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Haare
Dauerwelle
Seit der Zeit der Griechen liegt es in der Bestrebung der Menschen ihrem Haar eine andere Form zu verleihen.
Daf r gibt es verschiedene Verfahren:
1) Wasserwelle
Durch das Einwirken von Wasser auf das Haar werden bestehende Wasserstoffbindungen gelöst. Nun können die Haare z. B. auf Lockenwickler gedreht werden. Beim Trocken verbinden sich neue Wasserstoffatome miteinander, dies zieht die Verformung des Haares nach sich. Dabei wird die Keratin gelöst, das Haar wird nun von den Faltblattstrukturen in Form gehalten.
Diese Wasserstoffbindungen halten wieder nur bis zur erneuten Einwirkung von
Wasser.
Solche Locken sind also nur von kurzer Dauer.
Dauerwelle
Die Dauerwelle hat zum Ziel bestehende Disulfidbindungen auf Dauer zu lösen und neue zu schaffen.
Als Reduktionsmittel wird das Salz Ammoniumthioglykolat eingesetzt, das aus der
Neutralasation von Thioglykolsäure mit Ammoniak entsteht. Der PH Wert liegt bei
Das Salz reduziert die Disulfid Brücken. Wobei es selbst zu Dithioglykolaten oxidiert wird.
Das aufgewickelte Haar wird nun mit Hilfe von einer Wasserstoffperoxidlösung
dehydrisiert, wobei neue Disulfidbrücken entstehen.
Bei diesem Vorgang quillt das Haar auf das doppelte Volume auf, aber es werden maximal % der Disulfid Brücken in andere umgewandelt.
Diese neu entstandenen Disulfid Brücken sind untereinander weiter entfernt, als die natürlichen, damit l t sich erkl ren, warum eine Rückumformung dauergewellten Haares zu glatten Haar nicht immer vollständig gelingt.
Schematische Darstellung der Reaktion
Färben
Blondieren - Aufhellen
Das Ziel des Aufhellen ist es, die natürlichen Farbpiqumente des Haares zu zerstören.
Die Melaninpigmente lassen sich am besten durch eine Wasserstoffperoxidlösung zerstören.
Der Vorgang wird durch Phosphorsäure, Phenacetin, Acetanilid oder
Ethylendiamintetraessigsäure stabilisiert.
Die Wasserstoffperoxidlösung wird direkt vor der Anwendung mit einem Ammoniak- haltigen Basispräperat vermischt.
Der aufhellende Effekt hängt von der Wasserstoffperoxidkonzentration, der
Einwirkzeit und der Anwendungsform ab.
schwache Aufhellung
Eine schwache Aufhellung kann mit der Anwendung von Pflege- und Festigerlotions erreicht werden. Diese sind ammonikalisch eingestellt und enthalten eine Wasserstoffperoxidlösung
leicht mittlere Aufhellung
Präperate, die eine solche Wirkung erzielen sind in Form von Cremes und
Shampoos zu haben. Ihre Wasserstoffperoxidkonzentration ist etwas höher und liegt bei
starke Aufhellung
Eine starke Aufhellung kann durch Blondier l, Blondierpulver oder Blondierbreie erreicht werden. Je nach Produkt liegt die Wasserstoffperoxidlösung bei
Blondier le sind ammoniakhaltig, außerdem enthalten sie z. B. Ethylenoxid Addukte und Wasserstoffperoxid in einer % Konzentration. Außerdem werden sie oft durch Verstärkerpulver ( alkalisches Peroxodisulfat) noch wirksamer.
Blondierpulver bestehen aus mehreren Bestandteilen. Zum einem enthalten sie Kalium , Natrium- oder Peroxodisulfat, in seltener Fällen auch Magnesium- oder Bariumperoxid. Zum anderen sind Magnesiumcarbonat, Magnesiumoxid und pflanzliche Gummen zur Verdickung enthalten. Die pflanzlichen Gummen können auch durch Carboxymethylcylullose ersetzt worden sein. Durch Metallisacaten oder Phosphate werden Blondierpulver alkalisch eingestellt.
Die Einwirkzeit dieser Produkte betr gt 0 Minuten.
Blondiermittel können sowohl natürliche Farbpigmente, wie auch künstlich erzeugte
Farbstoffe zerstören.
Hierf r kann aber auch eine Mischung aus Hydrogensulfit, Formaldehyd und
Sulfoxylat in einer sauren Lösung angewendet werden.
