Allende, Isabel - ), chilenische Schriftstellerin und Journalistin, geboren in Lima
(Peru). Als Tochter eines Diplomaten wurde Allende an Privatschulen unterrichtet. Vor Abschluß ihrer Ausbildung
in Santiago (Chile) unternahm sie zahlreiche Reisen. Danach war sie einige Zeit f r die United Nations Food and
Agricultural Organization (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO) tätig. Im
Anschluß daran
bearbeitete Allende als Journalistin provokative Themen für Film und Fernsehen.
Als 1973 ihr Onkel, der chilenische Präsident Salvador Allende, während eines von General Augusto Pinochet
Ugarte geleiteten Militärputsches ums Leben kam, mußte sie Chile verlassen.
Im Exil in Caracas (Venezuela) schrieb sie ihren ersten Roman La casa de
los espíritus ( , Das Geisterhaus eine Familienchronik vor dem Hintergrund der Wirren des politischen und wirtschaftlichen Umbruchs in Lateinamerika. Ihr Buch wurde von der Kritik wohlwollend aufgenommen, zumal man darin Ahnlichkeiten mit
der
"magisch-realistischen" Erzähltechnik (einer Vermischung von Wirklichkeit und Übernatürlichem) feststellte, wie sie f r
die
Werke des
lateinamerikanischen Romanschriftstellers und
Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez charakteristisch ist. Das Geisterhaus wurde unter der Regie des Dänen Bille August verfilmt. Auch in ihren beiden folgenden Romanen De amor y de sombra ( , Von Liebe und Schatten) und Eva Luna (1987) sowie den Erzählungen Geschichten der Eva Luna ( ) greift Allende persönliche und politische Themen auf. Ihr neuester Roman Paula ( ) behandelt Krankheit und Sterben ihrer Tochter. Als eine der ersten lateinamerikanischen Schriftstellerinnen brachte Isabel Allende es zu weltweiter Bekanntheit und
internationalem
Ansehen. Ihr Exil war beendet, als sich 8 das chilenische Volk in einem Plebiszit gegen eine weitere Amtszeit Pinochets aussprach und einen christdemokratischen
Präsidenten wählte.