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Referat Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822)

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Ernst Theodor Amadeus Hoffmann


Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822)


Biographie:


Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann wurde am 2 . J nner 7 6 in K nigsberg/Ostpreu en als Sohn eines Juristen geboren. Um seiner Verehrung f r Mozart Ausdruck zu geben, nderte er seinen dritten Vornamen in Amadeus. Hoffmann war vielseitig begabt und leistete als Musikkritiker, Komponist, Dirigent, Karikaturist, Maler und Jurist, vor allem aber als epischer Dichter Bedeutendes.

Seinem Vater zuliebe studierte er Jura und unterrichtete an der Universit t Musik. Sein erstes Singspiel war Die Maske . Nach Abschluß des Studiums wurde er Referendar bei der Regierung in Posen und zum Richter ernannt. Er startete eine steile Karriere, führte aber ein wüstes Leben. So ließ er einmal auf einem Ball von ihm gezeichnete Bl tter verteilen, wodurch sich ein kommandierender General beleidigt f hlte und eine Beschwerde eingab. 8 2 wurde Hoffmann zum Regierungsrat ernannt, aber ins polnische Plock versetzt. Im gleichen Jahr heiratete er die temperamentvolle Polin Michaeline Rohrer Trynska, die wenig Verständnis für Hoffmanns Kunst hatte. 1 13 wurde er Musikdirektor in Leipzig. Es entstand die Zauber- Oper Undine . Er feierte gro e literarische Erfolge. Die viele Arbeit beranstrengte ihn und ließ ihn zum Alkohol greifen. Nach einer R ckenmarkerkrankung war er völlig gelähmt und starb am 5. Juni 8 2 in Berlin, wo er auch begraben ist.


Werke:


Der goldene Topf

Die Elixiere des Teufels

Der Sandmann

Nußknacker und Mäusek nig

Die Lebensansichten des Kater Murr

In den Lebensansichten des Katers Murr' verpackt er die Selbsterkenntnisse des Musikers Hoffmann. Die

Prinzessin Brambilla" ist eine ironische Erzählung aus der Welt des r mischen Karnevals, in dem Märchen

Meister Floh' scheint er auch das Geheimnisvolle zu ironisieren. Da er ein großartiger Erzähler von Phantastischem und Unheimlichem war, nannte man ihn auch den "Gespenster Hoffmann . In seinen Werken gehen Traum und Wirklichkeit ineinander über.


Wesenszüge der Romantik in Hoffmanns Werken:


Die klare Welt des Denkens wird zugunsten von Dunklem, Gestaltlosem, Irrationalem und Dämonischem aufgegeben. Auf Vollendung (= Poesie der Sehnsucht) wird verzichtet. Musik sei die höchste aller Künste, weil sie Gef hl ohne Umweg ber das Denken ausdckt. Aufgabe der Dichtung: Darstellung des Unendlichen, die symbolisch im Märchen oder Mythos erfolgt. Oberstes Gesetz: Die Willk r des Dichters kann kein Gesetz ber sich leiden. Der Dichter steht seinem Werk mit einer vollkommenen Freiheit gegenüber, und könne es auch wieder aufheben (romantische Ironie). Hoffmann schwärmt nicht f r das Mittelalter, sondern f r die Gotik. Häufiges Motiv: Darstellung des Künstlers, besonders des Musikers, der in der diesseitigen Welt scheitert, aber

im Wunderland der Kunst Erlösung findet. Er l t aus dem Alltag Wunderbares heraussteigen, das den Menschen erlöst.


Hoffmann wird zur Spätromantik gez hlt. Bei ihm vollzog sich die entscheidende Wende zu einem phantastischen Realismus. Er war es auch, der neben Goethe der deutschen Dichtung Weltgeltung verschaffte (Wirkung auf E A Poe, N.W. Gogol, A S Puschkin). In seinen Erzählungen findet sich das Doppelg ngermotiv ebenso wie der Einbruch des Wunderbaren in den Alltag. Mit "Das Fr ulein von Scuderi" war Hoffmann der Begründer der Kriminalgeschichte. Mit seinem Werk Lebensansichten des Kater Murr" f hrte er die romantische Ironie auf ihren H hepunkt. Er ist der Darsteller der Alptr ume, der Nachtseiten der Natur, der

Vielseitigkeit seelische Vorg nge. Neben dem Grotesken steht das Abgründige der menschlichen Existenz. In der

Spätromantik waren besonders die Novelle und die Erzählung beliebt. Bei Hoffmann findet man eine Vorform der Kurzgeschichte.



