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Referat Konrad Lorenz

biologie referate

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Konrad Lorenz


Konrad Zacharias Lorenz wurde am . Nov. 903 in Wien als Sohn des Orthoden Dr. Adolf Lorenz und seiner Frau Emma geboren. Nach Abschluß des Schottengymnasium Wien studierte er Medizin in New York und Wien.

27 heiratete er Dr. Med. Margarethe Gebhardt. Von 19 8 33 studierte er Zoologie in Wien.

W hrenddessen war er Assistent am II. Anatomischen Institut der Universit t Wien und später

Privatdozent für vergleichende Anatomie und vergleichende Tierpsychologie an der Universit t Wien.

41 4 war er Arzt im Kriegsdienst. 19 4 48 Arzt in russischer Gefangenschaft.

49 gründete er das Institut für Vergleichende Verhaltensforschung in Altenberg und wurde 19 1 an das Max Planck Institut berufen. Er wird zum Honorarprofessor der Westf lischen Wilhelms- Universit t in Münster und kurz darauf zum Honorarprofessor der Ludwig Maximilians Universit t München ernannt. Von 19 1 73 war er Direktor am Max Planck Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen bei Starnberg.

73 wurde ihm, zusammen mit Karl von Frisch und Nikolaas Tinbergen, der Nobelpreis für Medizin und Physiologie zuerkannt. Die Max Planck Gesellschaft schuf für ihn dann die Forschungsstation in Gr nau im Almtal, wo er im Rahmen des Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung der sterr. Akademie der Wissenschafter seine Forschungen fortsetzte. Konrad Lorenz starb am 2 0 989.



ETHOLOGIE


Konrad Lorenz ist einer der Begründer der Vergleichenden Verhaltenskunde, der Ethologie.

Die Ethologie hat im Laufe der letzten Jahrzehnte gewaltige Fortschritte gemacht, nicht nur in wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auch hinsichtlich der Würdigung, die ihre Ergebnisse in der öffentlichen Meinung gefunden haben.

Im  Zusammenhang damit hat die Zahl der Forscher, die sich mit ihr besch ftigen, gewaltig zugenommen.

Die Arbeit der jungen Wissenschaft hat mit der Erforschung verhältnism ig niedriger Lebewesen begonnen, um sp ter zu höheren Organismen überzugehen und schließlich auch den Menschen in das Blickfeld ihrer Betrachtung einzubeziehen.

So verschieden menschliches Verhalten von dem der Tiere auch ist, wohnt ihm doch eine Fülle

uralter, fester Strukturen inne, die nicht durch die kulturelle Tradition festgelegt wurden, sondern in der Stammesgeschichte des Menschen entstanden und erblich festgelegt sind. Sie sind denen der h chstorganisierten Tiere unmittelbar vergleichbar. Durch den Nachweis der erblichen Verhaltensnormen des Menschen geriet die Verhaltensforschung in das Kreuzfeuer von philosophischen und politischen Meinungen, die ihr, ebenso wie einander, widersprachen. Von idealistischer Seite wird ihr vorgeworfen, blind für das Wesentliche des menschlichen Geistes zu sein. Von der Lehrmeinung der psychologischen Schule des Behaviorismus hingegen wird sie zum Beispiel des Präformationismus" angeklagt. Beide Vorwürfe schlie en einander aus und können nicht gleichzeitig stimmen. Tats chlich ist keiner der beiden gerechtfertigt.

Die suggestive Kraft einer Lehre wächst mit der Zahl derer, die an sie glauben, und es geh rte,

zumindest in der Frühzeit ethologischer Forschung, ein erhebliches Maß an Zivilcourage dazu, den ethologischen Standpunkt sowohl gegen die idealistischen als auch gegen die behavioristischen Lehrmeinungen aufrechtzuerhalten.

Einen besonderen Auftrag findet die Ethologie auch in ethischer Hinsicht. Die stammesgeschichtlich

entstandenen, in unserer Erbmasse verankerten Verhaltensnormen erzeugen nicht nur BEDÜRFNISSE, ohne deren kein Mensch gl cklich zu leben vermag, sie stellen auch unabdingbare MENSCHENRECHTE dar, deren Verlust den unserer Menschlichkeit nach sich ziehen w rde.



