Weitsichtigkeit (=Hyperopie):
Hier ist das Auge für den dioptrischen Apparat zu kurz und
das Bild fällt hinter die Netzhaut. Hier muss die Linsen andauernd
akkommodieren, damit ein scharfes Bild auf der Netzhaut entsteht und man
Gegenstände in der Nähe betrachten kann.
Mit dem Alter lässt die Elastizität der Linse nach und es kommt zur sogenannten
Alterssichtigkeit.
Die Weitsichtigkeit kann mit Hilfe von Sammellinsen korrigiert werden. Um die
Fehlsichtigkeit zu korrigieren verwendet man Sehhilfen wie zum Beispiel:
Brillen oder Kontaktlinsen.
Kurzsichtigkeit (=Myopie):
Hier ist das Auge zu kurz und das Bild wird vor der Netzhaut
abgebildet. Bei der Kurzsichtigkeit ist es nicht möglich ein scharfes Bild von
Gegenständen in der Ferne zu bekommen.
Die Kurzsichtigkeit wird mit Hilfe von Zerstreuungslinsen korrigiert. Auch hier
verwendet man Sehhilfen (Brille, Kontaktlinsen). Heutzutage gibt es aber auch
schon operative Möglichkeiten (Linsen), um diesen Sehfehler zu korrigieren.
. Sehfehler 3.1 Kurzsichtigkeit (Myopie) Beim kurzsichtigen Auge ist entweder die Brechkraft der
Hornhaut oder der Linse zu stark oder, was meist der Fall ist, das Auge zu lang. Parallel einfallende Lichtstrahlen vereinigen sich daher vor der Netzhaut, so dass der Kurzsichtige in der Ferne unscharf sieht. Um diesen Fehler auszugleichen, kann das Bild mit Hilfe von Brillengläsern oder Kontaktlinsen nach hinten verlagert werden. Die Stärke dieser Korrekturgläser wird in Dioptrien (dpt) angegeben. Bei einem operativen Eingriff muss die Brechkraft der Hornhaut, und damit des gesamten Auges verringert werden, um eine scharfe Abbildung auf der Netzhaut zu erzielen. Dies kann durch eine Abflachung der Hornhaut erreicht werden. 3.2 Weitsichtigkeit (Hyperopie) Eine Weitsichtigkeit besteht entweder, wenn das Auge zu
kurz oder die Wölbung der Hornhaut zu flach ist. In das Auge einfallende Lichtstrahlen werden statt auf der Netzhaut erst hinter ihr scharf abgebildet. Das scharfe Erkennen naher Gegenstände ist daher nicht möglich. Während junge Menschen noch eine geringe Weitsichtigkeit mit ihrer elastischen Linse ausgleichen können, geht dieser Mechanismus mit zunehmendem Lebensalter verloren, und eine Brille oder Kontaktlinsen werden erforderlich. 3.3 Die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) Eine Hornhautverkrümmung, die auch
Stabsichtigkeit oder Astigmatismus genannt wird, bedeutet eine ungleichmäßige Wölbung der Hornhaut. Die unterschiedlich gekrümmten Hornhautradien bündeln einfallende Lichtstrahlen nicht mehr in einem Punkt auf der Netzhaut, sondern bewirken eine verzerrte Abbildung. Hornhautverkrümmungen sind entweder angeboren oder können nach einer Operation (z.B. Hornhautübertragung) auftreten. Häufig tritt eine Hornhautverkrümmung mit anderen Fehlsichtigkeiten gleichzeitig auf. Eine Brille oder auch eine Kontaktlinse können diesen Sehfehler in manchen Fällen nicht vollständig ausgleichen 3.4 Erkrankungen des Auges Zu den häufigsten Erkrankungen des Auges zählen:
Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Trockenes Auge, Altersbedingte Makuladegenereation, Grauer Star (Katarakt), und Grüner Star (Glaukom). 3.4.1 Bindehautentzündung (Konjunktivitis) Bindehautentzündung - die mit Abstand am häufigsten auftretende Augenerkrankung - bedeutet, daß die Bindehaut auf einen Entzündungsreiz mit vermehrter Blutfülle (rotes Auge) sowie mit Absonderungen von Eiweißstoffen und weißen Blutkörperchen aus den Gefäßen reagiert. Der auslösende Entzündungsreiz trifft die Bindhaut bei der eigentlichen Konjunktivitis überwiegend aus der Umwelt; aber auch Reize aus der Lederhaut, der Hornhaut, der Regenbogenhaut und aus den Lidern führen zu einer Bindehautentzündung. Nur der Augenarzt kann die vergleichsweise harmlose Entzündungen, die sich auf die Bindehaut konzentrieren, von Rötungen der Bindehaut unterscheiden, die ein Warnzeichen für eine schwerwiegende Augenerkrankung sind. Die subjektiven Beschwerden äußern sich in Augenbrennen, Jucken, Kratzen, Fremdkörpergefühl - etwa wie Sandkörner, die bei jedem Lidschlag reiben. Oft sind morgens die Lider verklebt. Durch Schleimfäden und Sekret auf der Hornhaut kommt es gelegentlich auch zu geringfügigen Sehstörungen, die aber mit der Reinigung des Auges verschwinden. Objektive, für den Laien sichtbare Zeichen, sind Schwellungen der Bindehaut - manchmal auch der Lider - und eventuell die wässrigen, schleimigen oder eitrigen Absonderungen, die das morgendliche Verkleben bewirken. Das auffälligste Merkmal, die stärkere Rötung des Auges, sollte nie dazu verleiten, ausschließlich an eine Bindehautentzündung zu denken; denn das 'Rote Auge' ist Warnzeichen vieler Augenerkrankungen. Zu den Ursachen der Bindehautentzündung zählen: Infektionen, hervorgerufen durch Bakterien, Viren oder Pilze, physikalische oder chemische Einwirkung, wie Fremdkörper, Strahlen, ätzende Substanzen, Allergien, z.B. 'Heuschnupfen', infektiöse Allgemeinerkrankungen, schwerwiegende Augenerkrankungen - bei Entzündungen der Hornhaut, Regenbogenhaut und Lederhaut entzündet sich die Bindehaut mit, und so ist die Konjunktivitis ein Warnsignal! - Überempfindlichkeit gegen Umweltreize (Staub, Rauch, Zugluft, grelles Sonnenlicht), 'Physiologische Konjunktivitis', und unkorrigierte bzw. nicht ausreichen korrigierte Brechungsfehler oder Störungen des Augenmuskelgleichgewichts. 3.4.2 Trockenes Auge Es gibt unterschiedliche Arten von Tränen: Solche, die durch Gefühle oder durch Reizungen des Auges ausgelöst werden und andere, die mit Weinen gar nichts zu tun haben. Diese Tränen fließen fortwährend in wohldosierten kleinen Mengen. Sie bilden den Tränenfilm, der das Auge ständig benetzt und sich mit jedem Lidschlag gleichmäßig über die Augapfel- Oberfläche verteilt. Ohne Tränenfilm wäre die Hornhaut - wie eine unpolierte Linse - zum klaren Sehen ungeeignet. Neben seiner optischen Funktion erfüllt er weitere wichtige Aufgaben. Er bewahrt das Auge vor dem Austrocknen und versorgt die Hornhaut mit Sauerstoff, der entscheidend zu ihrer Ernährung beiträgt. Darüber hinaus schützt der Tränenfilm das Auge vor Infektionen, da er keimtötende Substanzen enthält und kleine Verunreinigungen fortspült. Der auf der Hornhaut liegende (praecorneale) Tränenfilm setzt sich aus drei unterschiedlichen Schichten zusammen. Ihre Substanzen sind ebenso wie ihre Aufgaben fein aufeinander abgestimmt. In den Lidranddrüsen (Meibom'sche Drüsen) wird die äußere fetthaltige Schicht (Lipidschicht) gebildet. Sie bewirkt die glatte Oberfläche des Tränenfilms und verhindert rasches Verdunsten. Die Tränendrüse und kleine, über die Bindehaut verstreute Drüsen produzieren die mittlere wässrige Schicht. Sie entspricht den Vorstellungen, die man im allgemeinen von Tränen hat. Ihre Aufgabe ist die Reinigung der Oberfläche durch Abtransport von Fremdkörpern und Abfallprodukten der Gewebe. Auch führt sie den Sauerstoff an das Auge. Unmittelbar an die Hornhaut grenzt die von anderen Bindehautdrüsen abgesonderte Schleim- oder Mucinschicht. Ohne