Das Fräulein von Scud ri ( 819)


Entstehung:

Stoff: Zur Zeit Ludwig XIV wurden die Reichen oft beraubt, bestohlen oder ermordet. Als sich die berf lle h uften, mu ten Maßnahmen gesetzt werden.


Motiv: Hoffmann führte selbst ein sogenanntes Doppelleben -> Doppelg ngermotiv. Er verkauft seine Bilder nur des Geldes wegen.


Form, Gattung:

Novelle: kommt aus dem Italienischen (novella) und bedeutet (kleine) Neuigkeit.


Personen:

Das Fr ulein von Scud ri (Mademoiselle de Scudéri): War Dichterin von Heldenromanen am Hof Ludwig des

XIV. Sie war mit dessen M tresse und sp teren Fraubefreundet. Sie lebte von 1 3 7 9.

Re Cardillac: Angesehener Juwelier in Paris. Ist ein k nstlerisches Genie in einem grotesk häßlichen K rper. Olivier: Gehilfe von Cardillac, junger Bursch; nicht selbstsicher, schweigsam, schlau, sympathisch; verliebt in

Madelon


Madelon: Tochter von Cardillac; unwissend, gutm tig, unschuldig; verliebt in Olivier.


Ort und Zeit:

Paris, 6 0. Regierungszeit K nigs Ludwig XIV (Sonnenkönig). Das Geschehen spielt im adeligen und b rgerlichen Milieu.


Inhalt:

Im Herbst 1 60 klopft ein unbekannter Mann an die T r des Fräulein von Scudéri, die durch ihre Verse bekannt ist, bedroht das Hausm dchen, dem er schlie lich ein Kästchen gibt und in der Nacht verschwindet. In dieser Zeit scheint es eine Bande darauf angelegt zu haben, alle Juwelen, die es in Paris gibt, in ihren Besitz zu bringen. Der Schmuck, kaum gekauft, verschwindet bald auf unerklärliche Weise. Noch viel schlimmer aber ist es, daß jeder - vornehmlich Kavaliere auf dem Weg zur Geliebten - der es wagt, am Abend Juwelen bei sich zu tragen, beraubt oder gar ermordet wird. Ein Dolchstich ins Herz ist bei allen die Todesursache. Die Polizei ist ratlos.


Das Kammerfräulein übergibt am nächsten Morgen der Scud ri das geheimnisvolle K stchen. Diese ffnet es und findet darin mit Juwelen besetzte Armbänder, Halsschmuck und anderes wertvolles Geschmeide. Auf einem beigelegten Zettel findet sie den Vers, den sie dem K nig zur Antwort gab, als er sie wegen der von ihm geforderten besonderen Schutzma nahmen für die Kavaliere befragte: Ein Liebender, der die Diebe fürchtet, ist der Liebe nicht würdig " Die Scud ri ist entsetzt, da sie annimmt, daß der Schmuck von den Ermordeten stammt. Als sie die Juwelen der Marquise zeigt, entdeckt sie, daß alle Stücke von Rene Cardillac, dem geschicktesten Goldschmied in Paris angefertigt wurden. Cardillac gilt als uneigennütziger, offener Mensch, obwohl sein Au eres eher Tücke und Bosheit ausstrahlt. Bekommt er einen Auftrag, so arbeitet er Tag und Nacht wie besessen daran. Das Fr ulein von Scud ri h ndigt nun Cardillac diese St cke aus, da sie ja aus seiner Werkstatt stammen, doch dieser will sie ihr schenken. Ungern nimmt sie dieses Geschenk an, will aber die Schmuckst cke niemals tragen.


Monate danach f hrt die Scudéri in einer Kutsche, als ihr ein junger Mann einen Zettel zuwirft, in dem sie aufgefordert wird, die Juwelen an Cardillac zur ckzugeben, ihr Leben nge davon ab.


Als sie am Morgen das Kästchen zu Cardillac bringen m chte, erf hrt sie, daß dieser in der Nacht ermordet wurde und man seinen Gehilfen Oliver Brusson der Tat verdächtigt. Ebenso verd chtig ist Madelone Cardillac, die Tochter des Toten und Brussons Geliebte.


Die Scud ri hat Mitleid mit dem M dchen und nimmt es zu sich. Sie beginnt nun mit Nachforschungen und ist immer mehr von der Unschuld der beiden jungen Leute überzeugt. Dieses teilt sie auch dem König mit, doch dieser ist anderer Meinung.