Wie begann alles?

Konrad Lorenz hatte schon als Kind sehr viele Gelegenheiten, seinen Interessen folgend sich mit Tieren zu befassen. Die nahe Au, die Donau, die l ndlichen Wiesen, der unmittelbar an das Elternhaus heranreichende Wienerwald sind ideale Gebiete, um zoologische Erfahrungen zu sammeln. Schon als kleines Kind war er davon überzeugt mit dem Tiere verwandt zu sein. Daß das Tier genauso ein lebendes Subjekt ist, wie er, um nichts besser oder schlechter. Die Wildg nse haben in der Tat seit seiner Jugend das besondere Interesse des Verhaltensforschers und Nobelpreisträgers Konrad Lorenz gefunden. Beim Namen Konrad Lorenz dürften die meisten an Graug nse denken. Und darum m chte ich heute über die Lebens- und Verhaltensweisen dieser Tiere, die Konrad Lorenz beobachtet hat, berichten. Denn keine Erkenntnis der Verhaltensforschung ist schlie lich so ins Allgemeinwissen übergegangen wie die vom monogamen Familienleben dieser Gänsevögel, und vage wird es auch als Vorwurf empfunden.

Mit seinen Mitarbeitern Sybille und Klaus Kalas hat er im Almtal bei Gr nau in Oberösterreich,

dieser Ort und die besondere Form der G nsestation wurden durch das Entgegenkommen der Cumberland- Stiftung bestimmt, in unmittelbarem Zusammenleben mit einer Grauganskolonie die Lebens- und Verhaltensweisen beobachtet. Die Forschungsstation war eine reizende alte Mühle. Sie wurde mit allen Erfordernissen eines Forschungsinstitutes, Dunkelkammer, Büro, Tierhaltungsräume u.s.w. ausgestattet.

Nun zum Untersuchungsobjekt Graugans:

Graug nse bewohnen im allgemeinen die nördlichen Regionen von Europa und Asien; die uns am n chsten liegende wilde Population ist die des Neusiedlersees.

Im allgemeinen ist die Graugans ein Zugvogel, nur in Schottland gibt es nichtwandernde Populationen. Der Weg, auf dem die Graug nse im Herbst nach Süden ziehen, scheint nicht angeboren zu sein, sondern durch Tradition weitergegeben zu werden. Jungaufgezogene G nse, deren Pflegeeltern ihnen nicht den Weg der herbstlichen Wanderung zeigen können, bleiben diesen Menschen und dem Ort ihrer Aufzucht treu.

Auch bei strenger K lte bleiben die G nse nicht nur dem Ort, sondern auch ihren t glichen

Gewohnheiten treu. Tiefe Temperaturen machen ihnen gar nichts aus, da das Wasser im Winter Temperaturen erheblich über dem Gefrierpunkt beh lt. Bei strengem Frost stehen die G nse gern in dem verh ltnism igen warmen Wasser. Die Eisklümpchen, die sich manchmal an ihren Kopffedern bilden, entfernen sie durch Putzen.

Nie wieder ist das Gefieder einer Gans so scn, wie unmittelbar nach dem Fl ggewerden.

Nirgends ist der Fr hling so sch n wie in den Alpen, und auch in den G nsen erwacht der Frühling, die Zeit der Liebe. [Junge Gänse lösen sich nun aus dem Familienverband, teils aus eigenem Antrieb, zum Teil aber auch, weil ihre Eltern ja selbst wieder brüten wollen und erwachsene Kinder nicht mehr in ihrer N he dulden. Die selbständig gewordenen jungen Ganter nahen sich nun vorsichtig ihrer Auserkorenen und nehmen dabei eine sehr kennzeichnende Stellung des rpers und des Halses ein, der in einer gespannten Haltung vorgestreckt und gleichzeitig nach unten abgewinkelt wird.

