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Referat KLONEN am Menschen?

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KLONEN am Menschen?



WAS BEDEUTET KLONEN?

Das Wort "Klon" stammt aus dem Griechischen und bedeutet urspr nglich soviel wie "Zweig", hat aber mit der Gentechnik primär nichts zu tun, da nicht in die Erbsubstanz, in die DNA- Sequenzen, eingegriffen wird. In der Wissenschaft versteht man unter Klonierung Individuen oder Zellen, deren Erbgut identisch ist. Nach einer klassischen Methode lassen sich Lebewesen klonen, indem man Zellhaufen in einem fr hen Embryonalstadium teilt. Die Zellen besitzen dann noch alle Eigenschaften, um einen kompletten Organismus hervorzubringen. Wenn dies in der Natur vorkommt, entstehen beispielsweise eineiige Zwillinge.


Bis vor kurzem hat man unter Klonen von S ugetieren (inkl. Menschen) folgendes Vorgehen verstanden:

Bei der in vitro Fertilisation Befruchtung im Reagenzglas) entsteht eine befruchtete Eizelle. Diese teilt sich zuerst in zwei, dann in vier, dann in acht Zellen. Diese frühen Stadien des Embryos bestehen aus sogenannten totipotenten Zellen, d h. jede Zelle hat theoretisch die glichkeit, zu einem kompletten Individuum auszuwachsen. Wenn das mit zwei Zellen gemacht werden w rde, k nnten eineiige Zwillinge entstehen, bei vier Zellen eineiige Vierlinge, usw , aber im Unterschied zu den Pflanzen ist bei achtzelligen Wesen Schluss.


Das bekannteste Beispiel von Klonierung ist wohl immer noch das schottische Schaf Dolly . Sein Leben hat mit der bertragung eines Zellkerns der Mutter in eine befruchtete Eizelle begonnen, deren Kern man vorher sorgfältig entfernt hatte. Bis zu jenem Zeitpunkt war die gängige Lehrmeinung diese, dass sich eine Zelle nur dann zu einem vollst ndigen Organismus entwickeln kann, wenn Kern und Zelle aus der oben beschriebenen fr hen Phase der Embryonalentwicklung stammen. Bei Dolly wurde jedoch der Kern einer Euterzelle verwendet. Zwar steckt in jedem Zellkern die ganze Information von ca. drei Milliarden genetischer Buchstaben" der sogenannten Basenpaare" , aber man dachte, diese liege in einer Form vor, wie sie nur f r Euterzellen brauchbar w re. Man nahm an, dass ein so gewonnener Zellkern sich auch in der Umgebung einer Eizelle nicht zu einem intakten Lebewesen entwickeln könne. Dies war falsch - Dolly lebt!









WAS K NNTE KLONEN NUTZEN?

Manchmal scheint es, als w rde nur aus wissenschaftlichem Ehrgeiz, ohne moralische Bedenken, geforscht werden. Aber sieht man genauer hin, würden sich da schon einige mehr oder weniger sinnvolle Anwendungsgebiete finden lassen. Doch manchmal sind diese auch sehr fragwürdig .


Ein sicherlich zu den schwerwiegendsten bef rwortenden Argumenten der Klonierung gehörendes Schlagwort ist die Organtransplantation. In der heutigen Zeit gibt es viel zu viele Menschen, die auf irgendwelchen Transplantationswartelisten stehen. Allein in Deutschland würden jährlich doppelt so viele Organe ben tigt werden, als derzeit aber nur zur Verfügung stehen. In den USA weisen die Statistiken sogar noch ungünstigere Zahlen auf: Ende standen nach 11 0 Nierentransplantationen noch beinahe dreimal so viele Patienten auf der Warteliste.

Damit steht nun wieder die Idee zur Diskussion, f r Menschen ein lebendiges Ersatzteillager zu klonen. Wäre es denn nicht m glich, rechtliche und ethische Grenzen zu umgehen, da ein Embryo, dem von vornherein das Gehirn und das zentrale Nervensystem fehlt, ja nicht als Embryo definiert werden k nnte. Statt einen vollst ndigen Organismus wachsen zu lassen, könnte man diesen umprogrammieren, um, abgesehen von den erwünschten Teilen und einem Herz sowie Blutzirkulation, das Wachstum aller anderen Körperteile zu unterdrücken. Jonathan Slack, einem Entwicklungsbiologen an der Bath University England, ist dies bereits an einem Froschembryo gelungen. Er klonte eine Kaulquappe, welche keinen Kopf besa . Seiner Meinung nach wäre es durchaus möglich, durch Unterdr ckung oder Überexpression Klone herzustellen, die, z.B. bei einem Frosch, keinen Rumpf oder Schwanz besitzen.