Alle diese Bleichverfahren sind aber f r das Haar eine sehr große Belastung und sollten aufgrund dessen nicht zu oft angewendet werden.
tempor re Farbmittel
Die vorhandene Haarfarbe soll nur vorübergehend verändert werden.
Diese Produkte, die als Schaum oder Spray auf dem Markt sind, enthalten Azo , Triphenylmenthan , Antrachinon- oder Indaminfarbstoffe.
Diese Farbstoffmoleküle sind in Vergleich zu anderen sehr groß. Sie besitzen auch nur eine sehr geringe Affinität zum Keratin des Haares.
Die Farbestoffe sind in einer wässrigen alkoholischen Lösung gelöst. Außerdem befinden sich in der Lösung noch Filmbildner, wie Vinylacetat, Crotonsäure oder Copoymere, die den Farbstoffen einen besseren Halt am Haar verleihen.
Gegebenenfalls findet man bei der Analyse eines solchen Haarf rbungsmittel auch noch quartäre Ammoniumverbindungen.
Zwei kationaktive Farbstoffe
semipermanente Färbung
Eine solche Farbveränderung hält fünf bis sechs Haarwäschen. Zwischen den Farbstoffmolekülen und den Keratin besteht eine sehr große Affinität, die ein tiefes Eindringen der Farbstoffe in die Haaroberfläche ermöglicht.
Die Farbstoffe sind entweder Nitrophenylendiamin oder Arianorfarbstoffe ( Azo- oder
Chinoniminfarbstoffe) zusammen mit quartären Ammonium Gruppen.
Die Anwesenheit von Glykolether, Glycolhexanol oder Bezylalkohol f rdern die
Affinität.
Solche Produkte findet man in Form von Shampoos und Cremes, ihre
Einwirkungszeit betr gt 0 Minuten.
Beispiele f r Nitrofarbstoffe:
Permanente Färbung
Diese kosmetischen Produkte halten auf Dauer im Haar, so daß nur der Haaransatz immer neu nachgef rbt werden muß. Sie werden als Creme oder Gel angeboten.
Die Haarverf rbung beruht auf einem Oxidationsfarbstoff, der durch eine chemische
Reaktion farbloser Vorprodukte erst auf dem Kopf oder im Haar selbst passiert.
Es wird zwischen Oxidationsbasen Entwickler) und Nuancieren Kupplern)
unterschieden.
Die Oxidationsbasen sind aromatische Verbindungen, die am Benzol, Pyridin, Indol Chinolin, aromatischen oder heterocyclischen Ringsystem mindestens zwei eletronenabgebende Amino- und/oder Hydroxylgruppen besitzen. Daraus folgt, daß sie leicht zu oxidieren sind.
Als Oxidationsmittel dient Wasserstoffperoxid in Gegenwart von Ammoniak oder
Monoethanolamin.
Die Farbasenvorstufen sind p Phenyldiamin oder p Toluoldiamin.
Als Nuancierer dienen aromatische Verbindungen mit leicht oxidierbaren
Seitengruppen, wie m Phenylendiamin, m Aminophenol oder m Dihydroxbenzol. Die komplexe Reaktion läuft wie folgt ab:
) Oxidation der oxidationsbase mit Wasserstoffperoxid zu Chinondiimin
) Chinondiimin reagiert mit einem Kuppler zu Diphenylamin
) Diphenylamin wird zu einem Farbstoff oxidiert
Die Diphenylamine können ihrerseits auch als Kuppler fungieren und sich mit dem Chinondiimin der Ausgangsbase verbinden. So können nach der Oxidation weitere Farbstoffe entstehen.
Durch die Zugabe von Abtioxidantien, wie Sulfite, Thioglykolsäure oder
Ascorbinsäure kann die Oxidation gesteuert werden.
selbstoxidierende Farbmittel
Diese selbstoxidierneden Farbstoffe sind aromatische oder heterocyclische Verbindungen mit mehr als zwei Substituten am Ring. Aufgrund des geringen Redox- Potentials oxidieren sie bereits mit dem Sauerstoff der Luft.
Diese Färbungen ist sehr stabil, weist aber oft nach einiger Zeit unerwünschte gelbe oder rote Effekte im Haar auf.
Naturfarbstoffe
Einer der bekanntesten Naturfarbstoffe ist Hydroxy Naphthochion, der aus den blättern der Hennapflanze stammt. Er wurde schon von den Ureinwohnern Amerikas zur Haarf rbung eingesetzt.
Hydroxy Naphthochion
Quelle:
Färben des Haares, Wella
Chemie Lexikon, Römpp Band H L, . Auflage
Chemie heute - Sekundarbereich II, Schroedel
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