Nachdem der junge Mann diese Form der Werbung, oft mit großer Geduld viele Tage hindurch fortgesetzt hat, beginnt er etwas intimer zu werden, indem er der Gans das sogenannte Triumphgeschrei anträgt. Er kommt mit lang vorgestrecktem Hals auf sie zu und ußert dabei eine ganz bestimmte Form des Schnatterns.

Zunächst antwortet die Gans nicht auf diesen Liebesgruß, ja die fürchtet sich zun chst ein wenig vor ihm. Nach einiger Zeit aber beginnt sie, erst scchtern, dann immer energischer, in das Geschrei des Ganters einzustimmen, und wenn dies erst einmal der Fall ist, kann die "Verlobung" als geschlossen gelten.

G nsepaare bleiben einander "im allgemeinen" treu bis zum Tode.

Die eigentliche Fortpflanzung folgt zwar bald nach der Phase der großen Aufregung, des Sich- Verliebens und der Eifersucht, ist aber doch ziemlich scharf von ihr abgesetzt. Die einzelnen Paare sondern sich von der Schar ab und beginnen nach Nistgelegenheiten zu suchen.

Das Paarungsvorspiel beginnt damit, daß der Ganter eine stolze Haltung annimmt, die der des Höckerschwanes in manchen Punkten hnelt, er hebt die Flügel an und krümmt den Hals in einem eleganten Bogen. Dabei wird das Halsgefieder so gestr ubt, daß seine Rillen besonders deutlich hervortreten. In dieser Stellung beginnt der Ganter den Hals tief ins Wasser zu tauchen. Die Gans reagiert darauf, indem sie ebenfalls ihren Hals eintaucht, zuerst nur sch chtern und andeutungsweise, allm hlich dann in immer grö eren Erregung. Dann duckt sie sich flach hin und hält dem Ganter ihren

Nacken entgegen, an dem er sich mit dem Schnabel festh lt, worauf er die Gans besteigt und die

Kopulation Vollzieht.]

Das Paar beginnt nun eifrig nach einem Nestplatz zu suchen und die Brutzeit beginnt. Nach ungef hr einem Monat schl pfen die Gössel. W hrend der ersten Lebenstage m ssen die Gössel sehr oft von der Mutter germt werden. Nach wenigen Tagen vermögen sie schon unglaublich weit zu laufen und noch weiter zu schwimmen. Innerhalb weniger Wochen wird das Daunenkleid der jungen G nse von den endgültigen Federn verdrängt und sie lernen fliegen.

Konrad Lorenz wurde oft gefragt, warum er gerade Graugänse zum Gegenstand so ausgedehnter

Studien machte. Die Antwort: das Familienleben und Gesellschaftsleben zeigt einige verblüffende Ahnlichkeiten zu dem unseren und gibt uns genug R tsel auf. Er will die Tiere keineswegs vermenschlichen, sondern er findet völlig objektiv, daß z. B. die Eheschlie ung bei G nsen fast genauso verl uft wie bei uns selbst.

[Einem plötzlichen Sich Verlieben des jungen M nnchens folgt eine intensive Werbung um ein bestimmtes junges Weibchen. Die Werbung ist in vielen Einzelheiten der eines jungen Menschenmannes geradezu l cherlich hnlich: Der junge Ganter protzt mit Mut und Kraft. Er sucht etwas darin, andere Ganter, darunter auch solche, vor denen er normalerweise Angst hat, anzugreifen und zu vertreiben, wohlgemerkt aber nur, wenn die Umworbene" zusieht. In ihrer Gegenwart prahlt er durch Zur Schaustellung seiner Körperkraft. Selbst um kleine Strecken zur ckzulegen, die jede nicht verliebte Gans vernünftigerweise zu Fuß durchschreiten würde, fliegt er auf, beschleunigt seinen Abflug st rker, als jede normale" Gans es je tut, um, bei der Dame angekommen, scharf abzubremsen. Er benimmt sich in dieser Hinsicht also genau wie ein junger Mann auf einem Motorrad oder einem Sportwagen.]

Das Gesellschaftsleben der Wildgänse zeigt eine Unzahl von erstaunlichen Analogien mit dem des Menschen. Konrad Lorenz meinte: (Seite 76)



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