Brusson will unbedingt mit Scud ri sprechen, was ihm auch bewilligt wird. Er gibt sich ihr als Sohn ihrer Pflegetochter zu erkennen, den sie, als er noch ein Kind war, sehr liebte. Er erzählt ihr, daß er Rene Cardillac eines Nachts dabei beobachtet habe, wie er einen reichen Mann überfallen und diesen ermordet habe. Oliver wu te nun, daß sein Herr der geheimnisvolle M rder ist, blieb aber aus Liebe zu dessen Tochter bei ihm. Cardillac erzählte ihm, daß sein Haß auf die Menschen, f r die er Schmuck anfertigt, auf ein Erlebnis im Mutterleib zurückzuhren sei. Seine Mutter hatte sich w hrend der Schwangerschaft in den Brillantschmuck eines Offiziers, der in ihren Armen gestorben war, verliebt.


Oliver erkannte nun, daß sein Herr wahnsinnig sei, und fürchtete um das Leben der Scudéri. Deswegen warf er ihr auch den Zettel in die Kutsche, da er wußte, daß Cardillac erst wieder ruhen würde, wenn die Juwelen wieder in seinem Besitz sein würden. Oliver verfolgte seinen Herrn in der Nacht, als sich dieser den Schmuck von der Scudéri holen wollte. Cardillac wurde aber bei einem Kampf mit dem königlichen Offizier de Miossens dlich verletzt. Oliver trug seinen Herrn noch nach Hause, wo dieser starb.


Die Scud ri veranla t nun, daß auch der König von dieser Geschichte erf hrt und überzeugt ihn von der Wahrheit. Er l t sich Madelone vorführen und ist von ihr sehr angetan. Oliver wird begnadigt. Er heiratet Madelone, und beide leben in Paris. Die Scud ri gibt die Juwelen anonym an die rechtmäßigen Besitzer zur ck. Der Rest f llt der Kirche zu.


Sprache, Aufbau und Stil:

Sprache: Volksmliche Sprache von damals (in Prosa). Stil ist sachgebunden, vermeidet Extreme wie Pathos und Ausbrüche; ist n chtern, aber gefeilt. In diesem Text werden lange S tze und einige französische Ausdcke verwendet.


Aufbau: Die Handlung ist chronologisch aufgebaut, hat aber Rückblenden. In der Einleitung werden Ort, Zeit und Situation n her beschrieben. Im Hauptteil geht es um die Ermordung von Cardillac (die Spannung wird erhöht . Der Höhepunkt ist fast am ende der Handlung. Auktoriale Erz hlhaltung allwissender Erz hler).


Stil: Hoffmann verwendet viele Andeutungen und Vermutung, die zum Denken anregen. Mit Aussagesätzen geht er oft sehr sparsam um. Er paßt den Raum vollkommen an die gegebenen Umstände an. Hoffmann erzeugt eine unheimliche Stimmung durch zahlreiche Metaphern und Motive, wie z.B. die nächtliche Stille, den geheimnisvollen Menschen, die mysteriöse Gestalt. Durch diese Metaphern wird teilweise auf die menschlichen Eigenschaften hingewiesen > Runde Charakterisierung.


Hoffmann hat "Das Fr ulein von Scuderi" sehr wahrheitsgetreu geschrieben und die historischen Gegebenheiten sehr genau geschildert.


Er stellt Cardillac nicht als B sewicht dar, sondern als einen schizophrenen Menschen, der für sein Schicksal nicht verantwortlich ist. Er versucht f r Cardillac Verständnis zu zeigen.


Aussage:

Die eigentliche Hauptfigur ist nicht die alte Dame, sondern der furchtbare Goldschmied Cardillac. In diesem ist ein tselhafter Gegensatz gezeichnet: den flei igen, nüchternen, ehrlichen Arbeiter, den unvergleichlichen Künstler zwingt ein unwiderstehliches Verlangen, zum M rder und R uber zu werden. Wohl wird dies mit der Annahme des "Versehens" seiner Mutter realistisch begründet; eigentlich ist es aber doch symbolisch aufzufassen. Jeder Mensch, meint Hoffmann, führt eigentlich ein solches Doppelleben: grausige Leidenschaften, die ihn zu Verbrechen drängen.


Wirkung:

Dieses Buch wirkt auf die Leser sehr unterhaltend und ist lehrreich. Es ist gleichzeitig spannend und fesselnd.


Hoffmann verschaffte sich mit diesem Werk Weltgeltung. Er beeinflu te wichtige Autoren in Frankreich, Ru land und Amerika wie Balzac, Poe, Byron und viele andere. Sie verarbeiteten einen hnlichen Stoff wie Hoffmann, indem sie bestimmte Themen herausgriffen und weiter behandelten (z.B. die Nachtseite der Natur)



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