diesen Untergrund könnte die wässrige Substanz nicht auf dem Auge haften und wäre daher nicht imstande, es durch gleichmäßige Benetzung ständig feucht zu halten. Jede Störung einer dieser drei Bereiche setzt die Stabilität des Tränenfilms herab. Das äußert sich z.B. darin, daß er zwischen zwei Lidschlägen früher aufreißt. Zum Ausgleich müssen die Lidschläge schneller erfolgen. Das Trockenheitsgefühl im Auge löst einen solchen Reflex aus. Aber auch vermehrte Reiz-Tränenproduktion kann ein Symptom für das trockene Auge' sein: Die Zusammensetzung des Tränenfilms ist aus dem Gleichgewicht geraten. Die von der Tränendrüse gebildete Tränenflüssigkeit wird etwa alle 5-10 Sekunden durch den reflektorischen Lidschlag gleichmäßig über die Augapfel-Oberfläche (Hornhaut und Bindehaut) verteilt und hat die Aufgabe, Bindehautsack und Hornhaut ständig zu befeuchten und zu reinigen. Das Mucin wird vornehmlich von den Becherzellen der Bindehaut, das Lipid von den Lidranddrüsen gebildet. Die Muskulatur der Lider ist so angeordnet, daß der Tränenfluß an der Kante des Unterlides von außen nach innen geleitet wird und durch die Saugwirkung des Tränenpünktchens in die ableitenden Tränenwege gelangt, die im unteren Teil der Nase münden. Normalerweise vermindert sich die Tränenfilm-Produktion mit zunehmendem Alter. Stärker als Männer sind Frauen betroffen, da die hormonelle Umstellung nach den Wechseljahren auch die Sekretbildung beeinflußt. In diesen Fällen kann das trockene Auge' zwar lästige Beschwerden bereiten, zur Beunruhigung besteht jedoch kein Grund. Benetzungsstörungen des Auges treten aber auch in Verbindung mit Erkrankungen auf - besonders häufig bei chronischem Rheumatismus. Bei der schwersten Verlaufsform, dem sog. Sjörgen-Syndrom, gehört das trockenes Auge' ebenso wie Austrocknen des Mundes und Schluckbeschwerden zum Krankheitsbild. Warum die Tätigkeit der Drüsen abnimmt, ist noch nicht in allen Einzelheiten bekannt. Ein hochgradiger Mangel an Vitamin A kann unter Umständen auch als Ursache in Betracht kommen. Da der unwillkürliche, spontane Lidschlag die Aufgabe hat, den Tränenfilm gleichmäßig über die Hornhaut zu verteilen, ist bei Fehlstellungen der Lider diese Funktion meist gestört. Außer durch Verletzungen, Verätzungen oder Gesichtslähmung können auch altersbedingte Lidrand- Veränderungen zu einem solchen Funktionsverlust führen, z.B. eine Umstülpung des Unterlides nach innen oder außen. Daß die Zahl der Patienten, die unter dem Symptom trockenes Auge' leiden, gerade in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat, liegt jedoch vor allem an Umweltbelastungen und einer Reihe von Medikamenten, die über längere Zeit eingenommen werden. So können z.B. Psychopharmaka, Schlafmittel und auch Beta-Blocker zur Behandlung von Bluthochdruck oder erhöhtem Augeninnendruck die Tränenfilm-Produktion vermindern. Das gleiche gilt für einige sog. Antibaby-Pillen. Besonders schwerwiegende Störungen verursachen bestimmte freiverkäufliche Augentropfen, die gegen das 'Rote Auge' angeboten werden. Aufgrund ihrer abschwellenden Wirkung schaffen sie zunächst Linderung, verstärkern aber das ursächliche Leiden, da sie in der Regel Substanzen enthalten, die ein Austrocknen der Hornhaut bewirken. Die Folge ist, daß die Patienten diese Tropfen immer häufiger und immer länger anwenden und dadurch das Hornhaut-Gewebe ernsthaft schädigen. 