkeit und starker
Druckbelastung
>oft durch unsachgemäße
Bodenbearbeitung durch
den Menschen: - durch immer gleich
tiefes Pflügen
entwickelt sich ein verdichteter
Horizont Lockerungsschar
verwenden!!!
- durch zu tiefes Pflügen wird einge-
teilte Bodenlebewesenverteilung
wird dadurch zerstört
>führt außerdem zur Erosion, weil das
Regenwasser nicht schnell genug versickern kann;
Boden wird weniger durchfeuchtet -
trocknet aus;
Boden verliert Kapillarraum, also
Bodenluft
Chemische
Einwirkungen: ~ Übersäuerung: >Bodenorganismen erzeugen CO2 ; wenn
Störungen im Gasaustausch steigt der
CO2-Gehalt im Boden an Übersäuerung
>bei Humifizierung entstehen Säuren;
senken
ph-Wert = saurer
Boden
>intensive Stickstoffdüngung bewirkt
Sinken des ph-Wert
>versch. Gase (z.B. Stickstoffoxide,
Schwefeloxide = Abgase) reagieren mit Wasser zu Säuren gelangen durch Nieder-
schläge in den Boden (Saurer Regen) ph-Wert sinkt Boden wir sauer >Folgen: - zunächst wirkt
Stickstoffoxide sogar wachstumsfördernd
- mit Sinken des ph-Werts werden
Kationen ausgespült,
was zu Mangelerscheinungen bei den
Pflanzen führt
- es wird Aluminium gelöst, das
Mikroorganismen und
Wurzeln schädigt
- im Extremfall sind übersäuerte Böden
tot
~
Organische Verbindungen: >Chemikalien,
dessen Anzahl unübersehbar groß ist
>vor allem chlorierte und aromatisierte
Kohlenwasserstoffe
sind große Gefahren für den Boden, da
sie nur schwer
abbaubar sind
~
Schwermetalle: >z.B.: Blei,
Cadmium, Zink; Bestandteile von Industriestäuben
>wenn sie einmal im Boden sind, bleiben sie
dort meist gelagert
>oft erst nach Jahrzehnten über Pflanzen
von Menschen und Tieren
aufgenommen
>Cadmium (größte Giftigkeit) bewirkt eine
Versprödung der Knochen
~
Pflanzenschutzmittel: >es kann zu
Biomassenverlusten kommen, was sich negativ auf die verfügbaren Nährstoffe und die
Zusammensetzung der
Lebensgemeinschaft im Boden
auswirkt
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