So nnten sich aus Zellen von Menschen durch Klonen Organe erzeugen lassen, welche man m glicherweise ohne Schwierigkeiten transplantieren k nnte, weil sie logischerweise zu 100% identisch mit dem Erbgut des Empfängers wären

Bild: Auswirkungen der berexpression oben) und der Unterdrückung unten) der Wachstumsfaktors FGF auf Xenopus Embryos.




KRITIK SIND DIE RISIKEN VORHERSEHBAR?

Man h rt viel in den Medien, doch was soll man dar ber denken? Vor- und Nachteile, Voraussagen, Vermutungen . Wer weiss denn eigentlich so genau bzw. kann vorhersehen, was mit den Klonen später passieren wird? Beispiele von eineiigen Zwillingen zeigen uns, wie sehr Charakter und Pers nlichkeit von Ausbildung, Umgebung und weiteren Faktoren inkl. Zuf lligkeiten verändert werden, sodass auch eineiige, also genetisch identische Zwillinge, absolut eigensndige unterschiedliche Pers nlichkeiten werden. Der Klonierung sind aber auch biologische Grenzen gesetzt. Höhere Organismen können nur bestehen, wenn sie ein hohes Maß an genetischer Stabilität bewahren. Der Zellkern mit seinen Erbfaktoren ist allerlei Störungen (Mutationen) ausgesetzt, wie z B. Fehlkopien bei der Zellteilung, Einflüssen von Radioaktivität, chemischen Einflüssen usw. Bei der sexuellen Fortpflanzung werden die Karten sozusagen immer wieder neu gemischt. Ein zufällig zusammengestellter Satz von Informationen (halber Chromosomensatz) aus den Zellkernen beider beteiligter Partner ernzt sich zu einem neuen Wesen. Bei diesem Geschehen wird das Problem der Defekte elegant minimiert. Beim Klonen á la Dolly ist dem nicht so. S mtliche Defekte, die sich im Kern der "Mutterzelle" aus dem Euter kumuliert haben, werden so weitergegeben. Die bekannte, genetisch bedenkliche Inzucht ist geradezu harmlos gegen ber dem Klonen ber Generationen hinweg.

Auch f r Ian Wilmut, dem "Vater" von Dolly, ist wegen der hohen Klon-Sterblichkeit das Klonen

von Menschen ein entsetzlicher Gedanke. Das Schaf Dolly wurde erst nach 7 vergeblichen

Versuchen geschaffen.

Ebenso ber die medizinischen Folgen f r die berlebenden weiss man wenig. Weil sie nicht aus frischem genetischen Material einer neu entstandenen Eizelle stammen, ist ihr Erbgut schon bei der Geburt alt und unter Umsnden voller Fehler. "Eine gro e Anzahl der Föten w rde vorzeitig absterben, andere mit Missbildungen geboren werden", sagt Roslin-Direktor Bulfield. Wissenschaftler halten es zudem f r m glich, dass die Kinder schon in jungen Jahren stark von Krebs befallen werden oder gar im Zeitraffertempo altern. Humangenetiker Bohlander kritisiert: Das wird ein Spiel mit Versuch und Irrtum - mit schrecklichen Folgen r das entstehende Leben "


WELTWEITE RESONANZ

Wie sollte man dieses heikle Thema wohl handhaben? Immer wieder tauchen neue Fragen auf.

Die weltweite Resonanz auf das Klonen war berwiegend ablehnend. Der französische Pr sident, Francois Mitterand, war entsetzt, die vatikanische Hausgazette warnte, dass diese Entwicklung "in einen Tunnel des Wahnsinns führen" würde.

Auch weniger ranghohe Menschen lehnten das Klonen mit gro er Mehrheit ab, wie verschiedene

Umfragen ergaben. Selbst in den liberalen Vereinigten Staaten w nschten sich 6 % der Bevölkerung Die Zahlen stammen aus einer Telefonumfrage, die von der Firma Yankelovich Partners Inc. im Auftrag von TIME Magazine und CNN bei 0 erwachsenen Amerikanern durchgeführt wurde ] ein Gesetz, dass dem Klonen menschlicher Embryos einen Riegel vorschiebt.