3.4.3 Die altersbedingte Makuladegeneration Sehr viele Menschen sind heute von der altersbedingten Makuladegeneration betroffen. In früheren Generationen trat sie wesentlich seltener auf. Das liegt aber nicht daran, daß unsere Vorfahren gesünder lebten, sondern daran, daß wir länger leben. Je älter wir werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß wir unsere zentrale Sehschärfe verlieren, weil die Sinneszellen in der Makula absterben. Welche Einflüsse dafür verantwortlich sind, konnte bis heute noch nicht geklärt werden. Nach neueren Erkenntnissen der Ursachenforschung ist die altersbedingte Makuladegeneration keine unmittelbare Folge von Durchblutungsstörungen der Aderhaut. Darum könnten auch durchblutungsfördernde Medikamente weder die Sehschärfe verbessern noch den Krankheitsverlauf beeinflussen. Ebenso wenig kann diese Krankheit selbstverschuldet sein - etwa durch eine 'unvernünftige' Lebensweise. Neue wissenschaftliche Ergebnisse belegen, daß die Umwandlung von Lichtreizen in den Sinneszellen ein photochemischer Prozeß ist, dessen Abfallprodukte vom Auge entsorgt werden müssen. Es hat den Anschein, als würde das Auge im höheren Lebensalter damit nicht mehr fertig. Dafür, daß das Licht ein wichtiger Faktor für das Entstehen einer altersbedingten Makuladegeneration ist, spricht die Tatsache, daß Menschen mit hellen Augen häufiger an dieser Makuladegeneration erkranken als Menschen mit dichter pigmentierten Augen. Die altersbedingte Makuladegeneration verursacht keine Schmerzen. Die ersten Anzeichen machen sich meist beim Lesen bemerkbar. Mitten im Schriftbild, dort, wo der Patient gerade hinschaut, ist ein verschwommener Fleck. Anfangs fehlen nur wenige Buchstaben, doch mit der Zeit wird dieser Fleck größer. Im späteren Stadium der Krankheit kann der Patient auch Gesichtszüge nicht mehr erkennen. Was aber in den meisten Fällen erhalten bleibt, ist das Sehen von schemenhaften Umrissen und Kontrasten, d.h. der Patient wird nicht blind. Die altersbedingte Makuladegeneration hat zwei unterschiedliche Verlaufsformen. Die weitaus häufigere Form ist die 'trockene' altersbedingte Makuladegeneration mit ganz allmählicher Sehverschlechterung. Gelegentlich tritt auch über längere Zeit ein Stillstand ein, so daß manche Patienten mit optischen oder elektronischen Hilfsmitteln noch bis ins hohe Alter lesen können. Wirksame Medikamente oder eine andere Behandlungsmethode gibt es trotz weltweiter intensiver Forschung z.Zt. leider nicht. Bei der feuchten Verlaufsform führt die flüssigkeitsbedingte Schwellung der Netzhaut zu einer Verzerrung des auf der Netzhaut entworfenen Bildes, so daß für den Patienten als erstes Anzeichen verbogene Linien gerader Objekte, wie z.B. des Fensterrahmens, erscheinen. Da aber diese Schwellungszeichen von den Patienten nicht immer rechtzeitig bemerkt werden und die Krankheit deshalb rapide fortschreiten kann, ist eine ständige Beobachtung der Patienten durch den Augenarzt unerläßlich. Die Schwellung der Netzhaut wird durch Blutgefäße verursacht, die krankhafterweise aus der Aderhaut in die Netzhaut einwachsen und dort die Sinneszellen zerstören. Sind diese neugebildeten Gefäße noch nicht allzu sehr ausgebreitet, so können sie durch die Behandlung mit Laserstrahlen verödet und der Krankheitsverlauf dadurch wesentlicher verlangsamt werden. Aus einer trockenen altersbedingten Makuladegeneration kann sich jederzeit die feuchte Verlaufsform entwickeln. Darum ist die ständige Beobachtung durch den Augenarzt unerläßlich. Die Chancen, mit Hilfe des Lasers einen dramatischen Abfall der Sehschärfe zu verhindern, sind am größten, wenn