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Deutsch Referat
über Hans Sachs: Handwerker und Dichter
Biografie
Hans Sachs wurde am 5. November 1494 in Nürnberg als Sohn des Schneidermeisters Jörg Sachs geboren. Nach dem Besuch einer Lateinschule absolvierte er eine Schuhmacherlehre. Anschließend ging er wie damals üblich auf Gesellenwanderung.
Während dieser Zeit diente er vorübergehend Kaiser Maximilians I. und soll sich dort zum Studium des Meistersangs entschlossen haben. Daraufhin begann er im selben Jahr Unterricht in München zu nehmen. Im Alter von 22 Jahren ließ sich Sachs dann endgültig in Nürnberg nieder, wurde etwas später Schuhmachermeister und aktives Zunftmitglied der Meistersinger.
Mit 25 Jahren heiratete er Kunigunde Creutzer. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Nachdem Kunigunde gestorben war, heiratete er Barbara Harscher.
Schon früh stellte sich Sachs auf die Seite der Reformation und verbreitete die Lehre Martin Luthers, zum Beispiel mit seinem Gedicht Die Wittenbergisch Nachtigall, mit dem er ersten Ruhm erlangte. In der Folge produzierte Sachs mehr als 6000 Werke und wurde zu einem der bekanntesten Dichter des 16. Jahrhunderts. Hans Sachs starb am 19. Januar 1576.
Zeitgenössische Bedeutung
Seine Bekanntheit bei den Zeitgenossen verdankte er vor allem seiner Tätigkeit als
Meistersinger.
Sachs selbst begann 15 8 mit der Ausgabe der Nürnberger Folioausgabe seiner Werke und trug damit zur Verbreitung seiner Fastnachtsspiele zB.Der schwangere Bauer, Schw nke zB. Schlaraffenland, Dramen zB. Die ungleichen Kinder und Gedichte zB. Die Wittenbergisch Nachtigall bei.
Neben diesen Werken wurde Hans Sachs auch weithin als Anh nger und Verfechter der Reformationsbewegung bekannt. So verfasste er etliche Reformationsdialoge. In der deutschsprachigen Literaturgeschichte lassen sich unter dem Begriff Reformationsdialog all jene schriftlichen Texte zusammenfassen, die dem literarischen Genre Dialog entsprechen und im 16. Jhd enstanden sind.
Dieses Engagement blieb nicht ohne negative Folgen für ihn. Durch die damalige Obrigkeit erhielt Sachs Schreibverbot und musste sich auf seine Tätigkeit als Schuhmacher beschränken. Doch fasste die Reformation schon bald Fuß in N rnberg, das sich später als protestantisch erkl rte; die Beschr nkung wurde aufgehoben und Hans Sachs daraufhin zum Volkshelden.
Historische Bedeutung
Hans Sachs wird als talentiertester und berühmtester der Meistersinger erachtet und ist wohl der einzige mit anhaltender Berühmtheit.
Im 17. Jahrhundert geriet Sachs weitgehend in Vergessenheit. Umso bemerkenswerter ist seine mehrfache Erw hnung durch Grimmelshausen im Roman Der abenteuerliche Simplicissimus. Vor allem durch Richard Wagner, der Hans Sachs in seiner Oper Die Meistersinger von Nürnberg zu einer der Hauptfiguren machte, wurde er offiziell wieder entdeckt.
In Nürnberg erinnern an Sachs das Hans-Sachs-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz und die
Hans-Sachs Gasse. Seine Büste fand Aufstellung in der Ruhmeshalle in M nchen.
Werke
Hans Sachs schrieb über 6000 Stücke unterschiedlicher Natur, davon mehr als 4000
Meistergesänge zB. Der krank Esel. Die Meistersänger waren bürgerliche Dichter und Sänger im
15. und 16. Jahrhundert, die sich zunftartig zusammenschlossen. Ihre Dichtungen und Melodien leiteten sich aus dem Minnesang ab, gehorchten aber strengen Regeln. Der Gesang, seine Vers- und strophige Struktur wurden an Meistersinger-Schulen gelehrt. Die Zentren der Meistersinger waren Augsburg, Nürnberg sowie Straßburg und Frankfurt am Main, doch gab es solche Musikgilden von Handwerkern z.B. auch in Oberösterreich und Tirol. Die regelmäßigen Zusammenkünfte fanden meist in der Kirche oder im Rathaus statt, sp ter auch in Wirtshäusern. Dabei wurden die Dichtungen vorgetragen und von der Gildenleitung nach den Regeln der Tabulatur beurteilt. Zu Meistern konnten nur Dichter ernannt werden, die eine neue Melodie erfanden und völlig fehlerlos vortrugen.
Hans Sachs Produktivität ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil er in seinem Leben weiterhin als Schuhmacher arbeitete. Dies war nötig, weil Meistersinger nicht für Geld schrieben oder sangen.
Hervorzuheben unter Sachs Werken sind auch seine in der Nürnberger Tradition stehenden Schw nke und Fastnachtsspiele. Eine kurze Erkl rung zu Schw nke und Fastnachtsspiele: Ein Schwank ist eine scherzhafte Erzählung. Der Erz hler möchte jemanden verspotten oder ihm einen Streich spielen. Fastnachtsspiele bezeichnet man im Theater als derbe Komödien.In diesen Komödien und Tragödien greift er vor allem auf klassische und mittelalterliche zurück. Diese weisen meist einen lehrhaft-satirischen Charakter auf.
Nun werde ich euch die Schwank " Das Schlaraffenland" vortragen:
Das Schlaraffenland
Ein Gegend heißt Schlaraffenland, den faulen Leuten wohlbekannt.
Das liegt drei Meilen hinter Weihnachten. Und welche darein will trachten,
der muss sich großer Ding vermessen und durch ein Berg mit Hirsbrei essen, der ist wohl dreier Meilen dick. Alsdann ist er im Augenblick
in demselbigen Schlaraffenland, da aller Reichtum ist bekannt.
Da sind die Häuser deckt mit Fladen, Lebkuchen die Haustür und Laden, von Speckkuchen Dielen und Wänd, die Balken von Schweinebraten send. Um jedes Haus so ist ein Zaun geflochten von Bratw rsten braun. Von Malvasier so sind die Brunnen,
kommen eim von selbst in Maul gerunnen. Auf den Tannen wachsen Krapfen,
wie hier zu Land die Tannzapfen.
Auf Fichten wachsen gebackne Schnitten. Eierpl tz tut man von Birken schütten. Wie Pfifferling wachsen die Hecken,
die Weintrauben in Dornhecken. Auf Weidenkoppen Semmel sehn, darunter Bäch mit Milch gehen; die fallen dann in' Bach herab,
dass jedermann zu essen hab,
Um der st dtischen Bev lkerung religiöse und weltliche Bildung nahe zu bringen, lässt Sachs im Prosadialog fiktive Personen die Probleme der Reformation und der richtigen Lebensführung diskutieren. Sachs ging es hier oft darum, die Interessen des Handel treibenden Bürgertums zu vertreten, indem er Frieden, Ordnung, Ehrbarkeit und Vernunft propagierte.
Gemessen am Umfang seines Schaffens sind nicht viele Werke erhalten geblieben. Große Teile der Hans-Sachs-Bände befanden sich früher in der Zwickauer Ratsschulbibliothek, heute werden seine Meistergesänge und Spruchgedichte sowie das Werksverzeichnis im Zwickauer
Stadtarchiv aufbewahrt.
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