In Deutschland ist das Klonen von Menschen - anders als in den meisten Staaten der USA - schon verboten. Im § 6 des Embryonenschutzgesetzes heisst es: "Wer künstlich bewirkt, dass ein menschlicher Embryo mit der gleichen Erbinformation wie ein anderer Embryo, ein Fötus, ein Mensch oder ein Verstorbener, entsteht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu nf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft "

Im Islam wird das Klonen sogar als ehebrecherisch angesehen.


Das m gliche Klonen von Menschen hat in vielen L ndern den Wunsch nach ethischer Bewertung und politischer Entscheidung ausgel st. Wäre die Bundesregierung nicht gut beraten, sich f r ein weltweites Verbot gegen das Klonen von Menschen auszusprechen?




IST KLONEN ETHISCH VERTRETBAR?

Es gibt bereits k nstliche Befruchtung, Organtransplantationen. Bei den Retortenbabys war die Emp rung groß, heute sind sie selbstverst ndlich. Das sind doch alles Eingriffe in die Sch pfungsordnung. Was also w re so schlimm an der Klonierung?

Andererseits, wäre es ethisch vertretbar, Menschen ohne Familie auf die Welt kommen zu lassen, Menschen, die keinen Vater und keine Mutter haben? Es gäbe nur den Hersteller, den Sch pfer, der den Auftrag r die Kopie erteilt hat. Der Prozess der Entstehung menschlichen Lebens würde damit seines personellen Bezuges beraubt werden. Gebraucht werden würde nur eine Leihmutter, die bereit w re, die befruchtete Eizelle f r den Besteller auszutragen.


Es k nnte z B. eine Krebspatientin, die durch eine Chemotherapie steril wird, eine Eizelle r die zunftige Verwendung entnehmen lassen. Ausserdem haben manche Eltern vererbbare Krankheiten Bluterkrankheit . Ein Klon k nnte dazu dienen, zu testen, ob die erbgutgleiche Zelle diesen Gendefekt auch besitzt.

Oder ein Kind ist schon etwas lter, wieso soll man da nicht den Wunsch haben, den Zwilling sechs Jahre sp ter auf die Welt zu bringen? Eine Frau könnte so ihre eigene Zwillingsschwester gebären.


Wie weit Forscher gehen könnten, zeigt eine Vision, die in den vereinigten Staaten die Runde machte: Aus einem Katalog mit Bildern von Kindern und einem Begleittext ber ihren akademischen und sozialen Erfolg kann man deren geklonte Embryos ähnlich wie einen Toaster bei Quelle bestellen. In Samennken der USA ist es blich, dass man schon Samen von anderen Menschen kaufen kann, dem eine Auskunft ber die akademische Performance" ihres Produzenten beiliegt.


Mit dem Klonen, der Herstellung identischer Kopien eines einzelnen Menschen, versetzt sich der

Mensch in eine Schöpferrolle, mit der er die menschliche Individualit t und damit die Würde des


Menschen aufs Spiel setzt. Schon werden Fragen erörtert, ob Eltern ihre gerade verstorbenen Kinder klonen lassen dürfen. Sollten wir wirklich das Schicksal des Todes eines uns lieben Menschen durch die glichkeit der rechtzeitigen Ersatzkopie Herstellung aus der Welt zu verdr ngen versuchen?




WER ENTSCHEIDET BER DAS LEBEN?

Es ist unter Wissenschaftlern, Medizinern und Philosophen heftig umstritten, ab welchem Zeitpunkt Leben beginnt und ob man schon mit der Befruchtung einer Eizelle von einem menschlichen Individuum sprechen kann (vgl. Abtreibungsdiskussion). Die Ansichten ber einen Embryo variieren von einem undifferenziertem Klumpen von Zellen bis hin zu einer Person.


Gibt es das Recht auf genetische Einzigartigkeit? Wer soll entscheiden können, wer leben darf und wer nicht?

Wird es diese Manipulationsmöglichkeiten in Zukunft r Wohlhabende, Reiche geben?


Was ist mit dem Artenschutz? Aussterbende Tiere könnten geklont werden um sie vor dem endg ltigen Aussterben zu retten. Wer wird diese Entscheidung treffen, welche Tierart erhalten bleibt und welche nicht? Ist dies eine kulturelle Entscheidung?


Riskieren oder opfern wir nicht die Existenzberechtigung unserer genetisch vielleicht nicht ganz einwandfreien Kinder?


Wer kann sagen, was es f r die Psyche eines Menschen bedeutet, nur als "Kopie" auf die Welt zu kommen?




KÖNNEN WIR DAS ALLES WIRKLICH VERANTWORTEN?





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