die aus der Aderhaut einsprießenden Gefäße noch keinen für den Patienten erkennbaren Schaden angerichtet haben. Grauer Star (Katarakt) Als Grauer Star oder Katarakt bezeichnet man die Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Menschen, die am Grauen Star erkrankt sind, sehen wie durch einen leichten Schleier, der mit der Zeit immer dichter wird. Außerdem nimmt auch ihre Blendungsempfindlichkeit zu. Der Graue Star kann verschiedene Ursachen haben; die weitaus häufigste ist altersbedingt und hängt mit dem verlangsamten Stoffwechsel zusammen. Bei dieser Form spricht man daher vom Grauen Altersstar. Er tritt meist erst jenseits des 60.Lebensjahr auf, ist im eigentlichen Sinne keine Krankheit und somit auch nicht gefährlich. Güner Star (Glaukom) Als Glaukom oder grünen Star bezeichnet man eine Drucksteigerung im Augeninnern, die verschiedene Ursachen, aber die gleiche Wirkung hat: sie zerstört das Sehvermögen. Diese Krankheit steht unter allen Erblindungsursachen in unserem Kulturkreis an erster Stelle, obwohl bei rechtzeitiger Behandlung das Augenlicht gerettet werden kann. Im Inneren des Auges bildet sich dauernd eine farblose Flüssigkeit, die durch ein schwammmähnliches Gewebe, das Trabekel-System, aus dem Auge in die Blutgefäße abgeleitet wird. Wenn dieser Abfluß verstopft ist, steigt der Augeninnendruck. Die einzige 'weiche Stelle' liegt dort, wo der Sehnerv als 'Kabel' zum Gehirn einmündet. Sie liegt etwa gegenüber der Pupille. Der krankhaft erhöhte Druck zerquetscht nach und nach den Sehnerv, der aus einer Million feinster Fasern besteht, die das im Auge (wie von einer Kamera) eingefangene Bild an das Sehzentrum im Gehirn weiterleiten. Durch den Druck auf die empfindlichen Fasern des Sehnervs stirbt er allmählich ab, was dem Kranken zunächst nicht bewußt wird. Der Augenarzt erkennt diese gefährliche Krankheit frühzeitig u.a. durch die Messung des Augeninnendrucks. Diese Untersuchung ist unkompliziert und absolut schmerzlos. Vom Glaukom sind zwei von hundert aller über Vierzigjährigen in der Bundesrepublik betroffen. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Erkrankungen steil an. Die Krankheit ist so gefährlich, weil man sie nicht wahrnimmt, und wenn man sie endlich bemerkt, sind die Schäden nicht mehr rückgängig zu machen. Wer mit 40 Jahren noch einen normalen Augendruck hat, ist keineswegs sicher, daß diese Werte auch zwei bis drei Jahre später stimmen. Eine einmalige Druckmessung mit normalem Befund gibt keine Garantie für den Rest des Lebens. Eine Augeninnendruck-Steigerung kann besonders jenseits des vierzigsten Lebensjahres auftreten, ohne daß man Schmerzen oder Sehstörungen hat. Die Anlage zum Glaukom ist erblich. Deshalb besteht bei Blutsverwandten von an Glaukom erkrankter Familienmitglieder erhöhte Gefahr. Bei ihnen tritt der erhöhte Augeninnendruck oftmals lange vor dem 40. Lebensjahr auf und ist grundsätzlich eine Erkrankung, mit der sie rechnen müssen. 4. Selbsthilfe für Sehbehinderte Es ist unmöglich, die Sehbehinderten über einen Leisten zu schlagen und generelle Regeln für Therapie oder Hilfsmitteleinsatz aufzustellen. Sehbehinderung ist ein sehr individuelles Problem. Nur durch intensive Beratung im Einzelfall und unter engagierter, kenntnisreicher Mitwirkung des Betroffenen bei der Analyse und dem Ausloten der Rehabilitationsmöglichkeiten, kann das Maß an Lebensqualität erreicht werden, das ein sinnerfülltes, selbstbestimmtes Leben und eine weitgehend unabhängige Lebensführung ermöglicht.